Bin gestern (25.9.) auf die Edelweißspitze (Großglockner) geradelt.

Bei meinem eher gemütlichen Tempo hatte ich genug Zeit, meine Aufmerksamkeit sowohl auf das schöne Bergpanorama als auch auf den Straßenrand zu lenken.

Neben dem "üblichen" Müll wie Pet-Flaschen bemerkte ich immer wieder Verpackungen von Müsliriegeln und diese flüssigen "Energiespendern". Müll also, der sicherlich von Radfahrern am Straßenrand entsorgt wird?!

Hoffe, dass die Forumsmitglieder ihren Mist in den nächten Mülleimer werfen.

in diesem Sinne viele Grüsse
Rupert :

Keine Sorge, Rupert

Bei uns landet jeglicher Mist im "Mülleimer"...

Gruß Mario

Hallo Rupert

Ich kann die Vollidioten auch nicht verstehen
Haben die alle ein Spazenhirn oder denken die das hinter ihnen der Müllmann herrennt

gruss
Christian

Hallo Rupert,

Mir ist aufgefallen, dass vor allem bei Pässen so allerlei Tuben und Verpackungen von Powergels am Strassenrand liegen, die die Radfahrer einfach so hinter sich liegen lassen. Ich glaube, dass es hauptsächlich RR-Fahrer sind, die sich achtlos ihres Mülls entledigen.
Ich nehme meinen Müll jedenfalls immer mit, es findet sich immer ein Abfalleimer

Gruss Alex

Kilometerstand 51.069 km

Komme grade von einer größeren Schwarzwaldrunde zurück.
An den Massenpisten, wo viele Touris hinkommen, liegt der Dreck auch rum, immer im Umkreis von Höhenparkplätzen.
Habe die Kampfradler auf MTB oder RR ohne Gepäckträger in Verdacht. Die wissen dann nicht wohin mit Müsli- und Caprisonnentüte aus der Hemdentasche und schmeißen das Zeug in den Graben.
Die wandernden Herrschaften im besten Alter jedenfalls haben andere Nahrungsgewohnheiten als die Reste besagen, die man da findet.

Wenn ich vor den Riesenregalen im Kampfradlerladen stehe mit dem Hochleistungshöhenfutter, frage ich mich sowieso, wo das ganze Zeug, das da hochgefahren wird, dann abbleibt.

Die Kampfradler ohne Gepäck finde ich übrigens nur so im Umkreis von 3-5 Kilometern um die Höhenparkplatze.
Fahre ich weiter von den Hotspots weg, bin ich wieder alleine in schöner, beglückender, verpackungsfreier Einsamkeit.

Den Kaiserstuhl übrigens fand ich kampfradlerfrei und rein vor, ohne das kleinste Folienschnipselchen von Kraftnahrungsverpackung.
Auch eine schöne Gegend.

Hallo Rupert,
gerade bin ich von meiner Urlaubsinsel zurück, auf der ich mal bei Befahren einer Bergstrasse so alle 50 Meter eine hochvolle Mülltüte am Strassenrand sehen durfte. Auf mein erstauntes Nachfragen wurde mir erklärt, dass die Tourismusbehörde diese sinnlose Müllsammelaktion nach Beschwerden von Urlaubern veranlasst hat. Mit riesigen Lastwagen wurden die Säcke dann eingesammelt und auf die schon seit Jahren vor sich hinkokelnde offene Mülldeponie gebracht, da brennen sie noch heute!

Axel

Was dem Kampfradler sein weggeworfenes Powergel, ist dem Reiseradler sein vermüllt hinterlassener "wilder" Schlafplatz.

Ich will nicht so recht glauben, daß es unter bestimmten Radlergruppen mehr Ferkel gibt als unter anderen. Womit ich nun wirklich niemanden entschuldigen möchte.
Am Eingang von amerikanischen Nationalparks sieht man oft den Hinweis "If you carry it in, carry it out!".
Recht hamse, die Amis

Hallo Axel,

meinst Du Zypern?

Grüße, Chris

Hallo Chris,
ja, leider! Das Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Müllaufkommen in der EU und den zugemüllten Strassenrändern. Dort wird der Tourist zweifelsfrei daran erkannt, dass er seinen Abfall bis zum nächsten Eimer mitnimmt...
Aber ich fahre trotzdem so lange wieder hin, bis man mir einen Job bei der Müllabfuhr anbietet.
Die Schönheit des Landes und die Gastfreundschaft seiner Bewohner überwiegen aber bei weitem. Im Nordwesten und in den Bergen ist es immer noch traumhaft, zum orthodoxen Osterfest fahre ich auch wieder hin.

Axel

Hi Axel,

dacht' ich's mir.
Da ich mich von allem selbst überzeugen konnte( negativ wie positiv), habe ich Deinem posting nichts mehr hinzuzufügen.


Grüße, Chris

"und diese flüssigen "Energiespendern""
ja, das hat mich auch sehr geärgert und verwundert, als ich diesen sommer einige pässe in den französischen alpen fuhr. hab mein zeugs immer schön mittransportiert, denke eben ebenfalls, dass es die (zahlreicheren!!!) rr'ler sind, denen jedes gramm (und jede sekunde mehr am berg) ein gräul sind. sorry an die hier vertretenen, aber anders kann ich mir dieses umweltignorante verhalten nicht erklären.
gruss steffi

Leider muß ich seit einigen Jahren feststellen, daß auch sogenannte Naturliebhaber ihren Müll am Straßenrand entsorgen. Was würden die sagen wenn ich mein Müll in ihren Vorgarten schmeiße
Ich bin seit vielen Jahren(1978) zu Fuß(in den Bergen) oder mit dem Rad unterwegs.
Aber ich habe noch nie ! meinen Müll in der Pampa entsorgt. Wenn ich mein
Proviant mitschleppen kann, dann kann ich den Müll auch bis zum nächsten
Mülleimer schleppen.
Bei meinen vielen verschieden Weggefährten gab es einen, der meinte er
könnte seine Bierdose den Abhang runterkicken.......
Er hat sie wieder raufgeholt. Ob es ihm eine Lehre war, keine Ahnung.
Aber jeder der mit mir ging, hatte seinen Müll mitzuschleppen.
Gruß Mille(grün sein und wählen---- fängt vor der eigenen Haustür an)

Habe dasselbe Phaenomen auf meiner Tour beobachtet. Besonders schoen ist, wenn die Radlerstrecke durch ein Naturschutzgebiet durchfuehrt, wie in meinem Fall das Biosphaerenreservat Mont Ventoux. Auf der einen Seite Naturschutzgebiet, auf der anderen legendaere Etappe der Tour de France. Radlermuell allerorten, und das nicht nur auf der Hauptstrecke.

Habe dazu zu sagen: Die Leute sind schoen bloed. Denn derjenige, den der Muell am meisten stoert, ist haeufig der Mensch selbst - aus aesthetischen Gesichtspunkten. Viele Muellobjekte sind zwar ein Fremdkoerper im Oekosystem und verrotten erst im Verlauf von ein paar hundert Jahren, aber die Natur juckt das in den meisten Faellen nicht so sehr, gesetzt den Fall, dass keine loeslichen Giftstoffe enthalten sind. Die legendaeren Faelle von selbststrangulierten Tieren sind etwas recht Rares. Fuer den Mensch aber ist ein reizvolles, unberuehrbar scheinendes (haha!) Gebiet aesthetisch verdreckt - selbst schuld.

Habe da von einem japanischen Fotographen gelesen, der sich auf die Besiedlung von Meeresmuell durch Meeresbewohner spezialisiert hat...

Nur ist es eben meist nicht derselbe Mensch, der den Müll verursacht und sich dann an ihm stört, deshalb eben nicht selbst schuld. "Der Mensch" sind nämlich ziemlich viele unterschiedliche dieser Art...

Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht.

Bei meiner ersten Zypernreise war ich (ohne Fahrrad) per Anhalter aus dem Troodos-Gebirge nach Limassol unterwegs. Einer der netten Einheimischen nimmt mich mit in seinem blitzsauberen Pajero, Klimaanlage, Ledersitze, das volle Programm von Wunderbaum und Cockpitspray, die Karre quietschte geradezu vor putzfimmeliger Sauberkeit. Unser Gesprächsthema waren die Schönheiten der Landschaft...
Als die beiden Kinder auf dem Rücksitz ihre Getränkedosen geleert hatten, wurden diese vom Vater energisch eingesammelt, das elektrische Fenster geöffnet, die Aludosen mit lässigem Schwung in den Bergwald befördert, wo sie wahrscheinlich heute noch liegen. Wort- und gestenreich beschwor mein Gastgeber die tolle Aussicht vom Olymp...
So im Laufe der Jahre war ich bei spontanen Einladungen in Wohnhäuser immer wieder
geradezu eingeschüchtert von fleckenloser Sauberkeit und porentiefer Reinheit, die zerfetzten Mülltüten stapelten sich gleich hinter der Grundstücksgrenze...

So ungefähr vor 40 Jahren hab ich auf dem Rücksitz der elterlichen Familienkutsche gesessen, auf dem Weg zum Picknickplatz oberhalb der heimischen Trinkwassertalsperre. Dort holten die Väter das Wasse zum Autowaschen, während diese sich mit der Polierwatte über den Lack hermachten, oblag den Müttern das Decken der Tische, Kartoffelsalat mit Würstchen und Plastikdecke im Fichtenwald...

Ja, aber heute gibt´s sowas doch nicht mehr!
Wie lang ist es denn schon her, dass ich zum letzten Mal im deutschen Plantagenwald dem obligatorischen Kühlschrank neben Bauschutt und Federkernmatratzen begegnet bin, was hat sich denn geändert seitdem? Jetzt gibt es Sperrmüllsammelstellen, Mülltrennung und Pfandsysteme sogar für Autobatterien.

Was sich grundsätzlich nicht geändert hat, ist die Einstellung dazu. Wir werden in Schach gehalten von 6stelligen Strafandrohungen, von der Peinlichkeit des Erwischtwerdens und wenn ich am Dienstag wieder den Pfandautomaten des Supermarktes mit meinen nachlässig gespülten Joghurtgläsern füttere, dann ist das nichts anderes als so eine Art überglorifiziertes Rabattsystem.
Auch der "natuverbundene" Bauer lässt seine leeren Nitrophoska-Säcke nicht mehr neben dem Maisfeld liegen seitdem die überkandidelten Städter im Hofladen deswegen den Aufstand machen.
Im Urlaub gibt es einen festgelegten Prozentsatz für entgangene Erholungsqualität durch vermüllte Hotelstrände, aber wir bestehen "aus hygienischen Gründen" weiterhin auf einzeln eingepackte Zahnstocher...

So, das sollte jetzt eigentlich keine Umweltschutzkritik werden, mir geht es nur darum, dass (leider!) all diese "Vermeidungshaltungen" nicht durch ein echtes Bedürfnis getragen werden, sondern nur mühsam durch Verordnungen und Verbote durchzusetzen sind und direkt unter der Konsens-Ebene gelten die Gesetze von " Was-geht-mich-das-an? " und -ob berechtigt oder nicht- von " Ich-wars-nicht! ".
So schöpft der eine seine Genugtuung aus dem Wohnen in einem "sauberen" Stadtviertel, dem anderen genügt schon eine zitrusduftende Küche.

Axel

Axel,

Da brauch ich nicht nach Zypern...

Sag deinem Nachbarn mal, er s o l l sein Altglas bittschön nicht in die Mülltonne werfen...keine 50m entfernt, steht bei uns der Recycling-Container für solch kostbaren "Rohstoff"...

Muß man aufpassen, daß keine Privatklage ins Haus flattert. Nach dem Motto: Das geht "Sie" einen Dreck an, was ich damit mach!

Stell Dir so Jemanden am Großglockner vor, was der dort mit seinem Mist macht...

Ich red' hier übrigens nicht von meiner netten Nachbarin!


Gruß Mario

Hallo Mario,
aber Zypern ist doch schön!...
Mein erstes Beispiel stammt nun mal aus diesem Land, weil ich dort (immer mehr) auf das Thema "Müll" angesprochen werde, ich erzähle dort immer diese Geschichte zusammen mit der "Autowäschen-Story", die sich natürlich hier in meiner Heimat zugetragen hat, auf dem Gipfel des "Wirtschaftswunders". Zu der Zeit hatte Zypern gerade einen blutigen Unabhängigkeitskampf hinter sich, die Menschen hatten damals ganz andere Probleme als wir. Vor etwa 10 Jahren war meine Begegnung mit dem zypriotischen Dosenentsorger, damals wurde bei uns gerade diskutiert, in welchen Container blaues Glas geworfen werden solle.

Und: ja, ich finde Umweltschutz gut und richtig, ich glaube nur, dass es mit dem Bewusstsein gar nicht soweit her ist. Wohl aber mit dem Anspruchsdenken.

Axel