Hallo zusammen,

angeregt durch die letzten Audax-und Randonneur- Themen hier in jüngster Zeit plane ich nun mein Jugendrad, ein Motobecane Stahlrahmen aus ca. 1985 mit "Sachs-Hurret Schaltung" und "Weinmann-Bremsen" wieder aufzubauen. Es soll ein Langstrecken-Leichtgepäck-Rad werden. Ein möglichst leichter Randonneur. Leider hab ich nicht so viel Ahnung, ich lese zwar immer fleißig mit hier im Forum und weiß auch manchmal was , aber hier fange ich quasi bei Null an.

Ich will mich erst mal dem Thema:
Neue Bremsen, neuer Lenker mit erhöhtem Vorbau (ca 2cm höher), neue Sattelstütze, neuer Sattel
widmen.

Als Bremsen las ich hier bereits: Langschenklige mit 57 mm Schenkelmaß, z.B. BR-R650 oder 450. Ich weiß aber nicht, welche Linie ich an meinem Rad jetzt genau messen muß. Von vorderem Bohrloch bis zur Mitte Bremsflanke sind es genau 50mm als direkte Luftlinie. Ein Bekannter hat wiederum die BR-R 600.

1) Welche paßt nun? Auf welches Maß bezieht sich die Angabe "Schenkelmaß 57mm"? - Die Schenkel sind doch ein Stück weit variabel einstellbar, also müßten es doch Von - bis - Angaben sein.
1b) Und - Was hat es mit der Frage nach "Imbus" oder "Sechskant" auf sich?

Weiterhin die Fragen:

2) Welche Bremshebel kann ich nehmen und welche passenden Seilzüge incl. Seilzughüllen und den richtigen "Enden"?

3) Der Vorbau ist für mich zu tief. Ich weiß leider nicht, wie diese alten Vorbauten heißen (Schaftvorbau??) Jedenfalls "steckt" er im Steuerrohr. Kann ich ihn ein Stück rausziehen? Und wenn ja - bisher habe ich es trotz lösen der Schraube und vorsichtigem Klopfen nicht geschafft. Drehen kann ich ihn schon, aber "raus" kommt er keinen mm. Der Durchmesser vom Vorbau von oben mit dem Lineal gemessen: 21mm.

4) Sattelstütze scheint 25,0 mm zu sein. Ist aber leider keine Patentsattelstütze, soll aber eine werden. Welche hat ein gutes Preis-Leistungsverhältniss, niedriges Gewicht und einen gewissen Flex zur Komforterweiterung?

5) Welches Lenkerband und welcher Sattel hat sich als langstreckentauglich erwiesen?

6) Welche Schutzbleche?

Last: Lohnt denn der Aufbau dieses gemufften Stahlrahmens? Weiß jemand was über die Qualität zu berichten?

Später, und wenn es Spaß gemacht hat, widme ich mich dem Thema Laufrad und Antrieb.
Mein Dank gilt an dieser Stelle den vielen Beiträgen und Thread-Erstellern in letzter Zeit im Bereich Langstrecke, Audax, Randonneur und Ultra-light; daher auch die Motivation zu diesem Aufbau.

Vielen Dank für Eure Antworten.

den vorbau bekommst du locker indem du die klemmschraube löst und auf den inbusschlüssel mit dem hammer kloppst um den klemmkeil unten am vorbau zu lösen. manchmal ist da ein wirklich satter schlag nötig, nur keine hemmungen!

den vorbau kannst du sicher noch ein stück rausziehen, meißt ist eine mindesteinstecktiefe markiert (die ich auch schon ignoriert habe).

wenn ich mich recht entsinne ist die maßangabe bei den bremsen für die unterste position, bei den mit 57mm gelabelten bremsen (einstellbereich ca. 10mm) also von 57-47mm.

alle rennbremshebel passen, auch die modernsten.
nur die tektro(derivate), die für v-bremsen gedacht sind passen nicht.

Ein Rat unter Freunden : wenn du nicht eine besonders emotionale Bindung zu dem alten Rahmen hast - vergiss es. Offenbar kannst du außer dem nackten Rahmen gar nix verwenden und drum herum mit Neuteilen etwas aufbauen wird teuer und ein leichtes Rad wird es wegen dem gemufften Stahlrahmen aus den 80ern, der mit Gabel höchstwahrscheinlich ein Kilo mehr wiegt als irgendein 200 Euro China-Alu-Rahmen eh nicht werden.

Meine Empfehlung für Low-Budget-Aufbau : den BOC-Crosser (kostet dzt. 800 Euro, wird vielleicht noch billiger) etwas adaptieren (vielleicht 3-fach Kurbel - ist mit den 105er 10-fach STI`s möglich, 2. Laufradsatz mit anderen Reifen, für dich passender Sattel) und du hast um etwas mehr als 1000 Euro aktuelle Technik. Anlötteile für Gepäckträger und Schutzbleche scheinen vorhanden zu sein.

Beim bike-discount und beim österr. bikepalast werden dzt. gute Alu-Rahmen von Cube sehr günstig abverkauft (ich hab gerade einen RR-Rahmen für 99 Euro erstanden), vielleicht ist da etwas für dich dabei.

Wenn es aber unbedingt der alte Rahmen sein muss, werde ich dir noch ein paar Tips zum Aufbau geben - dzt. wird zB die Ultegra SL-Compact-Gruppe (ok, hat halt nur kurze Bremsen, aber ich persönl. würde dir eh nicht zu fix montierten Schutzblechen raten) beim bike-components um 400 Euro verkauft.

So jetzt geh ich aber Radeln, das Wetter ist ok.

Gruß Gerold

seh ich auch so. Auch mit der Einbaubreite der nabe dürftest Du Probleme kriegen. Neuaufbau könnte leicht genauso teuer werden wie Neukauf. Was spricht denn der Steuersatz ?

Ist es denn ein besonderes Geröhr, das sich lohnt in Ehren zu halten ? Eine 25er Sattelstütze läßt eher auf schweres Geschütz schließen.

Hallo!

Vor der Frage mit dem Umbau eines alten RR stand ich vor kurzem auch. Wie Gerold schon schrieb, wird es letztendlich aber ein kompletter Neuaufbau mit entsprechenden Kosten, trotzdem bleiben ein paar Nachteile bestehen (schmalerer Hinterbau, 1" Gabel...) Und ob dir dein Jugendrad noch passt?

Aber um ein paar deiner Fragen zu beantworten:
3) Du kannst andere Schaftvorbauten nehmen, aber der Nachschub daran ist sehr gering, die Bucht ist da wohl noch die beste Quelle. Du kannst den alten Vorbau - wie Slowbeat - schon schrieb, wahrscheinlich etwas raus schieben, meistens ist eine Markierung darauf, wie weit der Vorau min. im Steuerrohr stecken muss. mit dem hier kannst du auch auf Ahead umrüsten.
4) also irgendwie schließen sich deine Anforderungen gegenseitig aus Nimm Sattelstützen mit 2 Klemmschrauben, finde ich sicherer.
5) Sattel werden die meisten wohl nen Brooks empfehlen, ein Lenkerband mit etwas Polstertung (Gel, Kork) oder direkt einen abgeflachten Lenker.
6) Diese habe ich gerade an einem schwarzen RR aus den 80ern montiert und sehen ganz gut aus: Klick
Bei Rose hatten sie auch gerade RR-Felgen im Angebot für 10€? für klassische RR, falls du dir neue LR bauen möchtest.

Gruß

Bernd

Also wenn du nix im Keller liegen hast wirds teuer und lohnt meistens nicht.
Ich hab vor 2 Jahren so ein altes Teil für 20,- € gekauft und mit Teilen vom
Flohmarkt ein zweites Leben als schnelles Reiserad geschenkt.
Das aufbauen hat Spaß gemacht und ca.150,- € gekostet.
Gruß Andreas

47-57mm, nicht Luftlinie. Sollte bei dir passen.

Antiquarische 105-er/Exage oder Dia-Compe.


Mess mal den Durchmesser. Franzosen haben da gerne 22,0. Dann mußt du die Spezialisten anschnorren.

Es gibt teure Stützen von Look und anderen Nobelherstellern oder eine Sattelkerze. Vielleicht hat Humpert was, mußt du selber mal schauen.

Zähl halt zusammen und schau ob du die Teile herbekommst.

Bremsen: BRR450 -> 30e
Bremshebel -> 10..15e gebraucht
Vorbau?
Stütze?

ich würde es nicht machen, zuviel ärger lauert hinter der nächsten kurve.
wieso nicht einfach das gerät mit dem geringstmöglichen finanziellen aufwand einfach nur fahrbereit machen, bremsen, schaltung, laufräder einfach nur solide warten, ne neue kette drauf, alle lager saubermachen und neu fetten/einstellen usw.
abgesehen vom gewicht wird das ergebnis nicht viel schlechter sein als wenn du nen haufen geld für neue bremsen/schaltung/laufräder ausgibst. dafür bleibt es original und du bist nicht enttäuscht, wenn deinen erwartungen nicht entsprochen wird, weil es immer noch sackschwer ist. wenn es dir dann gut gefällt kannst du immer noch über vorbau, sattel, lenkerband etc nachdenken.

gruß malte

Da der TE selbst schreibt dass er sich nicht auskennt ist auch mit ebay/Flohmarkteilen nix. Und selbst wenn er noch welche findet (das Sattelstützenmass ist mir völlig unbekannt)kommen noch an die 100 Euro für Montage/Demontage beim Radhändler dazu (besonders dann wenn man bei ihm gar nix kauft...). Überraschungen bei so alten Teilen (Schrauben festgerostet, Tretlager geht nicht zum ausbauen etc) - die Arbeitszeit für solche Troubles wird in der Regel auch verrechnet.

Wenn der Rahmen an die große Liebe des Lebens erinnert, dann ok, sonst zum Alteisen und günstig ein neues Komplettrad kaufen.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Aber das ist auch ein gutes Objekt um das Schrauben zu erlernen. Allerdings muss ich auch Vorredner unterstützen, man kann auch die alten Teile überholen (Schrauben-Lernefekt), denn andere alte Teile zu verbauen hat wenig Sinn.

Ob allerdings z.B. neue Tektro Bremsen sinnvoll sind, ist zu vermuten, da sie vermutlich deutlich besser sind als alte überarbeitete.

Stimmt schon - aber nur wenn man das entsprechende Werkzeug schon hat - jetzt noch 1" Steuersatzschlüssel, Tretlagerschlüssel für irgendein altes Lager aus den 80ern, Schraubkranzabbzieher (gibt wahrschinlich gar keine Einzelritzel mehr nachzukaufen) etc. besorgen wird sich schon gar nicht lohnen.

Gruß Gerold

Ich habe solch ein Projekt vor geringer Zeit umgesetzt :



Einige Sachen habe ich verändert die Alte Gabel von Rad habe ich aus getauscht, damit ich vorne Canti Sockel habe. Im moment habe ich hinten nocht eine Alte Weinmann Bremse installiert, die wird aber bald durch eine Trommelbremse ersetzt. Den Päckträger mit einem Steckadapter von Hebie montiert. Es man muss nur bisschen zeit investieren dann bekommt was schönes auf die beine bgestellt. Ich möchte das Rad nicht mehr hergeben.

Mehr zu dem Rad Link