Danke nochmal an alle! Da ich mich immer ärgere, dass es so selten Rückmeldungen gibt, wenn man mal bei der Forumssuche über einen passenden Thread gestolpert ist, will ich hier mal versuchen, alles zu beantworten und ein paar Kommentare und Erfahrungen loswerden, vielleicht helfen sie ja irgendwann jemanden.
da wirken die Hügel niemals so hoch, wie sie wirklich sind
Also am zweiten Tag von Ystad ins "südschwedische Hügelland" (sorry, dass heisst trotz so 200m Hügeln echt so) habe ich das ein oder andere Mal geflucht, irgendwann hatte ich mich dran gewöhnt und es war völlig ok. Nicht dass ich nicht trotzdem im 1. Gang der Rohloff mich schnaufen eine steile Rampe hochgekämpft habe, aber es war nicht mehr wirklich von Bedeutung.
Malmö -> Ytsad an der Küste längs (ca. 78km)
Übels verschätzt bzw. dank Baustellen umgeleitet und fehlgeleitet oder noch häufiger gar nicht mehr geleitet worden ... so wurden es gleich am ersten Tag satte 120km
Zu der "N9" Trelleborg - Ystad. Da wird in dem radweglosen Bereich gerade heftig ein breiter, guter begleitender Radweg gebaut, soll wohl nach Möglichkeit dann durchgängig werden. In Trelleborg war gerade ein deutscher Praktikant in der Tourist Info, dessen Aufgabe die Stärkung des Radtourismus in der Region ist (Tagestouren ausarbeiten, Infos und Meinungen sammeln ...).
Nach der ungeplanten Strecke bis dahin hatte ich dann wenig Lust, auch noch über die Hügel oben rum zu fahren, es war auch vorher kaum Verkehr zu bemerken und ein paar Einheimische auf Rädern fanden meine Frage sehr irritierend, ob man oben rum fahren
sollte Gut es war Montag Nachmittag, Abend so ca. ab 17:00 Uhr, da mag es dann doch grosse Unterschiede geben, wenn man morgens um 7:00 per Fähre in Trelleborg landet und dann gleich da lang will. Aber ich fand den Bereich sehr angenehm und mit einem traumhaften Blick zu fahren.
-> Hässelholm (ca. 85 km) - notwendiger Zwischenstopp
Ist dann auf Empfehlung (will aber jetzt nicht zuviel vom Reisebericht wegnehmen :trällre:) Jägersbo Camping in der Nähe von Höör geworden ... IMHO der beste Platz bzw. die schönste Lage der Tour
-> Älmhult (ca. 58km) - da wollte ich immer schon mal an dem See hin
Ikea, hm, ja klar. See sehr nett, gibt aber schönere, landschaftlich ist der westliche Platz an der Strasse Richtung Platteryd nett gelegen, ABER da geht ein Güterbahnlinie längs, die Strasse auch Nachts rege befahren, irgendwo ist da ein verp.... Industriewerk, dass die ganze Nacht irgendwas stanzt (oder so), ... ich wollte Ruhe und See, na gut ein See war da
-> Bolmsö (ca. 77km) - ich liebe den Camping Häger direkt am See und im See schwimmen
Bin dann nur bis Bolmen gefahren, waren aber auch so 60km. Dann im See schwimmen
und so ... toll. Insekten, sehr viele Insekten und ab Sonnenuntergang fast kein Wind mehr, zumindest an dem Abend, DAS war nicht lustig. Auch der Campingplatz war sehr - hm -
unlustig. Ne, Shop hätten sie eigentlich nicht, ne, Brötchen und Brot am nächsten Morgen gäbe es nicht, in Ljungby (20 km entfernt) ist ja ein Supermarkt! Aber super Wiese und super Seelage, aber so habe ich dann meinen Ruhetag eben zum Jägersbo verlegt.
Ja, Maerkeryd hat einen Bahnhof, ja der sollte schon von Skåne Trafiken (dazu unten mehr) angefahren werden ... wurde es aber an dem Tag noch nicht, weil wegen irgendwelcher Stromprobleme sich das Ganze um eine Woche verschoben haben soll (oder so, sorry, mein Schwedisch ist eigentlich nicht vorhanden!) ... also Abenteuer Bus und dann ab Hässleholm den Zug nach Höör.
Damit wieder auf den Jägersbo Camping
... durch die doch stlw. längeren Strecken zuvor und das Abkürzen per Bus & Bahn einen echten Ruhetag gehabt.
-> Malmö (ca. 59km) - da muss ich dann um 22:00 die Nachtfähre bekommen.
Stressfrei und kein Problem gewesen. Wobei ich am Lund die "S-Bahn" genommen hatte, für alles an der Küste hätte die Zeit nicht gereicht und auf Dauer-Industriegebiet hatte ich keine Lust.
Kann es aber sein, dass man in S tatsächliche pro Nacht auf dem Camping mit 15-25 Euro dabei ist
Ja, theoretisch schon, aber da ab 21.08. ist dort Nachsaison und die Campingkarte musste man sich auch kaufen, so dass ich irgendwas zwischen 12 und 16 Euro gezahlt habe.
In Norwegen funktionierten die Duschen meist mit normalen Geldstücken.
In Schweden war meiner Erfahrung nach das Duschen immer inklusive.
Das Duschen war niemals inklusive
Manchmal gefühlt teuer ... aber ehrlich nach 7h auf dem Rad und verschwitzt und kaputt war es mir egal, ich habe Urlaub und habe mir dann auch mal das dritte 5 Kronenstück gegönnt
Stlw. wurde dann aber IMHO wirklich übertrieben. Während es für mich ok war, z. B. für den Wäschetrockner ca. 1 Euro zu zahlen, fand ich es extrem unverschämt, dass die in Bolmen selbst für Warmwasser im Küchenbereich Geld sehen wollten. DAS und vieles mehr (z. B. Mikrowelle, Herd, ..) war wenigstens im Preis enthalten und für mich überraschend war Toilettenpapier überall vorhanden
Werde dann über die für mich neue Erfahrung auf Finnlines berichten, wenn ich wieder zurück bin.
War schon eher LKW-Fähre, auf der die leeren Kabinen mit Füllmaterial belegt wurde. Also z. B. die Aussendecks nicht wirklich als idyllisch zu bezeichnen, keines war wirklich ruhig. Die Einrichtung sauber und zweckmäßig aber mehr auch sicher nicht. Das Abendessen (Buffet) im Restaurant IMHO die 15,- Euro so nicht unbedingt wert. Würde ich wieder fahren, ja sicher.
Viel spaß bei Deiner Tour, auf das es möglichst trocken bleibt.
Danke und bis auf die letzte Nacht, in der mein Zelt mal so richtig zeigen konnte, was es kann und den letzten Tag, hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter.
Für mich das wichtigste war der Hinweis (AFAIR per PN bzw. am Telefon) auf den Skåne Trafiken. Das ist der "Nahverkehr", der aber ein sehr grosses Gebiet abdeckt, z. B. bis Göteborg, Ystad, Kalmar, Karlskrona, Kristianstad. Auch wird wohl gerade an Randstellen, z. B. Hässleholm bzw. dann Markaryd der Bereich deutlich ausgeweitet. Als Nahverkehr finde ich die Preise nicht wirklich günstig, verglichen z. B. mit der Bahn durchaus im Rahmen. Beachten sollte man, dass grossflächig auf bargeldlose Bezahlung umgestellt wird und nicht mehr alle Pressekioske Tickets verkaufen (z. B. in Lund). I. d. R. fahren die Züge so einmal die Stunden, je dichter man an Malmö herankommt, desto dichter wird auch der Takt. Interessanterweise bin ich immer mit dem Öresundståg gefahren, weil der halt immer kam. Dort ist in der (mehr oder weniger!) Mitte ein grosser Mehrzweckbereich. Aufgestanden ist keiner, aber auch die Schaffner haben nix gesagt, dass dann das Fahrrad irgendwo anders angelehnt war. Es scheint sogar so zu sein, dass die Klappsitze dort auch Nummern habe und Reisende dort eine Kurzfrist(????)-Reservierung für so einen Klappsitz erhalten, wie dass dann mit Fahrrad, Kinderwagen, ... zusammen passt ist mir schleierhaft.
Sollte ich noch einmal in Südschweden unterwegs sein wollen und über Malmö anreisen, dann denke ich, würde ich gleich per Skåne Trafiken weiterfahren, sei es tiefer ins Land, z. B. Hässleholm oder Älmhult oder zu einem anderen Startpunkt z. B. Göteborg. Ich mag Meer und Küste und so wirklich, ich liebe das Stück Trelleborg - Ystad, aber ansonsten macht der Küstengürtel nicht wirklich so viel her.
So und wer bis hierher durch gehalten hat, wird nun mit einem
Link zu meinem Flickr-Album belohnt. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen noch die Zeit und Ruhe finden werde, einen Reisebericht zu schreiben.