Das muss natürlich jedes Paar selber entscheiden wie es seine Beziehung gestaltet. Ich kenne auch ein Ehepaar, das bewusst nicht zusammenlebt, weil sie glauben, dass der Alltagskrempel die Beziehung kaputt macht.
Ich bin übrigens durchaus gerne mit mir allein, aber das passiert ganz automatisch recht oft, ohne dass ich Einfluss darauf nehmen kann, da möchte ich die Zeit, über die ich selber bestimmen kann gerne zusammenverbringen. Und glücklicherweise hatten wir überhaupt noch nie ein Problem uns zu einigen, wie wir den Urlaub verbringen.



Ich denke, dass alles in Ordnung ist, solange die Symmetrie in der Beziehung stimmt, d.h. solange beide gleich oft ihre Bedürfnisse erfüllen und auf den anderen Rücksicht nehmen. Leider ist mein Eindruck, dass es genügend Paare gibt, wo das nicht der Fall ist und ganz oft richtet es sich nach dem gängigen Klischee, dass der Mann seine 'Freiheit' braucht, während die Frau den Betrieb am Laufen hält. Das gilt insbesondere dann, wenn Kinder da sind.



Das freut mich für euch



Dir auch.

Martina

Hallo!

Genau das ist das Problem, 1993 bin ich mit meiner Frau mit dem Tandem durch Südschweden gefahren. Da ich eher der sportliche bin und sie eher der genießende Typ ist hatten wir schon damals leichte Probleme. Ich brachte ständig "Druck" auf die Pedale , ihr war es egal. Letztendlich fährt sie jetzt wieder mit dem eigenen Rad und ihrem Tempo und ich ziehe den Kinderanhänger und motiviere unseren großen Sohn den nächsten Anstieg auch noch zu bezwingen... Also ein Tandem ist gut wenn die Motivation der beiden Radler nicht zu weit auseinanderliegt.
Zum Thema fällt mir auch nicht viel ein, ich verbringe meinen Urlaub eigentlich immer mit der Familie , versuche mir aber immer kleine Freiräume durch intensive Einheiten zu schaffen.Aber vielleicht kann man ja auch Radfahren mit einer anderen Sportart kombinieren. Wir haben dieses Jahr eine Paddel/Radtour an/auf der Elbe gemacht , das lief ganz gut.

beste Grüße
Holger

Hallo Mille,

ich "darf" jedes Jahr 2 Wochen radreisen. Meine Frau hat nichts dagegen den Alten mal 2 Wochen nicht zu sehen

Auf der anderen Seite ist meine bessere Hälfte auch mehrmals im Jahr ohne mich unterwegs. Diese Freiheiten nehmen und geben wir uns.

Übrigends, nächstes Jahr mach ich auch die 20 voll.

Gruß
Ronald

Genau das ist der Knackpunkt!

Deshalb habe ich die Ratschläge, es mal mit einem Tandem zu versuchen, nicht einsehen können. Da müssen sich nämlich beide voll reinhängen, sonst wird das nichts. Dann verhungert nämlich das ungleiche Paaar bereits am ersten Hügel.

Statt dessen wäre ja wohl eine Rikscha sicher nicht die schlechteste Lösung. Wenn ich mir das so vorstelle... *)

Und um auch noch was zum eigentlichen Thema beizutragen: Wir haben da keinerlei Probleme: Wir sind einfach ein Radel-Mini-Team und gehen gemeinsam auf Tour. Aber nicht jeder Tourenradler hat schließlich eine Sportlerin zur Frau. Allerdings würden wir nie Tandem fahren.

WdA (LuFF)



*) Vielleicht bricht hier in der Forumsgemeinde nach dem Liegeradvirus auch noch ein Rikscha-Infekt aus?

Gegen die Rikscha hätte ich nichts, solange die Frau zieht

Ansonsten würde ich mit meiner Frau eher gemäßigte Touren fahren, z.B
Bodenseeumrundung, dieFahrradautobahn(Donau)etc.(mit dem Tandem wohlgemerkt)
Ich habe doch keinen Bock immer wenn es bergauf geht, das Zugpferd zu spielen, und bin nach der zweiten Scheidung(Steigung wollte ich schreiben)
halb tot.
Wie hieß es doch im Erlkönig: .....der Knabe lebt, das Pferd ist tot. Oder war es umgekehrt..
Ansonsten wünsche ich ein frohes und gesegntes Fest
Gruß Mille

So kann man das auch nicht sagen, schneller als der jeweils langsamere Part sind sie auch bergauf allemal. Allerdings eben auch normalerweise langsamer als der schnellere Part und wenn der das nicht verkraftet, kann mans wirklich vergessen. Auch für mich erstaunlicherweise kommen aber viele Paare mit dieser Konstellation klar.
Trotzdem ist es natürlich noch viel toller wenn beide fit und motiviert sind, dann sind sie nämlich ohne große Mühe schneller als jeder Partner solo. Bei uns ist das so.

Martina

Hallo Martina,
auf jedenfall einen Versuch wert.ich weiß, daß ich der aktivere Part sein werde, aber dies muß ja nicht unbedingt ein Nachteil sein.
Gruß Mille

Hallo Mille,

hier noch ein ganz konkreter Vorschlag für einen bestimmt machbaren, spannenden gemeinsamen Urlaub: eine Schiffstour durch Holland, wo man tagsüber nach Belieben Radfährt, das Boot, auf dem du übernachtest, fährt zum nächsten Liegeplatz/Stadt etc weiter, wer mag bleibt an Bord und beguckt sich alles vom Wasser aus. Wunder shcön, Länge je nach Anbieter zw. 3-10 tage etc, da wäre doch sicher etwas gemeinsam Machbar, wo Ihr beide zu Eurem "Recht"kommt?

Hier ein Anbieter solcher Touren:ets-radreisen.de;
Waren im Sommer 2003 entsprechend mit Kind (Tochter 7 Jahre auf Trailerbike) unterwegs

Gruß Babs

Hallo Babs, hallo Holger
das hört sich interressant an, mal hören was meine bessere Hälfte dazu sagt.
Gruß Mille

Hallo Mille

Der Tip von Babs ist bedenkenswert. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit einer Hausbootfahrt auf dem Canal du Midi. Wer will fährt Boot, wer will fährt Rad. Bei der nächsten Schleuse, Tränke, Schlafstelle trifft man sich wieder.

Die Vorteile des Canal du Midi gegenüber Holland: Der Wein ist besser, die Landschaft ist kurzweiliger und das Essen ist besser.

Gruss

Bourbon

Die Frage "Was macht ihr mit den Strohwitwen(-witwer?)" ist schon bescheuert.

Hört sich so an wie: "Wie leg ich meinen Hund ab?"

Für meine Lebensgefährtin muss ich mir nichts einfallen lassen. Die kommt ohne mich auch zurecht. Vielleicht sogar besser.

Mfg Günter

Hallo Günther,

wie schon Martina bin ich etwas erstaunt über die (einseitigen) Antworten. Deine hört sich für mich an, als ob Deine Lebensgefährtin und Du gerade froh seid, die freie Zeit nicht gemeinsam verbringen zu müssen. Unter Partnerschaft verstehe ich etwas ganz anderes.

Meine Freundin und ich haben an vielleicht fünf Wochen (Urlaub), ca. 20 Wochenenden und ein paar Feiertagen die Möglichkeit zusammen und ohne Dritte etwas nach unseren Wünschen zu unternehmen, also an knapp 60 Tagen im Jahr. Über 100 Tage im Jahr sehen wir uns wg. der Arbeit aber garnicht. Da kommt der Gedanke an getrennten Urlaub nicht mal ansatzweise auf. Bislang einzige Ausnahme: Sie muß zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub nehmen, ich aber muß zur Arbeit. So fährt Sie ohne mich zwei Tage zu Freunden.

Gruß
Uli

Wir haben das Glück, gemeinsam Radtouren machen zu wollen. Die Grundsatzidee kam sogar damals von mir und Stephan hat mitgemacht. Als wir uns kennen lernten, ist er 10 Jahre auf keinem Rad mehr gesessen. Ich konnte es damals kaum glauben weil das Rad zu meinem Alltag gehört. Er hat sich dann auf mein bisschen Drängen ein gebrauchtes Rad gekauft. Nun macht es ihm und mir Spaß, auch wenn wir keine Extremradfahrer sind.

Wir freuen uns auf unsere nächste Tour im Februar in Neuseeland, lassen es aber eher gemütlich angehen und wenn ich mal Skifahren will oder mit einer Freundin auf Tour gehen will, ist das auch ok. Wenn er weg will, ebenfalls. Uns tut das gut.

Euch allen ein Frohes Fest!

Rennrädle

Ich finde die Frage nicht bescheuert, ich habe sie vielleicht falsch formuliert.
Ich hätte fragen sollen, was macht Eurer Partner, wenn ihr auf Tour seit.
Für mich ist es aber wichtig, gerade weil meine Frau nicht kann. Ich habe nicht mein Fahrrad geheiratet, sondern meine Frau. Und leider hat heut zutage das Egodenken überhandgenommen. Erst ich und dann lang garnichts, und dann erst die anderen.
Meine Frau und ich haben uns das Jawort gegeben und im Trautext heißt es ireandwann einmal:"...wie in guten und schlechten Zeiten...."Nur weil meine Frau nicht fahren kann, muß es nicht heißen, daß ich meine Abenteuerlust voll ausleben möchte. Klar reizt es mich, aber ich habe auch Verantwortung
(meiner Frau und meiner Familie gegenüber)sonst hätte ich nicht heiraten dürfen.
Gruß Mille

Das ist jetzt eine neue, andere Frage!

Günter kritisiert zu recht, daß die Eingangsfrage im Grunde auf das beste Zuckerl für den Hausgenossen zielt. Gegenüber der Frage nach der "Ruhigstellung" des Partners, selbst wenn diese ironisch gemeint sein sollte, ist seine Antwort eher noch zurückhaltend.


WdA (LuFF)

Hallo,

ego- oder paarzentrierter (rad)Urlaub, das ist ein sehr interessantes Thema.

Ich mache seit 28 Jahren mit meiner Frau gemeinsam Urlaub und bin vor zwei Jahren das erste Mal mit dem Rad mit dem Rad für eine Woche alleine losgefahren.
Wenn wir zusammen fahren, machen wir Tagestouren vom Urlaubsort aus, die nach unserer beider Geschmack sind. Da unser Trainingszustand sehr unterschiedlich ist, (ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, sie mit dem Auto) haben wir uns nach einigen Versuchen und Irrtümern (schlecht vorbereiteter Radurlaub) für die gemeinsamen Touren das Tandemfahren erarbeitet.

Das funktionert aber nur, wenn beide es wollen, sonst stellt sich bei den ersten blöden Bemerkungen (nur von Männern, die Frauen begutachten eher still, wie die Tandem-Frau sich dabei fühlt) Frust ein.
Wegen der körperlichen Unterschiede (1,90m zu 1,67m) ist ein Tausch von Captain und Stoker bei uns nicht möglich. Ich sitze also vor und meine Frau hat ein ziemlich eingeschränktes Gesichtsfeld. Wir haben das Stufentandem Pino von Hase versucht, aber meiner Frau gefällt eher die Sitzopsition hinter mir.
Mit dem Tandem liegt die Beschränkung der Tourgröße bei mir und nicht bei ihr, und schliesst den früheren Ärger nach zu groß geplanten Touren vollständig aus.

Trotzdem wollte ich alleine los, weil mir bei den Tagestouren das „Unterwegsgefühl“ fehlt und ich zugegebenermassen auch wissen wollte, was ich mit meinen 8.000 Arbeitswegkilometern und zunehmenden Alter noch zu leisten im Stande bin.
Das hat bei meiner Frau die Befürchtung ausgelöst, die gemeinsamen Urlaube seien mir nicht schön genug. Dagegen läßt sich schwer argumentieren, die gemeinsamen Urlaube müssen dann halt überzeugend sein.
Ich fahre während der Arbeitszeit meiner Frau (Lehrerin), die leider nur 4 Wochen im Jahr frei hat, vorzugsweise, wenn Sie auf Klassenfahrt ist. Da ich jede Menge Überstunden habe, geht auch keine gemeinsame Freizeit verloren.

Gruß

Wilbert

Hallo Wolfgang, die Frage zielt eigentlich nicht auf das Zuckerl. Mit oder ohne Bonbon, ich verstehe viele Partner, die ärgerlich oder bis grob ungehalten reagieren. Ich betone nochmal, daß meine Frau gerne mitwürde.
(Die idee mit dem Tandem oder dem Inselhoppen in Holland finde ich auf
jedenfall einen Versuch wert)Ich weiß nicht, wie viele Partner nicht mit wollen oder können, und dann kann Bock haben ohne Partner rumzulungern. Wäre fast ne Umfrage wert.
Für Tourer, die keinen festen Partner stellt sich diese Frage nicht. Sobald ein
Partner da ist, schaut dies alles ganz anders aus. Die fast zwanzig Jahre
die wir verheiraten sind, habe ich immer meine fünf bis vierzehntägigen Auszeiten gehabt. Und ich muß sagen: Ich habe sie genossen. Aber auf der anderen Seite: ich habe mich jedesmal auf daheim(Frau und Familie)gefreut.
Ich weiß von meiner Frau, daß sie mir dieses Vergnügen gönnt, und auf der anderen Seite enttäuscht und traurig ist, daß sie sowas nicht machen kann
und ich nicht da bin
Gruß Mille

Hallo Mille,

Ärger gibt es bei uns gar nicht, sie fährt die kleinen Touren am Feierabend manchmal mit, die etwasa grösseren Runden am Abend mache ich dann, wenn sie ihr Pferd versorgt (so 3 mal die Woche). Und deshalb wird es wohl auch nie Ärger wegen den Finanzen geben, allein für die ab und an anfallende Tierarzt-Rechnung gibt es doch einiges an Ausstattung.... .
Ebenso am Wochenende: da sie noch ein Fernstudium macht, wo ihre WEs ab und an für's Lernen draufgehen, habe ich genug Gelegenheit für Zweitagestouren oder Kellerwerkelei. Und im Juni machen wir zusammen mit 15 weiteren Leuten selbstorganisierten Radurlaub.
Und wenn ich in der Karwoche hoffentlich meine grosse Heimfahrt nach Münster mache, freue ich mich, wenn ich sie wieder in die Arme schliessen kann!
Aber es ist wie alles im Leben ein Kompromiss: Ich würde ohne sie bestimmt mehr Kilometer machen, mit ihr ist mein Leben erfüllter

Bei uns ist es also relativ einfach, weil halt jeder noch seine eigenen Beschäftigungen hat, aber auch, weil wir (noch) keine Kinder haben.
Grüsse aus Blaustein,
Josef

Ich schätze an Mille sehr, dass er gerade heraus schreibt, was er denkt, ohne irgendwelche andauernde Hintergedanken zu haben, wie was ankommen könnte. Eben frei von der Leber weg bzw. "Volkes Stimme"...

Deshalb bin ich mir sicher, dass alle (naja, oder fast alle) sein Anliegen richtig verstanden haben!

Ich denke, ein weiterer wesentlicher Aspekt ist doch auch, ob man (kleine) Kinder hat oder nicht. Ich z.B. habe zwei solche, sehe meine Frau jeden Tag, da sie nicht arbeitet - sogar in der Mittagspause - und deshalb ist es für uns sehr in Ordnung, wenn ich an ein bis zwei Wochen im Jahre Radtouren für mich alleine (bzw. mit Freunden) mache. Dazu kommen noch 2-3 Wochenendbergtouren. D.h. wir sind als Familie 50 Wochen und 47 Wochenenden zusammen. Und machen gerade hier auch wunderschöne Radtouren.

Ich finde, man kann hier keine bestimmte Lösung als die einzig "richtige" propagieren, da es immer situationsabhängig ist. D.h. Martina wie Uli und andere haben für ihre bestimmte persönliche Situation für sich sicher die beste Entscheidung getroffen, wie sie mit diesem "Problem" umgehen. Dies muss aber natürlich zwangsläufig nicht auf andere Partnerschaften übertragbar sein. Zu verschieden und individuell sind die Lebenssituationen von Menschen.

Liebe Grüsse
Uwe