Moin, Moin and Hallo
ich bin z.Z. in der konzeptionellen Planungsphase für einen neuen Drahtesel, da mein Rotor Komet doch in die Jahre gekommen ist. Ich möchte weiterhin meine Speedhub verwenden und bin daher auf der Suche nach einem für mich geigneten Rahmen. In der Auswahl is z.Z. unter anderem der Karate Monkey von Surley. Kann mir jemand sagen wie groß das Kettenblatt sein darf bevor es zu Platzproblemen mit der Kettenstrebe kommt, wenn ich eine 58mm Kettenlinie einhalten will?
Die Damen und Herren von Surley waren bei der beantworung dieser Frage nicht sehr hilfreich.

Vielen Dank,
Lars

Laut der Spezifikation auf der surly-Seite sind es bei 2xBoost maximal 36 Zähne auf dem äußerem Kettenblatt. Ich vermute, dass das bei einer Kettenlinie von 58mm auf jeden Fall noch passen wird. Hier sprechen Leute davon, dass sie einen Zahnkranz mit 44 Zähnen nutzen. Und hier gibt es einen KM-Aufbau mit Rohloff, bei dem es so aussieht, als wäre die Zahnkranzgrösse gut ausgeschöpft. Zähne zählen müsstest Du aber selbst.

Ist schon geklärt, wie man mit diesen horizontalen Ausfallenden und der Drehmomentabstützung der Nabe umgeht? Bei den verlinkten Bildern aus NL konnte ich das nicht erkennen. Das Komet von Rotor (so wie die meisten Modelle von Rotor) sind auf die Speedhub ausgelegt (beim Komet und beim Panik z.B. mit Verschiebe-Ausfallenden)

Sieht aus wie Rohloff-CC-Achsplatte im Surly-Längs-Ausfallende.

Bernd

Oder eine OEM2-Platte. Wenn ich das richtig verstehe, kann man mit dieser und vorhandenen Scheibenbremsaufnahmen sehr viele Rahmen unkompliziert mit Rohloff fahren.

UR 2: Richtig dezent... (Unsere Reiseräder)
Schlaftablette war aber schon lange hier nicht mehr aktiv. Seine Kontaktdaten findest Du im Profil.

Schönes WE
Jürgen

Muss es explizit ein Karate Monkey sein? Das Ogre ist quasi das Touren-Pendant dazu und ist für Rohloff vorbereitet (Zugführung und Montagemöglichkeit für Rohloff-Achsplatte, siehe "Frame Spec' -> "Other Features"). Die angegebenen maximalen Kettenblattgrößen sind außerdem deutlich höher als beim KM.

Für OEM2 braucht man aber eine definierte Lage von Achsposition zu Scheibenbremsaufnahme, bei senkrechten Dropouts entsteht die quasi von selbst, wenn man das Rad einsetzt. Mit den horizentalen Dropouts an diesem Surly würde man das doch nur hinkriegen, wenn man die Achsposition innerhalb des Verschiebebereiches einmalig festlegt und nie mehr ändert. Wie spannt er dann die Kette? Einen Kettenspanner sehe ich nicht. Die Rohloff-Empfehlung wäre wahrscheinlich eher die TS-Variante mit Schraubachse und langer Drehmomentstütze.

Bernd

Da hast Du natürlich recht. Meine Vermutung kam daher, dass auf diesem Bild eine Schraube oder Mutter im unteren Gewinde der Aufnahme zu sehen ist, die der OEM2-Abstützung dienen könnte und ich keine andere Funktion dafür sehe.

Ich habe mal den Text dazu von deepl.com übersetzen lassen, und das deutet auch auf die OEM2-Platte. Er spricht davon, dass die Ösen für die Schutzbleche, die OEM-Platte und die Tugnut sich gegenseitig etwas im Weg sind und das er, wenn die Kette verschleisst, sich einen Exzenter besorgen wird.

Das passt gut dazu, welche Probleme du hier mit der OEM2-Platte siehst. Kurz: es braucht auf längere Sicht einen Exzenter oder Kettenspanner.

Hier ist ein Beispiel, wie man das zu recht von Rohloff für die OEM1-Platte (die auch am Komet verwendet sein dürfte) verbotene, horizontale Ausfallenden trotzdem nutzen kann.

Auf dem beiden Bildern sieht man die normale M5-Spannachse (natürlich kein Schnellspanner) der Speedhub, die auf die erlaubten 7Nm angezogen wird. Die Achse wird erst ohne die Zusätze zum Einstellen der Kette benutzt, ist also nicht etwa einfach nach vorne auf Anschlag gesetzt. Das ist aber nur 1 mal im Jahr oder sogar zweijährig notwendig, weil der Chainglider die Kettenlängung stark verzögert und außerdem das Kettenschlagen sowieso dämft.
Wenn das eingestellt ist, wird links der Klemmbügel gesetzt, der das Ausfallende und dazwischen den Klotz der OEM1-Platte zusammendrückt. Die Spannachse plus dieser Klemmbügel reicht, um Achsverschieben zu verhindern und auch, dass das Rückdrehmoment der Nabe das Ausfallende aufreisst (ist nachgerechnet). Auf der rechten Seite wird noch eine Stopschraube mit kurzem Kopf (sitzt auf der Innenseite des Ausfallendes) auf Anschlag zur Spannachse gesetzt. Das ist eine M10-Feingewindeschraube, die gleiche wie die TS-Achse der Nabe. Da bei mir der Kettenzug nie reichen würde, die Achse nach vorne zu ziehen, besteht nur die Gefahr, dass sie durch Anfahren von Wurzeln, Bordstein etc. nach hinten gedrückt wird und da sitzt die Stopschraube.
Irgendwie würde man das auch mit dem Surly-Monkey so hinbekommen oder eben OEM2-Platte, was Umbau der vorhandenen Nabe bedeutet. Aber nie würde ich diesen für die Speedhub ungeeigneten Surly-Rahmen nehmen, wenn es bessere Alternativen gibt.

Da letzteres der Fall ist, schließe ich mich ersterem vollumfänglich an.

Bernd

Moin, Moin,
Erstmal vielen Dank an alle für die Antworten. Generel bin ich mir im Klaren, daß die Kettenspannung gelöst werden muss. Kettenspanner (z.B. von Rohloff) bieten sich da an. ich halte von bewegbaren Ausfallern nichts mehr, nachdem ich sie am Kometen erfahren habe (no pun intended). Das Drehmoment kann problemlos über schnelle Knochen o.ä. aufgenommen werden.
@farnotfast/Stephan: das sieht recht gut aus, auch wenn die neueren Rahmen so weit ich weiß mehr Reifenfreiheit bieten, was sich sicherlich negativ auf die maximale Kettenblattgröße auswirkt. Es ist aber ein guter Anhaltspunkt.
@AndiB: Nein, es muß nicht explizit ein KM sein, aber der Rahmen steht in der engeren Auswahl. Das Bridge Club (auch Surly) ist ggf. die bessere Wahl: senkrechte Ausfaller (Kettenspanner wird benötigt) und gut ist. Der Rahmen kann aber weder Boost Naben aufnehmen noch modernere Gabeln die mit Tapered Steerer Tubes daherkommen.... Zukunftssicher ist also was anderes. Der Finder von VT wäre eine Option, ist aber in meinen Gefilden etwas schwieriger zu bekommen.
@AndreMQ: ich habe zwar noch nie was vom Rausrutschen nach hinten in diesen Ausfallern gehört, aber die Bedenken sich vielleicht nicht ganz unangebracht.

Also nochmals vielen Dank für Eure Hilfe und Meinungen.

Cheers

Ich bin kurz davor, ein Bridge Club mit Rohloff aufzubauen, habe mich also etwas mit dem Rahmen beschäftigt. Ja, bei vielem greift er auf Altbewährtes zurück. Die Zukunftssicherheit sehe ich deswegen aber nicht gefährdet. Hinten passen 141mm Boostnaben rein, halt ohne Steckachse und eine passende Gabel wird sich - falls denn wirklich mal notwendig - auch sicher finden lassen.