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#3539 - 01/24/02 09:22 AM Bike and work
jmueller
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Richtige Touren sind ja eine ziemlich langwierige Angelegenheit, die Wochen oder sogar Monate dauern kann. Wie managt ihr das mit dem Berufsleben. Könnt ihr den gesamten Jahresurlaub am Stück nehmen oder seid ihr selbständig oder was auch immer? Hat schonmal jemand von Euch unbezahlten U genommen?

Ich nehme mir meist 3 Wochen U im Sommer. Länger wird aber dann auch schon schwierig. Eine längere Tour würd' mich aber total reizen.

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#3540 - 01/24/02 09:55 AM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Martin W.
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Hallo Jmueller,

bin in der selben Situation wie Du, gebe mich mit max. 3 - 4 Wochen zufrieden. Meine Wohnungsnachbarn sind zur Zeit auf Weltreise (allerdings nicht mit dem Bike) und haben ihre Wohnung untervermietet. Einer von den beiden musste seinen Job kündigen, der andere konnte eine Auszeit nehmen und wird später seinen Arbeitsplatz zurückerhalten.
Man muss nicht unbedingt alles aufgeben - was aber wohl die meisten tun - sondern man kann bestimmt auch alternative Lösungen finden.
Bleibt die Kohle. Wenn man über ein Finanzpolster verfügt ist man natürlich aus dem Schneider...
Das Weltenbummler-Duo Glöckner/Brümmer hat unterwegs immer wieder mal gearbeitet, hängt halt von den Fähigkeiten ab, die jeder mitbringt.
Planst Du denn eine länger Reise?

Gruss
Martin
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#3542 - 01/24/02 10:19 AM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
jmueller
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Ist erstmal nur allgemeines Interesse...
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#3543 - 01/24/02 10:35 AM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Martin W.
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Bei mir momentan auch. Kann/will mich hier nicht so einfach aus dem Staub machen. Ich mag nämlich meinen Alltag, aber ich weiss, es wird eine Zeit kommen, da bin ich nur mehr unterwegs...
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#3545 - 01/24/02 12:03 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
André
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Hi Martin,

Axel und Peter machen das ja jetzt "hauptberuflich". Respekt was die zwei so alles gemacht haben.

Nächstes Jahr verkürze ich die Ausbildung und dann geht es auf Tour...

Und dann wieder ab September was neues...
mfg André
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#3546 - 01/24/02 12:08 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
ChrisTine
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Hi Joerg, es gibt diverse Literatur, wie man fuer laenger aussteigen kann. Z.B. "Sich einfach auf den Weg machen"....oder...
Kann Dir ja mal Titel und Autoren angeben, wenn Interesse.
Sind nur Tips, keine Loesungen..aber schon interessant.
Ciao, Chris
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#3548 - 01/24/02 12:10 PM Re: Bike and work [Re: André]
Martin W.
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Hallo André,

nutze diesen Lebensabschnitt aus so gut es geht!!!
Später kommen private und berufliche Bindungen dazu und es wird nicht mehr so einfach sein, sich mal für längere Zeit frei zu nehmen...

Naja, war jetzt ein bisschen ein altväterlicher Rat...war aber trotzdem gut gemeint;-)

Viel Spass dann auf der Reise!

Martin
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#3550 - 01/24/02 12:23 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Anonym
Unregistered
Hallo,
schau doch einfach mal auf unsere Seite www.dieweltenbummler.de Dort gibt es ein paar Infos zum Thema Sabbatical. Wir werden dieses Jahr zu unserem zweiten Sabbatjahr aufbrechen (2001= 2 Monate Radtour und weitere zwei Monate Urlaub mit PKW). Dieses Jahr wird es eine fünfmonatige Radtour. Allerdings haben wir in diesem Winter und auch davor viel gearbeitet (teilweise mit zwei Nebenjobs neben dem Hauptberuf) Aber es lohnt sich auf alle Fälle, mehrere Monate mal auszusteigen. Man ist mit einem ganz anderen Gefühl unterwegs. Es existiert nicht dieses Denken:"...übernächsten Montag bin ich wieder auf der Arbeit...".
Fest steht, dass wir, solange wir jung und gesund sind, die Zeit nutzen um mehr von der Welt zu sehen als in einem zweiwöchigen Pauschalurlaub.

Grüße Bianca und Michael
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#3551 - 01/24/02 12:24 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Jörg
Unregistered
Hi andre+martin
Nix altväterlich sondern sehr wahr.
Es kann eine echte lebenserfahrung sein nach seiner ausbilbung mal 6-12 Monate in die welt hinein zutouren ,eine bessere carakterbildung kann es meiner meinung nach kaum geben. unbedingt machen

Leider wird einem später duch unser sozialsystem einem möglichst schwer gemacht auf zeit auszusteigen.

Zwei lese tipps vor bikern die gerade on tour sind.
1. Souli (ex Student) gerade in Karthoum/Sudan auf dem weg nach kapstadt www.radflimmern.de
2. peter smolka Ing. 40 bereits durch afrika durch und jetzt in brasilien. www.lemlem.de

Die könnt ihr ja mal nach deren Vorausetzungen fragen.

Mein rat Wer es nicht tut erlebt es nicht

Kette rechts ööög see u all in capetown 2003,sekt zahl ich
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#3552 - 01/24/02 12:28 PM Re: Bike and work [Re: Anonymous]
Anonym
Unregistered
Da kann ich nur ergänzen:

Auf www.beepworld.de/members7/fahrradreisen auf "aktuelle Touren" klicken. Dort sind aussschließlich Live-Tagebücher von Radreisenden, die länger unterwegs sind. Einige haben zu Hause alles aufgegeben und haben nichts mehr außer ihren Rädern.

Grüße
Bianca und Michael
www.dieweltenbummler.de
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#3553 - 01/24/02 12:35 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Zak
Administrator
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sicherlich ist es sehr schwer einen längeren Urlaub zu machen wenn man familär und berufsgedingt gebunden ist, unmöglich ist es jedoch nicht. So habe ich z.B. meinen Arbeitgeber unter anderem daran ausgemacht (kein Scherz), daß ich jedes Jahr wenn ich möchte meinen Jahresurlaub am Stück nehmen kann. Über den Jahreswechsel wären wahrscheinlich sogar 2xJahresurlaub möglich. Mir ist allerdings bewußt, daß sich die Wenigsten in dieser glücklichen Lage befinden. Ansonsten könnte man beim Wechsel des Arbeitsplatzes eine längere Pause einlegen, hängt natürlich sehr stark von der Branche ab. Wenn allerdings jemand seinen Arbeitgeber nicht wechseln möchte, ist er/sie in einer Zwickmühle. Dann sollte man sich überlegen, was man im Leben eigentlich erreichen will und kann.
Familär ist es sogar noch schwerer, wenn der Partner in dieser Beziehung nicht mitspielt. Auf lange Zeit wird es bestimmt nicht gutgehen, denn einer ist immer unzufrieden und irgendwann kommt der Punkt der Eskalation. Spätestens dann wünscht man sich die Zeit zurückzudrehen und es anders zu versuchen.
Ich denke, daß jeder den für sich geeignetsten Weg finden muß und diesen auch gehen sollte. Kompromisse sind garantiert notwendig, bloß sollte man nicht immer nur zurückstecken. Wenn jemand gerne lange um die Welt mit dem Fahrrad fährt (so wie wir), wird danach sein Leben ausrichten und sich davon nicht mehr abbringen lassen. Wer einmal richtig Blut geleckt hat, bleibt dabei: Radfahren um die Welt ist grandios...schmunzel
Zak
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#3554 - 01/24/02 12:35 PM Re: Bike and work [Re: Anonymous]
Andy
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Moin!
Schließe mich meinen Vorrednern unbedingt an. Wer die Möglichkeit hat, zwischen Ausbildung und Job die Welt zu sehen, sollte das unbedingt machen!!! Später - weiß ich auch aus eigener Erfahrung - ist man so an die Kohle gewöhnt, hat Verantwortung übernommen, aus der man sich, wenn man eben nicht völlig verantwortungslos ist, schwer frei macht. Wiedereinstieg ist auch nicht leicht, weil man/frau nicht mehr ganz jung und frisch ist. In vielen Jobs ist Auslandserfahrung auch unbedingt gefragt, sodass ein Ersteinstieg damit sogar leichter sein kann.
Bis jetzt sammle ich meinen Urlaub für eine "große" Tour im Sommer und versuche den Rest so zu legen, dass möglichst viel FREI dabei rauskommt. Gottlob kennen meine Kollegen meinen Spleen und legen mir zumindest nicht absichtlich Steine in den Weg...
Ciao
Andy
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#3555 - 01/24/02 12:42 PM Re: Bike and work [Re: ChrisTine]
jmueller
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Literaturhinweise wären prima
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#3557 - 01/24/02 12:59 PM Re: Bike and work [Re: ChrisTine]
Martin W.
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Hier noch ein "Live-Tagebuch".
Zwei Frauen, seit April 2001 auf Tour:
http://www.tandtontour.de/

Jörg, glaubst Du wirklich, dass Du uns versammelte Weintrinker
mit Sekt ködern kannst?

Martin
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#3558 - 01/24/02 01:04 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
ChrisTine
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Morgen ! Versprochen ! schmunzel
Chris
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#3562 - 01/24/02 02:37 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Axel kaiser
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habe zwar in meiner Studienzeit viel gereist aber leider nur den geschmack auf mehr bekommen. Fuer mich ist es sehr frustrierend zu lesen das immer wieder einige von euch monatelang um die Welt fahren. Ich schaetze mich zwar glueklich das ich mindestens 2 Reisen pro Jahr machen kann (2-4 Wochen).
Mehr ist unmoeglich drin da ich eine eigen Firma habe.
Habe aber gesehen das man mit guter plannung auch in 3 Wochen sehr viel machen kann (erforschungen im Amazonas, in Mexico, groenland usw). Man muss halt gut planen. Das ist natuerlich nicht dasselbe wie einfach losfahren, deswegen verbringe ich ja auch meine Tage darueber zu diskutieren ob ein fully besser ist als ungefedert, oder ob scheibenbremsen wirklich so gut sind. Irgendwie muss man die 10 langweiligen Arbeitsmonate ja rumschlagen.
Neid und bewunderung jedem der den Mut hat einfach alles liegenzulassen und loszufahren.
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#3563 - 01/24/02 02:55 PM Re: Bike and work [Re: Axel kaiser]
Martin W.
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Hi Axel,

hast recht. Diskussionen um Ausrüstungsbelange sind bei mir (meistens) auch nur Ausdruck des Frusts, weil man im Moment hier am Arbeiten ist und nicht Velofahren kann. Wenn ich selber unterwegs bin, interessiert mich alles andere nur nicht mein Fahrrad, Hauptsache die Kiste rollt noch.
In den letzten Jahren hab ich Equipment immer im Herbst oder Winter gekauft, nicht weil da manches billiger zu haben ist sondern weil nach den Radreisen immer ein Vakuum zurückbleibt...

Und dass man in 3 oder 4 Wochen auch recht weit kommt, stimmt auch. Ich hab hier noch einen Link zu einem Reisebericht, wo eine Reise von Bayern bis Indien auf 10 (!) Jahre verteilt wurde. So geht's z.B. auch.
( http://members.tripod.de/radbock/ )

Gruss
Martin
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#3568 - 01/24/02 05:21 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Axel kaiser
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3-4 Wochen unterwegs hat auch den vorteil das man den Enthusiasmus nich verliert, habe viele Weltreisende gesehen die die Tage gelangweilt in Hotels verbringen (irgendwie muessen wir uns ja troesten).
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#3569 - 01/24/02 06:59 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Andy
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Hey, Martin,
gut ausgedrückt, das "Vakuum nach der Reise". Erst die ewig lange spannende Vorbereitung, Planung, Organisation, Besorgungen,... dann geht es endlich los, man dreht sich 3x um und schon ist man wieder zu hause und steht im Fotoladen und schaut sich die Bilder an (oder für Fortgeschrittene am PC) und glaubt, man hat geträumt... jetzt nach der Balkantour hats mich heftig erwischt. Ich wollte nicht wieder zurück, sondern am liebsten weiter fahren, alles hinter mir lassen, nur kurz anrufen... am schlimmsten war es nach 4 Wochen Kajak in Schweden: nur Ruhe, wenns laut war, war Strum auf der Ostsee, Wildnis. Ich mußte rezivilisiert werden...
Um es ist erst Januar. Grrrrrrr
Andy
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#3570 - 01/24/02 07:12 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Urs
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Das längste, das ich unterwegs war, waren einmal 14 Monate. Damals musste ich den Job künden. Anderweitig versuchte ich jeweils zwischen Stellenwechseln oder Studienende/beginn etwas Zeit zu gewinnen um zu radeln.
Unterwegs arbeitete ich nie. Ich fand es irgendwie zu schade um die Zeit, da man im Ausland ohne Arbeitsbewilligung sowieso nur mies bezahlte Jobs bekommt, bei denen man kaum etwas sparen kann. Daheim kann ich viel schneller Geld sparen.
Als ich von der längeren Reise heimkam (1997) war die Stellenlage ziemlich mies, konnte trotzdem für etwa drei Monate temporär arbeiten. Danach machte ich ein einjähriges Nachdiplomstudium und sofort war ich wieder gefragt auf dem Stellenmarkt. Bei Stellensuche verheimlichte ich nie, dass ich länger auf Reisen war. Dies könnte bei gewissen Arbeitgebern vielleicht ein Grund sein, dich nicht anzustellen. Jedoch stellte ich immer dar, dass ich auf Reisen an Lebenserfahrungen, Flexibilität und Sprachen gewann.
Mittlerweile habe ich nicht mehr das extreme Reissen nach Langzeitreisen. Man wird halt auch etwas älter (und bequemer). Habe einfach meine normalen Ferien. Legte jedoch auch schon Ferien von zwei Jahren zusammen, so dass ich über Neujahr am Stück verreisen konnte.
Unterwegs traf ich mittlerweile soviele Leute, die mir sagten, dass sie das auch einmal machen wollten, jedoch nie den Mut hatten alles aufzugeben. Eigentlich schade, weil sie haben wirklich etwas verpasst.
Anderweitig ist es halt schon ein Dilemma: Entweder hat man viel Zeit und kein Geld oder genug Geld aber keine Zeit!
Zudem ist es halt schon etwas verflixt. Ich machte Ausbildungen und Nachdiplomstudien an der Fachhochschule. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass je mehr Ausbildung man macht, desto schlechter kommt man vom Job weg.
Nun gut. Wünsche allen, die länger verreisen viel Glück und dass sie sich nicht stressen lassen vom Gefühl alles sehen zu wollen.

Urs
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#3583 - 01/25/02 08:05 AM Re: Bike and work [Re: Andy]
Martin W.
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Hallo zusammen,

mich würde auch interessieren, ob man als Langzeitreisender das Unterwegssein wirklich noch genauso geniessen kann wie als Kurzzeit-Urlauber. Gerade wenn man nur ein paar Wochen zur Verfügung hat, gewinnt die Freiheit im Urlaub natürlich an Bedeutung, eben weil es der Ausnahmezustand ist. Wie ist es aber wenn der Ausnahmezustand zur Normalität wird? Kann man das noch genauso geniessen oder sehnt man sich nach dem geregelten Alltag zurück oder baut man sich selber einen festen Tagesablauf auf?
Was meint Ihr?

Viele Grüsse
Martin
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#3586 - 01/25/02 09:44 AM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Axel kaiser
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hallo Martin
Habe auch schon viel darueber nachgedacht. Eine Antwort gibt es nicht. Habe ueber wheinachten einen alten Deutschen Hippie getroffen der schon seit 7 Monaten in Hampi (indien) rumlag und sich sehr wohl fuehlte. ich bin extrem zappelig und halte es, auch frueher wo ich zeit hatte, nicht lange an einen Platz aus. Ich traueme schon seit jahren davon wieder einmal ohne hast durch die Welt zu radeln, aber wer weis ob mir das dann auch noch gefallen wuerde. Seit einiger zeit habe wir uns darauf spezialisiert Reisen zu machen in unerforschte Gebiete der Erde (natueirlich nicht mit Rad). Oft fehlt leider wieder die Zeit aber general diese Reisen sind oft anstrengend und Intensiev genug das man auch froh ist wieder an den heimischen Kamin zu kommen.

Dabei muss ich aber sagen das die einzigen Reisen bei dem mir das Herz blutet wieder weg zu muessen die mit dem Rad sind. Das Freiheitsgefuehl das man dabei hat ist unvergleichlich.
Fazit. hoehren wir auf mit dem Rad zu fahren oder akzeptieren wir das Fernweh.
Auf jeden fall bin froh ein Forum gefunden zu haben wo man sich mal auslassen kann, und wirst nicht als asozialer taugenichts gesehen.
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#3587 - 01/25/02 10:08 AM Asozialer Taugenichts [Re: Axel kaiser]
Martin W.
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Hallo Axel,

echt, bist Du ein asozialer Taugenichts? Hand auf's Herz *ggg*.
Bin auch der einzige in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der sich im Urlaub auf den Drahtesel schwingt, kenne genug Leute, die sich in den schönsten Wochen des Jahres alles andere nur nicht körperlich bewegen wollen (und geben trotzdem ein Vermögen für Fitness-Center aus, hihi).

Naja, ich akzeptiere mein Fernweh, zuhause mit dem Finger auf der Landkarte sich Touren ausdenken und planen macht mir nämlich genauso viel Spass wie das Unterwegs sein selber. Ich denke ich bin so einer, der sich nach einem halben Jahr Weltreise wieder nach dem Alltag zurücksehnen würde (sehe ich da ein hämisches Grinsen bei den Globetrottern?*g*)...kann also mit dem Wechselspiel aus Urlaub/Arbeit ganz gut leben, zumal ich auch Befriedigung aus meiner Arbeit ziehe.
Ich kann Deinem Fazit nur zur Hälfte zustimmen: Fernweh akzeptieren, geht klar! Aufhören Rad zu fahren? Never!

Martin
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#3594 - 01/25/02 11:22 AM Re: Asozialer Taugenichts [Re: Martin W.]
Urs
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Im Gegensatz zu anderen Langzeitreisenden fand ich das Reisen mit dem Rad eher als Beschäftigung. Könnte nie, wie andere das machen wochenlang irgendwo in Thailand in der Hängematte liegen und vor mich hin tösen.
Das Radeln wird zwar zum Alltag. Man packt, fährt, isst, fährt, isst, zeltet ....
Ich sagte mir einfach immer, wenn ich nur noch unterwegs bin um einfach unterwegs zu sein ist es Zeit heimzugehen. Das Gefühl hatte ich damals in der Sierra Nevada. Ich war auf dem Weg an die Ostküste. War schon über 30'000km unterwegs. Irgendwie bekam ich das Gefühl wieder einmal etwas zu produzieren und nicht nur zu konsumieren.
Also drehte ich nordwärts ab und machte eine Runde in der Sierra Nevada bevor ich nach Paris flog, um von dort zurück in die Schweiz zu radeln.
War glaube ich auch die richtige Entscheidung. Wer weiss?

Urs
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#3598 - 01/25/02 01:51 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
uli nullnegativ
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ich halte es für wichtig, grundsätzlich 2 dinge für sich selber und ehrlich zu klären:
1. wieviel gibt mir das radreisen wirklich?
ist es ein interessantes hobby, eine grosse leidenschaft oder sogar mehr als das? gefällt es mir wirklich, mehrere monate (oder jahre) mit dem rad unterwegs zu sein, oder sind gedanken an eine langzeitradreise nicht eigentlich nur eine naive, gedankliche flucht ohne hand und fuss? dass eine radreise nichts leichtes ist, weiss wohl (fast) jede/r hier im forum. mit zunehmender dauer und anderen kontinenten kommen weitere schwierigkeiten dazu. will ich das und habe ich trotzdem noch freude daran (stichwort "gelangweilte weltreisende im hotel")? eine langzeitreise ist harte arbeit.
2. wieviel bin ich bereit, für eine langzeitreise aufzugeben?
eine radreise ergibt sich nicht von alleine. man muss dafür kämpfen, dafür sparen, und vor: allem andere dinge dafür aufgeben, die einem ebenfalls viel bedeuten! hat man eine freundin/familie, ist es ja wohl auch was schönes, ein interessanter job ebenso. eine radreise schliesst diese dinge zumindest für die dauer des trips aus (es gibt natuerlich ausnahmen). diese 2.frage wird vor allem dann relevant, wenn man mit dem jetzigen leben in der form nicht unbedingt zufrieden ist, bzw. sich mehr vom leben erwartet. dann wäre es wirklich gut, das zu tun was wirklich in einem drinnensteckt. das verlangt nach mut, nach verlassen des bequemen und vertrauten, bedeutet unsicherheit und kann zu sozialen reibungspunkten führen (stichwort "asozialer taugenichts" von axel). klar ist auch dass die berufliche karriereleiter nicht so weit nach oben führen kann und dass man ev. nie wirklich viel kohle haben wird im leben. wie es auch urs schreibt: "Entweder hat man viel Zeit und kein Geld oder genug Geld aber keine Zeit!". es gibt viele lebensformen, nicht nur die klassische (stichwort "nütze den lebensabschnitt" von martin), nur treten die nicht so vordergründig in die öffentlichkeit. studiumbeginn mit 35 jahren, weltreise mit 40, heiraten mit 50, nach medizinstudium eigenes lokal eröffnen.. .alles gibt es. hier passt gut die aussage von zak: "Ich denke, daß jeder den für sich geeignetsten Weg finden muß und diesen auch gehen sollte".
dies alles gilt aber eigentlich für alle menschen in allen bereichen und hat nicht unbedingt mit einer fernradltour zu tun.
uli
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#3599 - 01/25/02 02:13 PM Re: Bike and work [Re: uli nullnegativ]
Andy
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Hey,
wenn ich das hier alles lese, freue ich mich unheimlich auf das Treffen im Mai. Finde Eure Einstellungen und Haltungen interessant, hab Lust auf ausführlichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Grüsse an alle
Andy
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#3605 - 01/25/02 03:53 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
ChrisTine
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Hallo Jörg, hier die Buchtips:
"Aussteigen auf Zeit" von Anke Richter
"Lebe deinen Traum" von Burkhard Riedel
Kannste , glaub ich, bei Globetrotter bestellen.
Hab sie selbst interessehalber gelesen, bei mir wird sich reisemäßig auch alles im normalen Rahmen bewegen müssen. NOCH !
Übrigens,guter Beitrag von Uli, dem alten Globi !schmunzel
Kopf hoch Jörg...unserTag kommt auch noch !grins
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#3608 - 01/25/02 04:01 PM Re: Bike and work [Re: Andy]
Axel kaiser
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Koentet Ihr mir sagen wann und wo das treffen ist? von dem Andy spricht.
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#3609 - 01/25/02 04:09 PM Re: Bike and work [Re: Axel kaiser]
ChrisTine
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Geh mal auf Radreise&Fernradlertreffen 2002 von MAZE unter Treffpunkt.Da kannst Du Dich zumindestens schon mal an der Umfrage beteiligen, wenn Interesse.Chris
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#3619 - 01/26/02 03:32 AM Re: Bike and work und Sche*ße [Re: ChrisTine]
Joe2
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Irgendwie traurig. Wenn ich das hier alles lese, blutet
mir das Herz. Mich kotzt meine Stagnation in meinem eigenen
"sozialkonformen" Alltag selbst an, aber mir fehlt der Mut.

Ich konnte zwar einige Male über meinen Schatten springen
und Erfahrungen sammeln (Höhepunkt: Indien), aber ich wollte
eigentlich mehr.

Zum Thema "asozialer Nichtsnutz": Alle reden von Freiheit,
aber für die meisten heisst das die Freiheit zu knechten.
Die wirklich Freien reisen glaub ich um die Welt.
Das philosophische Verständnis dass in Euch und hoffentlich
noch in mir schlummert, ist mehr nutze als einem vermittelt wird.

Noch eine Frage: Wie steht das bei den meisten mit Partnerschaft?
Seid Ihr alleine, also nur mit Freunden unterwegs?
Habt Ihr einen Freund/eine Freundin zu Hause?
Oder kommt sie/er mit?
Wenn sie/er mitkommt, würde sie/er auch ohne Euch reisen oder
geschieht es für Euch?
Könntet Ihr fürs Reisen die Liebe Eures Lebens aufgeben?

Alles Gute,

Joe
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#3621 - 01/26/02 09:36 AM Re: Bike and work und Sche*ße [Re: ChrisTine]
ChrisTine
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Hallo Joe! Du bist nicht automatisch frei, wenn Du auf Reise gehst.Augenblicklich unterliegst Du den Zuständen, Verhältnissen (egal ob politisch oder menschlich) in den Ländern, wo Du Dich aufhälst. Man meint frei zu sein, weil Du Dich den Zwängen von zu Hause "gelöst" hast. Aber die gehen wo anders weiter (ist einem nur nicht so bewusst). Das beste aus dem machen,was man hat....kann...will..., vorallem , ohne zu jammern!
Wer einmal über seinen Schatten springen konnte, schafft es immer wieder!
Streng Dich an zwinker
Die wenigsten Langzeitradler sind ohne Partner unterwegs, aber es gibt auch genug MIT...
cool
Hey,, genieß das Wochenende!
Chris
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#3632 - 01/26/02 01:57 PM Re: Bike and work und Sche*ße [Re: Joe2]
Martin W.
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Hallo Joe,

ich denke dass Reisen als solches nicht nur ein Aufbruch zu neuen Ufern sondern meistens auch ein Aufbruch zu sich selbst ist. Viele Reisende finden erst durch eine ungewohnte, exotische Umgebung Zugang zu ihrem Innenleben. Bei einigen mag es aber auch eine Flucht vor der Realität sein, ich kenne das auch an mir selber. Aber um frei zu sein, muss man nicht zwangsläufig reisen. Freiheit kann auch bedeuten, die Realität anzunehmen und das Beste draus zu machen. Ob wir uns knechten lassen, entscheiden wir alle selber. Es gibt viel mehr Möglichkeiten um sich frei zu entscheiden als uns unsere Gesellschaft glauben lässt, man muss es nur erkennen und - wollen. Für mich ist es sogar um vieles wichtiger sich im Alltag soviel Freiheit wie möglich zu erschaffen - denn Reisen sind zeitlich begrenzt und wir alle kommen wieder zurück (es sei denn Reisen wird zum Lebensstil) in unser normales Leben. Ich glaube nicht dass die wirklich Freien "nur" um die Welt reisen, wirklich freie Menschen (sofern es das wirklich gibt) kann man überall antreffen. Die geistige Mobilität ist wichtiger als die physische, aber beides geht oft Hand in Hand. Gerade das von Dir angesprochene philosophische Verständnis ist sehr wichtig. Trachte danach es auszubauen und Dich in diesem Bereich weiterzuentwickeln, denn Reisen ist nichts anderes als angewandte Lebensphilosophie.

Zu Deiner Frage bezüglich Partnerschaften: meine Frau und ich teilen das Radreisen, haben aber unabhängig davon auch noch andere Reise-Vorstellungen, die wir ohne den anderen unternehmen. Ob ich für's Reisen die Liebe meines Lebens aufgeben würde? Nein das würde ich nicht, ich würde Kompromisse suchen, sodass es für alle Beteiligten tragbar wäre.

Joe, das Leben ist an sich schon ein wunderbares Abenteuer, es braucht nicht zwingend eine 5-Jahre-Weltumradelung.

Viel Glück auch Dir

Martin
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#3665 - 01/27/02 09:22 PM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Mariku
Unregistered
Hallo Ihr,

bin erstmals hier auf Tip eines Freundes Mir kommt das alles so bekannt vor was Ihr schreibt. Ich kann mich sicher nicht Fernradler nennen, seit meinen zwei Touren durch das Zentralmassiv und die englische Suedkueste entlang bin ich nicht mehr viel Rad gefahren, abgesehen vom Alltag. Das ganze aus recht aehnlichen Gruenden wie die hier schon genannten: Bequemlichkeit, Unsicherheit, gewohnte Umgebung u.a.m. Da ich seit vielen Jahren "sportmaessig" aufs Wildwasserkajaken eingeschworen bin und davon auch kaum lassen kann oder will bin ich mehr mit dem Auto unterwegs *zu* den Baechen, auf denen ich dann auf der Suche bin nach - was eigentlich? Es ist nicht das Adrenalin, wie viele meinen. Dieses Jahr haben wir spontan beschlossen, unseren Alpenurlaub um 2 Wochen Rumaenien zu verlaengern, weil wir mal was anderes sehen wollten die uns "bekannten" Reviere, wo wir schon wissen, wie der Hase laeuft. Das hat mich wieder voll ins Fernweh gerissen und auch nachdenklich gemacht, wieviel von meinem Fernweh wohl dauerhaft bliebe, wenn ich denn ohne Zeitlimit losfahren wuerde. Ich habe in Rumaenien gemerkt, dass nach einiger Zeit der Input von Neuem einfach zu viel wird und mein Kopf abschaltet - links rein, rechts raus. Vielleicht waere das aber auch kein Problem ohne Zeitdruck, dann wuerde ich einafch ne Woche oder laenger bleiben und relaxen und vermutlich kaeme der "Fern-Trieb" dann wieder durch. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass bei vielen irgendwann auch eine Pause nichts mehr aendert und man deutlich spuert, dass man zurueck oder sonstwo sesshaft werden will, einfach vielleicht weil es einen danach draengt, etwas zu machen, was auf Reisen nicht moeglich ist, sei es ein bestimmtes Projekt oder was sonst.

Wie lange... die Antwort ist wohl fuer jeden anders, und fuer jeden zu einem anderen Zeitpunkt anders. Ich lebe nur einmal (jedenfalls kann ich mich nur darauf sicher verlassen *g*), und ich will in diesem Leben auf keinen Fall auf eine gute Partnerschaft verzichten, wenn ich die Moeglichkeit einer solchen habe; und in dem Fall auch nicht auf Kinder. Gleichzeitig weiss ich genau, dass ich nie aufhoeren werde zu reisen und zu paddeln, stellt sich nur die Frage nach den Details.

Vielleicht kann man die Frage auch etwas buddhistisch beantworten wie "Wie weit will ich fahren? - Da ist der Weg." Wenn ich aufsteige und losfahre werde ich mit sicherheit merken, wann ich genug habe - oder eben nicht genug bekomme. Ich muss "nur" ehrlich mir selbst gegenueber sein. Darin liegt eine groessere Schwierigkeit, als man oft so denkt. Und dann ist da vor der Abfahrt auch noch die Frage, ob man nur vor irgend etwas fluechtet. Koennt Ihr abfahren, ohne Euch darueber sicher zu sein? Aber auch hier merke ich, dass Nachdenken mir nicht die Antwort bringen wird.

Bleibt in Bewegung!

Matthias
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#3672 - 01/28/02 07:22 AM Re: Bike and work [Re: Joe2]
Andy
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Moin, Mathias,
herzlich willkommen hier. Du sprichst mir zum Teil aus der Seele.
Findest Du Flucht so schlimm? Ich flüchte manchmal ganz bewußt. Aus der Ferne und mit Abstand sieht man/frau meistens klarer als eingebunden in tödliche Routine und Alltagss(s?)tress. Zuhause abschalten fällt mir schwer und ich brauche neue Impulse, andere Sicht- und Lebensweisen, um gedanklich - und auch sonst - nicht einzurosten. Ich schwanke auch zwischen mehreren Passionen hin und her: Reiten, radfahren, paddeln. Manchmal denke ich, da kann man nichts "richtig" machen, man bewegt sich überall im unspektakulären Mittelmaß. Andererseits hat jedes seine spezifischen Reize...
Die "Flut der Reize" kenne ich auch. Ich versuche sie zu bändigen, indem ich ein sog. Reisetagebuch schreibe und Fotos mache. Sonst wäre von der Balkantour durch 5 Länder nur ein Bruchteil hängen geblieben.
So long
Andy
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#3674 - 01/28/02 07:42 AM Re: Bike and work [Re: Andy]
Martin W.
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Hallo Andy,

mische mich da mal kurz ein. Ich schwanke auch zwischen mehreren Passionen hin und her und eine zeitlang dachte ich auch es wäre besser sich nur mehr auf eines zu konzentrieren: ich käme dann schneller viel weiter. Mittlerweile hat sich herausgestellt das sich verschiedene Passionen auch gegenseitig befruchten können und ein Pausieren bei einer Beschäftigung während man einer anderen frönt kann manchmal sehr hilfreich sein. Ausserdem vermeidet man Fachidiotie.

Und Reizüberflutung auf Reisen ist wirklich auch ein Thema für sich. Ich fotografiere zum Beispiel nur mehr das Nötigste, weil ich durchs Fotografieren die Wahrnehmung unbewusst auf zuhause verlagere, indem ich durch den Klick auf den Auslöser ein Motiv "abhacke". Ich versuche die Bilder lieber vor Ort in meinem Kopf zu speichern. Gegen Routine beim Radreisen helfen auch Pausentage, an denen man Materialpflege betreibt, Tagebuch oder Postkarten schreibt, bis sich die inneren Batterien wieder aufgeladen haben.

Viele Grüsse
Martin
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#3683 - 01/28/02 03:32 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Andy
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Hey, Martin,
an den Pausentagen sehe und erlebe ich meistens noch mehr als beim Fahren, denn ich möchte doch gern Land und Leute kennenlernen...
Mit dem Abhaken durchs Fotographieren hast Du z.T. recht, aber ich erinnere mich besser an viele Dinge, wenn ich ein paar bilder vor Augen habe. Manchmal mag ich auch nicht fotographieren wenn es sich grad so gut fährt. Mann wenn ich rausschau krieg ich die Krise. Irrer Sturm, Hochwasser... wie soll das wieder Frühling werden---
Andy
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#3684 - 01/28/02 03:44 PM Re: Bike and work [Re: Andy]
Martin W.
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Hallo Andy,

ich brauch inzwischen nach jedem 3. oder 4. Fahrtag einen Pausentag sonst hab ich im Urlaub genau den Alltagstrott den ich vermeiden will: Aufstehen, Krempel aufs Rad, fahren bis zum Abend und alles wieder aufbauen...
Hab mich dabei ertappt wie ich nur mehr mechanisch vor mich hinstrample anstatt zu geniessen. Mittlerweile geht's mir da besser...
Fotografieren hat sich bei mir drastisch reduziert nachdem ich gemerkt habe, dass ich die Bilder hinterher nur mehr selten ansehe. Finde es inzwischen fast wichtiger, einzelne, intensive "Erinnerungsspots" zu haben - eine schöne Landschaft, eine interessante Begegnung, etc... Alles kann man ja sowieso nicht im Kopf behalten.
Frühling? Geduld, Geduld ... *g*
Wir (Zürich) hatten am Samstag einen genial schönen Tag ==> der Frühling ist schon in den Startlöchern...

Viele Grüsse
Martin
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#3690 - 01/28/02 04:40 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Urs
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Hallo zusammen,
a propos im Kopf behalten. Habe öfters bei langweiligen Überbrückungsetappen die Reise Tag für Tag möglichst detailiert nochmal im Kopf ablaufen lassen. Es ist erstaunlich an was für Details man sich erinnern kann! Zudem geht die Zeit im Fluge vorbei.
Früher dachte ich auch eher, dass man alles gesehen haben muss und möglichst viele Kilometer gestrampelt werden müssen um etwas zu sehen und zu erleben. Aber wenn man schliesslich auf die Reise zurückdenkt, waren die besten Erinnerungen meist die Begegnungen mit anderen Menschen.
Ich selber stelle mir eigentlich nicht die Frage nach Sinn, Freiheit und anderweitigen philosophischen Fragen. Ich machte es mein Leben lang gern, warum sollte ich es denn hinterfragen.
Zu Beziehung und Radreisen. Vor einigen Jahren ging eine langjährige Beziehung auf einer langen Tour entzwei. Es lag jedoch nicht wirklich am zusammenreisen, sondern eher an der Beziehung selber. Wir kauften in Kanada einen zweiten Satz Equipment und fuhren eine zeitlang getrennt, trennten uns dann jedoch in den USA definitiv. Wir fuhren trotzdem noch einige Zeit zusammen, da wir keinen Krach hatten und halt immer noch gute Kameraden waren. Sie war schliesslich laenger unterwegs als ich.
Eine Langzeitreise ist auf alle Faelle eine Bewaehrungsprobe fuer eine Beziehung. Aber zu zu zweit ist es sicher auf alle Faelle schoener die Erlebnisse zu teilen.
Urs
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#3691 - 01/28/02 06:14 PM Re: Bike and work [Re: Urs]
Andy
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Hallo, Urs,
habe gerade Deinen Reisebericht von 2001 gelesen. Solltest Du im Mai dabei sein, müssen wir für Dich offensichtlich unbedingt Schokoladencreme bereithalten...
Beziehungen und Radfahren: wenn einer nur mitfährt dem anderen zuliebe, dann kracht es garantiert in kritischen Momenten, die einen selbst eben durchhalten lassen, weil man voller Begeisterung steckt. Schwierig ist auch die Sache mit der Kondition - als Frau kann man (äh frau) einfach nicht so kraftvoll fahren, ich jedenfalls nicht. Meine Reisegeschwindigkeit liegt nun mal bei 20 km/h ungefähr, auch mit Gepäck und auch den ganzen Tag. Für einen Mann ist das wohl zu langsam. Wie haltet ihr das so, passt sich der schnellere dem langsameren an, oder wartet der schnellere immer mal wieder?
Grüße
Andy
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#3694 - 01/28/02 08:51 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Joe2
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Danke erstmal für die Antworten!

Christine: Natürlich unterliegt man auch den politischen
Rahmen in anderen Ländern, aber ich meinte ja eine geistige
Freiheit. Und die kann sich (zumindest bei mir) hier
im Alltag oft nicht entfalten. Zum Glück lässt sie sich
aber nicht vollends unterdrücken :)
Oft lassen einen die vielen mehr oder weniger wichtigen
Ziele des Alltags das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren.
Das eigentliche Ziel? Vielleicht Glücklichkeit.

Da gebe ich Martin vollkommen Recht, dass Reisen auch eine
Reise zu sich selbst ist. Das ist auch oft in der Literatur
zu finden. Das Auseinandersetzen mit dem Selbst ist
glaub ich auch das, was ich mit philosophischen Verständnis
meinte. Man erlebt nicht nur die Umwelt intensiver,
sondern auch sich selbst: Leistungsgrenzen, die man erreicht,
die Müdigkeit am Abend, die in der Form im deutschen Alltag
selten geworden ist. Bescheidene Mahlzeiten, die wie Festmahle
schmecken. Und stellenweise Einsamkeit bringen einem sich
selbst näher.

Ich bezweifel daher, Martin, dass Reisen angewandte
Lebensphilosophie ist, sondern eher ein/der Schlüssel dazu.
Zumindest aber ein vielfach stärkerer Nährboden.

Nochmals Gruß an alle,

Joe
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#3697 - 01/28/02 09:42 PM Re: Bike and work [Re: Andy]
Urs
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Hallo Andy,
nun gut, die Partnerin, von der ich mich 1996 unterwegs trennte, die habe ich wirklich infisziert mit Radfahren. Sie kann bis heute nicht davon lassen. Momentan ist sie seit einigen Monaten in Austarlien unterwegs.
Mit meiner Freundin mache ich es im Normalfall so, dass ich das grosse Zelt, Kocher, Werkzeug usw. nehme. Sie trägt vorallem das aktuelle Essen mit. Zudem hat sie normalerweise dickere Kleider mit. Wenn wir viel Essen dabei haben, helfe ich ihr dabei. Wenn wir Wasser mitschleppen, trage ich auch den grössten Teil. So werde ich etwas runtergebremst. Zudem fahre ich bei Gegenwind voraus. Natürlich gibt es trotzdem öfters mal Diskussionen über Ruhetage, Länge der Etappen usw. Aber wir können uns immer irgendwie einigen. Teils mache ich halt mal an Ruhetagen einen Spezialtrip für mich um wieder mal voll Gas geben zu können. Wenn ich jedoch zu langsam unterwegs wäre, würde es mir mit der Zeit schon etwas zu langweilig werden.
Die Geschwindigkeitsdifferenzen machen ja im Normalfall nicht so viel aus. Wenn man 100km fährt mit 20km/h hat man 5Std. Bei 18km/h im Schnitt hat man ca. 5 1/2 Std. Was sind schon 1/2 Std auf einen ganzen Tag zumal 2km/h im Schnitt schon eine merkbare Differenz ist. Im Normalfall verlierte man die Zeit nicht mit langsam fahren, sondern mit spätem Start, Pannen, herumhängen (was auch sein muss) etc. Ein Schnitt von 20km/h ist doch schon beachtlich mit Gepäck. Schaute mal meine Statistik von meiner langen Tour (14 Monate) an. Hatte ungefähr einen Schnitt von 19km/h über die Zeit. Minimum war 7.7km/h, Maximum war 27.4 km/h. Aber das sind eh nur Zahlenspielerein. Es muss halt für jeden stimmen. An der Westküste der USA war ich zum Beispiel mit einer Gruppe Individualisten unterwegs. Am Morgen machten wir ab, wo wir am Abend waren und so fuhr jeder alleine los. Wir trafen uns spätestens nach einer Stunde wieder beim nächsten Coffee-Shop, wo die Fahrräder auf der Strasse lagen. So fuhren wir teils alleine, teils zu zweit und trafen uns am Abend wieder. Die einen waren schon am Nachmittag dort, die letzten kamen beim Eindunkeln. Aber man wusste immer, dass man Abends wieder Freunde treffen würde.
Bei Passfahrten fahren wir jeweils unser eigenes Tempo weils einfach angenehmer ist. Wenn es nötig ist, warte ich zwischendurch auf sie. Dabei finde ich es jedoch wichtig, dass die Frau das nicht empfindet, dass der Mann "davonfährt". Wir haben das halt einfach so abgesprochen. Zwischendurch kann es dann auch vorkommen, dass wir unter einen Baum liegen und den ganzen Nachmittag verschlafen. Was soll's.
Wenn ich alleine unterwegs war, traf ich teils Frauen, die extrem schnell auf dem Rad waren. Die meisten von diesen optimierten ihr Gepäck extrem und fuhren mit hoher Kadenz.
Bezüglich Schokoladencreme: Wir kauften glaube ich irgendwie ein Pack, das wir dann brauchen mussten. Aber ist es auch nur ein kleines Dessert jeweils, man geniesst es halt einfach nach einem Radlertag. Und ich liebe halt einfach Schoggicreme.
Urs
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#3699 - 01/28/02 10:28 PM Re: Bike and work [Re: Urs]
Andy
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Hallo, Urs,
danke für die ausführliche Antwort. So einen wie Dich müßte es öfter geben...
Andy
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#3703 - 01/29/02 05:31 AM Re: Bike and work [Re: jmueller]
Michi
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Hallo

Ich konnte mit meinen 28 Jährchen schon öfters 2-6 monatige Ferien machen. Mein Arbeitgeber gewährte mir unbezahlten Urlaub, da er mir nicht kündigen konnte. (schweizerischer Staatsbetrieb!!!) Jetzt sieht es anders aus, zuwenig Personal darum kein Urlaub, dadurch aber schon bald ein halbes Jahr Ueberzeit erarbeitet, was heisst, dass es irgendwann auch wieder längere Ferien gibt... Zudem habe ich vor, in ca. 2 Jahren zu kündigen und dann auf Weltreise zu gehen (mit dem Fahrrad). Dafür gehe ich wieder in die Schule mich weiterbilden, damit mir nach dem längeren Unterbruch der Wiedereinstieg ein bisschen leichter fällt.
Ich rate allen, in den jungen Jahren diese Erfahrung einer längeren Reise zu machen, da man 1. nicht weiss ob man in Zukunft auch noch so was unternehmen kann und 2. es einem sehr viel bringt, die wirklich wichtigen Dinge schätzen zu lernen. Ich finde meine Heimat die Schweiz wirklich schön. Dennoch denke ich viel über meine Mitmenschen nach, wie sie von Materialismus und Status-Symbolen dazu getrieben werden, immer alles zu besitzen, ohne zu merken, was wirklich wichtig ist.III

Gruss Michi
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#3706 - 01/29/02 07:15 AM Re: Bike and work [Re: Andy]
Martin W.
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Hallo Andy

bei uns ist es so dass sich der Stärkere dem Schwächeren anpasst. Das Ziel ist schliesslich die gemeinsame Reise!!
Meine Frau ist "nur" 1,55 m gross und recht zierlich, so versteht es sich von ganz allein dass ich mehr Gepäck auf dem Velo habe. Es ergibt sich dadurch fast automatisch dass wir mit derselben Geschwindigkeit unterwegs sind.
Wenn nicht passt sich einfach der Schnellere dem Langsamen an.

Ist halt eine Grundsatzfrage: ist die Strecke/Leistung/Geschwindigkeit wichtiger oder das Miteinander?

Dem anderen zuliebe mitzufahren bringt wirklich nichts, da hast Du recht. Hab ich auch schon erlebt, das wird einem dann in kritischen Momenten vorgehalten ("...ich bin ja nur wegen Dir hier...")

Es gab da vor ein paar Monaten mal eine Umfrage hier im Forum "Geht Ihr alleine oder mit Partner auf Reisen", da gibt's auch noch viel zu diesem Thema nachzulesen.

Viele Grüsse
Martin
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#3731 - 01/29/02 02:15 PM Re: Bike and work [Re: Martin W.]
Axel kaiser
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Meine Verlobte (bald Frau) ist Brasilianerin und war vorher nie aus auf anstrengende Ferien. Sind jetzt seit 8 jahren zusammen und sie hat Geschmack gekriegt auf Abenteuerferien. Ob mit dem Faltboot durch die Phillipinen oder mit dem Rad durch die Anden.
Sie reist MIT mir und nicht wegen mir. Sie ueberlaesst die Planung lieber mir weil ich ein fanatiker bin, und sie ist sowieso nicht so interessiert an tagesleistungen sondern daran schoene Landschaften zu sehen und nette Leute kennenzulernen. Natuerlich muss ich dieses vertrauen auch rechtfertigen indem ich ihre beduerfnisse beruecksichtige. Eigentlich gab es nie probleme da fuer mich ein sehr sehr wichtiger punkt einer reise mein/e begleiter/in ist. Wenn ich fuehle das sie muede ist und es ihr keinen spass mehr macht verliere ich auch die lust und wir sehen uns nach einem Campingplatz um, oder laden das Bike auf einen Bus. Vor 2 jahren durchfuhren wir so die Anden (unsere bisher haerteste gemeinsame tour) und schaften auch 110 km schotterwege auf 5000 meter hoehe. Ich belade mich erheblich mehr als sie (wiege, leider, ja auch das doppelte) und so wird auch die Geschwindigkeit weitgehends ausgeglichen.
Mit freunden gab es bisher auch nie probleme weil ich immer mit sehr guten freunden gefahren die die selben interessen haben wie ich, natuerlich gibts schon manchmal harte woerter, man entschuldigt sich halt ein paar stunden spaeter. Und, was fuer mich wichtig war, man lernt seine eigenen interessen anderen unterzuordnen.
Das gefuehl tolle Erfahrungen mit Freund/in zu erleben verdoppelt fuer mich das Interesse an der Reise
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#3752 - 01/30/02 09:08 AM Re: Bike and work [Re: Andy]
ansgar
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Hallo,

es ist schön, so viel über ein thema zu lesen, was mich auch gerade beschäftigt. ich plane gerade eine 3-monats tour nach dem studium und meine freundin wird nicht mitkommen. aber eine andere frage möchte ich noch einbringen:

hat jemand schon mal eine tour mit dem tandem unternommen? meine freundin und ich überlegen, das mal zu probieren. da sie asthma hat ist die problematik mit der unterschiedlichen leistungsfähigkeit noch verschärft - da dachten wir auf einem tandem kann jeder das an leistung reinstecken, was er will und man kommt gemeinsam gut vorwärts. auf jeden fall werden wir es im frühjahr mal mit einer wochenendtour ausprobieren. problematisch sehe ich die gepäcksituation...

wäre froh ein paar erfahrungen zu lesen.

ansgar
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#3754 - 01/30/02 09:20 AM Tandem [Re: ansgar]
Martin W.
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Hi Ansgar,
hab zwar selber keine Erfahrung mit Tandems, aber hier ist ein Link:

http://www.aadorf-net.ch/schneider/HOBBIES/tandem/

Gruss Martin
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#3759 - 01/30/02 10:05 AM Tandem [Re: ansgar]
Martin W.
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Hi Ansgar,

heut lass ich Dir keine Ruhe, gell?
Hier noch'n Tandem-Link:

http://oliver.buettel.bei.t-online.de/

Gruss
Martin
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#3763 - 01/30/02 12:17 PM Re: Bike and work [Re: ansgar]
Antje
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Hallo Ansgar,

und direkt hinterher noch diesen Link:www.santana-tandem.com

(in den FAQs steht auch n bißchen was zu Leistungsunterschieden, wenn ich mich recht erinner.)

Gruß

Antje
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#3833 - 02/01/02 12:02 PM Re: Bike and work [Re: ansgar]
Martina
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Hallo,

...und überhaupt der wichtigste Link zum Thema Tandem ist http://tandem-fahren.de. Da gibts auch eine Mailingliste, auf der du mehr Leute kennenlernen kannst, die Radreisen mit dem Tandem machen, als Dir vielleicht lieb ist ;-).

Nein ernsthaft, mein Mann und ich haben bisher alle Radreisen bis auf die allererste mit dem Tandem unternommen und ich kann nur sagen, bisher hat es sich bewährt. Wenn Du näheres wissen willst, see you auf der Mailingliste :-).

Nochwas zum Thema Langzeitreisen und Arbeit. Wir schwanken schon seit einiger Zeit, ob wir eine längere Reise ernsthaftplanen sollen oder nicht (sowas wie Coast to Coast in den USA). Mit unseren Arbeitgebern liesse sich wohl was arrangieren, aber irgendwie haben wir zur Zeit das Gefühl, noch nicht reif zu sein. Das hat mehrere Gründe:
- das Risiko, dass was schiefgeht (Krankheit, Unfall, technische Probleme etc..) steigt und wir sind nicht sicher, wie wir damit klarkommen
- halten wir es körperlich durch?
- macht es nach x Wochen überhaupt noch Spass? Bisher waren wir auch schon oft froh, wieder heimzukommen.
- last but not least: wir bevorzugen die Luxusvariante, d.h zumindest ab und zu darf es etwas schickeres sein, als das Zeit und der Spirituskocher. Das geht bei einer längeren Reise wohl sehr ins Geld.

Aber irgendwann machen wirs.

Martina






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www.bikefreaks.de