Posted by: veloträumer
Re: Bochum - Nizza auf ein Neues ...nur wann? - 12/15/18 05:37 PM
Von der TdF würde ich mich nicht verrückt machen lassen. An welchen Tagen es über die hohen Pässe geht, kannst du ja nachschlagen. In größeren Orten bzw. dort, wo man die TdF gewohnt ist, ist die Infrastruktur auch am Tage der Etappe ausreichend für den Ansturm gewappnet. Vorher und nachher baut das Interesse überraschend schnell ab. Insgesamt bin ich dreimal der TdF dreimal ganz nahe gekommen, jeweils auch im Juli (wo die Tour aber noch etwas früher stattfand). St-Flour im Zentralmasiv war Etappenort (Ziel und Start), der Ort war damit überfordert, Camping war ausgebucht und Essen schwierig. Ich durfte aber einen C-Platz mit einem anderen Gast teilen, der mich einlud. Morgens früh vor Tour-Start und entgegen der Fahrtrichtung der Etappe des Vortags gab es gar keine erhöhten Touristenzahlen noch sonstige Spuren mehr zu beobachten - da war das quasi schon alles abgehakt.
Bei der Etappe über den Galibier konnte ich trotz des kleinen Campings in St-Michel-de-Maurienne vor der Etappe (war nicht Start- aber Durchfahrtsort) und trotz des beliebten Basisortes für Pässefahrer und attraktivem Touristenziels am Etappenziel Briançon jeweils problemlos noch einen Platz für das Zelt finden. In Briançon (St-Blaise) gäbe es zudem noch einen Camping im Nordwesten, der sehr versteckt liegt und wo sicherlich immer noch Plätze frei wären. Durch historische Oberstadt und funktionale Unterstadt gibt es auch immer noch Restaurants, wo was frei ist. Am nächsten Tag am Izoard war von Tourtourismus gar nichts mehr zu merken.
Am Tag vor der Tourmalet-Etappe war ich in Lourdes - wegen des heiligen Wassers auch sonst nicht gerade für wenige Besucher bekannt. Dort war auf dem Camping auch noch genug Platz, ebenso abends nach Tourdurchfahrt in Barèges direkt an der Tourmalet-Strecke. War sogar noch ein spanischer Forumskollege vor Ort. Ein Restaurant vor Ort war halb leer. Die meisten Radler, die sich einquartiert hatten, waren weiter unten in Luz-St-Saveur, wo die luxiorösen Campings sind - derer aber viele. Am nächsten Tag waren zwar viele Rennradler auf dem Weg zum Tourmalet unterwegs, aber nur zur Westseite, die Ostseite war schon wieder auf touristisch bescheidenem Normalniveau (die Rennradler fahren i.d.R. nur hoch und selbe Strecke wieder runter). Ein anderes Mal war eine Woche vor der Tour in La Mongie sogar noch alles geschlossen außer Ferienwohnungen. Ähnliche Beobachtungen gab es wenige Tage nach der Tour etwa an anderer Pyrenäen-Stelle in Aulus-les-Bains (da war schon fast wieder ausgestorben). Es ist zwar richtig, dass sich Wohnmobilisten bereits Tage vor der Etappe an den besten Plätzen hinstellen, aber die nehmen ja keine Campingplätze weg.
Am Tage selbst die selbe Strecke der TdF in einem Teil zu fahren will gut geplant sein, geht aber auch. Die Franzosen lassen die Strecken lange auf. Galibier war etwa ab Valloire bis 12 Uhr mittags auf, bis dahin konnte ich damals von St-Michel nach bis zur Passhöhe am Galibier auffahren - sogar noch mit Anisschnaps von den Basken.
Bei der Tourmalet-Etappe war ich gesundheitlich stark angeschlagen und kam morgens nicht so schnell voran, sodass ich kurz nach der Sperrung das Tor zur Gorge de Luz erreichte. Die Schlucht ist ein Nadelöhr, man kommt dann nicht nur nicht zum Tourmalet, sondern auch nicht ersatzweise nach Gavarnie oder Troumouse. Nachmittags ist dann aber wieder ausreichend früh aufgemacht worden, sodass ich trotz Erkältung und Fieber noch bis Barèges kam.
Alpen im Juni: Ab Mitte Juni gibt es höchst selten noch Wintersperren, eher sind es Winter-Rückfälle. Meine Sommertouren gingen immer von Mitte Juni bis zweite Juli-Hälfte, und ich bin troz zahlreicher Alpenpasstouren mit 2000er-Pässen in den Anfangstagen nie in eine laufende Wintersperre gefahren. Manchmal waren die Pässe 2 Wochen vorher noch dicht, aber nicht mehr Mitte Juni. Schnee gab es allenfalls noch neben der Strecke. In einem Jahr kam es zu einem Winterrückfall am Bonette-Pass in der zweiten Juni-Hälfte. Als ich dort war, war es aber wieder erledigt, allerdings musste ich zwischen Moutiers-Pass und Bonette-Straße einige Meter über Altschnee laufen. Nicht ganz einfach, aber das ist ja Piste und nicht Straße. Ebenso hätte ich beim Nivolet-Pass (2600 m) nicht die Wiesenpiste ins Aoste-Tal fahren/schieben können, weil Schnee lag. Ansonsten kenne ich nur Wintereinbrüche im Juli - das kann eben immer mal passieren und führt selten zu längeren Streckensperrungen. Generell bist du im Westen von winterlichen Verhältnissen ohnehin weiter entfernt als in den Zentral- und Ostalpen. Das Wetter musst du trotzdem ständig beobachten, hin wieder kann es gerade in Frühjahr und Juni zu Überschwemmungen oder Bergrutschen kommen, sodass ein ganzes Tal gesperrt sein kann. Damit ist wegen Klimawandel vermehrt zu rechnen.
Bei der Etappe über den Galibier konnte ich trotz des kleinen Campings in St-Michel-de-Maurienne vor der Etappe (war nicht Start- aber Durchfahrtsort) und trotz des beliebten Basisortes für Pässefahrer und attraktivem Touristenziels am Etappenziel Briançon jeweils problemlos noch einen Platz für das Zelt finden. In Briançon (St-Blaise) gäbe es zudem noch einen Camping im Nordwesten, der sehr versteckt liegt und wo sicherlich immer noch Plätze frei wären. Durch historische Oberstadt und funktionale Unterstadt gibt es auch immer noch Restaurants, wo was frei ist. Am nächsten Tag am Izoard war von Tourtourismus gar nichts mehr zu merken.
Am Tag vor der Tourmalet-Etappe war ich in Lourdes - wegen des heiligen Wassers auch sonst nicht gerade für wenige Besucher bekannt. Dort war auf dem Camping auch noch genug Platz, ebenso abends nach Tourdurchfahrt in Barèges direkt an der Tourmalet-Strecke. War sogar noch ein spanischer Forumskollege vor Ort. Ein Restaurant vor Ort war halb leer. Die meisten Radler, die sich einquartiert hatten, waren weiter unten in Luz-St-Saveur, wo die luxiorösen Campings sind - derer aber viele. Am nächsten Tag waren zwar viele Rennradler auf dem Weg zum Tourmalet unterwegs, aber nur zur Westseite, die Ostseite war schon wieder auf touristisch bescheidenem Normalniveau (die Rennradler fahren i.d.R. nur hoch und selbe Strecke wieder runter). Ein anderes Mal war eine Woche vor der Tour in La Mongie sogar noch alles geschlossen außer Ferienwohnungen. Ähnliche Beobachtungen gab es wenige Tage nach der Tour etwa an anderer Pyrenäen-Stelle in Aulus-les-Bains (da war schon fast wieder ausgestorben). Es ist zwar richtig, dass sich Wohnmobilisten bereits Tage vor der Etappe an den besten Plätzen hinstellen, aber die nehmen ja keine Campingplätze weg.
Am Tage selbst die selbe Strecke der TdF in einem Teil zu fahren will gut geplant sein, geht aber auch. Die Franzosen lassen die Strecken lange auf. Galibier war etwa ab Valloire bis 12 Uhr mittags auf, bis dahin konnte ich damals von St-Michel nach bis zur Passhöhe am Galibier auffahren - sogar noch mit Anisschnaps von den Basken.

Alpen im Juni: Ab Mitte Juni gibt es höchst selten noch Wintersperren, eher sind es Winter-Rückfälle. Meine Sommertouren gingen immer von Mitte Juni bis zweite Juli-Hälfte, und ich bin troz zahlreicher Alpenpasstouren mit 2000er-Pässen in den Anfangstagen nie in eine laufende Wintersperre gefahren. Manchmal waren die Pässe 2 Wochen vorher noch dicht, aber nicht mehr Mitte Juni. Schnee gab es allenfalls noch neben der Strecke. In einem Jahr kam es zu einem Winterrückfall am Bonette-Pass in der zweiten Juni-Hälfte. Als ich dort war, war es aber wieder erledigt, allerdings musste ich zwischen Moutiers-Pass und Bonette-Straße einige Meter über Altschnee laufen. Nicht ganz einfach, aber das ist ja Piste und nicht Straße. Ebenso hätte ich beim Nivolet-Pass (2600 m) nicht die Wiesenpiste ins Aoste-Tal fahren/schieben können, weil Schnee lag. Ansonsten kenne ich nur Wintereinbrüche im Juli - das kann eben immer mal passieren und führt selten zu längeren Streckensperrungen. Generell bist du im Westen von winterlichen Verhältnissen ohnehin weiter entfernt als in den Zentral- und Ostalpen. Das Wetter musst du trotzdem ständig beobachten, hin wieder kann es gerade in Frühjahr und Juni zu Überschwemmungen oder Bergrutschen kommen, sodass ein ganzes Tal gesperrt sein kann. Damit ist wegen Klimawandel vermehrt zu rechnen.