Hi Forum,

da mein Randonneur jetzt langsam fertiggestellt ist, trage ich mich mit dem Gedanken einen zweiten Laufradsatz mit anderer Abstufung dazu einspeichen zu lassen.

Ich möchte 11-34 für Fahrten mit Gepäck in den Bergen und 13-23 für Trainingsausfahrten im Raum Berlin. Bisher dachte ich, dass sei ohne weiteres möglich, da jeweils 9-fach mit langem XT-Schaltwerk auf gleichen Felgen (einfach Laufrad hinten austauschen und fertig) verwendet werden soll.

Jetzt zum Theoretischen: Gleiche Felge - kein Problem mit Bremseinstellung; jeweils 9-fach - kein Problem mit STI-Einstellung; sowohl 13-23 als auch 11-34 innerhalb der Kapazität bezüglich maximale Zähnezahl und größtes Ritzel des XT-Schaltwerkes;

Problem: ein Händler meinte, ich müßte Kette kürzen und Schaltung auf das 23er als größtes Ritzel neu einjustieren. Stimmt das? Ich meine auch bei der 11-34-Kassette gibt es ein 13er und ein 23er (nur an anderer Stelle), das Schaltwerk und die Kette haben da auch kein Problem das zu spannen. Könnte das Problem darin liegen, dass die Kette vom Schaltwerk über das Ritzel hinweg in die Speichen gewuchtet wird, wenn nicht neu eingestellt wird. Und was ist dann der noch mögliche größte Unterschied, den das letzte Ritzel haben darf, damit nicht jedesmal alles neu justiert werden muß.

Bin technisch gesehen Laie und steh deshalb beim Fahrrad nicht besonders auf Fummelei (ansonsten schon! um eventuelle Witze vorneweg zu nehmen). Ein zweiter LRS käme dann nur in Frage, wenn ich lediglich das Hinterrad tauschen müßte und gut is.

Danke im voraus für die vielen Antworten (kann sie wohl erst Mittwoch beantworten), bis denne, Alex.

Der Gute hat dir einen Bären aufbinden wollen. Wenn das zweite Laufrad weniger gespreizt ist, kann doch gar nichts passieren. Der Schaltkäfig wird einfach weniger ausgelenkt. Verschieden große Ritzel habe ich auch problemlos verwendet (Gut, bei mir waren es 28 und 32, ein 24er habe ich nicht mehr eingebaut. Wenn groß - groß nicht spannt und klein - klein nicht schleift, ist es doch gut. Bei sinnvollen Fahrstufen ohne großen Kettenschräglauf steht der Schaltkäfig sowieso meistens in mitteren Positionen.

Falk, SchwLAbt

Hallo Alex!

Im Prinzip sollte das funktionieren.

Was dagegen sprechen könnte:
Das Parallelogram der MTB-SW steht etwas steiler als das von RR-SW, um größere Ritzel fahren zu können.
Wenn Du damit eine kleine 13-23 ansteuerst, entfernt sich die Leitrolle (bei gleicher Vorspannung am Schaltauge) sehr weit vom Ritzel, was die Schaltpräzision drückt.

Aber meine Frage:
Fährst Du eine 2-fach Kurbel?
Dann könnte eine 12-25 oder 13-27 eher passen, damit Du etwas Spielraum nach unten behälst.
Ich kenne 12-23er Kassetten nur aus TT-Rädern und bei reinen Flachlandfahrern, für interessantere Streckenprofile bieten sie zu wenig Spannweite.
Nebeneffekt der anderen RR-Kassette:
Auf 25er oder 27er Ritzeln läuft ein MTB-SW astrein...

Gruß, Uwe!

Hallo Alex,
wenn das Schaltwerk auf das große Ritzelpaket eingestellt ist, wird es vorraussichtlich beim kleinen Ritzelpaket schlecht schalten, denn der Abstand des oberen Führungsrädchen zum darüberliegenden Ritzel ist jetzt zumindest bei den kleineren Gängen größer. Je größer der Abstand umso schlechter ist das Schaltverhalten und umgekehrt. Der Minimalabstand zum Ritzel sollte aber 1-11/2 Kettenglied nicht unterschreiten. Wie der richtige Abstand eingestellt wird, findest Du hier unter Einstellung Rädchenabstand(scrollen).
Das bedeutet, daß beim kleineren Ritzelpaket die Schraube zur Einstellung des Rädchenabstands, die sogennante B-Schraube, herausgedreht werden muß. Das kann zur zu niedrigen Kettenspannung führen, d.h. die Kette hängt beim kleinen Kettenblatt durch. Ausprobieren.
Desweiteren sollten die Einstellungen der High-Lowschrauben (innere und äußere Endanschlagschrauben) des Schaltwerks bei beiden Laufradsätzen gleichermaßen passen. Sonst muß auch da nachgestellt werden. Bei gleichen Naben sollte es passen.
Gruß Wolfram

Hi Falk, Kampfgnom und Wolfram, danke für eure schnellen und kompetenten Antworten.

Das es grundsätzlich geht, aber eben schlechter schaltet, heißt für mich wohl ausprobieren, ob ich mit der Performance zufrieden bin. Da ich leider Ultegra-STI statt Rahmenschalthebeln fahre (Umbau ist aber dank Sockeln möglich) genau wegen der super Shifterei, muss ich mir das nochmal überlegen.

Genau das mit der B-Schraube hatte der mir auch erklärt. Ich war nur nicht sicher, ob das stimmt, da ich es nicht ganz logisch fand. Die Sache mit dem Abstand der Schaltröllchen kapier ich jetzt natürlich, weil logisch.

Nee, ich fahre dreifach und 12-27 kommt nicht in Frage, weil ich eine 13-23 billig bekommen hatte und ich die enge Abstufung in Zusammenhang mit der Dreifach-Kurbel toll finde fürs Training im fast flachen BRB.

Wie gesagt vielen Dank, ich bin mir zwar noch nicht schlüssig für was ich mich entscheide, aber ich kann es mir nun wenigstens erklären(warum es funktioniert, aber eben nur suboptimal).

Gruß, Alex.

Bevor du jetzt großartig investierst probiere es doch einfach mal aus. So ein Ritzelpalet wird dich doch nicht ruinieren, es ist auf jeden Fall billiger als gleich ein neues Laufrad. Ob Du mit der engen Abstufung was erreichst, ist noch eine andere Frage. Mach doch mal am nächsten trockenen Wochenende eine Expedition ins Müggelgebirge. Vielleicht brauchst Du dann nach den brutalen Bergstrecken ja doch ein R-Gertiebe...

Falk, SchwLAbt

Hi Falk,
also ich find 13-23 total super, wenn ich mir so die Überschneidungen und die Bandbreite ausrechne. Ich dachte halt auch, dass wenn ich sowieso irgentwann wegen Verschleiß die Felge erneuern muß, dann ist ein zweiter LRS nicht viel teurer, beide halten zusammen länger mit dem Vorteil, der anderen Übersetzung.

Das R-Gerät soll irgentwann auch mal an einem edlen Delite black zusammen mit SON, Faiv Hoogar Plus etc. gefahren werden. Bloß, bis ich die Kohle dafür zusammenhabe, das wird noch ein paar Jährchen dauern.

Off Topic: Da ich mir jetzt noch ein paar Telemarkskier plus Tourenbindung zulegen muss!, da sie die für normale steigeisenfeste Bergschuhe geeignete Silvretta 500-Bindung wohl aus dem Programm nehmen und ich mir bei den Fischer S-bound boundless wax-Backcountryskiern auch nicht sicher bin, ob sie die nächstes Jahr noch im Programm haben und sie in Verbindung mit Harscheisen, Skistoppern, Fangriemen, Black Diamond-Steigfellen und -Skistöcken (incl. Lawinensonde) einfach die eierlegende Wollmilchsau darstellen, läßt mein Dispo in den nächsten 12 Monaten ein Rohes Löffelchen leider nicht zu.

Aber danke trotzdem, ich werde es einfach mal ausprobieren, wie das Schaltverhalten ist (Ritzelpaket hin und zurücktauschen), und dann gegebenfalls einen zweiten bei Componentix in Arbeit geben.

Gruß, Alex.