Ich will ja nichts sagen, aber ich schob die Schiebetür zum Liegewagen-Abteil auf und es kam mir sofort ein stechender Schweißfuß- und Bierfahnengeruch entgegen!

Wobei das gewiss kein Einzelfall war/ist.
Komisch, da ist meine Erfahrung wirklich eine völlig andere. Weder mit Schweißfuß- noch mit Bierfahnengeruch hatte ich bisher zu tun. Die Mitfahrer meiner letzten Nachtzugfahrt waren ein Pärchen holländischer Touristen und ein Universitätsprofessor, bei der Fahrt davor 4 etwa 14jährige Mädchen einer Schulklasse, die bis auf etwas vorsichtiges Rascheln einer Chipstüte zur Einschlafzeit "lammfromm" und mit ihren drei Brocken Deutsch/Englisch sehr zuvorkommend waren. Falk hat schon recht - in einem 6er-Liegeabteil tummeln sich nicht mehr Menschen als in einem 6er-Sitzabteil tagsüber. Meines Erachtens haben 4er-Schlafabteile das beste Preis/Leistungsverhältnis, weil man hier auf der Liegefläche im Gegensatz zum 6er-Abteil sitzen kann. Wem das "Zugewiesenbekommen" anderer Reisender noch zu ungewiss ist, der kann ja auch eine 3er, 2er oder gar 1er-Kabine nehmen. Die sind teilweise wirklich luxoriös und wenn man zeitig genug vorher bucht, bekommt man ab und an auch Sparpreise. Dass die kleineren Abteile grundsätzlich teurer sind, liegt auf der Hand. Einfach mal Fahrt+Hotelübernachtung+Zeitersparnis dem gegenüberstellen - dann relativiert sich der Preis. Ach ja, reine Frauenabteile gab es doch auch noch?
Und Liegewagen wäre für mich wirklich keine Option. Zusammen mit anderen zahlreichen schlecht oder lautstark schlafenden Mitreisenden im gleichen Großraum und ohne die Option die Liege wirklich flach machen zu können, könnte ich auch nicht schlafen.
Auf der anderen Seite fahren auch schon mal Züge, wo die Klimaanlagen ausgefallen sind oder sich der Flüssigmoder von verstopften Toiletten seinen Weg durch den Fahrgastraum sucht. Dann noch die zuvor reservierten Plätze für Personen und Fahrräder, wo es den Wagen gar nicht gibt, weil der Waggon (aus welchen Gründen auch immer) irgendwo vorher abgehängt wurde.
Das habe ich bei Nachtzügen aber noch nie erlebt. Die doch etwas in die Jahre gekommenen Garnituren sind mit recht großen Toleranzen und robust gebaut und fallen eher nicht aus. Da, wo du Reservierung und Fahrradkarte hast, muss die Bahn sich ganz anders überlegen, wie sie dich transportiert oder gegebenenfalls im Hotel übernachten lässt als im Nahverkehr, wo bei zu geringer Kapazität (=zu wenig bereitgestellten Triebwagen) es meist einfach heißt: "Pech gehabt!"
Um noch etwas mehr ontopic beizutragen: Wenn der CNL für dich keine Option ist, dann ist die Anreise über Dresden eventuell doch nicht sooo sinnvoll (vergleiche es einfach). Man arbeitet mit allen Mitteln daran, die Erreichbarkeit der sächsischen Hauptstadt im fahrradkompatiblen Fernverkehr zu erschweren. ICs/ECs fahren nur noch Richtung Prag (Budapest/Österreich), Richtung Hamburg (via Berlin) und über Leipzig nach Hanover. Und die Reisezeit nach Berlin war in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch schon mal schneller als mit einem topaktuellen ICE.