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#859861 - 09/02/12 05:42 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Das alle Vorsorge scheitern kann, ist mir durchaus klar. Allerdings glaube ich nicht, dass es eine Lösung ist, deshalb den Versuch dazu gleich aufzugeben.
Schwere Zeiten? Die haben schon andere überstanden. Warten wir es mal ab. Mein Sohn hat schon den Garten ausgemessen und meint, wir könnten es schaffen, uns daraus zu ernähren.
Könnte aber sein, dass das soziale Netz reißt. Dann müssen die Aussteiger von Kokosnüssen leben. Das ist doch eigentlich auch der Sinn so eines Ausstiegs. Nicht ein besonders geschicktes Ausnutzen des Sozialstaats. Sondern halt gerade der Ausstieg aus dem Sozialstaat. Keine Beiträge für andere leisten. Aber bitte auch nichts daraus beziehen. Geht doch. Alles halb so wild.
Eine Grundvoraussetzung dafür wäre für mich gegenseitiger Respekt. Den kann ich hier noch nicht so ganz erkennen. Es gab auch immer schwere Zeiten, die Millionen nicht überstanden haben, egal ob dreißigjähriger Krieg, WKI und II usw. Das Problem aber ist, dass es nahezu unmöglich erscheint, zu vermitteln, was eigentlich gerade passiert. Niemand scheint irgendwie in der Lage zu sein, zu begreifen, dass der abstrakte Reichtum in "Geld" längst nicht mehr seine reale Entsprechung im materiellen Reichtum der Menschheit, dem was wir essen, trinken, das wir anziehen und auf dem wir fahren, hat. Wir sind aufgrund der explosionsartig steigenden Arbeitsproduktivität in der Lage, immer mehr Produkte in immer kürzerer Zeit herzustellen. Dh wir, die Menschheit, werden immer reicher. Und dieses Potential der "Reichtumsvermehrung" -für mich würde das im übrigen ein Mehr an Zeit, zu leben, bedeuten- erleben wir als Vorabend einer Katastrophe. Ich denke, dass mit dem Garten ist keine schlechte Idee....
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Edited by Uwe Radholz (09/02/12 05:43 PM) |
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#859863 - 09/02/12 05:47 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: HyS]
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Hobo61
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problematisch ist für mich in der Tat, wenn ich mit meinem Chef oder sonstigem Vorgesetztem nicht auf Augenhöhe kommunizieren kann. Also für mich ist das problematisch.
Was ich sagen möchte ist, daß das, wonach ich strebe und was mich bewegt erst mal Vorrang hat vor dem, was jemand anders von mir will - von dieser Rangfolge weiche ich sehr ungern ab.
Und dann glaube ich noch etwas sehr simples: von Natur her braucht ein Mensch keinen Chef.
LG, Hobo61
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#859867 - 09/02/12 05:57 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: ]
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@Fricka: Warum fühlst Du Dich angegriffen? Verstehe ich nicht. Niemand will Dir sagen dass Deine Lebensweise falsch ist. Du lebst mit dem Strom und das ist gut so und Du fühlst Dich wohl.
Als Randgruppe ist es schwerer. Wenn man mit 40 nur ein paar Kisten hat und sonst nix, muß man sich notgedrungen immer wieder rechtfertigen (Siehe Dein Kommentar bezüglich dem Staat auf der Tasche liegen)
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#859868 - 09/02/12 05:59 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: ]
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Underway in Ghana
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Der Vorwurf wovon ich weglaufe: Es wird mir immer als Frage gestellt, wovor rennst Du denn weg oder Du kannst doch nicht immer nur weglaufen.... Aber keiner weiß wovor ich angeblich weglaufe..
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#859869 - 09/02/12 06:01 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: ]
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von Natur her braucht ein Mensch keinen Chef. manche brauchen einen, manche nicht und welchen Typ Chef sie brauchen ist auch unterschiedlich. problematisch ist für mich in der Tat, wenn ich mit meinem Chef oder sonstigem Vorgesetztem nicht auf Augenhöhe kommunizieren kann. Also für mich ist das problematisch.
Ist für mich relativ unproblematisch, ansonsten hätte ich im Berufsalltag wirklich ein Problem. Ich bin Fachmann in meinem Sachgebiet, der Amtsleiter vermittelt gegenüber der Politik und hat natürlich eine andere "Augenhöhe" als ich. Der Bürgermeister noch mal eine andere und die Gemeinderäte können am Schluss ebenfalls alles über den Haufen werfen und wenn ich den Arbeitern oder Zeichnern sage wie sie etwas machen sollen, dann haben die oft ebenfalls nicht die Augenhöhe um selbst zu entscheiden ob das richtig oder falsch ist. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft ist das in den meisten Jobs eben so.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#859870 - 09/02/12 06:05 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Der Vorwurf wovon ich weglaufe: Es wird mir immer als Frage gestellt, wovor rennst Du denn weg oder Du kannst doch nicht immer nur weglaufen.... Aber keiner weiß wovor ich angeblich weglaufe.. Das ist für viele die einfachste Erklärung, deswegen kommt die so oft. Da ich dich nicht kenne, wage ich mir da auch kein Urteil zu bilden, ob es eine ist oder ob du nur so Hummel im Po hast. Ab einen bestimmten alter bist du immer Vorurteilen und in den Schublade stecken ausgesetzt. Egal ob du jetzt nur paar Kisten hast, immer noch Single bist, keinen Nachwuchs hast usw. Die breite Mehrheit braucht das. Grade die, die eigentlich in ihrer eigenen Situation unzufrieden sind kommen damit schnell. Die wollen keinen Spiegel sehen und erinnert werden das es auch anders geht.
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#859871 - 09/02/12 06:07 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: HyS]
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man sollte da auch immer Unterscheiden, zwischen Fachlichen und Sozialen "Gespräch"
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#859876 - 09/02/12 06:13 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hobo61
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hi Mini, Der Vorwurf wovon ich weglaufe: Es wird mir immer als Frage gestellt, wovor rennst Du denn weg oder Du kannst doch nicht immer nur weglaufen.... also wenn das Deine Gesprächspartner nicht besser ausformulieren können und Du wirklich nicht herausfinden kannst, was und wie das gemeint sein könnte, ... dann laß Dich mal von Deinen Vorlieben nicht abbringen. Warum auch? :-) LG, Hobo61
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#859878 - 09/02/12 06:16 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hallo Mini 72, hast Du keine Angst,in 20Jahren (oder so),nicht mehr zu Wissen wohin Du gehörst?Freunde und Verwandtschaft.Heim und Lebensversorgung?
Gruß Andreas.
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#859880 - 09/02/12 06:19 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Das alle Vorsorge scheitern kann, ist mir durchaus klar. Allerdings glaube ich nicht, dass es eine Lösung ist, deshalb den Versuch dazu gleich aufzugeben.
Sehe ich ähnlich. Ich kann (genaus wie Mini und alle anderen auch) nur das tun, was ich im Moment als richtig erkannt habe. Dazu gehört Vorsorge. Dass ich damit die Welt nicht retten kann, ist mir auch klar. Wenn ich aber ernsthaft alle möglichen Szenarien zu Ende dächte, bliebe für mich (ernsthaft) nur Suizid als einzige vernünftige Möglichkeit damit umzugehen. Das kanns auch nicht sein. Also mache ich weiterhin das, was sich für mich am richtigsten anfühlt. Was ich nicht möchte ist, dass sich da jemand darüber lustig macht, aber gleichzeitig von meiner Vorsicht profitieren möchte. Weder im kleinen noch im großen. Martina
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#859883 - 09/02/12 06:23 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: HyS]
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Hobo61
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jo,
wie von Oldmarty bereits angemerkt, meinte ich gerade den sozialen Aspekt. Fachlich sehe ich Vorgesetzte und Chefs als Mitarbeiter mit anderen bzw. höheren Fachkompetenzen.
Darüberhinaus gibt es natürlich Menschen mit einer höheren Sozialkompetenz als der meinigen. Aber es bleibt meine individuelle Freiheit, was ich mir da reinziehe. Gurus und sonstige Freunde sind Vertrauenssache ;-)
LG, Hobo61
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#859897 - 09/02/12 06:56 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Niemand will Dir sagen dass Deine Lebensweise falsch ist. Du lebst mit dem Strom und das ist gut so und Du fühlst Dich wohl.
Woher kennst du "meine Lebensweise"? Und wer ist "der Strom"?
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#859900 - 09/02/12 07:02 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Alle, die nicht so leben wie Mini. Martina
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#859906 - 09/02/12 07:16 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Martina]
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Alle, die nicht so leben wie Mini. Martina Ach so. Ich dachte schon, damit wäre mein Mann gemeint.
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#859908 - 09/02/12 07:19 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Hallo Fricka, Niemand will Dir sagen dass Deine Lebensweise falsch ist. Du lebst mit dem Strom und das ist gut so und Du fühlst Dich wohl.
Woher kennst du "meine Lebensweise"? Und wer ist "der Strom"? Naja, sie möchte halt einfach einen gewissen, verbreiteten Lebensentwurf damit charakterisieren. Dazu vermutet sie halt, dass Dir eine eigene Familie, eine geregelte, sozialversicherumgspflichtige Erwerbsarbeit und vielleicht noch der Erwerb eines Häusschens wichtig sind. Vielleicht liegt sie damit falsch, dann sags einfach. Ich dachte, wir wollen uns hier gegenseitig verstehen?
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#859914 - 09/02/12 07:30 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: panta-rhei]
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Nachtrag: finde übrigens das "geplantes Sozialschmarotzertum-Gerede" völlig unangebracht. Jeder geht seinen Lebensweg, Sozialhilfe ist in D nicht gerade üppig, keiner wird sich freuen, darauf im Alter angewiesen zu sein. Ob für eine Austeigerin oder ein altes Mütterchen, das jahrelang Hausfrau war, für beide zahle ich gerne meine Sozialversicherungsbeiträge.
Nur das die - superseltenen ! - AussteigerInnen ungleich mehr Aggressionen auf sich ziehen (wie auch z.B. in viel fürchterlicher Weise die ebenfalls als "ausserhalb der Gesellschaft stehend" imaginierten Sinti/Roma)! Muss das nochmal beim ollen Adorno nachlesen, wieso ;-) ...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Edited by panta-rhei (09/02/12 07:32 PM) |
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#859916 - 09/02/12 07:43 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: panta-rhei]
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Persönlich denke ich einfach, dass jeder seinen eigenen Lebensentwurf umsetzt. Und da nicht viel mit Strom ist. Wovon auch keiner "besser" oder "schlechter" ist.
Sozialversicherungspflichtig bin ich nicht tätig und das auch kaum gewesen, sondern seit über 30 Jahren selbstständig. Da habe ich gelernt, dass Vorsorge und Vorausdenken unentbehrlich sind. Obwohl ich nicht behaupten würde, dass das einfach ist. Und durchaus Risiken sehe.
Was das Reisen betrifft, bin ich auf den Socken, solange ich denken kann. Und habe noch viel vor.
Aber allzu umfangreich möchte ich mich hier auch nicht outen.
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#859917 - 09/02/12 07:44 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: panta-rhei]
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Nachtrag: finde übrigens das "geplantes Sozialschmarotzertum-Gerede" völlig unangebracht. Jeder geht seinen Lebensweg, Sozialhilfe ist in D nicht gerade üppig, keiner wird sich freuen, darauf im Alter angewiesen zu sein. Ob für eine Austeigerin oder ein altes Mütterchen, das jahrelang Hausfrau war, für beide zahle ich gerne meine Sozialversicherungsbeiträge.
Nur das die - superseltenen ! - AussteigerInnen ungleich mehr Aggressionen auf sich ziehen (wie auch z.B. in viel fürchterlicher Weise die ebenfalls als "ausserhalb der Gesellschaft stehend" imaginierten Sinti/Roma)! Muss das nochmal beim ollen Adorno nachlesen, wieso ;-) ... Oder bei Max Weber Wenn die Arbeiterpartei SPD im Wahlkampf verkündet, dass die "schönsten Plätze" die "Arbeitsplätze" sind und das JEDE Arbeit besser sei, als keine, dann sollte man schon mal fragen, ob nicht geradezu Dankbarkeit jenen gelten müsse, die uns keinen dieser Plätze streitig machen wollen. Wenn es nach uns noch Menschen geben wird, dann werden die uns für genauso verrückt halten, wie wir diejenigen, die Hexen verbrannten oder über die mögliche Zahl der Engel auf einer Nadelspitze disputierten
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#859923 - 09/02/12 07:57 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Nachtrag: finde übrigens das "geplantes Sozialschmarotzertum-Gerede" völlig unangebracht. Das wollte ich auch grad loswerden. ... Da habe ich gelernt, dass Vorsorge und Vorausdenken unentbehrlich sind.
Damit bist du viel weiter als die breite Masse der Sozialversicherungszahler. Dort herrscht nämlich teilweise die Grundhaltung vor, dass mit dem nächsten Gehalt die Schulden des laufenden Monats gedeckt werden müssen. Vorsorge Fehlanzeige, Vorausdenken erst recht. Arbeitslosigkeit führt bei vielen schon nach kürzester Zeit zu massiven Problemen. Die regelmäßigen Einzahlungen in die Rentenkassen bezeichne ich nicht als Vorsorge, zum einen sind viele dazu halt gezwungen, zum anderen werden sie aus eben diesen Rentenkassen niemals ausreichend versorgt werden. Wer sparsam leben kann und mit Ressourcen (dazu gehört auch Geld) haushalten kann und mit diesem anspruchslosen Leben sogar noch glücklich sein kann, der hat auch schon eine gewisse Vorsorge getroffen. Aus meiner Sicht ist das eine recht zuverlässige Art der Vorsorge, alle Eventualitäten sind damit natürlich auch nicht gedeckelt. Aber es gibt keine absolute Sicherheit. Gruß Jörg
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Edited by :-) (09/02/12 08:01 PM) |
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#859928 - 09/02/12 08:10 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Uwe Radholz]
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Nachtrag: finde übrigens das "geplantes Sozialschmarotzertum-Gerede" völlig unangebracht. Jeder geht seinen Lebensweg, Sozialhilfe ist in D nicht gerade üppig, keiner wird sich freuen, darauf im Alter angewiesen zu sein. Ob für eine Austeigerin oder ein altes Mütterchen, das jahrelang Hausfrau war, für beide zahle ich gerne meine Sozialversicherungsbeiträge.
Nur das die - superseltenen ! - AussteigerInnen ungleich mehr Aggressionen auf sich ziehen (wie auch z.B. in viel fürchterlicher Weise die ebenfalls als "ausserhalb der Gesellschaft stehend" imaginierten Sinti/Roma)! Muss das nochmal beim ollen Adorno nachlesen, wieso ;-) ... Oder bei Max Weber
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#859929 - 09/02/12 08:16 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: :-)]
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Wer sparsam leben kann und mit Ressourcen (dazu gehört auch Geld) haushalten kann und mit diesem anspruchslosen Leben sogar noch glücklich sein kann, der hat auch schon eine gewisse Vorsorge getroffen.....
Je nachdem, wie man zählt, da will ich nicht streiten, hat sich Geld als Ressource im vergangenen Jahrhundert drei oder viermal ins Nichts aufgelöst. Es scheint da ein Problem zu geben? Und das verrückte ist, dass Deine, eigentlich nicht zu bestreitende Einlassung, also sich bescheiden, zurück zu halten, wenn es denn allgemein vollzogen würde, im Kapitalismus einen wirtschaftlichen Tsunami auslösen würde.
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#859931 - 09/02/12 08:17 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: :-)]
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Ach Jörg Du sprichst mir aus der Seele.....
Genau mein Motto, wenn ich nicht so viel ausgebe, muß ich nicht so viel verdienen....aber genau das ist ja gegen unseren Staatsgedanken, weil der will ja seine Marktwirtschaft in Schwung halten und bringt alle Leute zum Geld ausgeben.... Und der gesellschaftliche Druck immer das Neuste zu haben (fängt ja schon bei den kids mit den Klamotten an) setzt die Leute permanent Unter Druck und zudem noch in Angst und Schrecken, weil sie Panik haben ihren Arbeitsplatz zu verlieren um sich dann all diese unwichtigen Luxusgüter nicht mehr leisten zu können und sie haben Angst dann vom Nachbarn schräg angeschaut zu werden....
Ein Aussteiger Luxus ist die Zeit die man hat, nicht irgendwelche Konsumgüter und dafür muß man eben auch auf ein paar Dinge verzichten...und manchmal ist es auch peinlich sagen zu müssen, sorry aber ich hab kein Auto....
Aber ganz so einfach ist es natürlich auch nicht, denn ein Arbeitsplatz bringt einem auch Anerkennung, Sicherheit, Routine und es lenkt ab von dummen Gedanken, sonst würden nicht so viele immernoch arbeiten obwohl sie genug Geld hätten...und so viele die Krise bekommen wenn sie Rentner sind.
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#859933 - 09/02/12 08:19 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Uwe Radholz]
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Richtig ein Tsunami würde es auslösen....das stimmt.
Aber die Aussteiger würden nach dem Tsunami besser überleben als die die noch nie im Wald biwakiert haben...
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#859936 - 09/02/12 08:24 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Und der gesellschaftliche Druck immer das Neuste zu haben (fängt ja schon bei den kids mit den Klamotten an) setzt die Leute permanent Unter Druck und zudem noch in Angst und Schrecken, weil sie Panik haben ihren Arbeitsplatz zu verlieren um sich dann all diese unwichtigen Luxusgüter nicht mehr leisten zu können und sie haben Angst dann vom Nachbarn schräg angeschaut zu werden....
Ach komm, das ist doch genauso ein klischeehafter Unsinn wie der, dass alle Aussteiger Sozialschmarotzer sind. Ich verdiene (bzw. bekomme) für meinen Job im Moment verhältnismäßig viel Geld, das ist mir durchaus bewusst und natürlich gebe ich einen Teil dieses Geldes mit Freuden aus und leiste mir Dinge, die ich mir als Studentin nicht hätte leisten können (z.B. eine anständige Brille, Schuhe von einem teuren Bequemschuhhersteller, Urlaub nach meinem Geschmack), aber ich fühle mich deshalb in keinster Weise unter Druck. Ich weiß, dass ich mit deutlich weniger Geld auskommen würde, an meinem Arbeitsplatz hänge ich trotzdem. Etwas anderes habe ich nämlich nicht gelernt und ich habe keine Ahnung, ob ich etwas anderes ausreichend gut könnte, um jemanden zu finden, der mich beschäftigt. Du siehst ja selbst (siehe dein anderer Thread), dass das nicht sooooo furchtbar einfach ist. Martina, die so langsam auch den gegenseitigen Respekt vermisst
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#859937 - 09/02/12 08:25 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: :-)]
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Die wichtigste Vorsorge und Ressource die man hat ist die eigene Gesundheit. Das vergessen viele, obwohl man auch da vorsorgen sollte und eine Auszeit ganz hilfreich sein kann.
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#859941 - 09/02/12 08:31 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: HyS]
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@Martina: Ich akzeptiere Deinen Einwand auf jden Fall und dass das nicht auf jden zutrifft weiß ich auch, sehe aber schon häufig das Leute so handeln, weil der Druck sehr wohl aufgebaut wird. Nicht wegen einer Brille, nein. Aber ich möchte nicht wissen wieviele Leute ein Auto auf Pump haben und nachts nicht schlafen können weil sie Angst haben es nicht mehr finanzieren zu können....
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#859945 - 09/02/12 08:36 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: HyS]
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Und die Gesundheit ist genau dass was ich glaube was ein "Aussteiger" dann als Problem hat. Man könnte meinen es geht ihm gut, weil kein Stress durch Arbeit und Gesellschaft, aber irgendwann kommt der Tage wo man krank wird. Wie kann man sich dann noch einen Arzt leisten. In 30 Jahren werden sich nur noch die Reichen einen Arzt leisten können, die anderen nicht mehr. Da steht man dann ziemlich doof da.
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#859946 - 09/02/12 08:37 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Uwe Radholz]
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Und das verrückte ist, dass Deine, eigentlich nicht zu bestreitende Einlassung, also sich bescheiden, zurück zu halten, wenn es denn allgemein vollzogen würde, im Kapitalismus einen wirtschaftlichen Tsunami auslösen würde.
Die massive Vergeudung von Rohstoffen, der verzweifelte Versuch dem Konsumenten immer mehr Bedürfnisse einzureden und ihm immer neue und super günstige Produkte aufzuschwatzen die in Billiglohnländern produziert wurden, während die normalen Lebenshaltungskosten für Miete, Strom, Wasser und einfache Lebensmittel immer teurer werden, wird wohl auch einen Tsunami auslösen. Oder gleich drei, einen sozialen, einen wirtschaftlichen und einen ökologischen. Ich würde da den wirtschaftlichen Tsunami vorziehen. Es gibt keine unbeschränktes Wachstum. Wir können weder immer mehr Menschen auf unseren Planeten pressen noch können wir immer und immer mehr produzieren und konsumieren. Da ist kein echter Bedarf und vor allem kein echter Gegenwert mehr vorhanden. Der Großteil unserer Wirtschaft baut schon jetzt auf Sand, Luft und Schulden und anstatt da mal die Bremse zu ziehen werden Anreize gesetzt noch mehr Schulden zu machen. Geld kann man nicht essen (soll mal jemand gesagt haben) aber Schulden sind noch weit weniger nahrhaft. Gruß Jörg
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Edited by :-) (09/02/12 08:42 PM) |
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#859947 - 09/02/12 08:37 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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@Martina: Ich akzeptiere Deinen Einwand auf jden Fall und dass das nicht auf jden zutrifft weiß ich auch, sehe aber schon häufig das Leute so handeln, weil der Druck sehr wohl aufgebaut wird. Nicht wegen einer Brille, nein. Aber ich möchte nicht wissen wieviele Leute ein Auto auf Pump haben und nachts nicht schlafen können weil sie Angst haben es nicht mehr finanzieren zu können.... Bei vielen ist es so, das sie Sachen haben, die sie sich nur "leisten"können, wenn nichts passiert im Job. Aber da gibt es keinen Kamm für, über den man das scheren kann.
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#859950 - 09/02/12 08:41 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Oldmarty]
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Bei vielen ist es so, das sie Sachen haben, die sie sich nur "leisten"können, wenn nichts passiert im Job.
Das trifft wohl immer zu, wenn man etwas auf Pump kauft. Naja zumindest bei Wohneigentum wird einem nichts anderes übrigbleiben. Martina
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