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#151000 - 02/15/05 12:06 PM
Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wählen?
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Hi, ich stehe vor dem Kauf, genauer der Zusammenstellung mit Rahmen auf Maß, meines ersten Rennrads. Ich glaube ich habe das schon mal wo erwähnt. Das Rennrad soll aber auch für Langstreckenfahrten und als Leicht(est)Reiserad dienen. Dafür ist es meiner Meinung nach sinnvoll, genug Platz für zumindest 32er Reifen und/oder Schutzbleche zu lassen. Letzteres ist in unserem Radverein im Winter auch Pflicht. So habe ich jetzt die Option, mir an Rahmen und (Stahl-)Gabel entweder Rennradbremsen mit überlangen Schenkeln oder Cantisockel für V-Breaks montieren zu lassen. Die erstere Lösung ist etwas schöner, bzw ein gewohnterer Anblick, aber ich befürchte, daß bei den Bremsen mit langen Schenkeln die Bremsleistung nicht so gut ist. Da ich viel in den Bergen fahren will, mir das liebste Gelände, ist die Funktion entscheidend. Weil ich auf Bremsschaltgriffe nicht verzichten will, ist die HS66 leider aus dem Rennen. Sonst wärs klar gewesen. Was habt Ihr für Erfahrung mit diesen langschenkligen Bremsen? Was ratet Ihr mir? Danke! Gruß Christian
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#151008 - 02/15/05 12:54 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wählen?
[Re: Spargel]
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Hallo Christian, der einzige Massrahmen in meinem Leben hatte langschenklige Rennbremsen, zu der Zeit (1980!) gab es kaum eine vernünftige Alternative. Was soll ich sagen? der Rahmen passte wie ein Handschuh, aber bremsen wollte wohlüberlegt sein, vor allem mit Gepäck war das ein riskantes Unterfangen. Die Reifen waren 23 mm breit, der Bock hatte Schutzbleche, die Bremsen hiessen "Modolo Flash", aber selbst die nicht besonders giftigen -kurzen- Campagnolos am Vorgängerrad waren eine Klasse besser. Viele Jahre später: Cantilever! Plötzlich traute ich mich, im Innenstadtverkehr mit den Autos um die Wette zu fahren! Auf diese Performance willst du leichtfertig verzichten? Heute benutze ich nur noch Maguras und würde auch nichts mehr aus den alten Zeiten haben wollen. Lenkerendschalthebel mag ich auch nicht so besonders, meine Wahl wären wohl "Paul"-Adapter am Oberlenker. Lieber verschaltet als verbremst! Axel 
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#151010 - 02/15/05 01:10 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: Spargel]
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Langschenkelige Bremsen waren gegenüber der Stempelbremse tatsächlich ein Fortschritt. Das ist aber doch schon viele Jahre her (bei mir etwa 1977). Wenn Du die Option hast, dann nimm die Cantileversockel, wenn Du sie nicht brauchst, fressen sie kein Brot und schwerer wird deine Mühle auch nicht. Was Du hast, hast Du.
Faalk, SchwLAbt
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#151037 - 02/15/05 03:17 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: Spargel]
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Was habt Ihr für Erfahrung mit diesen langschenkligen Bremsen? Gute, wenn du die 57-er meinst. Ich hab die dual pivot 105, für mich reicht es. Wenn du Rennbremsen gewöhnt bist, gibt es keine Umstellung. Bist du 200-er Scheiben gewöhnt, dann sind sie zu lasch. Mußt du selbst entscheiden: Für Renn- Sti ist die Auswahl an Bremsen recht überschaubar. Mit Canti- Sockeln bleiben dir Cross-Cantis oder V-Brakes mit Rolle. Wirkungsmäßig würde ich die langen 105-er zwischen Canti und HS66 setzen, näher an der HS66. Vbrakes hab ich nicht, kann zur Rollenlösung daher nix sagen. Mfg, Michael
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#151105 - 02/15/05 05:44 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: Spargel]
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Hallo Christian, Dafür ist es meiner Meinung nach sinnvoll, genug Platz für zumindest 32er Reifen und/oder Schutzbleche zu lassen. Letzteres ist in unserem Radverein im Winter auch Pflicht.
So habe ich jetzt die Option, mir an Rahmen und (Stahl-)Gabel entweder Rennradbremsen mit überlangen Schenkeln oder Cantisockel für V-Breaks montieren zu lassen.
Wenn Rahmen und Gabel entsprechend gebaut sind passen 32er Reifen durch die kurzen RR-Bremsen (49 mm). Das Schutzblech muß da ja nicht mit durch. Gruß Jörg
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#151191 - 02/15/05 10:09 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: Spargel]
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Wenn Du die Shimano Exage RennBremse nimmst, die gibt es manchmal noch bei ebay mit einer Schenkellänge von ca. 57 mm, hast Du eigentlich keine Probleme. Eine Bremse mit richtig langen Schenkeln (z.B. 75 oder 105 mm) bringt meist keine gute Bremsleistung, da sind Cantis immer besser)
Ich fahre die Exage Bremse am Reise(Renn)rad mit einem 32 er Vorderreifen und an meinem normalen Rennrad am Hinterrad (weil ich keine andere da hatte) Dort bremst sie besser als die 600er Bremse am Vorderrad (die ist auch neu, aber eben auch nicht neuste Technologie), es mag aber auch an den Klötzen liegen.
Cantis bringen i.d.R. eine bessere Bremsleistung, das ist aber auch Gewöhnungssache.
So long Dittmar
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#153238 - 02/23/05 09:42 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wählen?
[Re: Spargel]
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Auch die lange Ultegra (-57mm) ist bestimmt giftig genug. Zu sehen z:B: bei Rivendell . BTW ohnehin eine interessante Adresse, für das was Du vorhast, zumindest als Anregung. Aber eine ganz andere Alternative hätte ich noch anzubieten. Tatsächlich ist das Problem, Bremsen mit guter Wirkung und genügend Platz für Schutzbleche zu konstruieren, vor 50 Jahren in Frankreich in Form der Mafac "Racer" Mittelzugbremsen hervorragend gelöst worden. Dass deren Ruf in den 70ern durch Unmassen von billigst Rädern mit superlangschenkligen, schlecht montierten Versionen und grauenhaften "Sicherheits"-Hebeln völlig ruiniert wurde, ändert nichts daran, dass eine der besseren Mafacs ("Competition", "Racer", "2000" mit Messingbuchsen) direkt auf Anlötsockeln montiert (wichtig!) mit entsprechenden Hebeln eine sehr gute Bremse für klassische Randonneur-Räder ist. Mein bestes Pferd im Stall hat genau diese. In dieser Form hat das die Wirkung einer U-Brake, ist nur eleganter. Wem das zu klassisch erscheint, Paul (ja, der!) hat die Mittelzugbremse auch wiederentdeckt und sogar nach dem Mafac Klassiker benannt. Dirk
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#153282 - 02/24/05 07:46 AM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: ReneHerse]
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Mein bestes Pferd im Stall Wow! Was für ein Gaul... Wie alt ist denn das gute Stück? Hast du es selber restauriert? Fragen über Fragen, Michael
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#153419 - 02/24/05 02:35 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: ReneHerse]
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Hallo Dirk
Da grüßt Dich doch gleich mal der alte Dogfish.
Herzlich willkommen im Forum, bist ja ganz neu hier, kannst es noch nicht wissen...
Für Dein bestes Pferd im Stall gäbe es einen feinen Thread, wo Du es auch zeigen k ö n n t e s t.
Ansonsten viel Spaß bei uns und hast ein sehr schönes Rad, sieht man/frau selten.
Gruß Mario
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Edited by dogfish (02/24/05 02:35 PM) |
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#153435 - 02/24/05 03:44 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: mgabri]
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Wow! Was für ein Gaul... Wie alt ist denn das gute Stück? Hast du es selber restauriert? ...
Das Rad ist tatsächlich von 2003 und damit keine zwei Jahre alt. In der Nachkriegszeit hat sich in Frankreich eine große Fahrradgemeinde ( "Cyclotouristes") gebildet mit langen Ausfahrten, Langstreckenrennen (Paris-Brest-Paris) und "Concours", technischen Prüfungen, bei denen in Härteprüfungen nicht die Geschwindigkeit des Fahrers, sondern die Qualität der Räder bewertet wurde. In Zeitschriften wie Le Cycle wurden die Neuheiten , die dort auftauchten besprochen und von einer grossen Fangemeinde diskutiert. Die Hersteller der hochwertigen Randonneuse, Camping, Sportif,- Räder verstanden sich nicht als Rahmenbauer sondern als Constructeur, der jedes Rad von Grund auf als Einheit plant. Gepäckträger, Vorbauten wurden zusammen mit dem Rahmen nur für dieses eine Rad konstruiert, viele Spezialteile angefertigt, Anbauteile nicht mit Schellen befestigt, sondern direkt integriert (hinterer Bremszugstop ist Teil des Rahmens, Scheinwerfer fest angelötet, Lichtkabelverlauf unsichtbar durch vordere Gepäckträgerrohre ), alles dort wo es hingehört und nichts mehr ( wenn hinten kein Gepäckträger vorgesehen ist, sind auch keine Ösen dafür am Ausfallende, Rahmen für genau die verwendeten Schutzbleche konstruiert, die dann auch auf den Millimeter dem Reifen folgen und wirklich nie anfangen werden zu klappern). Wer etwas auf sich hielt, sparte für ein Rad eines solchen Constructeurs aus St. Etienne oder Paris. Ganz oben standen die beiden Constructeure Alex Singer und Rene Herse, die das Nonplusultra, Räder ohne jeden Kompromiss bezüglich Preis und Arbeitsaufwand herstellten (Die reine Montage eines Camping Modells, nachdem alle Teile fertig sind, dauert 4 Tage). Während in Nordamerika und vor allem Japan der "Stil von Singer und Herse" ein Begriff ist und mehrere Hersteller damit werben, sind sie hierzulande völlig unbekannt. Der Herse Laden schloss in 80ern, aber Alex Singer hat sich bis heute gehalten. Der mittlerweile 80jährige Ernest Csuka, der mit seinem 95 verstorbenen Bruder seit den vierzigern Jahren die Alex Singer Räder hergestellt hatte (der Name ist der des Gründers, ihres Onkels) baut heute aber nur 10-15 Räder im Jahr. Mein Rad ist kein Oldtimernachbau, sondern schlicht das, was der legendärste und erfahrenste Konstrukteur als Optimum für längere, flotte Eintagestouren ansieht. Ist es auch. Ein paar Bilder des Ladens und was er heute macht, gibt es hier . Oder noch ein Randonneur von 2004 . Um wieder aufs Topic zurückzukommen. Die Singer Räder haben bei breiteren Reifen Cantileber, bei ganz schmalen auch Seitenzug, aber bei Reifenbreiten von 25-32mm MAFAC Bremsen. Schlicht weil sie, richtig konstruiert, dort am besten sind. Gruß, Dirk
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#153727 - 02/25/05 03:50 PM
Re: Langschenklige Rennbremse oder Cantisockel wäh
[Re: ReneHerse]
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Hallo Dirk,
vielen Dank, daß du uns im Forum auf die Räder von Alex Singer und Rene Herse aufmerksam gemacht hast. Es gibt sie also noch, die ganz außergewöhnlichen Tourenräder, die heutzutage vollständig aus dem Straßenbild verschwunden sind. Wurde heute von einem Bekannten gebeten, sofort zuzugreifen, wenn mir ein Alex Singer-Rad zwischen die Finger kommen sollte (das werde ich wohl dann selbst behalten). Ich denke, du beschäftigst dich schon sein einiger Zeit mit dieser Materie und kennst dich sehr gut aus, was im Tourenbereich angeboten wird. Und hier möchte ich gleich eine Frage an dich richten: auf der japanischen Internetseite wird das TOEI Campingfahrrad vorgestellt, das mit den Gepäckträgern. Ist dir bekannt, ob und wo die Gepäckträger in Deutschland und/oder Europa zu bekommen sind? Seit Jahren bin ich hinter diesen Dingern her aber ohne Erfolg - sind bei uns völlig unbekannt. Vielleicht hast du eine Bezugsquelle. Würde mich freuen, wenn du mir weiterhelfen könntest.
Bernd
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#153758 - 02/25/05 04:56 PM
Gepäckträger ala TOEI - war: Langschenklige Rennbr
[Re: Velomade]
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Hallo Bernd, die japanischen TOEI Räder sind exakte Nachbauten von Herse und Singer. So ein "Camping" Rad kannst Du heute noch bei Singer ordern. Mann sollte aber direkt hingehen (Alex Singer, Rue Victor Hugo 53, Levallois - Paris) Es steht sogar genau so eins - als unverkäufliches Vorführmuster- im Verkaufsraum. Diese Gepäckträger werden aber für jedes Rad individuell gebaut - deshalb gibt es sie auch nur zusammen mit einem Komplettrad. Und wenn ich mich recht erinnere war der Aufpreis für diese Träger etwa 1000 EUR, da die Herstellung so aufwendig ist, wie die eines Rahmens. Gilles Berthoud kann, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt, auch solche Träger herstellen. Zumindest wird er doese Form kennen. Individualträger gibt es laut Webseite aber auch nur Paket als Komplettrad, aber eventuell ist es möglich mit seinem Rahmen dort vorbeizukommen und sie sich anfertigen zu lassen. Vielleicht kann jemand wie Holger Koch (gibts den noch?) soetwas auch bauen. Hier noch ein Bild von einem Rene Herse Camping . Gruß, Dirk BTW: Ein Singer Rad wird wahrscheinlich nicht so schnell vorbeikommen. Soweit ich weiss gibt es genau zwei in Deutschland. Zumindest sind nur drei jemals nach D geliefert worden wovon eins mittlerweile in Japan ist.
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