Moin zusammen,

die Problematik ist: Körpergröße 187cm, Schrittlänge 103cm. D.h. recht kurzer Oberkörper aber lange Arme.

Ein Rennradler sagte mal zu mir, die Überhöhung ist zu groß wenn man von Vorn die Startnummer lesen kann, das ist noch nicht der Fall.
Mein Rennrad: Kuota aufsitzend
Mein Tourenrad:Koga Das im Vordergrund unbeman(n)t.

Wie man sieht sind's gute Überhöhungen. Aufsitzend ist es eine gute Sitzposition. Schaut man sich Pedale zu Sattel an (sofern möglich) sind dies schon Entfernungen.
Sattelstützen fahre ich immer bei Maximum (evtl. 1cm mehr)
Ein Größerer Rahmen ist für mich nur mit dem kürzesten Vorbau (80mm oder weniger) und Satteleinstellung (vorn) denkbar.

Schaut nach Zeitfahrrad aus, deshalb meine Frage ist dies auf Dauer gut?
Was meint ihr, ich bin schon lang' so unterwegs.

Vielen Dank vorab!
Radko

Hallo Radko,
hast Du denn irgendwelche Beschwerden? Ich fahr auch mit recht viel Sattelüberhöhung, im Flachen auch sehr viel Unterlenkerposition. Nach einer verletzungsbedingten längeren Pause hatte ich dann zu Beginn häufiger Verspannungen im Nacken. Hat sich bei mir aber schnell wieder gegeben. Wenn ich mir das Bild von Dir auf dem Renner ansehe, finde ich, daß das ziemlich normal aussieht.
LG & RideOn
Pablito

Edit: Hab noch mal genau hingesehen: Sieht schon sportlich aus...aber wenn Du keine Probleme hast...

Wie sollten wir, die wir dich gar nicht kennen besser wissen als du, was für *deinen* individuellen Körperbau gut ist und was nicht? Ich finde jedenfalls nicht, dass deine Haltung auf dem Rad (und nur auf die kommts ja an, nicht auf die Optik des Rades) besonders extrem aussieht, aber das nützt ja alles nichts, wenns dir irgendwo weh tut.

Martina

Der eine cm mehr könnte je nach Fahrergewicht evtl. schon grenzwertig sein. So kann man sich prima seinen Rahmen ruinieren.

Wenn eh eine Neuanschaffung ansteht, würde ich wegen der Steifigkeit den Rahmen eine Nummer größer und dafür den kurzen Vorbau nehmen.

Wenn Du Dich gut fühlst dabei, warum nicht? Auf meiner Bahnhofsschlampe (!!!), einem 1979er Rixe 26zöller mit niedrigem Jugendrahmen und Extremsattelstütze (aus Stahl, keine Sorge) sitz ich mindestens genauso bahnradmäßig drauf, und so bin ich Jahre damit gefahren.

Und reicht dir das oder würdest du gerne noch höher/kürzer, kannst aber nicht? Schlechte Sattelposition rächt sich ja später gerne mal mit Kniegelenksbeschwerden und ist ungünstig für die Kraftübertragung.
Wenn du durch die Überhöhung keine Schmerzen in den Händen oder im Nacken hast ist doch alles bestens? Super für die Aeorodynamik ist es allemal.

Solltest du Beschwerden haben kommt eigentlich nur ein Maßrahmen in Frage. Beim Rennrad eventuell ein Triathlonrahmen, die sind meistens kürzer.

Hi,

bei mir sind die Proportionen ganz ähnlich. Bin etwas größer und habe eine etwas geringere Schrittlänge. (Willst Du meinen Nick haben? :))
Dementsprechend fahre ich ebenfalls mit einer gehörigen Sattelüberhöhung und habe mich auch schon gefragt wie lange das wohl noch gut geht. Der einzige "Ausweg"[1], der mir bislang in den Kopf gekommen ist, ist ein Maßrahmen. Der wäre aber teuer, und auch da gibt es Grenzen. Deswegen mache ich das, was ich immer mache, wenn mir keine einfache Lösung zu einem eher theoretischen Problem einfällt: einfach weiter fahren.

[1] Ich habe den Ausweg mal in Anführungszeichen gesetzt. Ein wirkliches Problem habe ich bislang noch nicht mit meiner Sitzposition.

Kannst du lange angenehm damit fahren? Nimmst du keine Schonhaltung (krummer Rücken o.ä.) an ?

Ja?


Dann ist alles gut.

geh doch mal zu http://www.radlabor.de/
wenns dir nicht passt, kannst du en alles anders machen, aber dann weist du zum Mindestens was die Forschung dir empfehlen wuerde.

Hallo,
ich danke euch.
Hintergrund meiner Frage war eher "Langzeitschädigung"

- Beschwerden habe ich keine. Bei langer Fahrt (3-4std.) und ohne Umgreifen gribbelts etwas in den kleinen Fingern aber dies liegt (hoffentlich) an der ständigen Belstaung und Druck im Handballen.

- Triathlonrahmen hab ich schon mal versucht, dann dieses Projekt aufgegeben, Sitzposition war noch flacher. Der Rahmen (Felt DA 58cm, integrierter Vorbau) war mir zusätzlich zu weich und hab ihn nicht lieb gewonnen. Der DA Rahmen war so weich wie mein alter Alurahmen nach 30 000km.

- Sonderanfertigung ist eine gute Idee aber mein Geldbeutel

- Ich baue gearde eine Minimalist-Reiserad auf einem 60er Rahmen (Titan) auf. Nach den ersten Fahrten kann ich gut vergleichen.

Viele Grüße und schönen Sonntag!

Hallo,

nach ca. 10-12h Radtouren durch Berge und ohne längere Pausen hab ich schon mal das Verlangen freihändig und aufrecht zu fahren aber das ist doch normal?

Beim 24h Nürburgring Rennen keine "großartigen" Probleme. "Großartig" heißt nicht mehr Schmerzen als sonstiges am Körperteile.

Das ist eine gute Idee, mal sehen evtl. kann ich es in den Zeitplan/Reisepal einbauen.

Willkommen im Club, bei mir ist das auch so.


Das ist aber noch durchaus eine normale Sitzposition für ein Rennrad und von extrem noch weit entfernt. Ich fahre derzeit am Rennrad eine Überhöhung von 11cm und am Triathlonrad von 20cm. Letzteres merkt man nach 180km schon, ersteres ist absolut problemlos seit vielen Jahren (die Unterlenkerposition ist mit 23cm Überhöhung sogar noch heftiger als beim Tri-Rad).

Aber das ist individuell verschieden - wenn es Dir zuviel ist, halte Ausschau nach Rahmen mit langem Steuerrohr oder verkürztem Oberrohr und montiere Dir einen der modernen "Compact Drop and Reach" Lenker, dann kannst Du auch eine Rahmennummer größer fahren, weil die Fuhre kürzer wird.

Und auch da gilt: woher sollen *wir* das wissen? Selbst bei als relativ sicher geltenden Zusammenhängen wie zwischen Rauchen und Lungenkrebs ist es ja nun beileibe nicht so, dass alle Raucher Lungenkrebs bekommen. Die Zusammenhänge zwischen der Haltung auf dem Rad und einer sehr abstrakten Langzeitschädigung (von was eigentlich genaus? Wirbelsäule? Schultern? Handgelenke?) sind deutlich weniger sicher, falls es sie überhaupt gibt.

Martina

Das Problem kenn ich aus eigener Anschauung...

Wie einige Beiträge schon deutlich gemacht haben - letztlich muss das jeder für sich herausfinden. Aber eine Möglichkeit möchte ich hier noch nennen: anstatt die Länge (Oberrohr + Vorbau) zu verkürzen gehe ich auf: "schön lang aber vorne auch hoch". Beim Trekkingrad habe ich beim Umbau von Federgabel die Starrgabel nicht gekürzt, so sind viele Spacer drin, dann ein Syntace VRO in L, der zeigt nach schräg vorn oben. Mit den langen Beinen gehen ja meist auch lange Arme einher, die eine ganz schöne Strecke überspannen können.

Die Länge wirkt sich ja spürbar auf's Fahrverhalten aus und ein kurzer Vorbau macht das Rad nervöser. Je nach Geometrie und Sitzposition wirkt sich das mehr oder weniger aus.

Beim Rennrad fahre ich auch eine Überhöhung (ca 12cm?) und werde da mal mit einem verstellbaren Vorbau probieren, um verschiedene Positionen zu testen. Das geht bei VRO super, leider habe ich beim Rennrad einen oversized Lenker und da hat Syntace nix.

sl99

Hallo,

die Überhöhung messe ich heute abend mal ... die Sitzposition sieht wirklich nicht so extrem aus, da ich ebenso lange arme habe.

Vielen DAnk und Grüße

Ich hab mal gemessen:
Überhöhung ist 24cm

So sieht's aus.

Danke für eure Tips.
Viele Grüße!

Das ist tatsächlich etwas viel. Da würde ich mich schleunigst nach einem besser passenden Rahmen umschauen.

@radissimo: das ist alles schon Ok. Den nächsten Rahmen würde ich an deiner Stelle eine Nummer grösser wählen (mit Rücksicht aufs Oberrohr). (Spacerturm 2 cm plus recht hoch montierte Griffe ist unnötig).

P.S: die Kuota haben den Ruf bei >1,85 Leuten etwas weich im Tretlager zu sein - könnte dir also auch puncto Leistung gut tun...

Hallo Raddissimo,

ich empfinde den Kuota Rahmen als erheblich zu klein für deine Größe. Das Problem von uns Hobbyfahrern ist häufig der fehlende Vergleich. Wir geben uns aus finanziellen Gründen oft mit suboptimalen Lösungen zufrieden.
Für mich ist die Rahmengeometrie eines Rades dessen wichtigstes Kriterium - viel wichtiger als Gewicht, Steifigkeit oder Rahmenmaterial. Da auch ich zu den Langbeinern mit kurzem Oberkörper gehöre, kann ich dir nur empfehlen, mal bei einem Maßrahmenbauer vorbei zu schauen. Der zeigt dir auf einem Messbock verschiedene Sitzpositionen auf und hat im Idealfall vielleicht sogar ein ähnliches Rad zum Probefahren. Es ist technisch kein Problem, z.B. einen Rahmen mit 64 cm RH und 57 cm OR-Länge zu bauen. Damit du nicht mit den Fußspitzen am VR anstößt, werden kleine Anpassungen per Gabelvorbiegung und Lenkwinkel vorgenommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir Norwid als Rahmenbauer sehr empfehlen (baut übrigens auch mit abfallendem Oberrohr), aber auch andere Mütter haben schöne Töchter. Wenn es billiger sein soll, schau dich mal bei Bob Jackson um (www.bobjacksoncycles.co.uk).

Bei Carbon-Rennradrahmen würde ich mich an deiner Stelle v.a. im Bereich der komfortablen Langstreckenrenner umschauen: z.B. Simplon Kiaro, Trek Domane etc. Also Rahmen mit langem Steuer- und kurzem Oberrohr. Da stimmt dann auch die Gewichtsverteilung.

Grüße, René