Strom machen am Fahrrad, GPS/Handy laden ... – brauch ich auch!

Inspiriert von diversen Berichten hier, und da der Forumslader meine technischen Fähigkeiten übersteigen dürfte, habe ich mich zum Kauf eine B+M USB-Werks entschlossen.

Der Einbau heute endete mit einer großen Enttäuschung: Als ich der Empfehlung in der Bedienungsanleitung folgte (Zitat: "Tipp: Ca. 10 Minuten ohne Licht und ohne angeschlossenes USB-Gerät mit mindestens 15 km/h fahren, damit eine ausreichende Grundladung des Pufferakkus erreicht wird."), setzte nach wenigen hundert Metern mein (kabelloser!) Fahrrad-Computer aus.

Irritation.
Habe ich vielleicht bei der Montage des USB-Werks, beim Herumfummeln am Nabendynamo ohne es zu merken den Tacho-Sensor gelockert?
Also stehen geblieben, alles (vermeintlich) geordnet, wieder losgefahren. Tacho funktioniert nicht.
Was ist anders? Stimmt, das USB-Werk hängt ja neu am Rad!
Also USB-Werk abgehängt, siehe da: der Fahrrad-Computer funktioniert wieder.

Das Spiel habe ich ein paarmal durchgespielt – das letzte Mal, als ich bei funktionierendem Fahrrad-Computer im Fahren das USB-Werk verbunden habe –, das Ergebnis ist unzweifelhaft: Das USB-Werk stört bzw. blockiert den Fahrrad-Computer.

Hat jemand von euch Ähnliches erlebt, ist das Phänomen bekannt?
Wenn ja, (wie) kann man Abhilfe schaffen?

Vielen Dank!

Bitte um Entschuldigung, falls das Thema hier schon erschöpfend behandelt worden sein sollte – aber ich konnte weder mit der Forums-Suche noch mit DDgo etwas dazu finden.

Ich habe in dieser Richtung noch nichts gelesen. Es scheint hier aber so zu sein, dass das USB-Werk ein Störsignal erzeugt, welches den Empfang des Signals Deines Fahrradcomputers stört. Eine Abschirmung könnte helfen. Als Test könntest Du das USB-Werk mit einer Alufolie umwickeln. Falls das helfen sollte, kannst Du über alternative Abschirmungen nachdenken oder die Alufolie weiterhin verwenden. Das ist natürlich nicht so toll, aber außer der Verwendung eines verdrahteten Tachos würde mir hier nicht viel einfallen.

Modell Aluhut quasi. Na bravo.

Aber irgendwie klingt es nachvollziehbar. In meiner Not werde ich das ausprobieren.
Für weitere zweckdienliche Hinweise bin ich natürlich dankbar.

Ist aber keine Verschwörungstheorie, sondern in diesem Fall Physik. Wo eine Wechselspannung verwertet wird, entsteht elektromagnetische Strahlung, die normalerweise abgeschirmt sein sollte. Versuche einmal neben einem alten E-Motor Radio zu hören ...

Ich lade auch über das Nabendynamo, aber weder mein selbst gelöteter "Minimallader" noch mein inzwischen eingesetzter Cycle2Charge machen Probleme mit Tacho, GPS-Gerät oder Mobiltelefon.

Mal aus Neugier: Was für ein Tacho ist das denn?

Hier im Rhein-Main Gebiet hatte ich anno dazumal immer mal Probleme mit Funktachos und (soweit ich mich noch erinnere) Hochspannungsleitungen. Da standen dann plötzlich entweder viel zu hohe Geschwindigkeiten auf der Uhr, oder auch mal plötzlich gar nix mehr.

Das USB-Werk hat zwar vermutlich bisschen weniger Bumms, sitzt dafür aber auch näher am Tacho. Gleichen Effekt hatte damals auch ein Licht von Aliexpress, Modell Blendgranate oder Varta Volkssturm.

Ist schon einige Zeit her, ich meine mich aber zu erinnern das es entweder ein Sigma oder ein VDO Tacho war...

Hallo!
Mein älterer VDO-Funktacho bekam noch analoge Signale vom Radsensor. In der Nähe von Aschaffenburg, wo Sendemasten des Deutschlandfunks stehen, hatte er auch heftige Probleme. Der neue empfängt digitale Impulse und gut ist. Die neueren VDO- u. Sigma-Tachos und wohl auch andere werden inzwischen mit digitalen Impulsen vom Radsensor gefüttert. Hat wohl seine Gründe, vielleicht liegt`s daran.

Ich schrieb ja neulich über meine vergleichbaren Beobachtungen von meinem Forums Kompaktlader und einem drahtlosen Sigma Tacho. Dreimal Alufolie war nicht ausreichend. Ich habe schlussendlich stattdessen einen Sigma mit Kabel verbaut.

Jens bestätigte mir, dass es Bauteile gäbe, die solche Störungen verursachen können. Jens vermutet einen Schaltwandler als Ursache.

Es ist ein Sigma BC 14.16 STS.

Ich lade gerade eine alte Powerbank. Muss halt fürs Erste als Ersatz herhalten.

Hey,

hast du schonmal versucht das USB-Werk und den Tacho auf maximalen Abstand zu bringen?
Bei mir hat früher der Garmin auch meinen Tacho gestört, ein Anbringen des Tachos auf der einen Lenkerseite und des Garmins auf der anderen Lenkerseite hat das Problem aber schon behoben.

Einen Versuch ist es wert – auch wenn ich irgendwie im Gefühl habe, dass schon alleine das Kabel vom Dynamo zum USB-Werk das Tacho-Signal stört, sobald Strom fließt.
Mal schauen, wann ich mich zu dem Experiment aufraffen kann.

In der Zwischenzeit werde ich mal B+M schreiben, ob die etwas von dem Problem wissen.

Das Kabel ist prinuipiell auch ein Dipol, also eine Antenne. Allerdings kommt das Störsignal wahrscheinlich eher aus dem USB-Werk selbst.
Ich würde das wohl auch testweise mal in Alufolie einwickeln, um es verifiziert zu haben.

Letztlich einer der Gründe, warum ich Freund der verkabelten Tachos bin, die sind da einfach fehlertoleranter.

So, Update.

B+M hat auf meine Anfrage sehr schnell reagiert.
Nach Klärung grundlegender Fragen (Wo wurde das USB-Werk montiert, wurde parallel ein anderes Gerät geladen?) kam auch hier schnell die Empfehlung, den Abstand zwischen Tacho und USB-Werk zu vergrößern.

Etwas widerwillig, da ich nicht mit einem erfolgreichen Ausgang rechnete, habe ich mich also wieder an die Arbeit gemacht. Das USB-Werk habe ich diesmal am Unterrohr, etwas oberhalb des Flaschenhalters, montiert. Der Abstand zwischen Tacho(Empfänger) und USB-Werk ist somit deutlich größer als bei der Positionierung des USB-Werks am Oberrohr, direkt am Vorbau.

Siehe da, die Störung des Funk-Tachos ist behoben, und das USB-Werk funktioniert.
Ein Kurztest nach Aufladen des Pufferakkus hat gezeigt, dass das USB-Werk ein iPhone SE (1. Gen.) im Standby-Modes lädt, und im "Vollbetrieb" (GPS aktiviert, Track-Aufzeichnung aktiviert, Bildschirm dauerhaft aktiviert) den Ladezustand hält.

So simpel ist die Lösung. Ich hätte schon beim ersten Aufbau-Versuch mehr Geduld haben können, aber im ersten Moment war der Frust einfach zu groß. Jedenfalls Dank an alle, die sich an der Aufklärung des Rätsels beteiligt haben!

Schöne Grüße!

PS: Vielleicht hilfreich für Radler und Radlerinnen, die sich für Stromversorgung am Fahrrad interessieren, sind Tests des USB-Werks hier und hier, und ein Test verschiedener Ladegeräte am Dynamo hier (alle schon älteren Datums, das sei noch angemerkt).