Hallo Fachleute,

Wir haben heute unsere erste Probefahrt mit den neuen Rädern gemacht - Vollgepäck versteht sich. Unter Last schleift die Kette am Umwerfer, wenn sie am kleinsten Ritzel und am grössten Blatt läuft. (also grösster Gang). Jetzt habe ich versucht mit den beiden Einstellschrauben zur Begrenzung L = kleinstes Blatt / H = grösstes Blatt den Umwerfer dazu zu bringen sich von der Kette weg zu bewegen. Bis auf 1 Millimeter klappte das ja auch, aber jetzt geht nichts mehr. Die Schraube H ist ganz rausgedreht, die Schraube L ganz drinnen. So, jetzt habe ich versucht die Einstellschraube, durch die der Zug in den Schaltgriff läuft, rauszudrehen (Gegenuhrzeigersinn), damit mehr Spannung auf den Schaltzug kommt. Irgendwie hilft das aber auch nicht weiter. Die Beiträge zu diesem Thema von 2004 und 2002 habe ich schon durchstöbert, aber nichts gefunden, das weiterhelfen könnte. Weiss jemand von euch Rat? Danke schon mal und schönen Muttertag an alle Mütter! (An die Väter und die, die es noch werden wollen natürlich auch)

Hallo Yves,

aus deiner schilderung folgere ich mal messerscharf, dass die kette (in fahrtrichtung) links am umwerfer schleift.
für den fall nützt dir erstmal die h-schraube überhaupt nix, weil die ja für den abstand des umwerfers zur kette auf dem größten blatt verantwortlich ist.
das herausdrehen der einstellschraube am schaltgriff dürfte auch recht wenig bringen, da du damit die spannung des bowdenzuges erhöhst, d.h. du bringst den umwerfer weiter nach rechts.
mit der einstellschraube L für das kleinste blatt hab ich jetz grad nich ganz vor augen, jedenfalls merkst du ja selber was beim wie rum drehen passiert. wenn die schraube also auf anschlag ist und es nicht mehr weiter nach links geht, dann prüfe mal ob der schaltzug zum umwerfer in der stellung unter spannung steht. falls ja, solltest die spannung entweder an der einstellschraube am schaltgriff verringen oder den zug neu und mit weniger spannung am umwerfer befestigen.

wenn du nen anders konstruierten umwerfer hast oder der sachverhalt nicht so ist, wie ich vermutete (schleifen links), dann verzeih mir bitte mein unqualifiziertes gesabbel.

viele grüße und schönes wochenende, Richi

Ist der Umwerfer richtig (= parallel und in der richtigen Höhe) montiert ?
Geschraubt hast ja richtig (wenn du die richtigen Schrauben gedreht hast), Zugspannung erhöhen sollte allerdings nix bringen außer Ärger, da sich der Umwerfer nicht jenseits des Anschlags bewegen darf.

Ich schreibe hier mal schnell, Yves ist gerade beschäftigt. Für diejenigen, die uns nicht kennen, wir sind verheiratet.



Nein, Die Kette schleift rechts am Umwerfer, wenn sie auf dem grössten Kettenblatt und dem kleinsten Ritzel liegt. Wir kriegen den Umwerfer nicht weit genug nach rechts (in Fahrtrichtung gesehen).

Im kleinsten Gang stimmt der Abstand zwischen Kette und linker Seite des Umwerfers, da ist ungefähr ein Millimeter.



Verstehe ich jetzt nicht ganz. Wie prüfe ich, ob der Umwerfer unter Spannung steht? Und in welcher Position? Auf dem grössten Blatt?
Und ja, der Umwerfer ist in der richtigen Höhe und parallel.
Gruss Filou

Evt. ist die Kettenlinie auch zu weit rechts? Irgendwann kann der Werfer auch nicht weiter...

Ja, ist richtig montiert - Höhe stimmt auch.

So kann man das natürlich auch sehen. Die Kette ist zu weit rechts für den Umwerfer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Kettenblätter auch zu weit rechts sind - zusammen mit den Kurbeln.

Au wei- mißverstanden: Paßt denn das Innenlager mit den Kurbeln und dem Werfer zusammen? z.b. gab es mit den Top Swing-Werfern und 118m Kurbel aus den Renngruppen echte Probleme...
Andere Möglichkeit- schleift der Umwerfer periodisch? Dann eiert das Blatt oder der Rahmen flext...

Die Komponenten passen alle zusammen. Die Kette schleift beständig. Die Frage ist, wie kriegt man den Umwerfer 1 mm nach rechts?

Du schreibst, die "H"-Schraube ist ganz rausgedreht.
Versuch mal am Schaltzug, dort wo er frei läuft, seitlich zu ziehen, als die Spannung zu erhöhen. Wandert der Umwerfer dann immer noch nicht weiter nach rechts, also vom großen Kettenblatt weg, dürfte die Kettenlinie nicht stimmen. Dann hilft wohl nur ein Tretlager mit kürzerer Achse. Ein anderer Umwerfer wird's auch nicht schaffen.

Toni

Hallo YVES,

nachdem ich jetzt den ganzen Beitrag studiert habe, vermute ich, dass dei Umwerfer nicht zu den restlichen Komponenten passt.
Da ich gerade vor zwei Wochen selber ein neuer Bike aufgebaut habe und ich die gleichen Probleme hatte, befürchte ich das Schlimmste für dich.
Wenn also definitiv die Anschlagbegrenzungsschraube für das große Kettenblatt am Ende ist, dann wird da nichts mehr drin sein. Zug weiter zu straffen bringt dir nichts, da der Schalter sonst das Zeitliche vorzeitig segnet. Die Zugstraffung stimmt, wenn du auf dem kleinsten Kettenblatt (vorne) den Zug ohne große Kraft einfach fixierst. Beim kleinsten Kettenblatt ist praktisch keine Zugspannung vorhanden. Sie steigert sich dann auf das mittlere und das große Kettenblatt immer weiter.
Weißt du denn, welche Breite dein Innenlager hat und welche Kettenlinie sich dadurch ergibt? Wenn du deine Kettenlinie weißt, dann prüfe mal, für welche Kettenlinie der Umwerfer gedacht ist.
Ich vermute, dass das des Rätsels Lösung ist, auch wenn sie dir sicherlich nicht gefällt.

Wenn ich an einer freien Stelle ziehe, dann wandert der Umwerfer noch gut 1 mm nach rechts. Das ist übrigens der gleiche Effekt, als wie wenn ich versuchen würde, mit dem Schalter nochmals auf ein grösseres Kettenblatt zu wechseln.

Hallo Ralf,

Du kannst einem ja richtig Angst machen.

Ich behaupte jetzt mal, dass unpassende Komponenten total ausscheiden. Wir haben das Rad von einem Fachmann aufbauen lassen (Jan Cordes, Uelzen). Hier ist die Beschreibung: Unsere Reiseräder. Und als wir die Räder abholten, hat die Kette nicht geschleift, das hätte Yves auf jeden Fall gemerkt.

Also, es hat mal alles richtig funktioniert. Nur sind wir offenbar zu doof, den Umwerfer richtig einzustellen.

Wenn der Werfer weiter nach rechts gehen kann, dann die Spannung auf dem Seil erhöhen- und die Höhe des Werfers beobachten, evt. ist der abgerutscht?

Hallo Filou,

also, wenn es schon mal geklappt hat, dann klappt es auch wieder .
Nochmal zur Zugspannung (vorausgesetzt, dass die Anschlagschrauben stimmen!).
1.)Schalte auf das vordere kleinste Kettenblatt und löse den Schaltzug an der Klemmung des Umwerfers.
2.) Stelle sicher, dass sich die Zugeinstellschraube oben am Schalter (Lenker) in beide Richtungen (rein und raus) für ein paar Umdrehungen bewegen lässt.
3.) drehe jetzt die Klemmung am Umwerfer wieder fest und spanne den Schaltzug nur mit der Hand.

Jetzt ist der Zug grob richtig eingestellt. Die Feinjustage erfolgt nun über die Einstellschraube am Schalter (Lenker).

Wenn das nicht klappt, dann kann nur noch die Begrenzungsschraube am Umwerfer Schuld sein. Die Schrauben lassen sich leichter ein- und ausschrauben, wenn man den Umwerfer ein wenig mit dem Daumen nach außen bewegt.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Viel Glück!

Danke für den Trost und die Erklärungen. Yves sitzt schon wieder beim Fahrrad und wenn ich ihm vor einigen Tagen die Haare nicht auf 3 mm gestutzt hätte, würde er sie sich raufen.:)

Muss ich die Begrenzungsschrauben am Umwerfer auf eine bestimmte Position stellen, bevor ich den Zug von Hand justiere?

Die Schrauben sollten so eingestellt sein, dass der Umwerfer die Kette beim kleinen Kettenblatt nicht zu weit nach links und bei großen nicht zu weit nach rechts bringt. In beiden Fällen würde sonst die Kette von den Kettenblättern ins Leere geworfen werden.
Ansonsten gibt es da nichts zu beachten, außer, dass sie sich leichter schrauben lassen, wenn man den Umwerfer etwas mit der Hand verschiebt.

Also drehe ich beide Schrauben ungefähr in die Mitte, damit ich dann nach der Justierung Platz nach allen Seiten habe?

Nein, falsch verstanden, oder missverständlich geschrieben.

Du sollst am Schalthebel (Lenker) die Zugeinstellschraube so einstellen, dass nach beiden Richtungen ein paar Umdrehungen möglich sind. Das aber erst, nachdem du den Schaltzug am Umwerfer abgeklemmt hast (vorher aufs kleinste Kettenblatt schalten).

Ganz offensichtlich sind eure Räder ja noch so richtig neu. Im letzten Jahrtausend als es noch Vierkant Innenlager mit den dazu passenden Kurbeln gab, konnte es schon mal vorkommen, das sich die neu montierte Kurbel nach den ersten 100km wieder etwas löste und auf dem Vierkant nach außen wanderte. Diese mußte dann nachgezogen werden, damit sie wieder ort saß wo sie eigentlich hingehört.

Leider weiß ich nicht wie ditte bei den neumodernen Hollowtec2 Kurbeln ist, aber vielleicht gips dei denen ja auch etwas in der Art wie bei den ollen Vierkant Kurbeln und eine Schraubverbindung hat sich nur leicht gelöst, sodaß die Kurbel minimal nach außen gewandert ist. Das könnte dann der fehlende "mm" sein..........

Axel

Wir flippen gleich aus. Neue Räder und so viel Zeit, die wir jetzt daran rummachen müssen .

Nun haben wir den Zug von Hand eingestellt, wie du beschrieben hast. Auf dem kleinsten Blatt und grössten Ritzel schleift nun nichts. Auf dem grössten Blatt und kleinsten Ritzel schleift auch nichts.

Aber: auf dem mittleren Blatt und dem grössten Ritzel schleifts an der Innenseite (also links), und es schleift über vier Gänge. Das soll einer verstehen. Wir können weder H noch L verstellen, sonst schleifts auf den anderen Blättern wieder. Ich wusste gar nicht, dass wir sooo blöd sind.

Eigentlich wollten wir ja morgen losfahren...

Haaaaalt! Stoppp! Frustalarm zurück!!!! Wir haben es hingekriegt. Yves hatte jetzt noch die rettende Idee mit der Zugverstellung am Lenker. Jetzt ist alles in Ordnung.

Vielen Dank für eure Hilfe. Mal gucken, ob auch noch alles ok ist, wenn wir dann fahren. Unsere Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass man in der Werkstatt alles super einstellt, und dann, in der Natur, schleifts doch oder es schaltet nicht mehr schön oder was auch immer.

Aber nun ist gut. Ihr seid die Besten!

Gruss Filou

Gratuliere, das ist doch schon die halbe Miete .
Die Feineinstellung machst du jetzt bitte am Schalthebel am Lenker.
Ich vermute mal, dass du die Spannung noch etwas nachlassen musst (die Schraube am Schalthebel ein kleines bisschen hineinschrauben).
Wenn es das nicht war, dann etwas weiter, als es vorher war, herausschrauben. Das ist der Grund, warum diese Schraube so gestellt sein muss, dass sie nach innen und nach außen gedreht werden kann.
So, nun sollte alles passen.

Danke Ralf für die nützlichen Tips! Ich werde keine Räder mehr im Baumarkt kaufen! Schönen Sonntagabend noch an alle!

Hallo YVES,

es scheint ja geklappt zu haben.
Meinen Glückwunsch .
Übrigens, neue Züge haben die Eigenart, dass sie sich längen. Wie gesagt, Feinregulierung am Schalter am Lenker. Wenn sich der Zug längt, muss er gekürzt werden, d.h., die Einstellschraube am Schalter muss etwas herausgeschraubt werden.
Ich verabschiede mich an dieser Stelle und wünsche allen noch einen schönen Muttertag!

Hallo Filou und Yves,

ich freu mich erstmal für euch, dass ihr eure schaltung selber hingekriegt habt, das baut einen doch schon auf - und man wächst mit seinen aufgaben, pflegt mir mein radhändler immer zu sagen.

meine schilderung war natürlich für euren fall vollkommener quatsch, aber genau so, wie ichs beschrieben hab, könnt ihr's machen, wenn ihr mal den umgekehrten fall habt, das die kette vorne auf dem kleinsten blatt und hinten auf dem größten ist und dann links schleift...

viel spaß mit euren rädern und nur noch so am rande erwähnt: es ist zwar nicht die feine englische art, aber ihr könnt, wenn beim fahren wieder erwarten am mittleren kettenblatt nochmal was schleifen sollte, das auch ruhig währen der fahrt über die einstellschrauben am schaltgriff nachregeln, quasi feinjustage unter live-bedingungen. und wenn man's nich zu oft macht gehts schonmal.

viele grüße, Richi

So einen Radhändler haben wir auch.

Ansonsten haben wir die Tipps verstanden, denke ich. Ist ja auch nicht so schwierig, wenn man weiss, wie. Stimmt, wenn am Rad wieder alles funktioniert, ist die Erleichterung gross.

Gruss Filou