Hallo,

ich möchte mal eine grobe Touridee vorschlagen, zu der ich mir vielleicht ein paar Tips erhoffe. Die anderen Venedig-Trips starten mit gewissen anderen Vorsaussetzungen, daher hier mein eigener Thread.

Meine Tour geht eigentlich von Bretten los (liegt so ca 30 km von Karlsruhe entfernt). Von hier geht es erst mal grob Richtung Neckar und dann durch den Hohenlohekreis Richtung Schwäbisch Hall und nach Nördlingen. Von da aus ab nach Donauwörth und dann Richtung Augsburg. (Alternativ würde hier auch Pforzheim, Stuttgart, Ulm, Augsburg gehen, das kenne ich aber schon in die andere Richtung).
Am Lech entlang bis Landsberg, von dort aus dann Richtung Kochelsee und weiter nach Mittenwald. Durch die Leutasch nach Buchen und steil hinab ins Inntal nach Telfs.
Von dort aus eher unspannend nach Innsbruck und über den Brenner.
Dann aber vor Bressanone ins Pustertal abbiegen und dieses immer brav Richtung Brunico und Dobbiaco. Von dort über einen Bahntrassenweg nach Cortina d'Ampezzo. (Tre Cime di Lavaredo kenne ich schon per Fuß, daher brauche ich diese nicht mit einem zusätzlichen Pass erkaufen). Von Cortina dann erstmal bergab, aber dann wieder bergauf nach Forno di Zoldo über den Passo Cibiana.
Jetzt aber endgültig Richtung abwärts über Longarone und dann immer südlich.

Falls ich mehr Urlaub bekomme, wenn ich's dann anpacke (vielleicht 07 im Spätsommer), würde ich noch bis Roma weiterhangeln. Das ist allerdings noch eher ungeplant.

Jetzt hoffe ich auf wertvolle Tips und Hinweise. Falls sich jemand berufen fühlen sollte, bei so etwas unbedingt mitmachen zu wollen, dann darf er/sie sich auch gerne melden, obwohl wir hier nicht im Reisepartner-Teil sind (bitte per PN, um den Thread hier nicht abgleiten zu lassen).

Außerdem würde mich interessieren, wie die Beförderung von normalen aufrechten Rädern in italienischen Regionalzügen aussieht - müssen sie jetzt verpackt sein oder nicht und wenn wie ?

Danke für Euer Interesse, Daniel.

Hallo Daniel,

wir sind im letzten Sommer einen Teil der Strecke gefahren, die du planst: Toblach, Cortina d'Ampezzo, Passo Cibiana, Forno di Zoldo, Longarone; allerdings aus Süden kommend.
Der Bogen über den Passo Cibiana und Forno di Zoldo lohnt sich auf jeden Fall! Man fährt auf Nebenstraßen ohne viel Verkehr, als wir dort gefahren sind, waren fast nur Rennradfahrer unterwegs.
Von Forno di Zoldo nach Longarone geht es allerdings - aus deiner Richtung- kommend nicht nur bergab. Die Straße ist dort leicht hügelig, ich kann mich erinnern, dass wir mehrmals bergab gefahren sind.
Von Longarone aus sind wir dann zunächst an der Hauptstraße geblieben, dort ist allerdings dann ab Ponte Nelli Alpi auch nicht mehr so viel Verkehr, weil die Autos größtenteils auf der paralell verlaufenden Autobahn fahren.
In Richtung Venedig kann ich dir, wenn du die Berge hinter dir gelassen nur empfehlen, dich an der Piave zu orientieren. Dort kann man gut auf vielen kleinen Nebenstraßen parallel zur Piave nach Venedig fahren. Wenn die Strecke dich interessiert, kann ich gerne heute abend nochmal auf unsere Karte schauen und dir die genaue Route schicken.
Wie willst du denn übernachten?
Liebe Grüße.
Katrin

Hallo Katrin,

übernachten möchte ich, wo das möglich ist, im Zelt. Wenn das nicht geht, dann kann ich mir immer noch versuchen eine andere, preiswerte Unterkunft zu suchen. Im Moment habe ich noch nicht so stark nach Zeltplätzen geforscht. Das will ich aber noch tun.

Wenn Du auf die Karte schauen könntest, fände ich das sehr nett. Welche Karten habt Ihr verwendet ?

Außerdem bin ich gerade über Eure Internetseite auf die Idee mit dem Bahntrassenweg und dem Passo Cibiana gekommen. Di Beschreibung und die Bilder haben mir's schon sehr angetan.

Noch eine Frage : Ab wo "braucht" man italienische Sprachkenntnisse ?

Danke, Daniel.

Hallo Daniel,

werde heute abend zu Hause mal auf die Karte schauen, dann kann ich dir auch genau sagen, was wir für eine Karte hatten.
Es freut mich übrigens wirklich sehr, dass unsere Seite dir als Anregung gedient hat! Wir waren von dem Stück auch wirklich sehr begeistert, auch der Bahntrassenweg ist einfach toll zu fahren.
Wir haben unsere kaum vorhandenen italienischen Sprachkenntnisse ab Toblach nicht mehr gebraucht, davor sind wir aber auch immer irgendwie zurecht gekommen. Englisch sprechen leider nicht allzuviele Italiener, aber mit Händen und Füssen und einem Kauderwelsch aus Deutsch, Englisch und Italienisch konnten wir uns immer verständigen.
Wir haben ja auch mit Zelt übernachtet, der Campingplatz Roccetta in Cortina war auf jeden Fall sehr in Ordnung (dort gab es auch noch zwei weitere CP) und der Campingplatz in Venedig auch, aber dort gibt es ja wirklich genügend Auswahl.
Aus deiner Richtung kommend, gibt es kurz hinter Forno di Zoldo einen oder zwei Campingplätze, zu denen ich aber nichts sagen kann, weil wir zuerst gar nicht über den Passo Cibiana fahren sollten und deshalb in Forno di Zoldo noch weiter Richtung Zoldo Alto gefahren sind. Im Umkreis von Belluno/ Vittorio Veneto war überhaupt kein Campingplatz zu finden, deshalb haben wir dort im Hotel übernachtet. Das war zwar ziemlich gut, aber auch nicht besonders günstig.
So, dann melde ich mich heute abend wegen der Strecke bis Venedig und der Karte nochmal.
Liebe Grüße.
Katrin

So:


Verpackung nicht nötig, Fahradabteil meistens am Ende des Zuges, Hängepflicht alles weitere kannst Du hier lesen

Gerhard

So einfach ist das nicht zu beantworten. Bist Du in nem Touristenort kommst Du überall mit Deutsch weiter - außer in der Bank, dort hat man das nicht nötig.
Ein paar Sätze italienisch haben aber noch keinem geschadet. Es wirkt halt viel sympathischer, wenn Du zeigst, daß Du Dir zumindest Mühe gibst und nicht nur ein arroganter Tourist bist, der davon ausgeht, daß gefälligst alle Deutsch zu können haben.
Tendenziell kannst Du jedoch davon ausgehen, daß Du, je näher Du am Meer bist, umso weniger italienisch können mußt.

Hallo nocheinmal,

das mit den Sprachkenntnissen hatte ich interessehalber gefragt, wie weit eigentlich der deutsche Sprachraum nach Südtirol hineinragt. In Dobbiaco spricht man noch ziemlich deutsch.
Ich hatte sowieso vor, mich mal mit der italienischen Sprache zu beschäftigen, was mir zumindest von den Vokabeln her durch jahrelanges Lateinlernen erleichtert werden könnte. Wenn man sich mit einer Sprache auseinander setzen möchte, ist es meiner Meinung nach keine zu schlecht Idee, mal das Land zu bereisen, dessen Sprache man sprechen möchte .


MfG, Daniel

Frag Deine Oma! Falls sie nicht freifbar ist, im Etschtal bis zur Salurner Klause. Na, und an der Ampezzanerbahn siehst Du es. An der Passhöhe Im Gemärk/Cimabanche steht das Grenzschild Südtirol - Veneto. Cortina ist also schon rein italienischsprachig. Auch die Drei Zinnen liegen auf der (Sprach)grenze.
Im Trentino gibt es noch irgendwo eine deutsche Sprachinsel. Wo genau, kann ich aber nicht sagen.

Falk, SchwLAbt

Etwas? Mein Großvater hat sich in Italien nur mit Latein durchgeschlagen
Ich, ohne jemals Latein gelernt zu haben, krebs jetzt nach einem Jahr lernen per VHS immer noch mehr schlecht als recht mit der Sprache rum.

War das seinerzeit nicht die Landessprache?

Falk, SchwLAbt

Die direkte Strecke Kochelsee-Mittenwald würde ich wegen des Verkehrs über den Kesselberg (zwischen Kochel- und Walchensee) und entlang des Walchensees meiden. Bereits vor dem Kochelsee abbiegen und über Großweil - Ohlstadt - Garmisch-Partenkirchen nach Mittenwald. Alles Radwege. Von Mittenwald gehts auch abseits nach Seefeld und von dort ins Inntal.

Toni

Hallo Daniel,

so, jetzt bin ich wieder zu Hause. Erstmal zu den Karten, wir hatten für die Dolomiten aufgrund von Empfehlungen hier im Forum die Kompass-Karte "Dolomiten" im Maßstab 1:150 000. Wir waren mit der Karte zufrieden und der Maßstab war völlig ausreichend, kleiner hätte er nicht sein müssen.
Für die Region um Venedig hatten wir zunächst nur den Bikeline-Radführer "Via Claudia Augusta" dabei, damit sind wir dort aber überhaupt nicht zurecht gekommen, deshalb haben wir uns dann recht spontan in Lido di Jesolo in einem Zeitschriftenladen noch eine Karte gekauft. Dort war allerdings die Auswahl nicht besonders groß. Wir haben dann eine Karte "Veneto" von EuroCart im Maßstab 1:250 000 erworben, die aber eigentlich gar nicht so schlecht war. Die Gegend um Cortina d'Ampezzo ist auch noch mit drauf, auch dafür würde sie theoretisch reichen.

Von Campingplatz in Venedig, genauer gesagt, in Cavallino auf dem Lido sind wir zunächst Richtung Lido di Jesolo gefahren, dort noch weiter an der Küste entlang Richtung Eraclea Mare, bis wir zur Mündung der Piave gekommen sind.
Dort sind wir zunächst auf der linken Flußseite (für uns also eigentlich die rechte Seite) gefahren, über S. Dona di Piave, Zonson di Piave bis Bocca Callalta. (Auf der linken Flußseite war deutlich weniger Verkehr). Dort sind wir auf die andere Flußseite gewechselt und über Cimadolme und S. Michele di Piave nach Conegliano gefahren. Wo genau wir auf dem Stück von S. Michele nach Conegliano gefahren sind, weiß ich leider nicht mehr so genau.
In Conegliano haben wir angefangen nach einem CP zu suchen, da wir aber nichts gefunden haben, sind wir auf der Hauptstraße nach Vittorio Veneto weitergefahren. Das waren nur noch ca. 10km, aber es ging schon leicht bergauf und es waren reichlich Autos unterwegs, aber das ist aus der anderen Richtung vermutich nicht so nervig, weil du ja dann bergab fährst.
Die Strecke an der Piave entlang ist sehr schön und wirklich wenig Verkehr, der Nachteil ist allerdings, dass man so nicht durch Treviso fährt, obwohl das eigentlich eine ganz hübsche Stadt ist.

Mehr fällt mir erstmal nicht mehr ein. Dir schon mal viel Spaß bei der Planung und natürlich viel Spaß auf der Tour! Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne nochmal melden.
Liebe Grüße.
Katrin

Bezüglich ital. Sprachkenntnisse:

Sprachkenntnisse sind sicher hilfreich, allerdings bin ich schon bis nach Sizilien mit der Rad gefahren und kann die ital. Zahlen von 1 bis 10, sowie nach einem Zimmer fragen -mehr nicht.

Hallo Kathrin,

danke nochmal für dei Karten- und sonstigen Informationen. Zumindest die Dolomitenkarte habe ich wenigstens schon, denn dort war ich schon mal abstecherweise mit dem Auto und zum Wandern.
Am Wochenende werde ich mir vielleicht mal die Strecken und Höhen etwas genauer ansehen.

Übrigens allgmein : Leutasch steht fest auf dem Plan, denn dort bin ich schon öfters mal im Winterurlaub gewesen und da kann ich schön übernachten.

Danke schon mal, Daniel.

Hallo Daniel,

der deutsche Sprachraum ragt nicht nach Südtirol hinein, sondern Südtirol IST deutscher Sprachraum oder wenn du so willst: ganz Südtirol ist zweisprachig (wenn ich hier die offizielle dritte Landessprache, ladinisch, ausklammere). Auf deiner Strecke von Toblach nach Cortina ist Schluderbach die letzte Ortschaft in Südtirol. Der Passo Cimabanche (deutsch: "im Gemärk") ist die alte Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch bzw. Provinzgrenze zwischen der Provinz Bozen (=Südtirol) und der Provinz Belluno bzw. Regionsgrenze zwischen Trentino/Südtirol und dem Véneto.

Hans