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#1431097 - 05/09/20 01:00 PM
Von Kassel nach Spanien mit kleinen Kindern
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Wir haben als Familie zwischen zwei beruflichen Auslandsaufenthalten eine Auszeit genommen und uns einen Traum erfüllt: Mit unseren Kindern (4 und 7) von August bis Oktober 2019 die ca. 2100 von Kassel nach Figueres in Katalonien gefahren. Unterwegs waren wir mit einem Stufentandem vom Typ Hase Pino mit Rohloff-Schaltung, Gepäckträger „Porter Rack“ unterm Rahmen und zusätzlichen Griffen. Diese Konfiguration hat sich sehr gut bewährt. Meine Frau fuhr ein E-Bike mit Anhänger, in dem unser vierjähriger Sohn saß (nebst Spielzeug und Gepäck). Seine große Schwester saß bequem vorne auf dem Liegeradsessel und konnte mittreten, wenn sie Lust hatte. Statt zu lesen, schaute sie sich manchmal die Landschaft an oder las etwas. Die Strecke: Kassel - Frankfurt via Fuldaradweg und Vulkanradweg, anschließend überwiegend auf Eurovelo-Radwegen: Rhein bis Basel, dann zurück nach Mulhouse, westwärts in die Bourgogne (EV 6), Saône und Rhône hinab bis ans Meer, entlang der Küste, dann leicht im Landesinneren über die Pyrenäen. Link zur Karte (C) OpenStreetMap contributors Tut mir leid, aber Landkarten sind auch fremde Bilder und werden hier nicht geduldet. Fremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)Wir haben für 2.100 km etwa zwei Monate gebraucht, sind also durchschnittlich 35 km am Tag gefahren. Es gab ein paar Pausentage gab, wir sind aber auch mal 90 km am Tag gefahren. 35 km sind nicht viel – wir hätten es manchmal auch gerne noch ruhiger angehen lassen. Zugleich wollten wir auch dem kühler werdenden Wetter gen Süden entfliehen und zwischendurch ein Minimum an Zeit für Besuche haben. Insgesamt eine familientaugliche Tour mit überwiegend guten Wegverhältnissen. Die vielen Flussuferwege sorgten dafür, dass wir kaum Steigungen zu bewältigen hatten (Ausnahme: Pyrenäen und ein paar Abschnitte hier und da, z.B. im Burgund). Wenn wir die Tour noch einmal machen würden, würden wir wohl etwas weniger Flusswege nehmen und ein kleines bisschen mehr Steigung in Kauf nehmen. In Sachen Ausrüstung möchte ich insbesondere unser Zelt erwähnen – das Wechsel Tempest 4 ist ein sehr leichtes Vierpersonenzelt mit großer Apsis (etwa 3,3 kg + zusätzliches Groundsheet). Auch unser Trangia-Kocher hat uns sehr geholfen. Wir hatten einen zusätzlichem Gas-Einsatz, da das Kochen mit Spiritus für größere Mengen Essen lange dauert, sowie einen großen faltbarer Topf. Die folgende Beschreibung unserer Tour haben wir in sieben etwas willkürlich festgesetzte Abschnitte unterteilt. Ein noch längerer Bericht auf Englisch mit mehr Fotos findet sich auf unserem Blog (Adresse s.o.). Viel Spaß beim Lesen!
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Edited by Juergen (05/09/20 01:11 PM) |
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#1431101 - 05/09/20 01:09 PM
1. Von Kassel in den Frankfurter Raum
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Fulda-Radweg R1; Vulkan-Radweg (auch als Bahn-Radweg Hessen bekannt)
278 km
Übernachtungen: Beisefoerth (Campingplatz), Rothenburg (Campingplatz), Schlitz (Hotel), Herbstein (Kolping-Feriendorf), Gedern (Campingplatz am See, an dem schon Elvis häufig weilte), Maintal bei Frankfurt (Campingplatz)
Karten: ADFC-Karte 16: Rhein/Main/Nordhessen (zusammen mit der Navigations-App Komoot, die wir die ganze Tour durch benutzt haben, mit überwiegend guten Ergebnissen)
Der Fulda-Radweg und der Vulkan-Radweg sind sehr gut ausgebaut und haben wenig Steigung. Landschaftlich sind sie schön, ohne dass man jetzt von atemberaubender Natur sprechen könnte – viel Wald und anderes Grün eben. Fulda-Radweg R1 Per Handseilbahn über die FuldaAuf dem Vulkan-Radweg mit seinen ehemaligen Bahntrassen, die durch lange Waldstrecken gehen, hat es uns noch etwas besser gefallen als an der Fulda. Er führt auch durch schöne Orte mit historischer Architektur, z.B. das mir vorher unbekannte Lauterbach. Vulkan-Radweg bei Herbstein Den Kindern kamen gut mit dem Nomadenleben zurecht: Das Schlafen im Zelt war aufregend und neu. Diese Euphorie sollte nicht die ganze Tour durchhalten: Alle paar Tage schliefen wir mal in einem Hotel/AirBnB/Jugendherberge, und das waren dann immer Highlights. Auch schlugen unsere Kinder irgendwann vor, bald wieder so eine Tour zu machen, „aber diesmal mit einem Wohnmobil“. Unser Sohn (4 J.) spielte und schlief viel im Anhänger oder erzählte uns Geschichten, er schien sich nicht zu langweilen, und das blieb die ganze Tour so. Unsere Tochter (7 J.) trat vorne auf dem Pino mit, wobei sie uns irgendwann anvertraute, dass die Pedale vorne am Tandem eher zur Unterhaltung des Kindes gedacht seien und nicht unbedingt zur Unterstützung der Eltern.
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#1431103 - 05/09/20 01:22 PM
2. Von Frankfurt ans französische Rheinufer (Laute
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Main-Radweg; von dort aus eine Abkürzung, um vom Main an den Rhein zu kommen; ab Trebur Eurovelo 15 am Rhein
244 km
Übernachtungen: Rheininsel bei Trebur (Camping des Naturistenbunds), Worms (Hotel), Speyer (Campingplatz), Germersheimer See (Campingplatz), Lauterbourg (Campingplatz) Karten: ADFC-Radtourenkarten 20 Rhein/NeckarAb hier kamen wir (wen wundert es) durch recht viel Industrie- und Siedlungsgebiete, zumal wir die Strecke zwischen Frankfurt und Trebur per Komoot abkürzten. Das Navigationssystem suchte überwiegend gut fahrbare Wege, die aber nicht immer durch schöne Gegenden führten. Vielleicht wird das irgendwann auch im Algorithmus berücksichtigt… trotzdem war es interessant, ein paar uns unbekannte Ecken Deutschlands zu sehen. Nicht schön, aber praktisch: Abkürzung zwischen Rhein und Main Am ersten Abend dieser Teilstrecke kamen wir auf der Rheininsel bei Trebur an. Auf unserer Karte waren dort Campingplätze eingezeichnet. Diese sind aber privat und für Vereinsmitglieder. Einer war vom Naturistenbund geführt, und dort wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Wir kannten die FKK-Szene in Deutschland nicht, es scheint sich aber um sehr hilfsbereite und weltoffene Menschen zu handeln … die übrigens an einem kalten Spätaugusttag zumeist bekleidet über den Campingplatz liefen. Im Zelt wird gerade die Gutenachtgeschichte vorgelesenDen Radweg am Rhein empfanden wir zunächst als sehr angenehm, sowohl vom Ausbaustand als auch von der Landschaft. Wir verließen den oft gradlinig-monotonen manchmal Rheinradweg für Abstecher, z.B. hier auf kleinen Wegen am Altrhein. In Worms und Speyer konnten wir auch etwas Geschichtstourismus mit einbauen, unter anderem besuchten wir den Dom und den ältesten jüdischer Friedhof Europas in Worms, und erzählten unseren Kindern etwas über die Nibelungensage.
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#1431105 - 05/09/20 01:30 PM
3. Von Lauterbourg nach Basel
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Weiterhin Eurovelo 15, mit einigen Abweichungen: Radweg über die elsässischen Dörfer Drusenheim, Herrlisheim etc. nördl. v. Strasbourg; VR-Radweg und andere südlich von Strasbourg (über Sélestat, Colmar, Neuf-Brisach, Breisach); RN-Radweg über Hartheim, Grißheim, Neuenburg
272 km
Übernachtungens in: Rheinmünster (Campingplatz), Strasbourg (Freunde), Sélestat (Campingplatz), Neuf-Brisach (Campingplatz), Neuenburg am Rhein (Campingplatz), Basel (Freunde)
Karten: ADFC Radtourenkarte 24 Schwarzwald/OberrheinAb hier wechselten wir häufig die Rheinufer. Das lag nicht nur daran, dass wir dieses Grenz-Hopping per Fähre reizvoll fanden, sondern auch daran, dass auf der deutschen Seite der Radweg zunehmend nicht mehr asphaltiert war. Ohne Anhänger wäre das kein Problem gewesen (es war trocken, nach starkem Regen sieht es vielleicht anders aus). Aber ein Kind im Anhänger bekommt auf die Dauer auf einem Weg mit Split zu viel Staub ab. Nach einem Besuch bei Freunden in Strasbourg (sehr schöne und lebendige Stadt!) begaben wir uns mehr landeinwärts. Ein Highlight war der Besuch auf der Hohkönigsburg, die auch exzellente Führungen für Familien anbietet. Hohkönigsburg Auch die Strecke wurde danach immer schöner, mit Aussichten über Weinberge und Obstplantagen. Einen der besten Campingplätze auf der Tour fanden wir direkt außerhalb der Festungsstadt Neuf-Brisach. Die Betreiber unternehmen selbst Radreisen, daher ist alles gut auf Radfahrer und Camper abgestimmt. Der Chariot-Anhänger hat sehr dünne Reifendecken und auf dem Weg lagen ein paar Dornen. Später kauften wir Panneneinlagen für die Reifendecken.
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#1431107 - 05/09/20 01:39 PM
4. Von Basel ins Burgund
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Eurovelo 6 von Basel nach Seurre
301 km
Übernachtungen in: Mulhouse (JH), Île-sur-Doubs (Campingplatz), Besançon (Campingplatz), Amange bei Dole (AirBnB), Seurre (Campingplatz).
Karten: “Eurovelo 6” (Editions Chamina, französisch). Allerdings fanden wir später bessere Hefte mit Radwegekarten in Tourist-Infos vor Ort, evtl. kann man sie auch dort bestellen.Wir fuhren einen kleinen Umweg über Basel. Ansonsten kann man schon nahe Mulhouse den Rhein verlassen, um per Eurovelo 6 westwärts zu fahren. Während wir Mulhouse und die Gegend rund herum nicht als besonders interessant empfanden, wurde der Eurovelo 6 später landschaftlich schöner, vor allem das Teilstück am Fluss Doubs hat uns gefallen, weniger die Kanalwege, obwohl letztere extrem flach und gut zu fahren sind. Rhein-Rhone-Kanal Zwischen Baume les Dames und Besançon
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Edited by AndreasDupont (05/09/20 01:40 PM) Edit Reason: Textformatierung |
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#1431112 - 05/09/20 01:50 PM
5. Burgund bis Tain l’Hermitage (Drôme)
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Eurovelo 6 bis Chalon-sur-Saône; “Voie Verte” bis Mâcon; kleinere Straßen durch die Beaujolais-Hügel. Entlang der Saône ab Belleville Pfade, z.T. Rollsplit. Ab Lyon: Via Rhona (Eurovelo 17).
Übernachtungen: Buxy (Campingplatz), Pierreclos (Verwandte), Fleurie (Campingplatz), Trévoux (Campingplatz), Saint Pierre du Bœuf (Campingplatz), Tain l’Hermitage (Campingplatz)
Karten: Komoot von Chalon bis Lyon; Bikeline Guide für die Via Rhona.Hier ging es zunächst auf ehemaligen Eisenbahnstrecken (Voie Verte) durchs rundherum zunehmend hügelige Burgund. Man kommt an Cluny vorbei - wer an Geschichte interessiert ist, wird dort sicher halt machen – und später durch diverse vom Weinanbau geprägte Dörfer bei Macon. Hier und da gab es im Burgund ein paar Steigungen - insgesamt aber machbar. Vor allem die Campingplätze in Buxy und Fleurie sind landschaftlich extrem schön gelegen. Nach Macon durchquerten wir einen weißen Fleck auf der Radwegekarte… entweder fuhren wir auf normalen Straßen oder – später – auf ehemaligen Treidelpfaden am Ufer der Saone. Das hätte ich normalerweise nicht als störend empfunden, aber für ein Kind im Hänger ist es nicht ideal. Hier hatten wir auch auf einer Landstraße ein paar Kilometer auf der Landstraße mit schnell fahrenden und riskant überholenden Autos. Das war einer der wenigen unangenehmen Momente auf der ganzen Tour, in denen wir uns wegen des Verkehrs nicht 100% sicher fühlten. Lyon ist dagegen entlang der Saone sehr gut zu fahren, der ganze Uferbereich wurde vor ein paar Jahren neu ausgebaut. Ab Lyon kann man theoretisch die Via Rhona (EV 17) nehmen, bis zum Mittelmeer. „Theoretisch“, denn sie war 2020 ab dem Randgebiet von Lyon (Confluence) noch nicht fertig. Man hätte im dichten Verkehr auf mehrspurigen Straßen fahren müssen. Perfekter Radweg in Lyon. Weiter unten: sein Ende. Zum Glück bietet die Bikeline-Karte eine Alternativstrecke an, die in die Hügel über dem Rhonetal führt. Hier wurde das Fahren auf dem vollbeladenen Pino mal so richtig anstrengend. In diesen Momenten war ich sehr froh, eine Rohloff-Schaltung zu haben. Auch etwas weiter hinter Lyon kamen wir auf der sonst gut zu fahrenden Via Rhona durch einige provisorische Abschnitte, die nur schiebend (manchmal auch zu zweit schiebend) zu bewältigen waren und Geröllfeldern ähnelten. Ältere oder bewegungsseingeschränkte Radfahrer hätten hier wahrscheinlich große Probleme. Der Teil der Via Rhona ab Givors, das etwas südlich von Lyon liegt, ist uns als sehr schön in Erinnerung, vor allem ab Vienne. Er führt z.B. durch das Naturschutzgebiet Ile de Beurre. Die Freude wurde nur durch schlecht gemachten Durchfahrsperren getrübt, für die wir Anhänger und Pino teildemontieren mussten. An die schöne kleine Stadt Tain l’Hermitage erinnern sich unsere Kinder noch heute gern, denn dort gibt es ein Schokoladenmuseum, in dem man so viel von unterschiedlichsten Schokoladensorten „probieren“ kann, wie man will. Schokoladenverköstigung im Valrhona-Museum
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Edited by Juergen (05/09/20 03:59 PM) Edit Reason: Bilderlink korrigiert |
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#1431113 - 05/09/20 01:58 PM
6. Von Tain l’Hermitage (Drôme) ans Mittelmeer
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Via Rhona
Übernachtungen: Valence (Hotel), Viviers (Campingplatz), Sauveterre (privat über Warmshowers), Vallaberges (Campingplatz), Saint Gilles (Campingplatz), Grau-du-Roi (Hotel)
Karten: “Bikeline – Via Rhona”. Diese enthält aber nicht die westliche Abzweigung der Via Rhona ab Beaucaire. Wir kauften daher ein zweites Kartenheft: “Via Rhona” (Chamina edition, Französisch).Ab hier merkten wir deutlich, dass wir im Süden waren, der Landschaft und Vegetation wegen. Auch wurde es wieder wärmer, was sehr angenehm war. Der Radweg war hier sehr gut zu fahren. Kiwi-Plantage am WegesrandNachdem uns kanadische Radfahrer begeistert über ihre Übernachtungen bei Warmshowers-Gastgebern berichtet hatten, probierten wir das bei Avignon mal aus. Wahrscheinlich war das die komfortabelste Übernachtung unserer ganzen Reise, inklusive Essen. Wir benutzten Warmshowers damals nur nicht weiter, weil wir häufig in letzter Minute planen und das den Mitgliedern nicht zumuten wollten – ansonsten ist das aber eine perfekte Option für Familien. Brücke bei RochemaureWeiter südlich machten wir einen Abstecher nach Arles und besuchten die Altstadt und das Amphitheater. Danach ging es durch die Sumpflandschaft der Camargue mit einem Zwischenstopp in der historischen Stadt Aigues-Mortes an die Küste. Meersalzberge bei Le Grau du Roi
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#1431122 - 05/09/20 02:20 PM
8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Strecke: Eurovelo 8 (heißt hinter der span. Grenze auch Pirinexus)
174 Km
Übernachtungen: Leucate (Campingplatz), Saint Cyprien (furchtbarer Campingplatz, dann AirBnB), Le Boulou (Campingplatz), La Jonquera (Hotel), Figueres (AirBnB)
Karten: s. vorherigen Abschnitt für die franz. Seite. Span. Seite: Einen englischen Pirinexus Guide gibt es als PDF zum Download (viesverdes.cat). Auf der selben Website gibt es GPX-Dateien für die Navigationsapp.Die Gegend um Leucate und vor allem das nahe Plateau, von dem man einen tollen Blick hat, gefielen uns sehr. Blick vom Plateau bei Leucate. Strand bei St Cyprien, im Hintergrund die Pyrenäen Der Pyrenäenanstieg verlief viel einfacher, als wir uns es vorgestellt hatten. Es geht zwar nach Le Boulou ein paar 100 Höhenmeter aufwärts, aber das ohne extreme Steigungen und auf einer Straße fast ohne Verkehr. Oben war es dann eher kühl, aber wir schauten uns trotzdem noch direkt an der Grenze die römischen Ruinen und ein Fort an. Hannibal soll hier übrigens die Pyrenäen mit Elefanten überquert haben – wahrscheinlich hat er, wie wir, eine besonders einfache Stelle ausgesucht. Radweg über die Pyrenäen (französische Seite) Radweg über die Pyrenäen (spanische Seite) Landschaft am Radweg zwischen La Jonquera und Figueres (nebst Unterstand mit katalonischem Separatisten-GrafittiAb der Grenze ist der Radweg eine Katastrophe, aber das wussten wir vorher und hatten für die paar Kilometer bis zur Stadt La Jonquera entsprechend viel Zeit eingeplant. So war dieser Abschnitt ein nettes kleines Abenteuer in der von Korkeichen bewachsenen Berglandschaft. Wir schoben die Räder viel auf steilen Erdwegen, die Kinder liefen nebenher. La Jonquera ist eine nicht sehr attraktive, vom Grenzverkehr geprägte Stadt. Der Radweg ab dort war zunächst noch schlecht zu fahren, verbesserte sich aber später. Die Strecke gefiel uns sehr gut – wir sahen Olivenbäume, Weinberge, Felder, alte Dörfer, auch mal eine Burg. Schließlich kamen wir an unserem Ziel an, Figueres, eine schöne katalanische Stadt, in der wir ein paar Tage verbrachten, inklusive einem Abstecher zum Meer und dem obligatorischen Besuch im Dalí-Museum. Die Kombination aus Tandem, E-Bike und Anhänger aus Spanien zurückzubringen war nicht so einfach. Flixbus oder Bahn hätten sie nicht mitgenommen, die diversen Versandanbieter schienen auch auf normale Radmaße ausgelegt zu sein. Einen Kleinbus zu mieten wäre extrem teuer gewesen (Einwegmiete Spanien-Deutschland). Wir schickten die Räder schließlich mit einem kleinen Transportunternehmen zurück, das wir über eine Transportplatform im Internet gefunden haben. Leerer Strand bei Roses, Katalonien
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#1431146 - 05/09/20 04:48 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Also ich finde das saustark was ihr mit euren beiden Knirpsen unternommen habt. Allein der Mut zu haben mit solch kleinen Kindern so wahnsinnig weit zu fahren nötigt mir Respekt ab. Da muß man schon genau wissen wie die Herde drauf ist. Das vergessen die beiden Kinder nie mehr und ihr beiden als Eltern habt das vorzüglich hin gebracht. Chapeau!
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1431149 - 05/09/20 05:36 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Ja einfach toll so eine Reise als Familie zu unternehmen.
Ect klasse und auch der Bericht ist schön zu lesen.
Machts gut Rennrädle
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#1431153 - 05/09/20 06:16 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Ihr habt da eine tolle Radtour gemacht! Ich habe mich beim Lesen mit gefreut!
lg! georg
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#1431159 - 05/09/20 06:57 PM
Re: Von Kassel nach Spanien mit kleinen Kindern
[Re: AndreasDupont]
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Ein schöner und anschaulicher Bericht - der gerne auch etwas ausführlicher sein dürfte - über ein spannendes Radreiseabenteuer mit Kindern. Herzlichen Glückwunsch dazu und vielen Dank fürs Zeigen.
Hans
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Edited by Hansflo (05/09/20 06:57 PM) |
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#1431164 - 05/09/20 08:11 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Grandios! Danke fuers Zeigen.
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#1431170 - 05/09/20 08:57 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Danke fuer den Reisebericht. Ich fand, ihr hattet relativ wenig Gepaeck fuer Euch alle mit. Es sieht wenig aus auf den Bildern. Den Besuch bei Valrhona fand ich auch klasse. Sehr leckere Schokolade. Ich nehme an, ihr seid auf dem Damm (?) an Maguelone vorbeigefahren? Wie ist die Wegebeschaffenheit dort? Könnte man das auch dort mit dünneren Reifen befahren? Wie seid ihr von Saint-Pierre-la-Mer nach Narbonne gefahren? Ich habe mal auf der Karte opencyclemap ein wenig genauer geschaut, da gibt es doch einige Abschnitte, die keine Fahrradroute haben, wie z.B. Via Rhona. Habt ihr Euch dort auf Nebenstrassen immer durchgeschlagen? Ich kann leider auf dem Blog nicht in Eure Karte zoomen. Ich lese einmal weiter auf Eurem Blog. Danke schön.
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#1431172 - 05/09/20 10:00 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: bluesaturn]
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Hallo Bluesaturn, zu Deinen Fragen zur Strecke: Wir sind in der Tat ab Porte de Maguelone (nahe der Kirche St-Pierre-St-Paul) auf dem Damm zwischen Etang de Pierre Blanche und Canal du Rhone a Sete gefahren. Das sollte der Weg auf dem Foto sein. Übrigens ein Privatweg, aber Einheimische sagten, es sei kein Problem dort zu fahren. Die Fahrbahn war nicht top, wie auch bei einigen anderen der Wege in direkter Küstennähe. Mit schmalen Rennradreifen vielleicht noch befahrbar, aber sicher kein Vergnügen. St Pierre la Mer nach Narbonne: Auf einem (Fahrrad-?)Weg neben einer Straße leicht im Landesinneren, die über Les Ayguades führt, am Etang de Gruissan vorbei, ein Stück am Canal de la Robine entlang, in der Nähe haben wir auf dem Yello-Camping kurz vor Narbonne übernachtet. Nach Narbonne-City kommt man über eine Landstraße oder an besagtem Kanal entlang, letzteres auf einem Pfad, den ich nicht mit dem Rennrad fahren würde. Hoffe das hilft Dir weiter. Ich habe noch die GPX-Dateien. Grüße Andreas
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#1431173 - 05/09/20 10:13 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: bluesaturn]
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Und zum Gepäck: Ja, wir hatten nicht zu viel mit. Ich habe bei der Vorbereitung tapfer meiner Frau widerstanden, die z.B. eine Picknickdecke mitnehmen wollte.
Andererseits: Unter dem Rahmen vom Pino war eine 80-Liter-Tasche. Plus je zwei Backroller von Ortlieb a 20 Liter an den Rädern, sowie eine Gepäckträgertasche. In die Tasche vom Fahrradanhänger und in den "Fahrgastraum" (Zweisitzer) haben wir auch noch einiges reingepackt. Das Stauvolumen reichte uns dann gerade so.
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#1431175 - 05/09/20 10:26 PM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Hallo Andreas, danke. Mittlerweile habe ich auch die ganzen Blogeintraege gelesen. Ich bin einmal von Palavas les flots zur Kirche St Pierre St Paul gefahren, aber man kommt von dort nicht mehr so einfach auf diesen Damm bei La Porte De Maguelone. Man muss an der Insel, auf der die Kirche ist, aussen vorbeifahren, und dort sind die Wege noch steiniger. Aber ich sah von der Kirche einige Radfahrer, die auf diesem Damm entlang fuhren. Danke für die Erklaerung der weiteren Wegstrecke. Ich habe sie mir auf Google Maps und Opencylemap angeschaut. Vielleicht freuen sich aber andere noch über die GPX tracks, wenn Du sie zu den Blogeintraegen hinzufügst. Schön geschrieben in Englisch.
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Edited by bluesaturn (05/09/20 10:29 PM) |
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#1431346 - 05/11/20 09:57 AM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: Juergen]
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Danke schön. Da, wo dein Rad steht, sieht es ja noch okay aus. Weiter rechts sieht es schon interessanter aus fuer ein beladenes Rad mit weniger dicken Reifen. Vielleicht lasse ich es drauf ankommen, wenn ich in der Naehe bin. Es ist sicherlich ein reizvoller Abschnitt.
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#1431365 - 05/11/20 11:44 AM
Re: 8. Über die Pyrenäen nach Figueres
[Re: AndreasDupont]
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Danke für den sehr informativen, gut strukturierten Reisebericht mit guten Tipps für das Nachfahren. Ausserdem zeigt ihr plastisch, wie man auch mit zwei kleinen Kindern recht entspannt lange Radreisen machen kann.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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