Hallo zusammen

Hat jemand von euch Erfahrung mit Hauptstraßen in Belgien / Nordfrankreich?

Wir planen eine Etappenreise nach London und wollen zwei Streckenlängen anbieten.

Nun ist die Etappe Maastricht - Bruxelles schon auf Hautstraßen (N79) 105 km lang und mit Nebenstraßen nicht unter 120km zu bekommen. (denke zwar das ist keen Problem da relativ Flach aber ihr kennt ja das Ottonormalgehirn - das guggt auf die km net auf die hm )


Für Roubaix - Calais gilt ähnliches (D933/D916)

Wie weit sind diese Straßen denn mit dem Radel erfahrbar?


Gibt es irgendwelche nennenswerte Städtchen auf der Strecke?
Geraardsbergen ist natürlich Pflicht


Grüße
Karsten

Hallo Karsten,
herzlich willkommen im Forum.
Mit dem Rad war ich in der Gegend noch nicht(mit dem Auto schon).
mein Freund ist von Süddeutschland aus nach London geradelt. Da er wie ich, eigentlich bergige Gegenden vorzieht, hat er es durchgepowert. D. h. er ist gefahren bis es Dunkel geworden ist. Zelt aufgeschlagen und sich morgens gewundert, daß der Verkehr so stark war. Kein Wunder, er hat auf einer Insel im Kreisverkehr gezeltet.
Leider kann ich Dir keine Tips geben, aber im Forum tummeln sich viele die die Ecke kennen. Ich bin mehr für den Süden(BW, Bayern, Schweiz, Österreich, Südfrankreich u. ä,) zuständig
Grüße Mille

Die Anfrage kommt mir bekannt vor. Ist das Angebot kommerziell - verdienst du daran? Und sollte man als Reiseveranstalter nicht erst einmal selbst (vor Ort) recherchieren?

Karsten wird bestimmt noch antworten. Auf der Website des WfF ("Wir fahren Fahrrad") kann man sehen, dass es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt, der für seine Mitglieder u.a. Radtouren organisiert.
Gruß
Uli

So, und jetzt mal zurück zum Thema.

Ich vermute mal, dass Ihr eher Straßensucher als Straßenvermeider seid. Ich kenne die N79 nicht, bitte aber zu bedenken, daß Belgien eines der dichtbesiedeltsten Länder Europas ist und Flandern wiederum dichter besiedelt ist als der südliche Teil. Der Verkehr ist entsprechend, daher habe ich, als ich in Belgien war, jede Straßen mit einem "N" kategorisch vermieden. Aber sicher gibt es Leute, die da schmerzfreier sind.

Alternativ könntest Du zwecks Planung auch mal einen Blick auf das flämische Radweitwegnetzwerk werfen - und zwar hier (wähle LF Fietsen / Route Overzicht).

Wenn Brüssel nicht sein muß (ist für Radfahrer ohnehin lebensgefährlich) - wäre es auch eine Möglichkeit, über Lüttich - Namur entlang der Dorsale Wallone zu fahren? Da es immer entlang der Maas geht, ist das auch ziemlich schnell.

Falls Ihr auf Eurer Route besteht: zwischen Maastricht und Brüssel lohnen sich Tongeren und UNBEDINGT Leuven (Löwen). Eigentlich wäre Löwen auch der ideale Nachtstop: Tolle alte Innenstadt mit gefühlten zehntausend Kneipen. Dann könnte man sich südlich von Brüssel durch den Forêt de Soignes gen Frankreich weiterhangeln.

Gruß Frank

Bei Esterbauer ist gerade ein Führer für den Norden Belgiens rausgekommen. Sind vielleicht ein paar Anregungen dabei.

Mit den N-Straßen in Belgien habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Viele LKW und sauschlechter Straßenzustand (= bröckelnde Ränder und breite, tiefe Schlaglöcher).

Suse

:-D




Prinzipiell so ruhig wie möglich. Asphaltwege sind natürlich bevorzugt da genügend Rennradfahrer dabei sind.



danke





Leuven wollte ich eigendlich umgehen. Sah mir mit den zubringer Straßen recht Verkehrsreich aus aber unter dem Aspekt... Brüssel ist definitiv weil Etappenziel. Da muss dann halt jeder durch.

War in die "Vorplanung" und das Festlegen der Etappenziele nicht eingebunden und muss jetzt den Krams ausbaden , und ihr auch ;-)

Grüße

Die meisten Nationalstraßen in Flandern haben einen Fahrradstreifen; angenehm sind sie infolge des dichten Verkehrs aber wirklich nicht. Der Hinweis über die dichte Besiedlung (außer den Ardennen) ist unbedingt ernst zu nehmen, denn Belgien ist vor allem sehr zersiedelt, was die Orientierung ohne GPS sehr schwierig macht, wenn man nicht Nationalstraße fährt.

Durch Brüssel gibt es einige wenige Radrouten (ich kann bei Bedarf die Beschreibungen per e-mail zuschicken), die die wichtigsten Achsen abdecken und überraschend angenehm zu fahren sind. Hingegen ist die Strecke Maastricht-Lüttich-Namur für Radfahrer nicht so gut (zumindest im Großraum Lüttich äußerst unangenehm, dieser Teil der Maas dürfte der hässlichste sein; ich würde die Maas nur nördlich von Maastricht und südlich von Namur empfehlen).
Dass Brüssel für Radfahrer lebensgefährlich ist, kann man wirklich nicht behaupten; allein die Europäische Kommission wickelt Jahr für Jahr mehr als hunderttausend Dienstgänge in Brüssel auf dem Fahrrad ab, ohne dass ernsthafte Sicherheitsprobleme auftreten.


Was den Übernachtungstip Leuven angeht: das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Auch die Hotelqualität dürfte bei geringeren Kosten höher sein.

Gruß

Igel-Radler

PS: Eine erprobte GPS-Route von Brüssel nach Maastricht ist zur Zeit in Vorbereitung für das Radreise-Wiki, ich kann eine Vorabversion gerne zuschicken.

Hallo Igel-Radler

Danke für deine Tips und das Angebot einer GPS Route aber ich verfüge noch nicht über einen elektronischen Wegfinder.

Good old paper muss dieses Jahr noch her halte und ich hoffe das auch die Herrausforderung der zerstückelten Nebenstraßen in Belgien zu managen ist.

Radrouten durch Bruxelles währen hingegen sehr interessant.
Meine Idee ist es bisher nördlich des Flughafens über Vivoorde zum Stadion/Atomium und Richtung Zentrum.
Wenn es da eine Empfehlung gäbe währe klasse.

MfG

Diese Seite sollte Dir helfen, Deinen Weg durch Brüssel zu planen. Die Gegend um Zaventem / Vilvoorde habe ich in besonders häßlicher Erinnerung, ist halt das Büro- und Industriegebiet rund um den Flughafen. Ich würde Dir eher empfehlen, über Wesembeek-Oppem oder (schönste Anfahrt) über Tervuren. Das gibts einen schönen alten Park nebst Schloß von Leopold II - und man kann bist fast in die City auf ruhigen Wald-oder Parkwegen hineninfahren. Wo genau in BXL ist denn Euer Quartier?

Gruß Frank

hi Frank

Die Anfahrt über Wesembeek-Oppern habe ich für die "
Kurzstreckler" geplant.
Werd mal schaun ob mir die Site weiter hilft.

Bin just in diesem Moment bei der Etappe und stelle fest das ihr recht habt. N GPS währe hier wirklich sinnvoller.
Überprüfe jede Kreuzung mit google earth ob das auch findbar währe...

MfG

ups sorry


die Unterkunft

Auberge de Jeunesse "Bruegel", Rue Saint Esprit 2, B - 1000 Bruxelles

Aha. Mehr Downtown geht kaum. Da seid Ihr mitten in den Marollen, auch ein interessantes Viertel.

Zwei bereits fertiggestellte Routen führen vom östlichen Stadtrand in die City: Nummer 13 und 15. Sie sind in den pdf Dateien ein bißchen versteckelt; es handelt sich um die orangefarbenen Routen. Bonne chance.

Und schicke die Langstreckenfraktion von Leuven nach Süden/Südwesten und über Huldenberg-Tervuren nach Brüssel.

Gruß Frank

Nun ja, das EU-Viertel ist meiner Meinung nach nicht unbedingt charakteristisch für Brüssel. Ich weiß, daß ich im ersten Vierteljahr meines Aufenthaltes in Brüssel am Lenker und Lenkrad Blut und Wasser geschwitzt hatte, bis ich mir, wie die Welt um mich herum, eine - sagen wir: mediterrane - Fahrweise angewöhnt hatte. Ab da hatte ich nur in Deutschland Probleme.

Lieber Carsten,

die ICR13 wäre auch meine Empfehlung gewesen, und die von Frank angeführte Seite hätte ich dir auch als Empfehlung genannt.

Ich bin die ICR13 schon öfters gefahren, aber immer nur stadtauswärts. Und wenn ich nicht aufpasse, verpasse ich trotzdem immer noch - obwohl ich die Strecke im GPS habe - die ein oder andere Abzweigung (wenigstens hilft das GPS dann, wieder ohne Zeitverlust auf die Route zurückzukehren).

Gruß

Igel-Radler

Versch. Möglichkeiten für Belgien :

Via Wallonien (flach bis leicht hügelig)

http://met.wallonie.be/opencms/opencms/fr/ravel/
http://www.randovelo.org/fr/veitin.php

RAVeL 1 Ost : Maastricht - Liège (Lüttich/Luik) - Huy (Hoei) - Namur (Namen) (96,2 Km)
RAVeL 1 Zentrum : Namur - Charleroi - Mons (Bergen) (105, 6 Km)
RAVeL 1 West : Mons - Tournai (Doornik) - Celles - Comines-Warneton (Komen-Warneton) (87,6 Km)
Roubaix - Calais

Via Flandern (Süd) (leicht hügelig bis hügelig)

http://www.groteroutepaden.be/grlf/v1.nsf/_/0CE90AAFD41CDC58C12571DC0040B3B7?opendocument

LF6 : Kanne - Tongeren - Sint-Truiden - Tienen - Leuven - Halle - Geraardsbergen - Brakel - Kluisbergen - Kortrijk - Menen - Ieper - Poperinge - Vleteren (361 Km)

Via Flandern (Zentrum) (flach)

LF50 (teilweise) : Voeren - Bokrijk - Hasselt - Diest - Nijlen
LF550 : Nijlen - Lier
LF5 (grössenteils) : Lier - Duffel - Boom - Bornem - Dendermonde - Wetteren - Gent - Aalter - Brugge
LF53 (teilweise): Aalter - Tielt - Roeselare - Ieper
oder LF 511 : Brugge - Oudenburg - Nieuwpoort - De Panne
De Panne - Calais

Viel Fahrfreude,
Gent - Belgien

Hallo Karsten

bin schon die Strecke zwischen Lüttich und Brüssel mehrmals gefahren. Die N79 Strasse kannst du vergessen. Es gibt zwar einen Radspur aber es ist im miserablen Zustand und LKWs gibt es jede 5 Sekunde. Am liebsetn : mit der Michelin-Karte spielen,da findest du viele kleine Nebenstrasse. .... am einfachsten wäre es aber der Ravel-Radweg am Maas entlang bis Namur, dann Ausflug mit dem Zug nach Brüssel und anschliessend weiterfahren ....

Gruss

Phil

Hi Leute

Hitzeschlag im Harz , Dauerregen nach Köln , Orkanartige Winde vor Calais, Magenentleerende Überfahrt nach Dover und Dauerpannen in der Grafschaft Kent und trotzdem haben wir die Reise mit Freude überstanden.


Wie ich schon vermutet habe ging mit den Strecken alles gut bis wir in Belgien waren.

Geplant habe ich die arg verwinkelten Nebenstraßen weil mir ja mehre Quellen von den Hauptstraßen abgeraten haben.

Leider war die Orientierung wie schon auf dem Papier erwartet schwer. Die Straßenqualität schlecht (6 Stunden Betonplatten *dudumm*dudumm*dudumm).

Überstanden haben es dennoch alle.
Gefahren sind wir von Maastricht nach Bruxelles über (Rosmeer, Spuwen, Alden Biesen, Hoselt, Romershoven, Vliermaalroot, Kortessem, Alken, Kozen, Nieuwerkerken, Budingen, Hoelenden, Glabbeek, Pellenburg, Leuven, Bertem, Everberg, Sterrebeek, Zaventem) wobei es bei der Einfahrt nach B. mehere Varianten gab (z.b. zum Atomium)

Die Etappe war Straßentechnisch und Orientierungstechnisch wirklich grauenhaft!

So haben wir dann von Bruxelles nach Roubaix auch improvisiert und sind dann nach Geraardsbergen nicht über die Schleichwegen sondern die durchaus befahrbare N272 gefahren.

Auf der Etappe Maastricht - Bruxelles hätte sich eine Radkarte gelohnt. Es gibt dort viele Radwege die dann öfter besser asphaltier( weil asphaltier!) sind als die kleinen Straßen.

Ja aber wenn man noch nie da war...

Mann lernt halt nie aus.


In diesem Sinne nochmals danke für die Tips.
Schaun mer mal wo es uns im nächten Jahr hin verschlägt