Hallo liebe Gemeinde,

ich bin gerade auf der Suche nach der richtigen Schaltung für mein werdendes Reiserad und stehe nun vor folgendem Problem:

Kennt jemand eine Brems-/Schalthebelkombination für Rennlenker, mit denen sich ein XT-Schaltwerk / -Umwerfer schalten lässt?

Alternativ müsste man wohl ne Renngruppe montieren, das scheint mir aber aus Ersatzteiltechnischer Sicht (insb. im Ausland) eher ungünstig. Des weiteren hab' ich keine Ahnung, wie gut oder schlecht und vor allem wie robust z.B. die 105er ist?!

Ist es empfehlenswert so etwas an einem Reiserad zu montieren?

Gruß und Dank
Simon

Hallo Simon,

mit dem rechten Shimano Bremsschaltgriff kannst Du auch ein XT-Schaltwerk ansteuern. Bei der Harmonie zwischen XT-Umwerfer und linken Bremsschaltgriff bin ich mir nicht so sicher. Das ist der Campa Ergopower um Welten besser, den der hat eine feine Rasterung mit der man den Umwerfer je nach bedarf nachjustieren kann (aber das ist ein anderer Film).

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

mit welchem denn genau (Welche Schalt-Bremskombi für Rennlenker)?! Oder schreiben wir gerade aneinander vorbei?

Hallo Simon,

mit Bremsschaltgriff meine ich das Ding wo Bremshebel und Schalthebel in einem Gehäuse (Griff) zusammengefasst sind. Meines Wissens sind bei den MTB Brems- und Schaltsystemen in getrennten Gehäuse üblich (hydraulische Scheibenbremse, V-Bremse müssen mit Schaltgriff kombiniert werden). Kenn mich da mit den MTB-Hebeln nicht aus, ad ich an allen Rädern Rennlenker habe.
Also sind "Schalt-Bremskombi für Rennlenker" gemeint.

Gruß
Thomas

OK, also ganz allgemein. Gut. Mein Händler meinte, dass das wahrscheinlich Probleme gibt?!

Was hast Du denn an Deinem Reiserad genau an Komponenten dran?

Hallo Simon,

bei 8-fach darfst du alle STI Hebel nehmen ausser Dura-Ace (eigene Schaltgeometrie).

Bei 9-fach ist das egal, da haben alle Shimano Gruppen (MTB & RR) dieselbe Schaltgeometrie meines Wissens.

Die 105 ist schon sehr hochwertig und dauerfest, alles darüber ist teurer und nur geringfügig zuverlässiger.

Gruss,
Schrauber

10-fach Ergopower schalten hinten 9-fach Shimano, wenn die Klemmung verändert wird (das Winkelblech um 90° drehen). Vorne habe ich einen Rennumwerfer, weil ich gelesen habe, daß die MTB-Umwerfer eine andere Geometrie haben (längerer Hebel zur Seilklemmung). Das läßt sich aber wohl auch mit veränderter Klemmung beheben, aber weil ich es nicht sicher weiß, habe ich es erst gar nicht probiert, auch weil Rennumwerfer schöner und leichter sind...

ciao Christian

Disclaimer: das Folgende bezieht sich *nur* auf Shimano.
Hinten geht bei Neunfach jede Brems-Schalthebelkombination, vorne lässt sich ein moderner MTB-Umwerfer gar nicht mit einem Rennradbremsschalthebel betätigen. Den Trick mit der veränderten Klemmung, den Spargel erwähnt kenne ich persönlich nicht, ich war bisher immer der Meinung, dass man entweder einen alten MTB-Umwerfer aus der MTB-Fünfarmzeit oder eben einen Rennradumwerfer verwenden muss. Ob der dann allerdings muckenfrei MTB-Kettenblätter schaltet, weiß ich widerum nicht.



Du bräuchtest ja lediglich den Umwerfer und eventuell die Kurbelgarnitur, beides Dinge, die ich für wesentlich weniger ersatzteilanfällig halte als die Bremsschalthebel selber. Und was die Kettenblätter betrifft, so habe ich den Eindruck, dass 5-Arm immer noch deutlich verbreiteter ist als 4-Arm.

Martina

1) Veränderte Klemmung kommt aus der theoretischen Überlegung der Hebelverhältnisse: Der Umwerfer schwenkt um den zentralen Drehpunkt mit zwei Hebelarmen: der eine geht (als Parallelogramm ausgeführt) zu den Leitblechen, der andere zur Seilklemmung. Bei MTBs ist der Hebel zur Seilklemmung relativ länger, dh. bei MTBs wird mehr Seil eingezogen. Will ich nun so einen Werfer mit einem RR-Griff betätigen, der weniger Seil einzieht, so muß ich kürzer klemmen - und habe damit natürlich auch höhere Seilkräfte, die einen aber nicht überfordern sollten. Andersrum wäre es wohl etwas diffizil, weil man "so weit außen" wohl gar nicht klemmen kann, da ist nur noch Luft. Aber wie gesagt, eine Überlegung, nicht ausprobiert. Vor allem habe ich das Maß der Kürzerklemmung nicht berechnet; wenn man Pech hat, geht es nicht so einfach a la "halt auf der anderen Seite der Schraube klemmen".

2) interessant, mit dem alten MTB-Werfer. Sicher? Da könnte man ja mal Vorräte anlegen, außerdem:

3) schaltet der Werfer nicht unbedingt muckenfrei: ich habe folgende Kombination am Randonneur: Ultegra 3x9 Werfer, schmale Kettenlinie, Kurbel mit 46-34-20 (TA-Blätter), Connex-Kette. Kann sein, daß es insbesondere mit den Karies-Blättern von Shimano anders ausschaut. Der Werfer ist von der Höhe her passend zum 46er, aber für 52er Blätter mit 10Z zum mittleren (= 42) ausgelegt. Weil man den Werfer zum großen Blatt zieht, Richtung kleines aber nur eine Feder hilft, reicht es bei montierter RR-Kassette (11-23) nicht zum runterschalten, die Winkelauslenkung der Kette reicht offensichtlich nicht, der Umwerfer "pumpt". Ich muß vorher auf das große Blatt und in einem Zug runter, dann geht es. Bei einer MTB-Kassette klappt es aber. Naja, unschön, aber ich schalte ja nicht mal eben für 'ne Minute runter; sowas wird durchgedrückt. Einmal vor oder in dem Paß und fertig für die nächsten Stunden Stört mich also nicht wirklich, wichtiger sind die an Bord befindlichen Gänge!

ciao Christian

Deine Überlegung ist natürlich richtig.
Dirk Bettge hatte mal was gebastelt, um die umgekehrte Konstellation, also MTB-Griffe und Rennradumwerfer sauber schalten zu können ( hier zu sehen). Inzwischen fährt dieser Verräter auch mit Rennlenker....



Hm, wenn ich gründlicher nachdenke, bin ich mir da nicht mehr sicher. Die alten MTB-Werfer schalten zwar größere Blätter (das was das was ich im Hinterkopf hatte..), aber die Hebelverhältnisse sind wohl die gleichen wie bei den neuen.



Ok, ein paar kleinere Kompromisse muss man schon machen, kennen wir mit unseren 53-42-24 am Tandem auch ganz gut....

Martina

ok, vielen Dank erstmal an alle!

Die Ideallösung gibt es wohl mal wieder nicht für meine Bedürfnisse...:)

Aber ich bin wieder ein wenig klüger.