Ja, der gefühlten Physik ist nicht so leicht beizukommen.

Meinte der Papst zur Zeiten von Galileo Galilei auch mal. Dann kam die Kopernikanische Wende und der Papst wurde unfehlbar .....

Die Antwort ist irgendwo hier und hier verborgen, aber ich konnte sich auch noch nicht finden. Ist für KFZ-Reifen geschrieben und müsste man mühsam auf Fahrradreifen übertragen. Weil das außerhalb der Branche niemand kann, gibt es nur die allgemeinen Regeln für geringen Rollwiderstand:
- Geringe Dämpfung des Gummimaterials (kennt keiner). DH-Fahrer wollen mWn hohe Dämpfung.
- Wenige, aber dicht gewebte und dünne Karkassenlagen (Evo-Versionen und geringer Pannenschutz).
- Dem Untergrund angepasster, hoher Luftdruck und hohe Reifenbreite (geringe Verformung beim Überrollen, aber noch kein Hoppeln und Springen der ganzen Fuhre bei unruhigem Untergrund). Bei Alterung verändert sich das Gummi, d.h. es wird etwas härter und rollt leichter. Aber ob die energiefressende Dämpfung im Gummi zu- oder abnimmt, weiß ich nicht.

Meinst Du, dass der Reifen leichte rollt, wenn er härter wird? Die Formeln sagen das Gegenteil (außer es würden ausschließlich die Reifenwände versteifen). Ich kann mir nur vorstellen, dass ein älterer Reifen leichter rollt, weil er abgefahren ist. Sowohl weniger Gummi als auch weniger Profil bewirken eine Verringerung des Rollwiderstandes.

Bei dieser ganzen Diskussion fehlt mir von Anfang an das Allerwichtigste: eine Darstellung der Relevanz. Ohne die Verhältnismäßigkeit zu definieren, sind alles diese Überlegungen wertlos. Man kann genausogut annehmen, daß die Unterschiede zwischen altem und neuem Material kaum messbar sind, wie daß man mit dem schlechter rollenden Reifen die 10fache Ernergie aufwenden muß.

Die Welt ist heute so voll mit Erkenntnissen wie noch nie in der Geschichte der Menschheit. Aber nur in wenigen Fällen können wir das Wissen einordnen und machen uns die Größenordnungen klar.

Hallo,
es gibt hier dazu einen schönen Test.Verglichen wurden 3 Conti GP 4000S II. Einen neuen Mantel mit zwei über eine Strecke von ca. 8000Km gefahrene Reifen. Das innerhalb von ca. 2 Jahren. Man kann an den Bildern erkennen, dass die gefahrenen Reifen gut gealtert sind. Als Fazit, bezüglich des Rollwiderstandes ist kein relevanter Unterschied fest zu stellen. Somit wird der Einwand von Andreas bestätigt.

Wenn man den Verlust der Laufflächenstärke (Profilstärke) von ca. 20 – 30 % im Test berücksichtigt, könnte man auf die Idee kommen (nur eine Vermutung), dass ein neuer Reifen, im Vergleich zu einem alten Reifen der kaum gefahren wurde – also kein „Gummi“ verloren hat, möglicherweise leichter läuft??!

Was sich wohl recht deutlich feststellen lässt, ist der Verlust des Pannenschutzes (Durchstichfestigkeit) von ca. 20%. Weniger „Gummi“ auf der Lauffläche und ich habe mal gelesen, dass durch das Walken des Pannenschutzes die Fasern über die Zeit aufgebrochen werden und die Funktion nicht mehr zu 100% erfüllen, sind vermutlich dafür verantwortlich.
Diesen Effekt konnte ich auch bei meinen Reifen festgestellt. Ganz extrem war der Continental Contact.

Wie unabhängig die Seite ist und somit das Ergebnis kann ich nicht sagen, aber der Test scheint sehr plausibel.

Gruß joogle

Sehr interessanter Test und zufällig auch noch mit meinem vorrangig gefahrenen Reifen.

Fazit: Einfluss des Reifenverschleißes faktisch nicht feststellbar (eventuell eine marginale Tendenz dahin, dass sich der Rollwiderstand bei alterndem Reifen minimalst erhöht - um das verlässlich sagen zu können, müsste man aber viel mehr testen). Bemerkenswert finde ich noch, dass die Sache in Relation gesetzt wird. Die Unterschiede der Reifenalterung hatten bei typischen Drücken Auswirkungen von maximal 0,5W; Die Unterschiede wegen des Luftdrucks zwischen 4,1 und 8,3bar liegen bei etwa 3W - haben also erheblich mehr Einfluss.

Der eine alte Reifen läuft etwas leichter der andere alte Reifen minimal schwerer als der neue. Das sich kaum ein Unterschied ergibt, hatte ich hier auch schon vermutet. Allerdings sind zwei Jahre ja auch eigentlich kein Alter und man müsste unterscheiden zwischen Alter und Verschleiß. Bei Autoreifen habe ich im Vergleich festgestellt, dass ich mit neuen Ganzjahresreifen im Vergleich zu diversen alten Reifen (Winter-, Sommer-, Ganzjahresreifen) deutlich mehr verbrauche (ca. 15%), wobei dabei natürlich nicht genau die gleichen Reifen verglichen wurden. Wenig überraschend haben die neuen Reifen aber auch die bessere Straßenlage und den besseren Bremsweg.