He Leute,

nach dem ich meine große Tour letztes Jahr verletzungsbedingt absagen musste, hats mich nun echt vorm erneuten Start dieses Jahr wieder erwischt.
Bei ordentlich Speed im Wiegetritt 2 Purzelbäumen mit Fahrrad in den Händen. Neben doch erheblichen Schaden am Fahrrad hab ich mir neben zig Weichteilverletzungen und einer dritten Kniescheibe auch eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen. Diagnose war schon optisch nach einigen Minuten klar, das Röntgen brachte dann AC Spengung Typ II zum Vorschein. Also kompletter Abriss außen.
Mein Arzt sieht’s ziemlich entspannt; Rucksackverband für 14 Tage, Schmerzmittel und Schonung des Armes für 4 Wochen. Nach 3 Wochen kann ichs radl wieder versuchen meint er.
Nun liest man im Internet das diese Verletzung sehr langwierig ist, und selbst nach einem Jahr noch beim Fahrradfahren schmerzen auftreten, Ich bin jetzt in der 3ten Woche und hab eben mal versucht ne sanfte Runde zu fahren, was schmerztechnisch völlig unmöglich ist. Wobei ich konsequent keine Schmerzmittel nehme.

Wer hat denn auch Erfahrung mit der ziemlich typischen Radfahrerverletzung, und kann mal seinen Genesungsverlauf kund tun?

Hallo Lucky,
ich habe im Jahr 2010 einen Unfall mit der Schulter gehabt. Die Genesung dauerte mindestens ein Jahr und ich habe heute noch Probleme ......

Nimms auf die leichte Schulter, sei immer gut gelaunt und tue alles was möglich ist, Deinen Body zu trainieren. Mir hat Poweryoga sehr geholfen.

Grüsse, Jakob

Du nimmst "konsequent keine Schmerzmittel".
Darf man fragen warum? Angst vor Abhängigkeit oder bastelst Du noch am Image des harten Kerles?

Ich frage deshalb, weil es das Phänomen des Schmerzgedächtnisses gibt, dass Dir Schmerzen
auch dann noch signalisiert, wenn Du bereits das Schlimmste hinter Dir hast.
So ein Dauerschmerz sollte tunlichst unterbunden werden.

Gute Besserung und Geduld ist Dir zu wünschen.

Oh weh, Holger, Schmerz lass nach,

im August 2002 habe ich auch einen Rittberger gemacht mit dem Ergebnis: AC Gelenksprengung Tossy 3
Alle Bänder ab. Von einer OP hat mir der Unfallchirurg abgeraten. Ich habe fast 6 Wochen den Rucksackverband getragen und war weitere 4 Wochen arbeitsunfähig. Anfangs ging ohne Schmerzmittel gar nichts. Der Heilungsprozess geht langsam und man muss viel Geduld haben. Nach ungefähr einem Jahr habe ich wieder Schubkarre geschoben. Ist alles gut verheilt. Manchmal knirscht es heute noch in der Schulter, ist aber schmerzfrei. Habe aber seither den Schönheitsfehler, dass das Schlüsselbein bei manchen Bewegungen unkontrolliert von der Schulter absteht. Es behindert mich nicht, sieht nur unschön aus. Aber ich muss ja nicht mehr auf Brautschau

Auf eines solltest Du achten: Wenn die Schmerzen nachlassen, die Beweglichkeit des Arms trainieren. Vor allem immer wieder über den Kopf hinweg greifen und versuchen, dass Ohr zu berühren. So habe ich die volle Beweglichkeit wieder erlangt.

Gute Besserung

Hallo Holger,

wünsch Dir erst mal gute Besserung. Zwar lehne ich Schmerzmittel auch ab, aber bei der Schulterverletzung habe ich die geschluckt um täglich "Übungen bis zur Schmerzgrenze" machen zu können. Ohne Tabletten hätte das nicht geklappt. Habe an einem Ledergürtel unten eine Schlaufe gemacht, Gürtel über die geöffnete Tür geworfen und mit dem gesunden Arm den kranken immer hochgezogen. Jeden Tag vielleicht 1 mm höher.

Radfahren ging bei mir nach 3 Monaten wieder sosolala, habe einfach den rechten Arm als Atrappe auf den Lenker gelegt, Bremsen etc. ging nicht. Nach 1 Jahr (2009) bin ich dann wieder viel geradelt, allerdings in einer "Altweibersitzhaltung". Heute kann ich alles machen, bin voll beweglich, gehe aber mindestens 1x die Woche ins Fitnessstudio und mache mindestens 1/2 Stunde nur Schulter-/Rückenübungen. Wenn ich da nachlässig werde, bekomme ich wieder Schmerzen.

Alles Gute und viele Grüße
Margit

Hallo Antek,
der Grund ist sehr einfach, ich habe im Herbst 2011 meine Entziehungskur von morphinen Schmerzmittel erfolgreich abgeschlossen. Nach einem weit über ein Jahr dauernden Schmerzmartyrium sind die aktuellen Schmerzen im Vergleich zu früher erträglich.
Ich durfte so jedes am Markt verfügbare Schmerzmittel mit all seinen Nebenwirkungen erleben und möchte so weit es geht nun davon fern bleiben.

He Jakob, danke für deine Infos, nach welcher Zeit bist du denn wieder einigermaßen schmerzfrei gefahren?

alle 3 Bänder ab und keine OP, da kann man nur gratulieren!
Ich denke auch das auf die Optik verzichtet werden kann, wenn die Funktion gegeben ist.

Die "Ohr-Übung" ist ein gutes Mittel! Seit 2 Tagen schaffe ich dieses bereits mit etwas "Dehnung".

Oi, joi,joi (sprich: eu,jeu,jeu :D)!

Das wusste ich nicht! Dann hätte ich nicht von akuten auf chronischen Schmerz angespielt.

Da Du so offensiv damit umgehst, was war die Ursache Deiner Abhängigkeit?

Bin zwar nicht Holger, aber er schrieb etwas von einem Unfall im letzten Jahr.
Gruß
Volker

Ganz kurz gesagt hat sich ein 10 Jahre alter, nicht richtig diagnostizierter Wirbelbruch durch eine Bandscheibe gearbeitet und diese letztendlich zerstört. Das ganze ist dann letztes Jahr gesundheitlich eskaliert .

He Margit,

also scheint das ganze doch sehr gut in die Länge zu ziehen.
Deine Streckübung finde ich sehr kreativ!
Ich werde das Prinzip mal an der Klimmzugstange im Türrahmen probieren.

Dein Arzt könnte Recht haben, das muß wirklich nicht zu schlimm sein. Ich bin damit den nächsten Tag zum Radladen gefahren, und die ursächliche Gabel reklamiert... (o.k.- evt. wars kein vollständiger Abriß aller Bänder)

Hallo Lucky,
das war nach etwas mehr als einem Jahr.
Muckibude war nicht so der Bringer, aber das Yoga........, klasse, das mache ich heute noch.

Grüsse, Jakob

Bei mir waren vor 25 Jahren alle Bänder in der rechten Schulter ab - haben sie damals mit einer Spange an den Knochen zusammengeschraubt (schöne Edelstahlschrauben in die Knochen) - Ausbau nach zwei Monaten - Schmerzen 1 Jahr.
Als Krankengymnastik habe ich abends einen Halbliterkrug mit Bier vor mich gestellt. Zum Glück wurde er schnell leichter. Nach 3 Monaten habe ich wieder angefangen als Mechaniker zu arbeiten - den ersten Monat noch sehr gehandicapt.
Noch heute spüre ich jederzeit genau, welche Schulter lädiert ist - der Gelenkknorpel hat sich seitdem auch etwas stärker abgenutzt - und beim Schwimmen knackt die rechte Schulter. Schmerzmittel habe ich damals keine genommen - die waren auch in der Schulter nicht so groß, wie im doppelt gebrochenen Unterkiefer.


Viele Grüße / Micha

das ist der mit Grund warum ich nur noch Liegerad fahre, Trike oder Tieflieger.
Da gibt es keine Belastung auf die Schulter sondern nur Entspannung. Kannst mir das ruhig Glauben, die die meine ledierte Linkeseite kennen, wissen das auch.

Deshalb, warum quälen wenns auch anders Spass machen kann


Klaus

Hallo,

ich hatte mal eine Flug über eine Haube, der Klassiker schlechthin (Rechtsabbieger ohne Schulterblick, danke nochmal)
Aus Maschinenbauersicht: Kugelgelenk vom Oberarm bei der Schulter eingerissen. Drei Ärzt zwei Meinungen, ich hab mich der Mehrheit angeschlossen.
Behandlung: Keine OP, nur Krankengymnastik.
Mein Tipp solange es nicht allzu große Schmerzen sind (Bänder wieder dran) immer bewegen. Mein toller Arzt hatte mir gesagt: Arm 4 Wo. fixieren, danke auch nochmal! Jetzt nach 2 1/2 Jahre ist die Bewegung immer noch eingeschränkt.

Alles Gute!

Moin Holger,

ich habe vor ca. 8-10 Jahren den Salto übern Lenker gemacht (war damals eigene Doofheit), und mir dabei die rechte Schulter ausgekugelt und eine Knochenteil abgerissen, woran die Sehnen für die Rotation des Oberarms angewachsen sind.

Die Schulter wurde vom ortsansässigen Arzt über der Stuhllehne wieder eingerenkt (unter Morphium) und ein paar Tage später der Knochen in einer OP wieder angedübelt. Danach bekam ich 14 Tage Gilchrist-Verband, danach 10 x Krankengymnastik, die mir sehr geholfen hat. Schon nach der OP habe ich keine Schmerzmittel mehr gebraucht. Bei der Krankengymnastik hieß es immer, wenn es bei den Übungen schmerzt, dann ist es zuviel, der Schmerz ist ein Warnzeichen des Körpers. Zu Hause habe ich weiter Übungen mit diesen Therabändern gemacht, hauptsächlich Theraband an Hand und unten mit dem Fuß draufgestellt, dann gestreckten Arm aus der hängenden Position hoch heben. Das hat gut geholfen. Ich hab dann auch viel geschwommen um die Beweglichkeit und Kraft zu üben.

Nach gut einem Jahr konnte ich auch wieder mit dem Arm oben was aus dem Regal holen, manchmal hat es dabei gehakelt und ich mußte durch irgendwelche Bewegungen der Schulter alles wieder neu sortieren. Jetzt geht es fast wie mit der linken Schulter, aber manchmal knirscht es noch darin.

Vor ca. 1 Jahr bin ich nachts auf der Schulter liegend aufgewacht, weil es tierisch darin gerumpelt hat. Danach war die Bewegungsfähigkeit und Kraft der Schulter plötzlich eingeschränkt. Ich bin beim MRT, Röntgen, Schultersprechstunde usw. gewesen, die haben alle nichts gefunden. Letzten Herbst nachts das gleiche, Ich wache auf, weil es wieder in der Schulter rumpelte, und siehe da, alles wieder okay. Ich denke, da hatten sich ein paar Bänder oder Sehnen verschoben.

Ich denke, viel üben ist nach so einer Verletzung wichtig. Nachdem damals den Gilchrist weg war, wurde mir gesagt, viel gehen und den Arm immer locker pendeln lassen, damit sich der Bluterguß und die Flüssigkeit in der Schulter besser abbaut.

Ich denke, nach 3 Wochen noch nicht Radfahren können ist normal. Schon dich besser und mach nur Übungen bis unter die Schmerzgrenze. Wenn das Gelenk mechanisch wieder okay ist, dann kommt der Rest auch. Das braucht aber viel Zeit, Gedult und Übung.

Gute Besserung, Ludger

Also erst mal gute Besserung! Ist ja keine Lappalie.

Mit dem Thema Schmerz, Entzündungsabbau und Unterstützung von Heilungsprozessen habe ich durch meine Arthrose einige Erfahrung sammeln können. Ich stehe nicht auf Schmerzmittel, daher suche ich eben Alternativen. Für die Arthrose mit Erfolg, bei einer Akuten Verletzung musst du ausprobieren, was hilfreich ist.

Zur Unterstützung zum Abbau von Blutergüssen, Abbau von Geweberesten und Entzündungsvorgängen habe ich mit Bromelain gute Erfahrungen gemacht (z.B. Wobenzym Mono). Bromelain wird in der Chirurgie eingesetzt um Einblutungen und Blutergüsse im Gewebe so schonend und schnell wie möglich abzubauen. Da es entzündungshemmend wirkt, gehe ich auch mal davon aus, dass es für deine Schmerzen hilfreich ist. Frag deinen behandelnden Arzt danach, kriegst du aber auch rezeptfrei in der Apotheke.

Direkt schmerzsenkend wirkt Chilli. Je schärfer desto besser. Chilli wirkt sowohl auf die Schmerzrezeptoren als auch entzündungssenkend. Hol dir kleine scharfe Chilli und schluck sie wie eine Pille. Am besten mit etwas Öl oder fetter Milch, die Aufnahme von Capsaicin ist mit Fett besser. 2-3 Mini-Schoten zum testen. Du wirst am nächsten Tag merken, ob deine Verdauung funktioniert ...
Bei mir kann ich die schmerzsenkende Wirkung nach etwa einer viertel Stunde bis halben Stunde direkt merken. Teste es, Rückmeldung wäre sicher interessant.

Andere unterstützende Gewürze sind Zimt und Ingwer.

Unterstützend für die Heilung des Bindegewebes ist Gelatine-Hydrolysat. Bei diesem Produkt sind die Eiweißbestandteile in kleinere Teilstücke zerlegt. Die Aufnahme und Verwertung ist dadurch besser als bei ordinärer Gelatine. Da das Zeuch teuer ist, würd ich das halt nur machen, wenn du überzeugt davon bist.

Und nicht zuletzt: Es gibt Sportärzte, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Weiteres per PN, falls Interesse besteht.

Nachtrag: Chilli wird in der Schmerztherapie eingesetzt: Wissenschaft.de
Focus.de

Hallo Holger,

bevor ich's vergesse, Dehnübung wenn du den Arm wieder hoch bekommst! Ganz praktisch beim radeln unterwegs wenn es in der Schulter zu "ziehen" beginnt: an einen Baum stellen, Oberarm im rechten Winkel anlehnen und Oberkörper wegdrehen.

Gute Besserung
Margit

PS: Hoffentlich brauch ich heute nicht viele Bäume, weil noch keine "Ergongriffe GC3" an meinem neuen Rad montiert. Die bekomme ich erst am Montag.

Nun melde ich mich mal wieder zurück, erst einmal mit einem Dankeschön für die vielen Genesungswünsche sowie den vielen nützlichen Tipps und Erfahrungsberichte, die auch per PM kamen.

Nach konsequenter Schonung habe ich mich jetzt für 8 Tage auf eine sanfte Tour über die Insel Rügen aufgemacht, und bin gestern zufrieden mit viel Sonnenbrand wiedergekehrt.


Das Fazit ist mehr als erfreulich, die Schulter macht sich zwar bei kräftigeren Erschütterungen und bei starkem Zug am Lenker bemerkbar, bleibt aber sonst schmerztechnisch im Hintergrund. Im Fazit hat mir die (dosierte & kontrollierte) Bewegung gut getan und ich bin guter Dinge für die Zukunft. Ich denke, der endgültige Heilungsverlauf wird wie bei den Meisten von euch noch etwas in die Länge ziehen, was die Schmerzfreiheit an geht, aber meine anfängliche Panik habt ihr mir gut genommen.

Ich wünsche allen die noch mit Schmerzen zu kämpfen haben, viel Erfolg bei der Heilung und ein schönes sturzfreies Radlerjahr!

ja, so fühlte sich das bei mir auch an- super, wenn dann der Weg über 10km märkische Heide führt...
Super war auch die erste Tour nach dem Leistenbruch- mit Gepäck in den Harz.

Hallo Holger
Da hast Du richtig Glück gehabt. Ich hatte auch nach einem Sturz Schultereckgelenksprengung, wurde dann aber nach zwei Tagen operiert. Man hat mir eine Stütze in der Schulter verschraubt, die nach 8 Wochen wieder entfernt wurde. Ich habe mich erst nach 3 Monaten wieder auf`s Rad getraut.
Nochmal alles Gute weiterhin.
Detlef


PS
Meine erste OP war auf meinem 40. Geburtstag.