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#1366678 - 12/13/18 09:14 AM Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann?
wutztock
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Hallo,

nachdem ich nun schon mehrere Anläufe genommen habe und mich Jahr um Jahr gerade "rechtzeitig" entweder gesundheitliche od. fahrradtechnische Probleme am Aufbruch gehindert haben möchte ich im kommenden Jahr erneut versuchen nach Südfrankreich zu fahren.
Ich bin vor einigen Jahren bereits von Genf nach Nizza gefahren - diesmal soll es von der Haustür aus losgehen.
Ganz grobe Route: am Rhein entlang bis Basel - Genf - ab da werde ich mich entscheiden (je nach Befinden, Selbsteinschätzung, Trainingszustand, Spaß an der Idee....) wie weit östlich ich mich halten möchte/kann - also eher die hohen Pässe od. doch lieber etwas bescheidener (aber u.U. auch entspannter) z.B. Richtung Grenoble, Gap, Digne les Bains ...
Ziel wird auf jeden Fall Nizza sein.
Ich werde ca. 3 Wochen Zeit haben.
Der August scheidet für mich als Reisezeit komplett aus.
Da mir die höheren Pässe deutlich lieber wären muss ich einen Zeitraum wählen in dem ich gute Chancen habe, dass sie auch geöffnet sind.
Ich habe die Wahl vom 08.07 - 28.07. od. vom 02.09. - 22.09. zu fahren (das sind ca. Zeiten ...auf ein od. zwei Tage mehr od. weniger kommt es da nicht an).
Ich hoffe da auf eure Erfahrungen. Welche dieser Zeiträume ist empfehlenswerter für diese Tour?
Der Juli liegt quasi komplett in der Ferienzeit.
Anfang September wäre nach den Ferien - aber ob die Temperaturen da noch so zuverlässig sind...?
Unterwegs bin ich mit Zelt und übernachtet wird hauptsächlich auf Campingplätzen.

Tschüss und viele Grüße aus Bochum
Ralf
"Die Welt..." sagt im Aquarium der Vaterfisch zu seinem Filius, "Die Welt ist ein großer Kasten voller Wasser!"
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#1366685 - 12/13/18 10:51 AM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
Falk
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September ist im Prinzip einer der Monate mit dem stabilsten Wetter in europäischen Hochgebirgen. Die Sonneneinstrahlung ist nicht mehr so intensiv, damit geht die Wolkenbildung durch Temperaturunterschiede zurück. Das hilft Dir allerdings nicht, wenn das Wetter durch ein großräumiges Tiefdruckgebiet überall mies ist. Ob das passiert, kann Dir jetzt noch niemand sagen. Auf der Alpensüdseite ist im September und in der Regel auch noch im Oktober für uns Sommerwetter. Nur, siehe großes Tiefdruckgebiet. Plane einfach ein, dass Du schlimmstenfalls zum nächsten Bahnhof fahren musst. Im Hochgebirge bei Sauwetter einen auf Held machen ist jedenfalls nicht clever.
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#1366690 - 12/13/18 11:28 AM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: Falk]
wutztock
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Hallo Falk,

danke für den Hinweis. Hätte ich nicht gedacht, dass der September wettertechnisch eher stabiler ist als Juli. Klar, ein Tiefdruckgebiet lässt sich unmöglich so frühzeitig vorhersehen.
Ich bin normaler eher vorsichtig unterwegs (bei Gewitter bin ich meist nicht mehr im Zelt sondern im Toilettenhäuschen grins)
Wir waren schon etliche Male mit dem Auto in Mandelieu - oft im Oktober - und da war das Wetter meist super (allerdings schienen mir selbst die nicht ganz so hohen Berge schon kritisch zu sein).
Der Juli hätte möglicherweise auch optisch gut was zu bieten. Ich stelle mir vor, dass die Vegetation da ganz gut im Saft steht und schön anzuschauen sein dürfte (Lavendelfelder, Klatschmohn, Sonnenblumen....einfach herrlich)
Das könnte im September schon ziemlich vorbei sein.
Andererseits habe ich keine rechte Vorstellung davon wie es im Juli verkehrsmäßig in den zu durchquerenden Gebieten ausschaut.
Bei den hohen Pässen kann ich mir vorstellen, dass zu den Radfahrern, die sich das Vergnügen gönnen möchten noch die Motorradfahrer und der andere motorisierte Reiseverkehr hinzukommen (weil es eben Ferien sind). Ich weiß nicht was da los ist ...und ob das dann noch Spass macht?


Viele Grüße
Ralf
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#1366691 - 12/13/18 12:02 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
Falk
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Ohne jetzt Deine geplante Strecke schon gefahren zu sein ist Juli natürlich deutlich mehr Hochsaison als September. Nur »Ferragosto« ist noch schlimmer und meiner Erfahrung nach betrifft er neben den Italienern die Franzosen (sowie die Bayern und Schwaben). Man sieht das an den Zeltplatzpreisen, ab Mitte Mai Zwischensaison, im Juli teuer, im August kostet der Schotterplatz Preise, die an Herrn Hilton erinnern und ab dem ersten September ist es wieder friedlich. Motorradfahrer im Rudel sind praktisch immer nervig. Dann tritt auch den alten Knaben die Pubertät nochmal ins Kreuz. Ich habe diese Brüder vor allem an sonnigen Wochendenden erlebt. Meine unangenehmen Erfahrungen sind allerdings schon ein paar Jahre abgehangen. Mit Urlaub im zweiten Halbjahr ist es bei mir seit etwa zehn Jahren aus dienstlichen Gründen eher schwierig. Ich gehe mal davon aus, dass sich noch Mittipper mit frischeren Erfahrungen melden.

Bei der Vegetation musst Du einfach abwägen. Im Juli ist tatsächlich die Vegetation voll bei der Arbeit. Im Oktober sind die Matten in der Regel schon braun. Wie hoch willst Du überhaupt kommen? Über etwa zweitausend Meter kann es ganzjährig schneien. Das Panikpulver bleibt im Sommer zwar meistens nicht lange liegen, doch wenn Du reingerätst, hilft Dir das nicht. Ich halte Regen für noch schlimmer.
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#1366699 - 12/13/18 12:49 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: Falk]
wutztock
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In Antwort auf: Falk

Bei der Vegetation musst Du einfach abwägen. Im Juli ist tatsächlich die Vegetation voll bei der Arbeit. Im Oktober sind die Matten in der Regel schon braun. Wie hoch willst Du überhaupt kommen? Über etwa zweitausend Meter kann es ganzjährig schneien. Das Panikpulver bleibt im Sommer zwar meistens nicht lange liegen, doch wenn Du reingerätst, hilft Dir das nicht. Ich halte Regen für noch schlimmer.


Evtl. fahre ich mit meiner Frau schon mal im Juni runter und schaue mir die Lavendelfelder in der Zeit an... zwinker um dann am 2. September zur Tour aufzubrechen.
Allerdings habe ich schon gehofft - sofern es mir körperlich auch Spaß macht - ein paar richtig hohe Pässe fahren zu können. Route des Grandes Alpes (oder - falls das überhaupt geht - auch nur ein Teil davon) wäre ein Traum!
Ich weiß aber leider nicht ob ich mich bis zum Sommer in einen Trainingszustand versetzen kann der mir erlaubt das mit Freude anzugehen (wenn nicht mit Freude dann lieber gar nicht - also zumindest nicht die großen Hügel - sondern eben eine körperlich weniger anspruchsvolle Route). Wie oben schon gesagt wurde ich in den letzten Jahren immer wieder durch gesundheitliche Eskapaden zurückgeworfen. Wenn es geht wäre das sehr schön. Ich habe Zeit, Ehrgeiz und ein paar kleine Gänge am Rad ...also warum nicht versuchen? schmunzel

Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
Ralf
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#1366703 - 12/13/18 02:16 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
veloträumer
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In Antwort auf: wutztock

Der Juli hätte möglicherweise auch optisch gut was zu bieten. Ich stelle mir vor, dass die Vegetation da ganz gut im Saft steht und schön anzuschauen sein dürfte (Lavendelfelder, Klatschmohn, Sonnenblumen....einfach herrlich)
Das könnte im September schon ziemlich vorbei sein.
Andererseits habe ich keine rechte Vorstellung davon wie es im Juli verkehrsmäßig in den zu durchquerenden Gebieten ausschaut.
Bei den hohen Pässen kann ich mir vorstellen, dass zu den Radfahrern, die sich das Vergnügen gönnen möchten noch die Motorradfahrer und der andere motorisierte Reiseverkehr hinzukommen (weil es eben Ferien sind). Ich weiß nicht was da los ist ...und ob das dann noch Spass macht?

Ersteres ist wohl das stärkste Argument. Für mich auch noch relevant, dass im Juli die Bergbäche noch voller sind und Wasserfälle daher beeindruckender. Für September spricht ein stabileres Wetter, eher weniger Gewitter. Für die Westalpen in Frankreich aber nicht so elementar.

Aus meiner Erfahrung sind die Alpencampings im Juli immer noch aufnahmenfähig, insbesondere für Einzelreisende. Riskanter sind bestimmte Mittelmeerabschnitte zu der Zeit. Natürlich wirst du mehr Radfahrer antreffen als im Juni oder September. Das ist aber zuweilen auch mal ein Vorteil, wenn du Kontakte suchst. Manche Hotspots für Radler an der Route des Grandes Alpes wie etwa Guillestre haben zudem mehrere Campings. Probleme könnte es auf Alpenhütten oder kleinen Festunterkünften geben, die bei Wanderern beliebt sind (nicht unbedingt an den Straßen, aber z.B. Refuge Napoléon beim Izoard würde ich dann doch vorbuchen).

Der 14. Juli ist Nationalfeiertag und sollte im Kalkül drin sein, meistens entspannt es sich danach wieder. Umso mehr würden sich auch im Juli abseitige Alternativen empfehlen - z.B. Cormet d'Arêches statt Cormet de Roselend oder Campings in Seitentälern, etwa in St-Paul-sur-Ubaye statt in Jausiers oder Barcelonnette. Interessante Alternativen an der Durance samt Seitentälern und Anfahrt Nizza über zu allen Jahreszeiten eher wenig besuchte Täler und Pässe via Préalpes-d'Azur findest du z.B. in meinem kürzlich eingestellten Bericht Alpes Occidentales "PACA".

Insgesamt sind in den frz. Alpen weniger Motorbiker unterwegs als in der Mitte oder im Osten (insbes. Dolomiten). Pech kannst du mal haben, aber ich würde es aus dem Kalkül herausnehmen - so entscheidend ist das nicht. Am Iseran habe ich mal eine Motorradgruppe erlebt, die wurden von einem Murmeltier gestoppt. Als Radler gewährte mir das Murmeltier Vorfahrt. - Kann also auch lustig sein.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1366704 - 12/13/18 02:17 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
sugu
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Beide Zeiträume sind gut für die Alpen, an beiden kannst du, wie Falk schon erwähnt, Schnee oberhalb 2.000 m haben. Aber der Schnee bleibt nicht lange liegen. Daher ist es wichtiger, 1-2 Tage schon mal "Aussitzen" zu können oder alternative Routen zu haben. Juli=Hauptreisezeit ist klar. September ist entspannter, aber einige Unterkünfte haben da auch schon geschlossen (dieses Jahr z.B. die Jugendherberge bei Bourg St. Maurice). Auch die Hütten, falls du oben an Pässen übernachten möchtest, könnten kritisch werden.

Auf dem Weg zum Cormet de Roselend, 20. September:

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#1366724 - 12/13/18 08:19 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
panta-rhei
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Hallo Wutztock,

In Antwort auf: wutztock
In Antwort auf: Falk

Bei der Vegetation musst Du einfach abwägen. Im Juli ist tatsächlich die Vegetation voll bei der Arbeit. ... Ich halte Regen für noch schlimmer.


Allerdings habe ich schon gehofft - sofern es mir körperlich auch Spaß macht - ein paar richtig hohe Pässe fahren zu können. Route des Grandes Alpes (oder - falls das überhaupt geht -


Geht alles, hohe Pässe, ein Teil der RdgA, mittlere Pässe etc. ... auch als nicht-Sportler.
Anstrengung entsteht im Kopf cool

Bin eine Reihe der in Frage kommenden Pässe gefahren (u.a. Galibier und Iseran), mit vollem Campinggeraffel und so ... auch einige Vollkornpässe in der Gegend (Parpaillon zB).

Meine Empfehlung:
JULI! Egal ob voll oder nicht - wenn Du ins Hochgebirge willst, dann möchtest Du möglichst warm. Da ist Juli/ August das Beste.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1366760 - 12/14/18 10:23 AM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
wutztock
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Hallo,

vielen Dank für euro Tipps!

@Matthias
Ich habe ja schon einige deiner Berichte gelesen. Den von dir erwähnten kannte ich noch nicht ...hab zwar gestern erst angefangen ihn zu lesen aber den finde ich sehr beeindruckend und informativ.
Danke für die Mühe, die du dir da gemacht hast (wenn ich die Bilder sehe möchte ich so aufs Rad steigen und losfahren...und vergessen dass Winter ist schmunzel )

@sugu
oh...da ist ja tatsächlich nicht mehr viel geöffnet.
Ich plane aber eher nicht auf den Pässen zu übernachten (obwohl ...wer weiß, wenn sich die Gelegenheit bietet)
Ich versuche aber so zu planen, dass ich den Pass vormittags angehe. Ob das immer so hinhaut steht auf einem anderen Blatt...

@panta-rhei
Ich bin ja auf meiner Tour von Genf nach Nizza im Mai losgefahren. Ist aber schon ein paar Jahre her - als die Kniearthrose noch nicht sooo ausgeprägt war grins
Da hatte ich eigentlich schon echt Respekt vor den Bergen.
Ich hatte hier in der Umgebung von Bochum jeden Hügel gesucht und reichlich an Steigungen trainiert. Aber den Moment als ich im Zug neben meinem Fahrrad stand, aus dem Fenster schaute und die Bergkulisse hinterm Genfer See sah werde ich wohl nicht vergessen.
Ich schaute auf mein Rad...auf die Berge und dachte:"Ist irgendwie doch was anderes als das was wir zuhause haben! Aus dem Autofenster betrachtet vermittelt das einen ganz anderen Eindruck."
Als ich dann aber mittendrin war, war es weniger dramatisch als erwartet. Wie schon gesagt...Zeit und kleine Gänge haben mich immer gut durchgebracht und ich empfand jeden Tag zwar intensiv aber als Genuss. Diese zeitweise Stille und dann das Rauschen des Wassers, das von den Bergen herunterstürzte - das alles war ein echtes Erlebnis für mich.
Über den Galibier wollte ich auch, aber der war im Mai noch geschlossen. Ich war überrascht das da soooviel Schnee lag.
Am Tag vorher bin ich Alpe d´Huez hochgefahren (und natürlich auch wieder runter grins)
Oben angekommen habe ich einen Rennradler getroffen der mir stolz erzählte, er wäre in einer super Zeit dort hochgefahren - konnte ich auch gut verstehen, dass er sich gefreut hat...wenn das seine Motivation war.
Er fragte mich wie lange ich gebraucht hätte und ich meinte, dass ich es nicht wüsste ...ich schätzte so ca. 2 Std. - hatte aber nicht die geringste Ahnung ob es nun mehr od. weniger war.
Allerdings habe ich unterwegs während der Fahrt (ich fuhr also wirklich langsam) nach oben einige Zeit mit einer Läuferin gesprochen, die mir einen Teil ihrer Geschichte und in beeindruckender Weise vom Verlust ihres Sohnes erzählte in dessen Gedenken sie dort hochlief.
Dann - als sie mir während einer kurzen Pause "davongelaufen" war grins - der Blick auf die gegenüberliegenden Berge. Das alles war für mich ein unglaubliches Erlebnis.
Es ist halt wie gesagt eine Weile her. Mittlerweile bekomme ich regelmäßig Hyaluron ins Knie gespritzt und das hält dann eine Weile. Deshalb bin ich gespannt und hoffe, dass es diesmal endlich wieder klappt.

Wenn der Juli etwas mehr Gewitterneigung hat ...was macht ihr denn dann wenn es richtig scheppert und weit und breit nix zum unterkommen ist?
Als ich den Col du Lautaret hochgefahren bin hat es durchgehend geschüttet, dass mir das Wasser aus den Schuhen lief (und sehr kalt war es)...aber es gab kein Gewitter.
Nur einmal in der Verdonschlucht zogen fette, dunkle Wolken auf und da habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht was denn wohl zu tun wäre, wenn ich doch eigentlich nichts anderes machen kann als weiterfahren. Allerdings - bei Gewitter auf einem Drahtbügel zu sitzen könnte ziemlich heiß werden träller
Letztendlich bin ich vom Gewitter verschont geblieben. Aber was macht ihr in so einem Fall?

Tschüss und viele Grüße aus Bochum
Ralf
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#1366777 - 12/14/18 12:47 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
sugu
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Noch ein Hinweis zur Tageplanung: Am 23. September ist Tag- und Nachtgleiche, also nur noch 12 Stunden Tageslicht. Bei der aktuellen Lage mit der Sommerzeit steht die Sonne grob von 7 bis 19 Uhr am Himmel. Da sollte man rechtzeitig abends wissen, wo man unterkommt. Auch sind die Temperaturen am Morgen noch sehr frisch, auch wenn der Tag heiß wird.

Im Juli kannst du dagegen noch um 21 Uhr im Hellen unterwegs sein.
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#1366805 - 12/14/18 09:00 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
veloträumer
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In Antwort auf: wutztock

Letztendlich bin ich vom Gewitter verschont geblieben. Aber was macht ihr in so einem Fall?

Entweder Schutz suchen oder weiterfahren, wenn es keinen Schutz gibt. grins Ich habe mittlerweile nicht wenige kritische Gewittersituationen hinter mir, auch auf Hochflächen quasi selber als höchster Punkt (beim Lago Misurina); im Wald nahe der Einschlagstelle (Ast abgespalten in ca. 500 m Entfernung, Vogesen); nachts im Zelt neben dem Hotel, wo dreimal der Blitz eingeschlagen ist; nachts im Zelt auf exponierter Berghöhe, wo schon der Sturm das Zelt hätte ruinieren können usw. Ich möchte aber nicht das als Heldengeschichten verstehen wissen, die jeder überleben kann - Gewitter ist sehr gefährlich und daher möglichst vorausschauen, wie sich das Wetter entwickelt. Evtl. auch mal ein paar Stunden abgeben - so in Cúneo gemacht, wo ich einige Jahre zuvor ein Gewittertrauma erlebte, bei dem ich sogar hinterher Geldscheine gefönt habe. Körperlichen Schaden durch Gewitter hatte ich ich schon indirekt, durch Schrägstellen der Füße beim Unterstehen, damit kein Wasser in die Schuhe laufen sollte, erlitt ich eine nicht ungefährliche Sehnenentzündung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#1366807 - 12/14/18 09:31 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
Cruising
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Hallo Ralf,

bei deiner angedachten Route solltest du auch bedenken, dass gerade Ende Juli die Tour de France in den französischen Alpen zugange ist. Aus eigener Erfahrung: Da wird's noch enger mit Quartieren als sowieso schon, zumal Legionen rennradelnder Fans dem Ereignis beiwohnen und das mit ihrem Jahresurlaub verbinden. Schon aus diesem Grund würde ich eher zum September raten.

Grade auf dem Weg nach Nizza hast du, falls es in höheren Lagen schon geschneit haben sollte, jede Menge Möglichkeiten! Wir sind selbst schon zweimal nach Nizza geradelt (und einmal von dort zurück, Großraum Stuttgart) - und jedesmal auf anderer Route schmunzel Von, sagen wir mal zwischen Strasbourg und Basel hast du bei etwas Flexibilität noch alle Auswahlmöglichkeiten, sei es über Vogesen, Doubs, Ain und Vercors oder Richtung Bodensee, Lago Maggiore, Cuneo und den Col de Tende, und noch andere mehr. Mit etwas Augenmaß geplant ist eine Alternativstrecke schöner als die andere lach Und mit Pässen, die weit in den Oktober hinein fahrbar sein sollte, bei ersterem Vorschlag um den Grand Canyon du Verdon und beim zweiten über San Bernardino oder Julier/Maloya. Beide Routen brauchen grob geschätzt nicht mehr als vielleicht zwei Zusatztage...

Wünsche viel Spaß beim Planen und gutes Gelingen für deine Tour!

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
Cycle. Recycle. For a better world...

Edited by Cruising (12/14/18 09:32 PM)
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#1366826 - 12/15/18 01:06 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: Cruising]
wutztock
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Hallo Thomas,

ach ja....daran hab ich überhaupt nicht gedacht!
Ich würde ziemlich genau im letzten Juli-Drittel dort unterwegs sein entsetzt
Da könnte es mit Camping schwierig werden.
Nun hat sich noch eine Alternative aufgetan.

Was wäre, wenn ich es noch weiter nach vorne rücke - so in Richtung Mitte Juni?
Ich bin da relativ flexibel ...bis eben auf August.

Da sind noch keine Ferien und evtl. ist es schon warm genug.
Allerdings müsste ich mal schauen ob ich dann schon eine Chance habe evtl. auch höhere Pässe mitzunehmen.
Als ich im Mai dort war war der Galibier noch nicht offen. Aber im Juni sieht es vielleicht schon anders aus. Ich wäre ja dann ca. Anfang Juli in den Alpen - da ist noch keine Tour und mit ein bisschen Glück sind die Pässe auch schon frei.

Danke für den Hinweis und die guten Wünsche
Ralf
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#1366841 - 12/15/18 05:37 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: wutztock]
veloträumer
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Von der TdF würde ich mich nicht verrückt machen lassen. An welchen Tagen es über die hohen Pässe geht, kannst du ja nachschlagen. In größeren Orten bzw. dort, wo man die TdF gewohnt ist, ist die Infrastruktur auch am Tage der Etappe ausreichend für den Ansturm gewappnet. Vorher und nachher baut das Interesse überraschend schnell ab. Insgesamt bin ich dreimal der TdF dreimal ganz nahe gekommen, jeweils auch im Juli (wo die Tour aber noch etwas früher stattfand). St-Flour im Zentralmasiv war Etappenort (Ziel und Start), der Ort war damit überfordert, Camping war ausgebucht und Essen schwierig. Ich durfte aber einen C-Platz mit einem anderen Gast teilen, der mich einlud. Morgens früh vor Tour-Start und entgegen der Fahrtrichtung der Etappe des Vortags gab es gar keine erhöhten Touristenzahlen noch sonstige Spuren mehr zu beobachten - da war das quasi schon alles abgehakt.

Bei der Etappe über den Galibier konnte ich trotz des kleinen Campings in St-Michel-de-Maurienne vor der Etappe (war nicht Start- aber Durchfahrtsort) und trotz des beliebten Basisortes für Pässefahrer und attraktivem Touristenziels am Etappenziel Briançon jeweils problemlos noch einen Platz für das Zelt finden. In Briançon (St-Blaise) gäbe es zudem noch einen Camping im Nordwesten, der sehr versteckt liegt und wo sicherlich immer noch Plätze frei wären. Durch historische Oberstadt und funktionale Unterstadt gibt es auch immer noch Restaurants, wo was frei ist. Am nächsten Tag am Izoard war von Tourtourismus gar nichts mehr zu merken.

Am Tag vor der Tourmalet-Etappe war ich in Lourdes - wegen des heiligen Wassers auch sonst nicht gerade für wenige Besucher bekannt. Dort war auf dem Camping auch noch genug Platz, ebenso abends nach Tourdurchfahrt in Barèges direkt an der Tourmalet-Strecke. War sogar noch ein spanischer Forumskollege vor Ort. Ein Restaurant vor Ort war halb leer. Die meisten Radler, die sich einquartiert hatten, waren weiter unten in Luz-St-Saveur, wo die luxiorösen Campings sind - derer aber viele. Am nächsten Tag waren zwar viele Rennradler auf dem Weg zum Tourmalet unterwegs, aber nur zur Westseite, die Ostseite war schon wieder auf touristisch bescheidenem Normalniveau (die Rennradler fahren i.d.R. nur hoch und selbe Strecke wieder runter). Ein anderes Mal war eine Woche vor der Tour in La Mongie sogar noch alles geschlossen außer Ferienwohnungen. Ähnliche Beobachtungen gab es wenige Tage nach der Tour etwa an anderer Pyrenäen-Stelle in Aulus-les-Bains (da war schon fast wieder ausgestorben). Es ist zwar richtig, dass sich Wohnmobilisten bereits Tage vor der Etappe an den besten Plätzen hinstellen, aber die nehmen ja keine Campingplätze weg.

Am Tage selbst die selbe Strecke der TdF in einem Teil zu fahren will gut geplant sein, geht aber auch. Die Franzosen lassen die Strecken lange auf. Galibier war etwa ab Valloire bis 12 Uhr mittags auf, bis dahin konnte ich damals von St-Michel nach bis zur Passhöhe am Galibier auffahren - sogar noch mit Anisschnaps von den Basken. grins Bei der Tourmalet-Etappe war ich gesundheitlich stark angeschlagen und kam morgens nicht so schnell voran, sodass ich kurz nach der Sperrung das Tor zur Gorge de Luz erreichte. Die Schlucht ist ein Nadelöhr, man kommt dann nicht nur nicht zum Tourmalet, sondern auch nicht ersatzweise nach Gavarnie oder Troumouse. Nachmittags ist dann aber wieder ausreichend früh aufgemacht worden, sodass ich trotz Erkältung und Fieber noch bis Barèges kam.

Alpen im Juni: Ab Mitte Juni gibt es höchst selten noch Wintersperren, eher sind es Winter-Rückfälle. Meine Sommertouren gingen immer von Mitte Juni bis zweite Juli-Hälfte, und ich bin troz zahlreicher Alpenpasstouren mit 2000er-Pässen in den Anfangstagen nie in eine laufende Wintersperre gefahren. Manchmal waren die Pässe 2 Wochen vorher noch dicht, aber nicht mehr Mitte Juni. Schnee gab es allenfalls noch neben der Strecke. In einem Jahr kam es zu einem Winterrückfall am Bonette-Pass in der zweiten Juni-Hälfte. Als ich dort war, war es aber wieder erledigt, allerdings musste ich zwischen Moutiers-Pass und Bonette-Straße einige Meter über Altschnee laufen. Nicht ganz einfach, aber das ist ja Piste und nicht Straße. Ebenso hätte ich beim Nivolet-Pass (2600 m) nicht die Wiesenpiste ins Aoste-Tal fahren/schieben können, weil Schnee lag. Ansonsten kenne ich nur Wintereinbrüche im Juli - das kann eben immer mal passieren und führt selten zu längeren Streckensperrungen. Generell bist du im Westen von winterlichen Verhältnissen ohnehin weiter entfernt als in den Zentral- und Ostalpen. Das Wetter musst du trotzdem ständig beobachten, hin wieder kann es gerade in Frühjahr und Juni zu Überschwemmungen oder Bergrutschen kommen, sodass ein ganzes Tal gesperrt sein kann. Damit ist wegen Klimawandel vermehrt zu rechnen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
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#1366847 - 12/15/18 06:21 PM Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? [Re: veloträumer]
panta-rhei
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Sehe ich genauso – TdF kann man ausweichen, war noch nie ein Prob.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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