Hallo zusammen,

ich habe diese Frage bereits im Weltreiseforum gestellt, aber kaum Meinung dazu bekommen. Vielleicht habe ich hier mehr Glück, auch wenn die Meinungen vin Natur aus mehr radlastig sein werden ;-)

2006 solls bei uns losgehen. Uns schwebt eine Reise um die Welt mit dem Fahrrad vor. Nur leider haben wir (noch) keine Erfahrung mit längeren Radreisen.

Mit dem Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln waren wir bereits wochenlang in Europa, Amerika und Nordafrika unterwegs. Somit haben wir auch eine solche Reise als Aternative im Hinterkopf.

Mich würde interessieren welche Vor- und Nachteile ihr für die beiden Optionen Weltreise mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln seht. Wie sind Eure Erfahrungen? Wer hat schon beides gemacht und kann von den Unterschieden berichten?

Natürlich will ich meine eigenen Senf dazu abgeben, wobei die bezüglich einer Fahrradreise kaum praxiserprobt sind. Alle Vor- und Nachteile ohne Reihenfolge.

Vorteile Radweltreise:
- körperliche Betätigung
- man ist oft in der Natur
- Camping-/Kochausrüstung kann mitgenommen werden (-> oft geringere Kosten unterwegs)
- geringe Transportkosten

Nachteile Radweltreise:
- teure Ausrüstung, Reperaturen
- sperrige Ausrüstung / Schwierigkeiten Rad & Ausrüstung an einem sicheren Ort unterzubringen -> Diebstahlgefahr
- Wind und Wetter ausgesetzt
- Hunde scheinen Radler in manchen Ländern förmlich von der Straße zu jagen

Vorteile Rucksackweltreise:
- günstige Ausrüstung
- alles was man besitzt hat man auf dem Rücken & kann man fast überall mitnehmen
- Unterwegs trifft man oft andere Backpacker

Nachteile Rucksackweltreise:
- in vielen Ländern haben die Backpacker keinen sonderlich guten Ruf
- obwohl ich gross bin, ist bei mir die Schmerzgrenze bereits bei 12 kilo erreicht, d.h. mitnahme von zelt, schlafsack, kocher etc. kaum moeglich (-> hoehere kosten unterwegs)
- städtelastige Reise, zuweilen Schwierigkeit in die Natur zu kommen

Vielen Dank und noch mehr Grüße
Chris!

Einer der grössten Vorteile beim Reisen mit Rad, die du nicht erwähnt hast, fand ich stets die Unabhängigkeit.
Man kommt mit dem Fahrrad überall hin, ist nicht auf ein anderes Transportmittel abhängig. Freies Camping ist wesentlich einfacher. Bei Rucksackreisen fand ich es stets etwas mühsam auf Zeltplätze zu kommen. Mit dem Rad mal einige Kilometer irgendwohin ist kein Problem, aber mit dem vollbeladenen Rucksack? Fand es teils auch ganz praktisch mit dem Rad eine Stadt zu besichtigen. Man kommt sehr schnell herum und ist nicht auf Nahverkehrsmittel angewiesen.
Zudem ist man mit dem Rad einfach etwas näher an der Landschaft. Man hört die Grillen grillen, man riecht die Blumen, man hört die Vögel zwitschern, ...

Hallo,

ist schwer zu beantworten, da hierbei immer jede Menge individuelle Apsekte einfliessen. Ich bin zwar auch gerne mit Rucksack unterwegs, für eine größere Reise würde ich jedoch das Fahrrad vorziehn, ua auch wegen der schon erwähnten Unabhängigkeit. Die jeweiligen Vor- und Nchteile habt Ihr ja schon aufgezählt, ich reiche noch einen nach: Ersatz- und Verschleißteile. -Reifen mitnehmen? - "verdächtige" Ersatzteile zu Hause bei Bekannten lagern und auf Anfrage zusenden lassen? Sehr hilfreich wäre es, soviel wie möglich an Wartung und Reparaturen selber machen zu können.

Ihr soltet auf jeden Fall eine längere Reise mit dem Rad unternehmen, einfach um zu sehen ob es was für Euch ist.

Gruß Thorsten

Das kann man doch kombinieren!
So mache ich es schon seit Jahren, allerdings komme ich nur im auf Ein- bis Vierwochenfuhren. Häßliche Abschnitte lassen sich in Bauchlage überwinden. Es gibt dann nur ein Problem: Das ist ein Verstoß gegen die reine Lehre und weniger prestigeträchtig.

Falk, (im Liegewagen um die Welt)

hallo chris+dagmar,
ich bin seit fast 6 monaten mit dem fahrrad unterwegs, und halte mich gerade im iran auf. mir geht es so, dass ich mir schon manchmal "nur" einen rucksack wuensche, aber wenn man dann nach ein paar erholungstagen wieder auf dem rad sitzt geht es wieder. ich bin ganz froh, dass ich das rad als fortbewegungsmittel gewaehlt habe, da man doch sehr unabhaengig von anderen transportmitteln ist, und man hat immer noch die moeglichkeit sein rad in einen bus oder zug zu verladen.
zwei dinge noch, ich bin auch einfach ins kalte wasser gesprungen und habe mich auf meinen "asinus" gesetzt. bin also ohne langreiseerfahrung mit dem rad losgefahren, und es klappt ausgezeichnet. man muss in erster linie das radfahren lieben. alles andere kommt dann von ganz alleine. desweiteren sind die lebenshaltungskosten seit rumaenien so guenstig geworden, dass man mit dem zelt und der selbstversorgung kaum geld spart. trotzdem campe ich desoefteren wild, da ich einfach gerne in der natur bin.
ich denke ihr muesst euch einfach nur selbst fragen worauf ihr am meisten lust habt und los gehts. ausserdem kann man im fall der faelle sein rad immer noch nach hause schicken oder es zu geld machen. also wuerde ich das rad immer erstmal mitnehmen, und mir die moeglichkeit offen lassen mit dem rucksack weiterzuziehen.

bis dahin gegenwind und plattfuesse, und lasst mich von eurer entscheidung wissen daniel

Klar, man kanns nicht an Vor- und Nachteilen festmachen. Wie man reist ist immer auch eine ganz persönliche Entscheidung, sei es eine aus dem Bauch oder durch persönliche Erfahrungen. Unsere Bäuche sagen Fahrrad, doch eine längere Reise damit haben wir freilich noch nicht gemacht. Die werden wir aber sicher mal einlegen bevor es auf große Reise um den Globus geht.

Jedenfalls Danke für Eure Meininungen. Vielleicht kommen ja noch einige dazu.

Gruß
Christof

Hi,

macht doch einmal eine 3-4 wöchige Radreise zum Ausprobieren. Ausrüstung lässt sich vielleicht auch mal bei Bekannten/Freunden ausleihen. Ich würde hierfür (noch) keine teuren Anschaffungen machen.
Wenn die 3-4 Wochen schön waren, ist das zwar noch keine Garantie für das Gelingen einer Radweltreise, aber zumindest eine weiterhelfende Erfahrung.

Gruß

Hi,
ich habe ein Problem mit Eurer Liste Vor-, bzw Nachteile, anbei kurze Anmerkungen

Vorteile Radweltreise:
- körperliche Betätigung
ebenso beim Wandern mit Rucksack
- man ist oft in der Natur
ebenso beim Wandern mit Rucksack
- Camping-/Kochausrüstung kann mitgenommen werden (-> oft geringere Kosten unterwegs)
ebenso beim Wandern mit Rucksack
- geringe Transportkosten
ja, dafür bei evtl. Flügen oft Sonderkosten

Nachteile Radweltreise:
- teure Ausrüstung, Reperaturen
- sperrige Ausrüstung / Schwierigkeiten Rad & Ausrüstung an einem sicheren Ort unterzubringen -> Diebstahlgefahr
das ganz sicher, größere Städte meiden wir weitestgehend
- Wind und Wetter ausgesetzt
ebenso beim Wandern mit Rucksack
- Hunde scheinen Radler in manchen Ländern förmlich von der Straße zu jagen
richtig, aber man lernt Verhaltensmaßnahmen

Vorteile Rucksackweltreise:
- günstige Ausrüstung
- alles was man besitzt hat man auf dem Rücken & kann man fast überall mitnehmen
- Unterwegs trifft man oft andere Backpacker
mit dem Rad andere Radler!

Nachteile Rucksackweltreise:
- in vielen Ländern haben die Backpacker keinen sonderlich guten Ruf
- obwohl ich gross bin, ist bei mir die Schmerzgrenze bereits bei 12 kilo erreicht, d.h. mitnahme von zelt, schlafsack, kocher etc. kaum moeglich (-> hoehere kosten unterwegs)
- städtelastige Reise, zuweilen Schwierigkeit in die Natur zu kommen
das sehe ich als Hauptproblem, man bewegt sich doch immer in der Nähe der öffentlichen Verkehrsmittel

Ich habe mich zum Radreisen entschlossen, nicht weil mir das Radeln den Hauptspaß bereitet, sondern weil es für uns flexibler und günstiger scheint. Unterwegs bekommen wir schnell Kontakt zu neugierigen Einheimischen. Nach unseren ersten 16 Wochen am Stück durch Europa würde ich es nicht anders haben wollen.

liebe Grüße
Melanie
www.roundtheworldtour.de

Hallo,
ich bin jetzt seit einem Jahr mit dem Rad unterwegs und kann es euch nur empfehlen. Zuvor war ich auch mehrfach 7-8 Monate mit dem Rucksack unterwegs, werde das sicher auch mal wieder machen aber nicht so geniessen wie das radeln.
Eine wichtige Frage ist wie gesellig ihr seid. Mit dem rucksack springt man nunmal mit Bus und Zug meistens von Touristenort zu Touristenort, meistens den Orten folgend die im Reisefuehrer stehen. Da das alle Backpacker machen trifft sich da und man ist immer von vielen Touristen umgeben. Wenn ihr das moegt, gerne Leute aus allen Laendern um euch habt dann spricht das fuer den Rucksack. Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwgs seid kommt ihr je nach Gegend alle paar Wochen in so einen Ort und seid ansonsten alleine mit den Einheimischen. Ich ziehe das vor, auch wenn ich es oft sehr geniesse nach einer Weile mal wieder mit Leuten englisch sprechen zu koennen, zum Fruehstueck ein Pancake zu essen und nicht wie z.B. in China immer Nudelsuppe mit Huehnerfuessen und mittags ne Pizza.
Im Moment bin ich in Vietnam, und der Tourismus geht mir ziemlich auf die Nerven. Zuvor war ich in China unterwegs und habe mir, da ich krank und unmotiviert war 7 Wochen mit Bus und Bahn die touristischen Sehenswuerdigkeiten angesehen. Und es gehasst! Als ich dann die letzten 2 Wochen in China wieder radelte und ploetzlich durch die laendliche Gegend Chinas radelte wo keine Touristen sind hat sich das Bild voellig gewandelt. Ich bin sicher immer noch kein China-Fan, aber die 2 wochen auf dem Rad waren tausendmal schoener und interessanter als die 7 Wochen mit Rucksack., wenn auch viel anstrengender, nicht physisch sondern psychisch.

Noch was zu euren Vor-und Nachteilen:
- körperliche Betätigung
- man ist oft in der Natur
- Camping-/Kochausrüstung kann mitgenommen werden (-> oft geringere Kosten unterwegs)
- geringe Transportkosten

Richtig, und im Gegensatz zu einer vorigen Antwort habt ihr das mit dem Rucksack nicht. Um zu wandern und in der Natur zu sein muesst ihr erst in ein entsprechendes Gebiet, danach wieder mit dem Bus weiter und wieder in die Gegend wo ihr wandern wollt und so weiter. Es sei denn ihr wandert wrklich durch die Laender, ohne Bus und Zug. Mit dem Rad habt ihr das jeden Tag. Allerdings natuerlich auch wenn die Landschaft nicht so toll ist.
Und auch wenn ein Land noch so billig ist, mit dem Rad wird es billiger. Nicht zuletzt weil ihr oft von Leuten eingeladet werden zum uebernachten oder essen. Mit dem Rucksack habt ihr das wenig, da dort wo man als Backpacker ist die Leute an Touristen gewoehnt sind und sicher nicht einladen.

Nachteile Radweltreise:
- teure Ausrüstung, Reperaturen
- sperrige Ausrüstung / Schwierigkeiten Rad & Ausrüstung an einem sicheren Ort unterzubringen -> Diebstahlgefahr
- Wind und Wetter ausgesetzt
- Hunde scheinen Radler in manchen Ländern förmlich von der Straße zu jagen

alles richtig. Ich hatte Glueck bei den Reperaturen, habe mir aber auch bei der anschaffung das Rad was kosten lassen. Ich werde das Rad ja noch lange fahren wenn ich wieder zurueck bin. Wenn ich bedenke was ein Flugticket kostet... und davon hab ich nach der Heimreise nix mehr. Das Rad ist dann immer noch was wert. Und bei mir hats sich wirklich gelohnt. Auf 15000km einen Platten. Ansonsten Ritzelpaket und Kette einmal gewechgelt. Das wars!
den vorderen Reifen habe ich immer noch drauf, hinten hatte ich Schwalbe, aber schlechte Erfahrungen, seit 1500 km ein chinesischer Reifen fuer 2 Euro. Top! Und ich bin zum Teil ueber wirklich ueble Pisten geholpert!


Nachteile Rucksackweltreise:
- in vielen Ländern haben die Backpacker keinen sonderlich guten Ruf

ZURECHT!!!

- städtelastige Reise, zuweilen Schwierigkeit in die Natur zu kommen

Das ist der Nachteil der schon alleine ausreicht um sich fuer das Rad zu entscheiden. Nach meiner ersten Radreise im suedl. Afrika war ich nochmal mit dem Rucksack unterwegs, und sobald es mit dem Bus oder Zug durch eine schoene Landschaft ging hing ich an der Fensterscheibe und dachte: Oh Masnn, waere das toll mit dem Rad hier durchzustrampeln!

Viel Gluec bei eurer Entscheidung!
Gruss aus Hanoi,
bOFi-X

www.radnomaden.de