Hallo Mike,
6) Die Bahn hat auch nach der Privatisierung noch immer eine gesellschaftliche Verantwortung, welcher sie sich nicht entziehen kann und darf.
Lege diesen Satz mal den Bundestagsabgeordneten Deines Wahlkreises vor. Man wird Dir dann erklären, daß es die ausschließliche Aufgabe der Deutsche Bahn AG ist, günstig zu wirtschaften, um börsenfähig zu werden. Dies betrifft den Fernverkehr, also Deutsche Bahn Reise & Touristik AG. Würde DB R&T den Fahrradtransport ganz einstellen, könnte man nichts machen. Es ist allein Sache der DB R&T AG, wie sie Fenverkehrsleistungen anbietet. Ensprechendes gilt für den Mitbewerber Connex, der zu eigenen Konditionen und Preisen ebenfalls Fernverkehr betreibt.
Beim Nahverkehr sieht es anders aus. Hier bestellen die Bundesländer (über Landesverkehrsgesellschaften und Verkehrsverbünde usw) Verkehrsleistungen und bestimmen über Umfang und Preise. Die Nahverkehrsleistungen werden meist ausgeschrieben. Es bewerben sich für diese Aufträge verschiedene Eisenbahnverkehrsunternehmen, von denen die diversen Unternehmen der Deutsche Bahn Regio die größten Bewerber sind. Der Fahrradtransport im Regionalverkehr ist und bleibt sichergestellt; hier gibt es auch zumindest bei DB Regio keine Reservierungspflicht.
Das alles ist die Folge der politischen Entscheidung, die Bahn zu privatisieren, um weniger Steuergelder für den Bahnbetrieb auszugeben.
Die Unternehmen der Deutschen Bahn haben einen wirtschaftlichen, aber keinen gesellschaftlichen Auftrag; ein solcher fiel mit der Privatisierung der staatlichen Deutschen Bundesbahn weg.
Wolfrad