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#1252329 - 12/01/16 02:59 PM
Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
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Ich beziehe mich mal auf Andreas (iassus) Erweiterung unseres Wikiartikels zum Thema und wollte fragen, ob ihr das auch so seht. Mir geht es um eine inhaltliche Diskussion. Das Engagement im Wiki begrüße ich ausdrücklich! Ich finde nicht, das Kürzen/Ersetzen und Entlüften der Hydraulikleitung mit Bordmitteln nötig sein müssen. Klar, wie bei jedem anderen Werkzeug mag dies auch Geschmackssache sein, aber zumindest innerhalb der Erreichbarkeit von Radläden mit mittlerer Ausstattungsqualität sollte der unwahrscheinliche Pannenfall doch auch dort behebbar sein, oder? Es könnte eventuell sinnvoll sein, die entsprechenden Stutzen im Gepäck zu haben, aber schleppt ihr wirklich die Spritzen und ne Flasche DOT/Mineralöl mit? Bei einer Expeditionsreise mag das anders aussehen, aber auch da würde ich mir wohl überlegen, ob ich das Geraffel mitschleppen will, oder für den Pannenfall einfach noch ein paar Cantisockel am Rad haben will und gut. Ich hatte bisher erst einmal unterwegs Probleme mit der Scheibenbremse (Leitung nicht dicht). Und das war quasi direkt "ab Werk", sprich ein Montageproblem. Bei einem eingefahrenen Rad halte ich einen Defekt hierbei für ausgesprochen gering. Das mit den Spannachsen (kein Alu und kein Titan) lese ich so das erste mal und frage mich, ob das wirklich relevant ist? Ich fahre schon eine ganze Weile mit Titanachsen durch die Gegend und hab bisher da keine Probleme drin gesehen. Allerdings hab ich dieses Rad auch noch keine richtig fordernden Abfahrten runter gejagd. Und mein Systemgewicht hält sich auch eher in Grenzen. Mir stellt sich die Frage, wie heiß die Spannachse wirklich wird? Ich meine, da gibt es ja mehrere Übergänge: Scheibe-Nabe, Nabe-Gabel, Gabel-Spannachse. Wird die wirklich noch warm? Bitte mal hier auf das Bild mit den Anlassfarben der Bremsscheibe runter scrollen. Da ist bereits ableitbar, dass schon die Bremsscheibenmitte kaum mehr als 50°C heiß sein dürfte, lassen wir es als schlechte Annahme mal 100°C sein. Aber wenn man dann noch die anderen Metallübergänge beachtet - reicht dann die Temperatur, dass der Plastikeinsatz beim Schnellspanner schmilzt? Und in wie weit könnte ein Spanner aus Alu oder Titan den Kräften nicht gewachsen sein? Gibt es Fälle, wo die einfach durchgebrochen sind? Die Notwendigkeit vom Einbremsen neuer Beläge/Scheiben wird ja auch ambivalent gesehen. Da könnte man ein Wort mehr dazu verlieren. Und zu guter letzt noch der Hinweis, dass man eventuell noch die Thematik der Kolbenmobilisierung ansprechen sollte. Denn das ist ja durchaus etwas, was bei einer längeren Tour nötig werden kann. Ich könnte das auch alles direkt im Wiki ändern oder da in die Diskussion schreiben (die wahrscheinlich kaum wer liest?). Nur wollte ich das eben nicht verdeckt tun und mich würde auch interessieren, wie ihr das seht - daher dieser Faden.
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#1252339 - 12/01/16 03:33 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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Es könnte eventuell sinnvoll sein, die entsprechenden Stutzen im Gepäck zu haben, aber schleppt ihr wirklich die Spritzen und ne Flasche DOT/Mineralöl mit? Im Urlaub ja. Nicht nur, dass auch bei mechanischen Bremsen ein paar Ersatzteile nötig sind, »schleppen« würde ich den Transport der »Hydrauliktüte« nicht nennen. Ich möchte aber nicht fern der Heimat erst noch einen Fahrradfritzen suchen müssen, der sich dann vielleicht noch nicht mit hydraulisch gestellten Bremsen nicht auskennt. Außerdem ist mein Vertrauen in die gesamte Zunft nicht grenzenlos. Gebraucht habe ich den Krempel unterwegs erst einmal, ich würde sagen 2004 in Puerto de la Cruz. Dort musste die seinerzeit noch ziemlich originale Clara entlüftet werden. Ohne Selbsthilfe hätte ich mindestens einen Urlaubstag verloren.
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Edited by Falk (12/01/16 03:39 PM) |
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#1252341 - 12/01/16 03:54 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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So, ich habe es mal ein bisschen entschärft und neutralisiert. Ausgehend von neutralen Standpunkt muss man keine Nabe gegen eine mit Scheibenaufnahme wechseln. Sie muss nur vorhanden sein (und der so halbwegs kluge Nutzer denkt vor dem Handeln und baut vor). Das Einbremsen und die Schnellverschlüsse habe ich auch relativiert. Aluminiumspannstäbe sollen durch die Bremsabwärme weichgeworden sein. »Sollen«, seil ich nur davon gelesen habe.
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Edited by Falk (12/01/16 03:56 PM) |
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#1252361 - 12/01/16 06:21 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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Ich finde nicht, das Kürzen/Ersetzen und Entlüften der Hydraulikleitung mit Bordmitteln nötig sein müssen. Klar, wie bei jedem anderen Werkzeug mag dies auch Geschmackssache sein, aber zumindest innerhalb der Erreichbarkeit von Radläden mit mittlerer Ausstattungsqualität sollte der unwahrscheinliche Pannenfall doch auch dort behebbar sein, oder? Es könnte eventuell sinnvoll sein, die entsprechenden Stutzen im Gepäck zu haben, aber schleppt ihr wirklich die Spritzen und ne Flasche DOT/Mineralöl mit? Das sind ja gleich mehrere Themen. Eine neu gekaufte Scheibenbremse hat üblicherweise Leitungslängen von 1 m vorne und 1,7 m hinten. Das ist für ein großes, also langes und hohes Rad ca 15 cm zu lang, jeweils vorne und hinten. Bei kürzeren und/oder niedrigeren Rädern ist das noch krasser. Bleibt das ungekürzt, bilden diese Bögen ein Luftkunstwerk, welches an Achterbahnen auf der Kirmes erinnert. Beim Lenkeinschlag bleiben die sehr gerne auch mal irgendwo hängen, Lenkertasche etcpp. Also das nicht zu kürzen ist eigentlich kaum sachlich begründbar. Die im Wiki geschilderten Arbeiten beziehen sich auf die heimische Werkstatt. Allerdings: wer das dort mal absolviert hat, macht das locker auch am Straßenrand. Oder sagen wir mal: er könnte. Praktisch wird er sich eine bessere location suchen, aber technisch ist das kein Problem. Ja, es ist aufwendiger als ein neues Stahlseil einzuziehen, aber selbst das ist, will man es perfekt machen, nicht in 10 Sekunden erledigt. Und ja: ich habe auf Reise dabei: Ersatzleitung, Spritze, Öl, Trichterset, Kleinzeuchs und natürlich Ersatzbeläge. Die Maße des Ganzen sind nicht briefumschlagkompatibel, das stimmt, die Masse hingegen ist eine zu vergessende. Geraffel ist dafür dann doch der falsche Ausdruck. Ersatzbremszüge hat man im anderen Fall auch dabei, wenn man keine Außenhülle mitschleppt, dann ist das schon eh nicht vergleichbar. Eine scharfe Zange, die unterwegs zufriedenstellend ablängen kann, darf auch nicht aus dem Puppenstubenbederf aquiriert werden, dann braucht man noch, will man es richtig machen, eine Feile, die das Drahtspiralende glättet, usw. Das Einzige, was unterwegs zu beachten ist, ist, daß man vom Opinel, bevor man die Leitungen kürzt, die Marmeladenreste vom Frühstück abwischen sollte. Die Alternative mit den Cantisockeln dünkt mir keinesfalls zuende gedacht. Entweder findet das alles in der Prärie, Pampa, den russischen Weiten statt, dann hat man eh keinen Sofortzugriff auf Infrastruktur. Will man dann im Ernst dafür einen Satz V-Bremsen nebst Leitungen und Griffen und all dem Zeuchs einfach mal so dabei haben? Dann würde auch ich von Geraffel reden. Oder aber, man ist in der Nähe einer menschlichen Niederlassung, dann kann man ganz erheblich viel schneller und einfacher entlüften oder eine neue Leitung einziehen (sollte der Werwolf die alte durchgebissen haben) als das komplette Bremssystem umzubauen. Ich entlüfte jedem, dessen Bremse mir werkzeugmäßig zugänglich ist, das System in maximal 15 Minuten. Die Sache mit den Spannachsen sehe ich mit gemischten Gefühlen. Es geht nicht um Temperaturen. Es geht um Festigkeit. Allen frommen Lobpreisungen aus dem Hause tune und von anderen Adressen zum Trotz: Leichtbau hat an einem Scheibenbremslaufrad am bepackten Reiserad in der Tat nichts zu suchen. Eine recht selbstbewußt angespannte 5mm Achse ist das Minimum, wenn sie aus Stahl ist und anständige Enden besitzt, Pitlock taugt in dieser Beziehung nach meiner Erfahrung schon mal nix. Man merkt das beim Bremsen und auch zB im Wiegetritt und bei anderen hohen Belastungen, wenn die Schnellspanner zu nachgiebig sind. Eine Steckachse ist da schon eine andere Hausnummer. Zum Einbremsen: ich habe soeben neue Bremsscheiben (Tektro) mit neuen Saint-Bremsen mit neuen Metallbelägen verheiratet. Nach 10 kurzen und festen Zugriffen ist die Leistung da. 200 Hm Abfahrt bei 10% Gefälle reichen da dicke aus. Resinbeläge mögen da länger brauchen. Kolbenmobilisierung sehe ich kaum als Thema für hydraulische Scheiben bremsen moderner Bauart, auch wenn garantiert gleich jemand aufsteht und seine diesbezüglichen Erlebnisse schildert. Ich habe den Eindruck, daß das eher ein Alterungsproblem von HSxyz Bremsen ist.
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Edited by iassu (12/01/16 06:24 PM) |
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#1252369 - 12/01/16 06:47 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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Wegen 15 Zentimetern kürze ich keine Leitung. Da müsste ich schon mit dem Motorschiff Klammersack über das Wurstsuppenmeer gekommen sein. Im Gegenteil, eine gewisse Reserve ist ausgesprochen hilfreich, wenn man beispielsweise mal den Lenker ausbauen muss. Dass das gelegentlich nicht preußisch exakt winklig aussieht, ist nicht mein Problem. Auf den Druckpunkt wirkt es sich im Gegensatz zu Drahtzugleitungen nicht aus.
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#1252387 - 12/01/16 08:19 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Falk]
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Diese Reseve ist da selbstverständlich schon mit einberechnet.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1252393 - 12/01/16 09:17 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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Es könnte eventuell sinnvoll sein, die entsprechenden Stutzen im Gepäck zu haben, aber schleppt ihr wirklich die Spritzen und ne Flasche DOT/Mineralöl mit? Never ever! Bevor ich sowas mitnehme, schlepp ich einen Ersatzrahmen mit, der kann ja schliesslich auch brechen. Ich hab meine ersten 5 scheibengebremsten Jahr komplett ohne solcherlei Werkzeuge verbracht. Einmal bin ich sogar mal mit defekter Scheibenbremse in den Radurlaub aufgebrochen (die hiesigen Werkstätten haben sich alle geweigert was zu machen, weil völlig überlastet) und hab das unterwegs reparieren lassen. Mittlerweile hab ich das im Bastelkeller und einiges an Erfahrung mit Leitungskürzen und Entlüften - aber sowas mache ich einmal bei der "großen Inspektion", aber unterwegs hat die Bremse zu funktionieren und wenn sie das nicht tut, fliegt sie raus. Es gibt mittlerweile ausreichend zuverlässige Bremsen für kleines Geld.
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#1252488 - 12/02/16 11:35 AM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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[...]Eine recht selbstbewußt angespannte 5mm Achse ist das Minimum, wenn sie aus Stahl ist und anständige Enden besitzt, Pitlock taugt in dieser Beziehung nach meiner Erfahrung schon mal nix. Man merkt das beim Bremsen und auch zB im Wiegetritt und bei anderen hohen Belastungen, wenn die Schnellspanner zu nachgiebig sind.[...] Hi iassu, auf der letzten Tour - Systemgewicht ca. 135 kg, Schottland auf und ab, auf und ab, auf und ab ... http://radreise-wiki.de/images/Argos.jpg - hatte ich keine Problem beim Scheibenbremsen. Die Pitlocksicherung für Schnellspann-Naben steckt sowohl hinten als auch vorne am Rad. Muss ich mir jetzt Sorgen machen ?
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Edited by Radix (12/02/16 11:36 AM) |
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#1252489 - 12/02/16 11:39 AM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Radix]
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Ja. du hättest die Tour niemals machen dürfen!
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#1252490 - 12/02/16 11:46 AM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Radix]
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Ich dürfte ähnliche Lasten auf die Fahrbahn bringen und nutze Pitlock seit 2000. Bisher gab es keinen Grund, mir darüber allzusehr eine Platte zu machen. Die Pitlockspannstäbe sind doch weder besser noch schlechter als welche mit Inbuskopf. Seitdem die Öffnungen der Gabelschneiden eben wegen dem Kraftverlauf schräg nach vorn zeigen und damit einigermaßen ein Formschluss besteht, hat sich auch kein Laufrad vorn mehr schräggezogen.
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#1252503 - 12/02/16 12:13 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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Oh Mann, das macht mich total fertig
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#1252505 - 12/02/16 12:17 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Falk]
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schweißvonderstirnwisch
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#1252506 - 12/02/16 12:17 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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Das sind ja gleich mehrere Themen.
Mag sein, aber der "Auslöser" war ja ein gemeinsamer. Eine neu gekaufte Scheibenbremse hat üblicherweise Leitungslängen von 1 m vorne und 1,7 m hinten. [...] Also das nicht zu kürzen ist eigentlich kaum sachlich begründbar.
Schon klar, aber das mache ich zuhause, oder, wenn ich die Bremse unterwegs kaufe, dann sollte das der Verkäufer der Bremse für mich tun können. Und wenn alle Stränge reißen: Eine zu lange Hydraulikleitung hat faktisch keinen Einfluss auf die Funktion, ganz im Gegensatz zu mechanischen Brems- oder gar Schaltzügen. Die im Wiki geschilderten Arbeiten beziehen sich auf die heimische Werkstatt. Allerdings: wer das dort mal absolviert hat, macht das locker auch am Straßenrand. [...] Und ja: ich habe auf Reise dabei: Ersatzleitung, Spritze, Öl, Trichterset, Kleinzeuchs und natürlich Ersatzbeläge.
Die Werkstatttipps sind gut und richtig. Ich war nur verwundert ob der Tatsache, dass du wirklich das ganze Service-Werkzeug mitführst. Bisher war die Zurückhaltung hier im Forum diesbezüglich ja recht groß, kann sein, dass das in meinem langen Beitrag unterging. Daher noch mal etwas deutlicher: Wer nimmt noch Werkzeug zum Entlüften und Kürzen der hydraulischen Bremse mit auf Tour? Ersatzbeläge - ok, die hab ich auch dabei, wenn die verbauten nicht gerade frisch sind. Ersatzbremszüge hat man im anderen Fall auch dabei, wenn man keine Außenhülle mitschleppt, dann ist das schon eh nicht vergleichbar.
Den Plural kannst du streichen, ich nehme maximal einen langen Bremszug mit (für hinten, da Tandem). Und ja, das ist briefumschlagkompatibel. Eine scharfe Zange, die unterwegs zufriedenstellend ablängen kann, darf auch nicht aus dem Puppenstubenbederf aquiriert werden, dann braucht man noch, will man es richtig machen, eine Feile, die das Drahtspiralende glättet, usw. Das Einzige, was unterwegs zu beachten ist, ist, daß man vom Opinel, bevor man die Leitungen kürzt, die Marmeladenreste vom Frühstück abwischen sollte.
Mir ist das schlicht zu viel Werkzeug für in meinen Augen sehr unwahrscheinliche Defekte. Aber vielleicht irre ich da? Das Opinel ist auch dabei, richtig, aber ne Feile habe ich genausowenig dabei wie ne Bowdenzugzange. Ein mit Kabelbindern zusammengehaltenes Bowdenzugschleifchen gewinnt keinen Schönheitspreis, reicht aber, um Funktion zu garantieren. Ablängen kann man dann da, wo es sich anbietet oder eben allerspätestens zuhause. Die Alternative mit den Cantisockeln dünkt mir keinesfalls zuende gedacht. Entweder findet das alles in der Prärie, Pampa, den russischen Weiten statt, dann hat man eh keinen Sofortzugriff auf Infrastruktur. Will man dann im Ernst dafür einen Satz V-Bremsen nebst Leitungen und Griffen und all dem Zeuchs einfach mal so dabei haben? Dann würde auch ich von Geraffel reden.
Wenn man es mitführt, dann kann man es auch gleich montieren. Das funktioniert bei unserem Tandem mit den vier Bremsen von Haus aus so. Ansonsten ist die Idee der vorhandenen Sockel natürlich, dass man beim Baumarkt um die Ecke oder dem kubanischen Fahrradbastler vielleicht keine Scheibenbremse, wohl aber funktionierende V-Bremsen oder Cantileverbremsen bekommen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Notfall nicht möglich ist mit einer Bremse bis zur nächsten Radservicestation zu kommen, halte ich für ausgesprochen gering. Und wenn, dann ist eben mal etwas Schieben angezeigt. Oder die Mitnahme in anderen Verkehrsmitteln. Was das Entlüften betrifft: Ist sowas mal "spontan" nötig? Nach meiner Einschätzung passiert sowas schleichend. Und auch der Austausch von DOT, welches Wasser aufgenommen hat, ist ja nichts, was unplanbar über einen kommt. Leichtbau hat an einem Scheibenbremslaufrad am bepackten Reiserad in der Tat nichts zu suchen.
Uff, die alte Diskussion SchwLAbt gegen Luff wollte ich nicht aufmachen, aber auch due weißt, dass man das anders einschätzen kann. Eine recht selbstbewußt angespannte 5mm Achse ist das Minimum, wenn sie aus Stahl ist und anständige Enden besitzt, Pitlock taugt in dieser Beziehung nach meiner Erfahrung schon mal nix. Man merkt das beim Bremsen und auch zB im Wiegetritt und bei anderen hohen Belastungen, wenn die Schnellspanner zu nachgiebig sind. Eine Steckachse ist da schon eine andere Hausnummer.
Hm, am Tandem ist mir trotz 203er Scheiben und Wiegetritt noch kein Problem mit den Pitlock-Achsen aufgefallen. Die Titanachsen an meinem Crosser verfügen über keinen Schnellspanner, sondern Inbusschrauben und die werden genau nach Vorgabe auf 7Nm angezogen. Probleme gab es auch da bisher nicht. Ist das nur das Glück des Leichtsinnigen, oder wie sehen es die anderen? Weder von Pitlock noch von dem Spannachshersteller sind mir Warnungen/Ausschlüsse bzgl. Scheibenbremseinsatz bekannt. Zum Einbremsen: ich habe soeben neue Bremsscheiben (Tektro) mit neuen Saint-Bremsen mit neuen Metallbelägen verheiratet. Nach 10 kurzen und festen Zugriffen ist die Leistung da. 200 Hm Abfahrt bei 10% Gefälle reichen da dicke aus. Resinbeläge mögen da länger brauchen.
Da sind wir uns ja weitgehend einig. Falks pragmatische Position finde ich einleuchtend: Etwas mehr Umsicht in der Einfahrphase sollte genügen. Wer sofort die volle Bremsleistung braucht, kann den Zirkus mit einer Dauerbremsabfahrt oder den Sprint-Verzögerungsrennen machen. Ansonsten reicht halt auch normaler Fahrbetrieb. Kolbenmobilisierung sehe ich kaum als Thema für hydraulische Scheiben bremsen moderner Bauart, auch wenn garantiert gleich jemand aufsteht und seine diesbezüglichen Erlebnisse schildert. Ich habe den Eindruck, daß das eher ein Alterungsproblem von HSxyz Bremsen ist.
Bist du bisher Zwei- oder Vierkolbenbremsen gefahren? Bei meinen CodeRs ist es sowohl vorn als auch hinten ab und an ein Thema, dass sich die vier Kolben pro Zange nicht ganz einig sind, wer "voran" geht und wer "stecken bleibt". Da ist eine Mobilisierung schon ab und an angezeigt. Kann aber auch daran liegen, dass die verbauten Kolben/Dichtungen nicht mehr ganz in Ordnung sind. Die neuen liegen bereits da, aber nach noch nicht einmal 10Mm wollte ich da noch nicht unbedingt wechseln. Mobilisieren hat bisher immer für den nächsten Urlaub gereicht.
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#1252507 - 12/02/16 12:19 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Radix]
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Was macht ihr Jungs eigentlich, wenn die Bremse intakt bleibt, euch aber auf Tour ein Knochen bricht? Über Flickzeug für den Fahrer liest man hier ja praktisch nichts.
Eigenartigerweise verlässt sich dabei scheinbar Jeder auf Mitmenschen?
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph |
Edited by cterres (12/02/16 12:22 PM) |
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#1252509 - 12/02/16 12:23 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: cterres]
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AndreMQ
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.... flicken geht nicht, muss zusammenwachsen. Letzteres machen leider Bremsen wiederrum nicht Aber sehe das auch so: man kann es mit dem Mitnehmen von Material übertreiben.
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#1252511 - 12/02/16 12:27 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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Was das Entlüften betrifft: Ist sowas mal "spontan" nötig?
Ohne dass ich eine griffige Erklärung dafür bieten könnte hatten wir schon einen recht plötzlichen Totalausfall bei einer Scheibenbremse, der durch Entlüften geheilt werden konnte. Allerdings befanden sich die Scheibenbremsen nicht an einem Reiserad, daher ist das ganze OT. Unser Reiserad hat ja nach wie vor hyraulische Felgenbremsen und da sind wir uns was das Entlüftungs-/Reparaturset angeht nicht so ganz einig mit uns selbst. Wir hatten es manchmal dabei, manchmal auch nicht. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass wir es auch deshalb tendenziell eher nicht mitnehmen, weil wir das Entlüften bisher genau einmal durchgeführt haben und ohne genaue Anleitung nicht so richtig wissen wie das geht. Aber das Problem lässt sich im Zeitalter des Indernetzes ja lösen. Das einzige Mal wo wir ein Entlüftungsset hätten brauchen können (da hat sich beim Transport die Verschraubung der Leitung am Griff gelöst, fragt bitte nicht wie sowas passieren kann), war es nicht dabei. Allerdings war das in Deutschland und wir haben recht problemlos einen Laden gefunden, der die Bremse neu befüllt hat. Und witzigerweise unsere schon sehr betagte HS33 mit den Worten 'normalerweise werden Radläden an denen arm' kommentiert hat. Martina
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#1252543 - 12/02/16 01:26 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: ]
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Ich habe unter anderem etwas Verbandszeug, eine Splintschiene (Schaumstoff mit Alublech im Kern, sehr leicht) und Eispacks dabei. Teils auch, um selber helfen zu können. Genau wie beim Fahrrad kann ich auch für menschliche Wehwehchen nicht Alles mitschleifen und konzentriere mich auf sinnvolle und wahrscheinliche Szenarien. So führe ich zum Beispiel eine kleine Tube Sekundenkleber (chirurgischer Wundkleber) im Verbandszeug mit, um tiefere Schnittwunden provisorisch verschließen zu können. Wiegt nix, ist klein und effektiv für den Notfall (allerdings nix für Laien). Für den schon recht unwahrscheinlichen Fall, das ich Jemandem mit stark blutender Schnittwunde treffe oder selbst sowas erleide und das Verbandszeug nicht ausreicht.
Meine Bremse, insbesondere da doppelt vorhanden und zur Weiterfahrt kaum relevant, versorge ich unterwegs nicht mit Ersatzteilen. Das käme in der Rangfolge der Ersatzteile erst weit hinten, nach Schraubwerkzeug, Pumpe, Schlauch, Reifen und diversem Kleinkram. Bezogen aber auf Europa und besiedeltes Gebiet. Das mag für menschenleere Gegenden anders sein.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph | |
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#1252548 - 12/02/16 01:48 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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Nunja, selbstmurmelnd sind meine heiligen Stellungnahmen auch mit subjektiven Ingredienzien durchsetzt. Vielleicht hab ich dazumal das Pitlockzeuchs nur nicht fest genug angeknallt. Am SON bleibt einem klassischerweise ja auch nix anderes übrig, als Stahlachse und Aluköpfchen zum spannen zu verwenden, geht aber.
Was die Defekte angeht: ich bin der Meinung, daß funktionierende Systeme das tendenziell auch weiterhin tun. Deswegen sehe ich auch keinerlei Grund für Ängstlichkeiten bei hydraulischen Bremsen, es sei denn, sie haben schon immer rumgemuckst. Es geistern ja aber immer wieder die Pakistan-Himalaya-Sudan-Outback-Rad-auf-den-Bus-geworfen-Horrormeldungen herum. Bei denen nur die Wahl bestand, noch auf maximal rustikale Art zwischen Hühnern und Kopftüchern weiterzureisen, oder eben an Ort und Stelle zu verenden.
Hierbei sehe ich dasselbe Gefahrenpotential für Seilzug wie für Hydroleitungen. Und dann finde ich es etwas kurz gedacht, wenn man keine Außenhülle dabei hat, dem Hydrokumpel aber vorhält, daß Leitungswechsel so kompliziert sei und das ganze Geraffel und so.....
Wenn es nur um auszutauschende Drähte geht, finde ich, sollte Mancher vielleicht das Rad vor Abreise besser inspiziert haben. Die kollabieren normalerweise nämlich auch nicht, weil das Rad neben drei Gänseblümchen geparkt wurde.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (12/02/16 01:49 PM) |
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#1252550 - 12/02/16 02:01 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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AndreMQ
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... Was die Defekte angeht: ich bin der Meinung, daß funktionierende Systeme das tendenziell auch weiterhin tun.... Das ist auch der Grund für regelmäßige Wartung: die Zuverlässigkeit steigt, die Wahrscheinlichkeit für den Teilausfall sinkt einfach (deshalb ja die viele, vorbeugende Wartung bei Fluggerät - man kann halt nicht mal rechts ranfahren - Turbinenersatzteile oder eine Landeklappe mitzunehmen ist ziemlich sinnlos).
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#1252568 - 12/02/16 04:30 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: iassu]
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[zitat=derSammy] Eine scharfe Zange, die unterwegs zufriedenstellend ablängen kann, darf auch nicht aus dem Puppenstubenbederf aquiriert werden, dann braucht man noch, will man es richtig machen, eine Feile, die das Drahtspiralende glättet, usw. Das Einzige, was unterwegs zu beachten ist, ist, daß man vom Opinel, bevor man die Leitungen kürzt, die Marmeladenreste vom Frühstück abwischen sollte. Nö, scharfe Zange ist Luxus und nicht unbedingt nötig. In dem extrem seltenen Fall, dass ich AUF DER STELLE einen Zug auswechseln muss, dann kann ich den Neuen ungekürzt zusammenrollen, und irgendwo festbinden. Ablängen tu' ich dann bei nächster Gelegenheit und dann kommt auch ne Endkappe drauf. Und: Feile zum Drahtspiralenden glätten? Für was? Btw. BB7 sind zwar nicht perfekt, aber funktionieren gut genug, um sich nicht mit hydraulischen System rumzuärgern, Dot oder Mineralöl.
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#1252570 - 12/02/16 04:41 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: macrusher]
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Das mit der Zange und der Feile bezog sich auf das Erneuern der Außen-Spiraldrahthülle. Was von den meisten so gerne wegignoriert wird.
Vielleicht nochmal meine Standpunkt auf den Punkt gebracht:
Was ein herkömmliches Drahtseil- bzw Spiralhüllensystem überlebt, das übersteht auch eine Hydraulikleitung und umgekehrt. Angenommen, bei einem Verladevorgang bleibt das Rad am Bremszug hängen und wird nur von diesem am Absturz vom Busdach oÄ gehindert, ist der zu nix mehr zu gebrauchen. Eine solcherart geschundene Außenhülle nebst Zug kann man vergessen. Das ist um keinen Deut besser als eine kaputte Hydraulikleitung. Wenn man für den gegenteiligen Fall vorsorgen will, muß man in beiden Fällen komplette Ware mitführen, alles andere ist zu kurz gedacht.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1252680 - 12/03/16 01:24 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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[...] Ich finde nicht, das Kürzen/Ersetzen und Entlüften der Hydraulikleitung mit Bordmitteln nötig sein müssen. [...] Es könnte eventuell sinnvoll sein, die entsprechenden Stutzen im Gepäck zu haben, aber schleppt ihr wirklich die Spritzen und ne Flasche DOT/Mineralöl mit? Bei einer Expeditionsreise mag das anders aussehen, aber auch da würde ich mir wohl überlegen, ob ich das Geraffel mitschleppen will, oder für den Pannenfall einfach noch ein paar Cantisockel am Rad haben will und gut. [...] Hi, ich würde nicht auf die Idee kommen, diese Unmenge an Geraffel mitzuschleppen. Ich habe auch keine Gussets zum Einlöten in den Rahmen oder ein Ersatz-Öldämpferelement dabei. Auf der letzten Radreise hatte ich zum ersten Mal einen Sturzschaden an der 203mm Scheibe. Diese konnte ich auf dem Campingplatz mit Augenmaß geradebiegen - passt. Außerdem bin ich unwissentlich mit einem Miniloch in der Ölleitung losgefahren (frisch befüllt und entlüftet). Den knappen Monat Radfahren hat das langsam austretende Öl gerade so gereicht. Meine Rückfallebene zum Nachfüllen war etwas geschnorrtes Rasenmäheröl vom Campingplatz - mit unbekanntem Risiko für die Dichtungen. In Summe sind hydr. Scheibenbremsen für mich seit 8 Jahren und 8 Ländern auf 2 Rädern die Teile, um die ich mir am wenigsten Sorgen mache. Mehr Ausfälle hatte ich dagegen an Rahmen (Rohr verbogen; zwei Lagersitze ausgeschlagen; Öldämpfer defekt), Nabendynamo, Lichtanlage, Kurbelsatz, Laufrädern usw. usw. Das mit den Spannachsen (kein Alu und kein Titan) lese ich so das erste mal und frage mich, ob das wirklich relevant ist? [...] Aber wenn man dann noch die anderen Metallübergänge beachtet - reicht dann die Temperatur, dass der Plastikeinsatz beim Schnellspanner schmilzt? Kleine Bemerkung: Was an üblichen (Schnell-)Spannachsen die Kräfte aufnimmt ist alles aus Metall. Aus Plastik kenne ich nur die Überkappen - das würde auch sonst nicht halten, wenn man kein faserverstärktes Pornoplastik einsetzt. Und in wie weit könnte ein Spanner aus Alu oder Titan den Kräften nicht gewachsen sein? Gibt es Fälle, wo die einfach durchgebrochen sind? Mit 135kg Systemgewicht und verschiedenen Aufbauten am Vorderrad ist mir noch nicht untergekommen, dass die Nabe bei langen Abfahrten mehr als handwarm wurde (z.B. in den Bergen im warmen Nordlaos). Die Wärme muss durch den dünnen, stark belüfteten Stern der Bremsscheibe in die Nabe. Und dort lokal viel Metall gleichmäßig durchwärmen (Gabelholm, Nabe, Schnellspanner). Ich denke, das Fading kommt LANGE vor einem Wärmeeintrag, der den Schnellspanner über 60°C bringt. Die Notwendigkeit vom Einbremsen neuer Beläge/Scheiben wird ja auch ambivalent gesehen. Da könnte man ein Wort mehr dazu verlieren. Nach ungewollten Ölsauereien und dem notwendigen Entfetten von Belägen&Scheibe mit Spiritus verbleibt bei mir ein minimaler Ölfilm. Meine Technik bei neuen oder leicht öligen Bremsbelägen: Im kleinsten Gang mit einer angezogenen Scheibenbremse im Schrittempo 2-3 Minuten fahren. Schön anstrengen. Durch das niedrige Tempo wird die Bremse nicht vom Fahrtwind gekühlt. Alles wird mächtig heiß, man erlebt Fading. Nach 2-3 Minuten des Abkühlens sollte die Bremse mächtig Biss haben. Das mache ich erfolgreich seit Jahren. Die Hersteller schreiben aber vor, verölte Beläge zu entsorgen - das sei zur Sicherheit erwähnt. Weitere Tipps: - Mein bevorzugter Bremsenreiniger ist Spiritus. Ohne Ölkonzerne hergestellt, CO2-arm, und bei mir auch als Kochertreisbstoff an Bord. - Bei neueren hydraulischen Magura und Shimano Bremshebeln passen Einmalspritzen ohne Kanüle direkt auf den Ausgleichsbehälter. Die Spritzen bekommt man fast überall auf der Welt, falls man mal entlüften/befüllen möchte.
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#1252691 - 12/03/16 02:25 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Lord Helmchen]
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Meine Technik bei neuen oder leicht öligen Bremsbelägen: Im kleinsten Gang mit einer angezogenen Scheibenbremse im Schrittempo 2-3 Minuten fahren. Schön anstrengen. Durch das niedrige Tempo wird die Bremse nicht vom Fahrtwind gekühlt. Alles wird mächtig heiß, man erlebt Fading. Nach 2-3 Minuten des Abkühlens sollte die Bremse mächtig Biss haben. Das mache ich erfolgreich seit Jahren. In der Ebene habe ich es noch nicht geschafft. Im Gefälle funktioniert die Geschichte recht gut. Ich habe es allerdings auch nur bei Hinterradbremsen machen müssen. Sollte ich doch mal Schmierstoffprobleme am Vorderrad bekommen, siegt wohl die Feigheit.
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#1252697 - 12/03/16 03:03 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Falk]
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In der Ebene habe ich es noch nicht geschafft. Im Gefälle funktioniert die Geschichte recht gut. Ich habe es allerdings auch nur bei Hinterradbremsen machen müssen. Sollte ich doch mal Schmierstoffprobleme am Vorderrad bekommen, siegt wohl die Feigheit.
Ein guter Hinweis. Ich bringe etwas mehr Watt auf die Pedale als Max M. mit seinen 80 kg. Die Hilfe einer Abfahrt bei nierier Geschwindigkeit(!) kann sich gut machen. In all den Jahren hatte ich mal einen einzigen Bremsbelag der weich geworden ist. Auf der intakten Trägerplatte habe ich irgendwann bei einer Wartung festgestellt, dass ich 40% des Belags mit einem Schraubenzieher einfach abkratzen kann. Die Bremsleistung war im Nachinein auch nur mittelprächtig. Ob das an Verölung, jahrenlangen Witterungseinflüssen oder sonstwas lag, kann ich nicht sagen. Seitdem achte ich darauf und hatte nie wieder solche Probleme.
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#1252706 - 12/03/16 03:38 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Lord Helmchen]
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Schleichfahrt muss gar nicht sein. Eine einzelne Bremse richtig hochheizen geht zügig deutlich besser. Nur muss die Fuhre hinterher noch sicher aufgehalten werden können – und da kommt dann die gewisse Feigheit ins Spiel.
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#1252734 - 12/03/16 07:15 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: derSammy]
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AndreMQ
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Wichtig wäre mMn, die Scheibenbremsen einfach in einem Stück (Zange + Leitung + Griff) vom Rad nehmen zu können. Das muß die Leitungsverlegung hergeben. An der abgenommenen Bremse kann man nach Spülen mit Wasser (keine verschmutzten Kolben zurückschieben) eigentlich von Mobilisieren (ohne Werkzeug) über Entlüften (Entlüftungswerkzeug) bis zum Wegwerfen bei Aussichtslosigkeit alles machen. Entlüftungswerkzeug nehme ich aber nicht mit, das wird ggfs. vor der Reise erledigt.
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#1252739 - 12/03/16 07:48 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: macrusher]
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...... BB7 sind zwar nicht perfekt, aber funktionieren gut genug, um sich nicht mit hydraulischen System rumzuärgern,.... Andreas, bricht mir brich das Herz BB7 Aber im Kern, und nachdem ich die Diskussion aufmerksam gelesen habe, komme ich zu der gleichen Aussage. Und wenn der andere Andreas oben von den Busdächern schreibt - die sind gelegentlich nicht nur im Himalaya notwendig. Wir hatte in diesem Jahr in Russland zwei Dachtransporte und ich habe schon wegen meiner BB7 Blut und Wasser geschwitzt. Ob eine hydraulische Bremsleitung Schaden erlitten hätte, kann ich naturgemäß nicht sagen, bin aber froh, dass ich es nicht testen musste. Das von Sammy beschriebene Reparatur - Geraffel wäre auf jeden Fall mitzunehmen gewesen. Die Chance zwischen den Startpunkt der letzten Reise - Irkutsks - und dem Ziel - Ulan Bator - irgend etwas besorgen zu können halte ich für außergewöhnlich gering.
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#1252744 - 12/03/16 08:48 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: ]
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Wichtig wäre mMn, die Scheibenbremsen einfach in einem Stück (Zange + Leitung + Griff) vom Rad nehmen zu können. Das muß die Leitungsverlegung hergeben. Das geht bei meinen Böcken, ich mache es aber nicht gerne. Aus Instandhaltungssicht ist das Innenverlegen der Bremsleitungen genauso abzulehnen wie das Nutzen von Rahmenösen. Nur kriegen unsere »Ästheten« schon Pickel, wenn sie das nur hören. Mit dem Entlüften hättest Du vermutlich recht. Nur ist das größte Risiko der unkontrollierte Fremdtransport, insbesondere beim Fliegen. Bei Reisen ohne Lufttransport brauche ich das Hydraulikzeug nicht. Von schlechtgelaunten Güterbodenmitarbeitern will ich mir den Urlaub jedenfalls nicht versauen lassen.
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#1252748 - 12/03/16 09:17 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: Falk]
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AndreMQ
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Ja, man muss wenigstens unterwegs demontieren können, sonst braucht man gar nicht anzufangen und da sind einige Konstruktionen extrem hinderlich - vor allem, wenn vorher nicht wenigstens mal mit dem Reisewerkzeug auch probiert wird. Flugreise und Hydraulikbremsen ist ein interessanter Punkt: in Öl (und DOT?) ist immer Luft gelöst (nicht wenig), das aber keine Blasen bildet, nicht stört und auch nicht "entlüftet" werden kann. Geht das bei niedrigem Luftdruck aus der Lösung in Blasen und hat da schon mal jemand Probleme bemerkt?
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#1252750 - 12/03/16 09:34 PM
Re: Mal wieder Scheibenbremse: Werkzeug+"Tipps"
[Re: ]
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Das Problem sehe ich nicht. Der Kabinendruck liegt im Reiseflug so etwa bei 2500 Metern und in vergleichbaren Höhen waren schon viele. Auch El Alto (b La Paz) mit über 4000 Metern ist für die hydraulische Bremse kein Problem. Kritisch ist echt nur die unsachgemäße, zuweilen böswillige Handhabung.
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