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#48039 - 06/24/03 04:45 PM
Profi-Rennfahrer
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Hallöle, habe 'ne Frage bezüglich der Profi-Rennfahrer. Habe mal gehört, daß diese bei den immens langen Strecken, die zu fahren sind, ihr "Sitzfleisch" nie voll beanspruchen, weil sie mehr Druck auf die Pedalen bringen. Ist das richtig so? Damit haben die wohl auch nie Sitzprobleme (abgesehen davon, daß sie es gewohnt sind)? Jetzt interessiert mich nur: Wie kriegt man es fertig, auf 150 - 200 km Länge nie den A..... auf den Sattel zu bringen? Nie wird wohl etwas übertrieben sein, zugegeben. Aber mal im Ernst. Wie kann man das trainieren? Ich fahre auch an WE'en 100 bis 120 km und mir tut währenddessen fast immer der Allerwerteste weh. Ist es wirklich nur eine Frage des Trainings, der Trittfrequenz oder gar der Kraft? Mir fällt es auch schon schwer, eine Weile z. B. im Wiegetritt zu fahren. Sicherlich wird da der g a n z e Körper beansprucht und ich denke mir, daß es auch wirklich eine Frage des Ganzkörpertrainings ist oder was meint ihr? Grüße, Rolli
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#48068 - 06/24/03 07:39 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Rolli]
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Anonym
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Hallo Rolli,
ich bin zwar kein Profi-Rennfahrer, aber auf meinen Mehrtagestouren mit dem Rennrad hat jede Tagesetappe 200+ km. Fühle mich daher hinreichend kompetent... Beim Rennradfahren verteilt sich das Körpergewicht auf Sattel, Pedale und Lenker. Gute Fahrer verlagern mehr Gewicht auf den Lenker, also nach vorne, weil sie dann schneller fahren können. Sie bringen auch mehr Druck auf die Pedale, was den Sattel aber nur unwesentlich entlastet. Jedenfalls haben sie den Hintern fast immer auf dem Sattel. Mit Schmerzen am Hintern hat das auch nichts zu tun. Schmerzen können verursacht werden durch den Sattel, die Hose, die Sitzposition und die Geometrie des Rades. Trittfrequenz und Kraft haben keinen großen Einfluß, Training nur insofern, als man durchs Training eigentlich herausfinden können sollte, wie man die Schmerzen vermeidet. Zunächst: Tut Dir wirklich der Hintern weh, oder vielleicht der untere Rückenbereich? Wenn Letzteres, dann hast Du wahrscheinlich keine gute Sitzposition, oder Dein Lenker ist zu breit, etc. Wenn Dir die Sitzfläche schmerzt, liegt es wahrscheinlich an der Hose oder am Sattel. Manche Hosen haben Polster, die an den Rändern scheuern. Oder die Hose ist zu weit, und das Polster rutscht unter Dir. Oder die Nähte der Hose reiben am Fleisch. Was den Sattel betrifft, so kann ich für längere Touren nur harte Sättel empfehlen. Hart heißt nicht stumpf. Ich fahre am Winterrad einen Selle Hoskar, am Sommerrad einen Selle SLR, der praktisch überhaupt nicht gepolstert ist. Mit einem Brooks-Sattel hatte ich früher große Probleme. Den richtigen Sattel muß jeder selbst finden, das ist keine Geschmackssache, sondern hängt einfach vom Körperbau ab. Ich bin mir aber sicher, daß weiche Sättel für lange Touren nicht taugen.
Gruß Tischgrill
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#48074 - 06/24/03 08:00 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Rolli]
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Hallo Rolli! Die gleichen Probleme hatte ich auch, Strecken über 100km waren kaum möglich. Bis mir mal jemand gesagt hat, dass mein Rennrad zu groß für mich ist (RH 58, jetzt 55). Jetzt mit dem passenden Rad und den Tipps aus den FAQ's vom Rennradforum http://home.wtal.de/rwobst/faqs.html bin ich schon 150km gefahren und will im August die RTF 220km "Rund um Berlin" in Angriff nehmen. Viel Spass beim RR-fahren wünscht Dir Norbert
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#48088 - 06/24/03 08:41 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Rolli]
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Schrauber
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Hallöle, habe 'ne Frage bezüglich der Profi-Rennfahrer. Habe mal gehört, daß diese bei den immens langen Strecken, die zu fahren sind, ihr "Sitzfleisch" nie voll beanspruchen, weil sie mehr Druck auf die Pedalen bringen. Ist das richtig so? Damit haben die wohl auch nie Sitzprobleme (abgesehen davon, daß sie es gewohnt sind)? Jetzt interessiert mich nur: Wie kriegt man es fertig, auf 150 - 200 km Länge nie den A..... auf den Sattel zu bringen? Grüße, Rolli Grundsätzlich ist es richtig. Ein sehr schneller Fahrer wird nie auch nur eine halbe Stunde im Sattel sitzen wie ein ein Freizeitbiker. Man hängt auch nicht auf dem Lenker, sondern zieht daran wenn es etwas schneller wird, die Handposition wird oft gewechselt. Je aktiver man mit seinem Rad fährt umso weniger Probleme hat man mit diversen "Wehwechen" wie Rücken, Arsch, Handgelenken usw. Als ich vor 3 Jahren noch 20 000 km im Jahr gefahren bin, hatte ich eigentlich nur obengenannten Probleme, wenn ich 2 Stunden zur Erholung gefahren bin. Also unter 30 km/h auf ebener Strecke. Man sitzt dann nur auf dem Rad ohne richtig zu arbeiten.
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#48099 - 06/24/03 09:21 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Rolli]
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Hallo Rolli, ich bin alles andere als eine Profi-Rennradfahrerin und habe nicht mal irgendwas, was einem Rennrad auch nur halbwegs ähnlich sieht., aber ich kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der Effekt des Hintern-entlastens durch kräftigeres Treten tatsächlich existiert. Die Physiker hier im Forum werden jetzt hoffentlich nciht schreiend über mich herfallen, aber wenn ich meinen Schulphysikunterricht noch richtig im Hirn habe, steckt da ganz simpel das Prinzip von Kraft und Gegenkraft dahinter, d.h. je stärker du nach unten trittst, desto stärker wird im Gegenzug dein Hintern vom Sattel gehoben. Das hat nix mit nicht auf dem Sattel sitzen zu tun, sondern heisst nur dass ein geringerer Teil deines Körpergewichts auf dem Sattel lastet. Unterstützt werden kann das Ganze durch eine nicht zu aufrechte Sitzhaltung, da dann mehr Gewicht auf den Händen ruht. Damit aber nicht übertreiben (oder Rückentraining machen, gell Antje ), sonst gibts im Gegenzug Rückenschmerzen. Ich bin nach wie vor noch keine Tagesetappe von 200 km gefahren (hab es mir aber für die nicht allzuferne Zukunft fest vorgenommen), hatte aber dieses Jahr schon das gute Gefühl nach 126 km vor Rad zu steigen, ohne dass mir irgendwas wehtat. Und nochwas habe ich erlebt: beim Fahren mit einer Gruppe, die in der Ebene deutlich langsamer unterwegs war als wir sonst, tat mir nachher der Hintern weh. Martina
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#48147 - 06/25/03 09:05 AM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Martina]
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Hallo, ich darf das von Martina geschriebene bestätigen (wie eigentlich immer). In irgend einer Zeitschrift (Spektrum der Wissenschaft ?) habe ich vor etlichen Jahren mal einen Bericht über's Radeln gelesen, in dem u.a. genau das beschrieben wurde. Es lagert viel mehr Gewicht auf den Beinen und damit dem Pedal, als man denkt. Ein wichtiger Grund (neben einigen anderen, hier schon beschriebenen) für zunehmende Schmerzen am Hinterteil ist, dass man mit nachlassender Kraft mehr Gewicht auf dasselbe verlagert. Dass ein durchtrainierter Profi dieses Problem weniger hat, ist logisch. Gruss Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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#48152 - 06/25/03 09:37 AM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Uli]
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Hallo Uli, Was ich mir vorstellen könnte ist, dass gerade die "Ruhephasen", in denen man nicht tritt, sondern das Rad einfach laufen lässt, erheblich zu Schmerzen im Hinterteil beitragen können. Wenn man dabei sitzt, lastet nahezu das ganze Körpergewicht auf dem Hintern (bzw. ja nur auf einem kleinen Teil davon). Ein Fahrradsattel ist nunmal zum Ausruhen nicht so bequem wie ein Wohnzimmersessel. Ich habe zwar auf auf meinen Touren mit dem Upright kaum derartige Probleme gehabt, aber wenn es sich doch mal anzudeuten begann, bin ich oft instinktiv beim Rad-Rollen-Lassen aus dem Sattel gegangen und in den Pedalen gestanden. Radrennfahrer treten während eines Rennens wohl kaum mal mehr als ein paar Meter nicht in die Pedale. Das würde vielleicht auch die Erfahrung von Martina " beim Fahren mit einer Gruppe, die in der Ebene deutlich langsamer unterwegs war als wir sonst, tat mir nachher der Hintern weh" erklären, denn wahrscheinlich haben sie in der langsameren Gruppe auch öfter mal nicht mitgetreten als wenn sie alleine fahren. Äh, alleine zu zweit natürlich Andreas
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#48154 - 06/25/03 09:52 AM
Rund um Berlin
[Re: hinze]
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Hi Norbert,
rund um Berlin gab es schon am 14.06 vom ADFC mir 15 Teilnehmern, incl. 4 Tiefliegen.
Die Stecke der Rund von 200 km habe ich durch eine etwa länger An- und Abfahrt auf 344 km erweitern :-)
Gruß Felix
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#48263 - 06/25/03 07:19 PM
Re: Rund um Berlin
[Re: Spreehertie]
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Hallo Felix! Dass Du soweit gefahren bist war im Liegeradforum nicht zu überlesen. Gratulation! Da ich mit meiner Liege Probleme mit dem Einschlafen der Füße habe, bin ich am testen, wie weit ich mit dem Rennrad am Stück komme. Gruß Norbert
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#48273 - 06/25/03 08:06 PM
Re: Rund um Berlin
[Re: hinze]
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Commercial Participant
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Posts: 2,571
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Hi Norbert,
die Rundfahrt muß ich noch in meine Planung mit aufnehmen. Kann als Vorbereitung für den Ötzi nicht schaden.
Ich werde aber sicherlich nicht mit einem Rennrad fahren. Bedeutet zwar bei RTFs, daß ich größtenteils alleine fahre, daß ist aber schon ok.
Gruß Felix
PS: Vielleicht kann ich ja wieder ein paar Liegende überzeugen auch mitzufahren.
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#48395 - 06/26/03 07:41 PM
Re: Rund um Berlin
[Re: Spreehertie]
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Hi ihr alle, ich danke euch für die vielen Antworten und habe festgestellt, daß vieles tatsächlich auf mich zutrifft, z. B. mit dem Sitzen im Sattel beim "Laufenlassen" des Rades zwischendurch bzw. die falsche Trittfrequenz und -stärke. Da muß ich wohl was ändern! Probieren, probieren. Übrigens: Danke auch an dich, Hinze, für den Super-Link, den du zur Verfügung gestellt hast, werde mich gleich daraufstürzen und eifrig lesen. Für solche Tips ist man immer dankbar. Rollende Grüße, Rolli
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#48492 - 06/27/03 01:50 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Rolli]
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Posts: 95
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Hallo, ich denke es ist alles gesagt. Bin zwar auch kein Profi, aber A+O ist für mich der passende Sattel und Hose. Dass starker Pedaldruck den Hintern entlastet, ist auch klar und kann ich aus der Praxis auch nur bestätigen. Bei langen Touren (200+) merkt man, dass man von selbst auf eine niedrigere Trittfrequenz kommt. Effekt: Höhere Last aufs Pedal, Entlastung für den Hintern... ciao Bernd
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_________________________________________________________ "Wenn ich verloren gehe, sucht mich in Kuba" Federico García Lorca | |
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#48882 - 07/01/03 05:55 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Ramecker]
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Posts: 2,571
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Hi Bernd, Bei langen Touren (200+) merkt man, dass man von selbst auf eine niedrigere Trittfrequenz kommt. Effekt: Höhere Last aufs Pedal, Entlastung für den Hintern... ..., höhere Belastung für die Knie. Gruß Felix PS: In der Stadt wäre ein "Aufrechtes" noch ok, wenn ich viel sprinte und abbremse. Dann gibt es ausreichend Entlastung für das Hinterteil, und die Hände ziehen häufiger am Lenker, als das sie aufliegen. Aber wenn ich auf Strecke in einer gelenkschonende Frequenz von 90 - 100 /min trete, ist die Belastung für den Rücken (auch die Verlängerung) und die Arme und Hände einfach höher. PPS: Angeblich zieht man auch an den zurückkommenden Pedalen, wenn man mit Riemen oder Clickies fährt. Ist jedenfalls bei mir so. Also reduziert sich der Tritt-Auftrieb mehr oder weniger durch den Zug.
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#48898 - 07/01/03 07:45 PM
Re: Profi-Rennfahrer
[Re: Spreehertie]
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theodor
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"PPS: Angeblich zieht man auch an den zurückkommenden Pedalen, wenn man mit Riemen oder Clickies fährt. Ist jedenfalls bei mir so. Also reduziert sich der Tritt-Auftrieb mehr oder weniger durch den Zug. "
Nicht nur angeblich, sondern tatsächlich zieht man am Pedal und am Lenker, aber man benutzt dazu im Gegensatz zum Liegerad nicht den Hintern als Widerlager, sondern die Kraft für Druck und Zug am Pedal kommt aus den Beinmuskeln und aus der Körperspannung. Das auf dem Sattel ruhende Gewicht ändert sich kaum, solange ein runder Tritt durchgehalten werden kann. Wechsel zwischen Be- und Endlastung des verlängerten Rückens durch unrundes Treten führt natürlich zu schneller Ermüdung und zu Sitzbeschwerden.
Gruß
Theodor
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