Hallo,

ich bin neu hier, und stelle mich erstmal kurz vor. Ich bin die Youna, bin 31 Jahre alt und wohne in der Nähe von Frankfurt am Main. Mein Freund und ich machen jetzt schon seit ein paar Jahren Radreisen. In diesem Sommer wollen wir gerne von zu Hause aus bis nach Kroatien fahren. Ziel soll die Insel Cres sein, wo wir dann noch eine Woche Badeurlaub machen wollen. Bei unseren vorherigen Touren nach Italien, Frankreich, England, etc. sind wir immer mit dem Zug, oder mit einem One-Way Mietwagen nach Hause gefahren. Bei der Planung dieser Tour bzw. der Rückreise, ist uns relativ schnell aufgefallen, dass es von Kroatien aus nicht ganz so einfach wird. Hat da Jemand Ideen? Ich habe gesehen, dass es von Triest aus Reisebusse gibt, die auch Fahrräder mitnehmen, aber da wird das mit dem Gepäck eng. Über die vorhandenen Zugverbindungen bzw. die Kosten bekommt man von der Deutschen Bahn wenig bis gar keine Informationen... :-/

Hallo Youna,
willkommen im Forum!
Die Radmitnahme im Zug ist relativ gut möglich, sofern ihr es irgendwie bis nach Slowenien oder Italien zurück schafft. Ab Trieste gibt es Regionalzugverbindungen (Radmitnahme funktioniert problemlos) nach Udine oder Venezia-Mestre, dort kann man jeweils auf den Nachtzug nach München aufspringen (ebenso Radmitnahme). Ab Sezana oder Kozina kommt man ans slowenische Netz, die Regionalzug-Frequenz ist dort aber wohl geringer. Die direkte internationale Verbindung nach Deutschland ab Ljubljana besteht mit Radmitnahme eigentlich nur mit einem EC, der aus Zagreb kommt und tagsüber fährt (Abfahrt irgendwann morgens früh). Der Nachtzug aus Zagreb hingegen nimmt leider keine Räder mit. Natürlich kann man auch mit mehr Umstiegen vorwärts kommen, das müsste man prüfen. Eine recht flotte Regionalverbindung besteht mittlerweile auch von Udine nach Villach. Dort ergeben sich dann weitere Anschlussmöglichkeiten.

Danke Veloträumer. Diese Verbindungen schaue ich mir mal genauer an :-)

Von Triest aus kommst Du auch gut mit der Bahn in einem Tag nach Deutschland, über Villach oder Venedig.
http://reiseauskunft.bahn.de/bin/query2....afasScrollDir=1

P.S.
Fahrkarte aus Preisgründen in Triest am Bahnhof kaufen. Vor Besteigen des Zugs entwerten.

Innerhalb von Kroatien kannst Du praktimit jedem Fernbuss mit dem Rad mitfahren. Wir sind auch so in Richtung Venedig. Dann geht es gut mit dem Zug.

Wie sieht denn das mit einer Reservierung aus? Uns ist es natürlich etwas lieber, flexibel unterwegs zu sein. Wir wissen nur, dass wir irgendwann zwischen dem 17. und dem 20. August zurück wollen. Den Nachtzug von Venedig nach München muss man sicher wegen der Fahrradkarte reservieren. Wie sähe es da mit dem erwähnten Fernbus von Kroatien nach Venedig aus? Kennt sich da jemand aus? Ich habe bei Fernbus Unternehmen gesehen, dass dort die maximale Gepäck Mitnahme stark begrenzt ist, tfifft das auf alle Unternehmen zu? Bevor ich´s vergesse: VIELEN DANK für die vielen Infos :-)

Sei mit den Bussen ein bisschen vorsichtig. Ich habe mir das vor zwei Jahren mal angetan, weil es mit dem Eisenbahnbetrieb in Zadar doch zu duster aussah. Zadar–Rijeka war dann eine wirklich stundenlange Gurkerei mit mehreren dieser typischen Kunstpausen zur Umsatzoptimierung von Vertragswirten.
Wenn es über Slowenien und die Tauernstrecke gehen soll, dann wäre Sežana nicht sinnvoll. Fahrradunfreundlich ist insbesondere die HŽ. Der kürzeste Weg zu einer fahrradtransportierenden Eisenbahn ist der nach Ilirska Bistrica. Von Cres nicht nach Krk, sondern über die Seestrecke Poroizina–Brestova nach istrien, dann ein bisschen mühsam den Berg hoch zur Küstenstraße, Richtung Opatija-Matulj und dann über die D8 Richtung Rupa. Dort über die Grenze nach Slowenien und auf der Fernverkehrsstraße (ab der Grenze fehlen die Alternativen) ein paar Kilometer bis Ilirska Bistrica. Ab dort besteht so etwa Zweistundentakt, in Pivka muss man allerdings in der Regel umladen. Triest ist jedenfalls doppelt so weit.
Eisenbahnreiseverkehr besteht zwischen Triest und Slowenien nicht mehr. Noch eine Möglichkeit, falls Ihr Interesse an einer schönen Eisenbahnfahrt habt: die »Transalpina« über Nova Gorica nach Jesenice.
Bei den meisten Nachtzügen besteht auch für Reisende Platzkartenpflicht. Gerade für Rückfahrten Ende August beizeiten drum kümmern! Vor Nachtfahrten im Sitzen, auch wenn man das als »Schlafsessel« bewirbt, rate ich dringend ab. Die fünfzehn Euro Preisunterschied zu Liegeplätzen sind Sparen am absolut falschen Ende.

Stuttgart-Zagreb und Zagreb-Stuttgart gibt es als EC-Verbindungen der DB (Fahrradmitnahmne reservierungspflichtig) - teilweise ohne Umsteigen.

Viele Grüße / Micha

Stimmt, und dieses Zugpaar fährt sogar von und bis Frankfurt (M). Allerdings weiß Hafas derzeit nichts von Fahrradmitnahme. In den letzten Jahren gab es die im Sommer eigentlich immer. Dann wäre dieser Zug (Ljubljana ab 9.22, Jesenice ab 10.17, Ffm an 19.40) nahezu ideal, jedoch wäre noch eine Übernachtung nötig. Die Kurswagengruppe von und nach Rijeka scheint es nicht mehr zu geben, den Trägerzug Rijeka–Ljubljana als Anschluss auch nicht.

Die Fernbusse in Kroatien musst du eigentlich nicht reservieren. Das entscheidet der Fahrer vor Ort wieviel Platz er hat. Aber schlimmsten falls wartet Ihr auf den nächsten. Aber was ihr auch noch überlegen solltet: im Sommer gibt es schöne Fährverbindungen nach Venedig. Da seid ihr ganz sicher dabei und schön ist es auch.

Ich erinnere mich dass die Fährverbindungen von Kroatien nach Venedig (venezialines) vor ein paar Jahren ein ziemlich teurer Spaß waren, hätte p. P. mehr gekostet als die weitere Nachtzugreise in die Heimat. Fahrräder buchen wäre gegangen (und mehr als ein Gepäckstück nochmal extra).

Aber da so ne Schnellfähre bei mir nicht so rechte Fährenromantik (dafür Nachdenken über den ökologischen Fußabdruck) aufkommen lässt, haben wir es uns damals gespart. Kommt natürlich immer aufs Budget an.

Ich habe zum Spaß mal auf der DB-Seite herumgespielt. Der Bahnverkehr in Slowenien scheint in vielen Fällen auf Busse verlegt zu sein. Zumindest laut DB-Info keine Radmitnahme. Das gilt auch für Sezana und Kozina, aber auch für Ilirska Bistrica - das erklärt auch, warum es da so ruhig war, als ich vorbeischaute. (Ich habe in Slowenien noch nie einen fahrenden Zug auf Gleisen gesehen, obwohl ich auch schon Teile an Bahnstrecken gefahren bin.) Es tauchen aber zwei Schnellzüge pro Tag auf (mittags, später Abend), die verkehren ab Rijeka nach Ljubljana (über Ilirska Bistrica) ohne Umsteigen und werden mit Radmitnahme angegeben. Zustiegsmöglichkeit wäre auch im Vorort Matulj (sei empfohlen). An Sonntagen fahren die slowenischen Bahnbusse sehr reduziert, die sind also weniger an Touristen ausgerichtet. Einen einzigen IC pro Tag konnte ich ab Koper ermitteln, er fährt über Kozina, es ist aber keine Radmitnahme vermerkt.

Ich würde eh empfehlen, den Anfang der Reise in Deutschland zu kürzen und am Alpenrand zu beginnen, um stattdessen etwas mehr Zeit zur Beradelung von Istrien zu investieren. Vor-der-Haustür-Touren kann man immr noch leicht nachholen. Je nach Hinreiseroute kann man auf dem Rückweg nach Italien noch etwas istrisches Binnenland und/oder Triester Küstenregion und/oder slowenische Weinstraßen einschließen - gewiss im August alles sehr warme Gegenden, gleichwohl sehr lieblich. Bucht man den Nachtzug ab Udine fix, ist man zumindest geografisch noch flexibel, ob man den Zubringerzug ab Trieste, Monfalcone oder Gorizia wählt, im Zweifel schafft man es durchs Collio auch noch bis Udine. Bei der Rückreise mit Nachtzug nach Hessen würde ich mir überlegen, ob man in München noch eine bayerischen Biergarten-Tag verbringt um erst abends die endgültige Heimreise anzutreten, damit tagsüber nicht im Zug versauert.

Noch ein Hinweis zum Einstiegsort und Reisestrategie mit Nachtzug: Preislich ist es kein Unterschied, in Vendig-Mestre, Venedig, oder Udine einzusteigen. Entsprechend sollte man sich das überlegen: Man könnte per Regionalzug nach Venedig fahren und sich dort die Stadt anschauen. Das macht aber nur Sinn, wenn man eine entsprechend lange (Tages)pause hat. Will man in den Nachtzug lieber früh, um mehr zu schlafen, aber nicht Venedig besuchen, sollte man in Mestre umsteigen. Man wird aber im Sommer auch wegen des Betriebes im Zug nicht früh schlafen können. Möchte man nur abends noch ein Abschiedsessen einnehmen, ist weder Venedig naoch Venedig-Mestre ein gutes Pflaster (zu teuer, Gefahr des Touri-Nepps). Dann sollte man besser Udine wählen. Planabfahrt ist dort 3/4 Elfe - also etwa genau richtig zum In-die-Falle-Fallen. Sollte man schlecht geschlafen haben, könnte man gemäß meines Vorschlages noch an der Isar oder im Englischen Garten etwas nachdösen, sofern man nicht vom Bierduft aus dem Schlaf gerissen wird.

Ich habe jetzt auch mal Hafas bemüht und Slowenien scheint tatsächlich eine verkehrstechnische Katastrophe angerichtet zu haben. Die doch an sich gutausgebaute Strecke Ljubljana–Pivka–Triest der alten Südbahngesellschaft und die Zweigstrecken nach Koper und Ilirska Bistrica haben nach dem Ende des grenzüberschreitenden Verkehres nach Triest und des Regionalverkehres nach Rijeka nun auch im Binnenverkehr den Regionalverkehr vollständig verloren. Auf anderen Strecken in Slowenien gibt es den aber noch. Nicht klar ist, ob es durch Kungelei um Buskonzessionen passiert ist oder ob die Strecke für einen erneuten Ausbau entlastet werden soll. An der Zu- und Abfuhr für die Seehäfen Rijeka, Triest und Koper kann es nicht liegen, für die ist die zweigleisige und elektrifizierte Südbahnhauptstrecke kein Zwangspunkt. Bei DSO findet sich allerdings ein Faden über den Dieselnotbetrieb auf dieser Strecke zwischen Borovnica und Postojna. Möglicherweise normalisieren sich die Verhältnisse nach der Fahrleitungssanierung wegen dem Eisansatz im vorletzten Winter wieder. Ich möchte es sehr hoffen. Die »Transalpina« ist übrigens nicht betroffen und sie stand schon mehrmals auf der Kippe. Wenn bei DSO noch was kommt, werde ich mich wieder melden.

Super.Das sind ja haufenweise Infos die ich jetzt mal durcharbeiten muss. Morgen werden wir mal in einer DB Geschäftsstelle vorbei schauen. Mal sehen, was die uns noch sagen können, zu Preisen,Reservierungen etc. :-) habe bisher keine zu guten Erfahrungen gemacht, was die Informationen bei der DB angeht. Da wir Cres und Istrien schon von früheren Autourlauben gut kennen,ist uns der Start von der Haustüre aus wichtiger. Da wir das eigene Land wahrscheinlich schlechter kennen,als Istrien :-)

Hallo!

Mit der Fahrplaninfo der Öbb ( oebb.at ) finde ich keine Katastrophe bei der slowenischen Bahn. Auch die Fahrradmitnahme funktioniert danach wie immer. Natürlich gibt es überregional nur wenige Züge am Tag, aber es sollte sie geben. Dabei habe ich ein paar Verbindungen für heute abgefragt, dazu welche im Juni. Eine Fahrt nach Rijeka mit Rad sollte auch gehen, sofern der Verbindungsrechner richtig gerechnet hat.

Die Frage ist, welche Angabe jetzt stimmt. Da kann ich auch nur raten. Da der ÖBB-Rechner bisher gut informiert war, würde ich eher davon ausgehen, dass er nicht all zu weit daneben liegen sollte. Als direkt benachbartes Bahnnetz sollten sich Neuerungen schnell herumsprechen und Änderungen auslösen.

Nachtrag: In die Ecke zwischen Italien und Slowenien (also z.B. Triest, Udine, Nova Gorica, aber auch Koper) dürfte es ziemlich umständlich bis unmöglich (Koper) sein, mit dem Rad hin oder weg zu kommen. Da ist genaue Planung nötig, um nicht bei der Heimfahrt dumm am Bahnhof zu stehen. Aber Ilirska Bistrica wird wie bisher bedient.

lg!
georg

Guck nochmal genau. Die Personenzüge auf der Südbahnstrecke sind alles Busse. Es betrifft aber wirklich nur die Strecken Ljubljana–Sežana, Pivka–Ilirska Bistrica und Divača–Kotor. Sieht immer stärker danach aus, dass die Ursache tatsächlich die Fahrleitungssanierung im Karst ist. Die leichtgebauten italienischen Querträger über bis zu sechs Gleise mit nur einem Mittelmast haben den Eisansatz im Winter 2013 vor allem in den Bahnhöfen praktisch durchgehend nicht überstanden und so, wie es aussieht, hat die Projektierung des Neubaues ein Jahr gedauert. Jetzt ist nur noch zu klären, wie lange die Bauausführung dauern wird. In dieser Fahrplanperiode ist offenbar durchgehend Busbetrieb vorgesehen. Wenn ich Ende November eingebe, dann gibt es zwischen Ljubljana und Pivka unverändert pro Tag zwei Züge nach Rijeka und einen Personenzug nach Koper.
Das Langwierigste beim Fahrleitungsbau ist die Mastgründung. Vor allem im Gebirge, wo keine Träger gerammt werden können. Die eigentliche Kettenwerksmontage geht dann ziemlich schnell. Nur muss man erstmal soweit sein.

Interessant, ja!
Warum wurden mir dann die Züge als radtransportierend ausgewiesen? Das geht doch mit dem Bus nicht!

lg!
georg

ÖBB-Hafas schreibt nichts von Fahrradtransport. ich finde bei den Busverbindungen nur die immer gleiche Fußnote
»Bemerkungen:
nur 2. Klasse
Nichtraucherzug«

Die slowenische Bahn hat auch eine englischpsrachige Website. Dortige Auskunft bestätigt per Fahrradsymbol, dass nur die Züge Räder mitnehmen, die Busse nicht. Ergänzend zur DB-Auskunft nimmt auch der IC von Koper über Kozina nach Ljubljana Räder mit. Wie gesagt aber, nur ein Frühzug pro Tag, von Rijeka insgesamt zwei Züge. Zudem findet sich ein Verweis auf den Ersatz des Bahnverkehrs durch Busse für Sezana, Koper, Postojna. Der Verweis stammt allerdings bereits vom Mai letzten Jahres und soll bis auf Widerruf gültig sein. Gemäß der einsehbaren Linienfahrpläne verkehren unter Normalbedinmgungen tatsächlich mehr Züge, die das Anfrageauskunftssystem für aktuelle Termine aber nicht ausspuckt. Es dürfte also ähnlich wie Falk vermutet mit länger währenden Reparaturarbeiten zusammenhängen. Wer sich selbst ein Bild machen will: hier.

Hallo!



Wenn ich bei der Zugsuche auf oebb.at das Symbol für Fahrradmitnahme anklicke, zeigt mir der Rechner nur die Züge, die Fahrräder mitnehmen. Theoretisch sollte er also dort, wo Busse als Ersatzverkehr eingesetzt werden, keine Züge ausweisen. Stimmt also diese Angabe nicht? Oder haben sie das übersehen?

lg!
georg

Kommt drauf an, welche Züge. Wenn ich »Fahrradmitnahme« markiere, bekomme ich die beiden Züge nach Rijeka angeboten. Immerhin in beiden Richtungen, auch auf dem Abschnitt Rijeka–Ilirska Bistrica. Das ist ziemlich neu.

Theoretsich ja. Meine Erfahrungen mit Hafas sagen mir aber, dass die Einschränkung bei der Radmitnahme durch SEV leider nicht immer berücksichtigt wird.
Gruß
Uli