Nein, dafür war es viel zu glitschig
Ich war gestern etwa 60 km unterwegs und der Sturz passiert ein paar hundert Meter bevor ich wieder daheim war. Ich war bis dahin ganz zufrieden mit mir
, war gerade eben zum ersten mal die Alte Weinsteige hochgefahren, eine der steileren Auffahrten von Stuttgart nach Degerloch hoch (da fährt auch die Zahnradbahn). Achja, auf dem Hinweg bin ich da, auch zum ersten mal, auch runter gefahren, war suuuuper - wenn die Straße nicht so eng wäre und die paar unübersichtlichen Kurven nicht hätte, könnte man viel schneller fahren als die 70 km/h, die ich schaffte. Und natürlich hab ich mich beim Hochfahren dann an Kruschis Rat erinnert, jeden Berg mindestens so schnell rauf zu fahren, wie man runter gefahren ist
- aber ich hab beim besten Willen keine 70 bergauf geschafft und mich dann mit recht konstanten 7 km/h begnügt
Ok, zurück zur Sache. Von Degerloch bin ich dann in der Euphorie die paar Kilometer bis Möhringen fast geflogen (ist ja flach), weiter bis Fasanenhof, auf den Feldwegen rechtwinklig rechts abbiegen, geht auch in hohem Tempo, links steht eine Frau mit Kind und Hund und bestaunt das seltsame Fahrzeug. Ein kurzes Stück weiter muss man nochmals rechtwinklig nach rechts in einen Weg einbiegen, der an einer Gartenmauer entlanggeht und dann gleich eine Linkskurve macht. Ist also praktisch eine Z-Kurve, die man fährt, erst rechts, dann gleich links. Da man vor der ersten Kurve den Weg in kompletter Länge überblicken kann, kann man, wenn er frei ist, die Kurven schön eng und ohne das Tempo zu reduzieren nehmen. Macht Spaß und sieht bestimmt cool aus
Leider hatte es gestern bis gegen Mittag recht heftig geregnet, und auf dem Weg hatte sich an dieser Stelle eine schmierige Schicht aus nassem Blütenstaub und Blütenblättern gebildet, die der Baum, dessen Äste hier den Weg überdachen, abgegeben hatte
Ich war aber etwas unkonzentriert und hab darauf nicht geachtet, bin mit etwa 30 km/h scharf rechts abgebogen und fand mich Augenblicke später an der Gartenmauer liegend wieder, mein Rad etwa einen Meter weiter. Ich bin etwa zwei Meter auf dem Hintern über den Boden gerutscht, da dieser aber so seifig war, hat die Hose keinen Schaden genommen, ich auch nicht.
Am Rad fiel sofort auf, dass der Ausleger (oder wie das Teil heißt) im Rahmenrohr, an dem die Kurbel angebracht ist, ziemlich verdreht war. Außerdem war der Lenker ein wenig verdreht und der Kunststoffüberzug des rechten Lenkerendschalthebels beschädigt. Als ich weiterfahren wollte, bemerkte ich die Sache mit den Ritzeln. Bin dann langsam, treten ging ja kaum noch, nach Hause gerollt.
Die Story ist noch nicht zu Ende
Im engen Kellergang musste ich dann das Hinterrad ausbauen.
Da ich meine Liege nicht auf den Kopf stellen kann, hab ich zu diesem Zweck das Hinterteil des Rads mit einem Gummiexpander an einer Kellerabteiltür hochgebunden. Dann die Bremse geöffnet, das Hinterrad gelöst und vorsichtig rausgeschoben. Ging etwas schwer, da das Rad mit dem Schaltwerk an besagter Kellerabteiltür lehnte. Aber schließlich bewegte sich das Hinterrad doch nach unten. Mit der einen Hand hielt ich das Fahrzeug von der Tür weg, mit der anderen führte ich das Hinterrad vorsichtig nach unten.
In diesem Moment geht das Licht aus. Der Lichtschalter ist natürlich außer Reichweite
Da fallen einem Schimpfwörter ein, kann ich euch sagen... Die meisten kannte ich selber noch nicht
Da ich das Hinterrad im Dunkeln nicht ins Ausfallende zurückschieben konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als es vorsichtig loszulassen. Glücklicherweise hing es irgendwie in der Kette und den Schutzblechstreben fest und ist nicht einfach runtergeplumpst. Das ausgehende Licht hat mich noch ein paar mal genervt, aber nicht mehr in so einer blöden Situation.
Naja, ist ja alles gut gegangen
Andreas