Hallo !
Sicherlich auch schon ein Thema, welches oft Diskutiert wurde:
Es geht um Mückenschutz. Ich plane den Norden von Skandinavien zu befahren da wird sehr vor der großen Mückenplagen gewarnt.
Sicherlich ist die Expositionsprophylaxe die erste Wahl, dennoch würde ich gerne auch ein Mückenschutzmittel zum Auftragen auf die ungeschützte Hautpartien mitnehmen.
Erste Frage: Welche Empfehlungen gibt es da?
Zweite Frage: Bringt es etwas die äußeren Kleidungschichten zu z.B. wie bei LLINs zu imprägnieren?
Ich habe gelesen, dass die Biester auch durch dickere Stoffe stechen sollen.
Vielen Dank für Hinweise
und einen schönen Gruß von Ha-Jo

Und warum suchst du dann nicht erst mal nach diesen Diskussionen?

Hallo,
ich war schon drei mal in Norwegen auf Radreise. Geht gut ohne Mückenmittel. Mückenmittel ist eine giftige Chemikalie, die würde ich mir nicht auf die Haut schmieren.

Außer "AntiBrumm" (mein Credo)- das soll rein pflanzlich sein (nicht so die "Forte" Version - da ist Chemie drin).
Meine Erfahrung in Norwegen war, daß es dort bei v.a. Dämmerung Stoß-/Stechzeiten gibt. Da brauchte ich dann schon zwei Paar dicke Socken übereinander gegen die Blutsauger.

Ist meine Erfahrung auch. Die Abenddämmerung ist kritisch, morgens haben die Mücken irgendwie keine Lust zu stechen.
Durch Windstoppermembrane kommen sie auch nicht durch. Das habe ich abends teilweise schon gebraucht um das Zelt aufzubauen und dann macht man dort einfach das Netz am Eingang vor und hat wirklich Ruhe, nachdem man die letzten Eindringlinge getötet hat.
Bei schlechtem Wetter sind meist gar keine Mücken aktiv, beim radeln ist man zu schnell und manche Regionen sind auch in Norwegen Mückenarm.

probiers mal mit Täglich einer Knolle Knobi, dam Wasser ausser zum Trinken grundsätzlich sehr fern bleiben. kann nicht mehr als nicht helfen

Klaus

Nelken sollen gegen Mücken helfen. Hab ich aber auch noch nicht probiert - ich lege die Reise möglichst so, dass nicht so viele rumschwirren. Das gelingt vielleicht nicht immer, aber das Gerede von Mücken in Skandinavien scheint mir eher den Verwegenheitsfaktor derjenigen zu steigern, die sich dorthin wagen, wo angeblich Mücken sind. Das ist regional und je nach Jahr sowieso sehr unterschiedlich. Oder man hält sich halt eher vom Gewässer dann fern, wenn man merkt, hier sind viele.

Wenn es so viele sind wie imaginiert, hab ich auch meine Regenjacke an und verziehe mich dann eher ins Zelt - da muss ich nicht draußen sitzen. Mückenmittel ist bei mir auch schnell weggeschwitzt. Das tolle Moskitonetz versperrt die Sicht, hab ich noch nie benutzt.
Sonst gibt es schon einen Gewöhnungsfaktor: man wischt die einfach weg. Irgendwie sind es bei mir nie die großen Monstermücken, die riesig pieksen. Und man kann sich sagen: sie gehören dazu, ihr Reich. Mit dem Rad fährt man ja evtl. auch eher nicht durch die Sümpfe. Ne mückendichte Hose ist noch ganz praktisch.

Wichtigste Antwort: lokal kaufen, Autan ist wirkungslos. Nicht von »Chemie«-Gerede irremachen lassen. Auch Du funktionierst chemisch. Das Insektenabwerhmittel nicht unbedingt wohlschmeckend sind, ist verständlich. Gift im engen Sinn sind sie jedenfalls nicht. Sie sollen die Mücken nicht nach dem Stich umbringen, sondern die Ortung unterbinden. Die Stechtiere kommen also mit der Haut gar nicht erst in Kontakt. Dass die Abwehrmittel für den, der sich sich aufträgt, möglicherweise Nebenwirkungen bedeuten, ist eine andere Frage. Was ist Dir lieber, zerstochen wie ein Nadelkissen rumlaufen oder was dagegen tun?
»Pflanzlich« heißt noch lange nicht »physiologisch unbedenklich«. Wer es nicht glaubt, kann gerne mal einen Eisenhutsalat probieren.

Bei wem? Bei dir?
Bei mir jedenfalls ist es nicht wirkungslos und vor Allem mit einer relativ lange anhaltenden Schutzwirkung.

In Skandinavien? Ich würde mal sagen, Glück gehabt. Die Erkenntnis, dass mitteleuropäische Mittel nördlich der Ostsee ins Leere laufen, ist keinesfalls neu. Das finnische »Off« hat immer gut funktioniert.

"Off" hatten wir in Finnland auch, das wirkt dort wirklich gut. Nicht überall ist dort die Mückenplage gleich groß, manchmal wird man von den Biestern auch völlig verschont. Aber wenn sie massiv auftraten war ich froh an dem Spray, das es in fahrradfreundlichen Größen für die Lenkertasche gibt.

Und in einem ganz hartnäckigen Fall habe ich sogar ein Mückennetz über den Kopf gezogen.

Da bin ich mir nicht sicher. Ich habe erlebt, dass sich eine Mücke trotz (lokal gekauftem) Mückenmittel auf mich gesetzt hat und wohl auch versucht hat zuzustechen. Das bekam ihr sichtlich nicht gut. D.h. ich habe den Eindruck, zumindest in diesem Mückenmittel war Gift.

Noch was: viele Mückenmittel greifen Kunstfaserklamotten an. Kleider imprägnieren ist deshalb keine gute Idee. Leider, denn zumindest finnische Mücken stechen problemlos durch Klamotten.

Radfahrer sind übrigens außer an steilen Anstiegen zu schnell für Mücken. Man sollte bloß nie Pause machen.

Martina

Bei Klamotten, wo die Stechviecher durchkommen, muss der Mückenschutz drunter auf die Haut. Die Ortung potentieller Opfer durch Mücken ist doch Wärmeabstrahlung und Geruch. Eins muss man unterbrechen und die Suche geht ins Leere. Beim Fahren können sie einen gar nicht auffassen (und das ist auch gut so).

Dabei muss man aber daran denken, dass Mückenmittel nicht in die Haut einziehen, sondern auf der Haut bleiben. Darüber liegende Kleidung reibt diesen "Schutzfilm" wieder ab.


Yepp, und zwar primär der Geruch, den bestimmte auf der Haut befindliche Bakterien verursachen (Staphylococcus epidermidis). Zudem erhöht anscheinend eine kleine Anzahl verschiedener Bakterienarten auf der Haut die Anziehungskraft auf Mücken, eine große Anzahl hingegen verringert diese.

Gruß
Uli

Danke für die „konstruktiven Hinweise“. Ich werde mal mit „Anti Brumm Naturel“ starten und evtl. Vorort (wenn nötig) mich noch mit einer chemischen Keule eindecken.
Kleidung zu imprägnieren bringt offensichtlich nicht so viel.
Was mir aufgefallen ist, dass die Biester sich gerne in der Apsis aufhalten vielleicht finde ich noch etwas, wie man diesen Bereich vorab präparieren kann.
Gruß H.-J.

Vor allem wenn es draußen regnet, die wissen schon warum. Ich würde im Mückengebiet anstreben mich nicht lange in der Apsis aufhalten zu müssen und wenn dann nur mit Mückenschutz. Das Innenzelt sollte wirklich frei bleiben, sonst wirds unangenehm.

Mit dem Marktführer Authan haben wir übrigens auch keine schlechten Erfahrungen gemacht, soweit ich mich erinnere auch in Schweden.
Nimm nicht die DEET-Keule - in Skandinavien brauchst du das Antitropenmückenmittel eher nicht.

Hoi,
ich habe bei größeren Stechattacken meist meine Regenklamotten angezogen, da haben sie nicht durchgestochen. Das ist nur blöd wenn es sehr warm ist.
Ansonsten half nur rauchiges Lagerfeuer (aber nur bedingt) und Mückenmittel eher gar nichts (alo gegen Mücken, dem Hersteller half es schon), einzig das russische Mückenmittel entfaltete eine gewisse Wirkung, allerdings war da DDT drin und das möchte man nicht unbedingt auf seiner Haut wissen.
Nach einiger Zeit habe ich die Stiche aber ohnehin nicht mehr bemerkt, sie sind dann auch nicht mehr angeschwollen. Allerdings reagiert da jeder anders.
Ein Mückennetz fürs Gesicht zum streßfreien vespern hätte ich mir jedoch gelegentlich gewünscht, es wiegt auch nicht viel.
Meine bisher schlimmsten Mückenattacken gab es übrigens in Finnland, Rußland, in Ungarn an der Theiß und in den überfluteten Flußauen (Isar, Rhein und andere) im Frühsommer.

Gruß Nat

Was mir bei der Donautour ganz gut (im Zelt) geholfen hat: Nelkenöl(kleines Fläschchen,wiegt nur ein paar Gramm).Einige Tropfen auf eine Scheibe Zitrone/Limette - war übrig von der Getränkezubereitung- und du hast Ruhe....ausserdem vertreibt bzw.überlagert es andere "zelttypische" Gerüche.
Kannst auch Zitronensaft oder Melisseblätter auf der Haut verreiben...versuch einfach was....oder stich zurück...

Dazuhalten, Tür auf, Kerl raus oder rein, Tür zu. Das muss flott gehen, dann kommen die nicht sehr reaktionsschnellen Viecher nicht rein. Was Anderes hilft nicht.

Hmmmm.. das ganze macht mir ja nicht unbedingt einen Gusto auf mein geplantes Norwegen im Sommer.....

Ist das am Meer auch so tragisch, sobald mal der Wind nicht stark weht?

Im Prinzip nimmt die Mückenmenge von Süd nach Nord und von der Küste ins Binnenland zu. Das Problem ist nur, dass nicht alle Mücken auch eingewiesen sind. Ich hatte schon auf Åland eine richtig furchtbare Mückenplage und am übernächsten Tag in der finnischen Seenplatte um den Saimaa nicht eine einzige.
Vorher weiß man es nie.

Insekten allgemein aber insbesondere Mücken werden umsomehr zum Problem, je weiter du ins Landesinnere kommst. Die Küsten, sowohl links als auch rechts sind relativ unproblematisch, vor allem des Windes wegen. Deshalb treiben die Samen die Rentiere im Sommer in Richtung Küste. Und deshalb sind Norwegenfahrer viel weniger mit diesem Problem konfrontiert (dafür aber eben mit dem Wind ).

Im Landesinneren ist die Plage aber teilweise krass! Mücken sind beim Fahren kein Thema, dafür sind die zu langsam bzw. können dich nicht schnell genug orten. Nur wenn du anhälst - na warte!! Deshalb lieber in einer Ortschaft Rast machen.

Dafür gibst aber jede Menge anderes fliegendes Getier, das dich bisacken will: "Broms", eine Art überdimensionierte Pferdebremse können schnell und präzise fliegen und beißen dir kleine Fleischstückchen aus der Haut. Piekst ganz hübsch. Da hilf nur: rechts ran und mit einem dafür reservierten Handtuch die Viecher killen.

Wenn du bei einem langen harten Anstieg bei heißem Wetter hinter dir herfahren würdest, könntest du sehen, dass um dich herum und über dir ein Schwarm von einigen hundert oder tausend Fliegen schwebt. Die haben es auch deinen Schweiß abgesehen. Die beißen zwar nicht, aber versuchen sich in deinen Augen, deinen Ohren und deinen Mundwinkeln gütlich zu tun. Dabei kriegst du auch schnell mal eine (oder mehrere) in den Hals - nicht schön.

Aber wenn du dann abends campierst, dann wollen die Mücken das haben, was du ihnen tagsüber verweigert hast. In Lappland ist abends ein ungeschützter Aufenthalt im Freien nicht möglich. Da helfen auch keine "Myggmeddel" mehr (die Viecher kriechen dann dahin, wo du das Mittel nicht anwenden kannst, Augen, Ohren usw.)

Den Körper kann man ja mit Kleidung schützen (für das Durchbohren einer Gore Tex Hose brauche die Viecher zu lang um erfolgreich zu sein, was aber nicht bedeutet, dass sie es nicht versuchen). Für das Gesicht am besten einen Hut mit Krempe und ein Netz drüber. Aber besser rein ins Zelt. Hast du ein Zimmer, vergewissere dich, dass die Fenster dicht sind, ansonsten wild entschlossen anderes Zimmer verlangen.

Tja, Skandinavien ist schon cool

Gruß, Uwe

Danke Uwe, du hast meine Befürchtungen in Worte gefasst. Kopfnetz werde ich im jeden Fall mitnehmen, da es auch nicht viel ins Gewicht fällt.
Zusätzlich bin ich am überlegen ob ich ein Moskitonetz mitnehmen soll (weniger für Zeltübernachtung sondern eher für Hütte oder Zimmer).
Gruß Ha-Jo

Hallo Ha-Jo,

ich glaube sowas ist ganz praktisch. Damit laufen die Leute dort auch so rum beim Beerenpflücken - ganz beliebt. Ist nicht überall so schlimm, aber in Kautokeino war die Luft grau vor Mücken.

Ansonsten ist es in der Tundra vergleichsweise relaxed. Die anderen Steck- und Beißkandidaten halten sich vorwiegend in den waldreicheren Gegenden auf. Zwischen Östersund und Gällivare war es schon krass. Bei einer anderen Tour bin ich weiter östlich die 99 hochgefahren, da war vergleichsweise wenig los (wahrscheinlich zu wenig potentielle Opfer).

Ich hab mir immer so ein kleines festes Handtuch unter einen Riemen geklemmt, mit dem ich im Falle eines Angriffs zurückschlagen konnte (aber immer erst rechts ran und anhalten, sonst erlegst du dich womöglich selbst )

Das Zelt hat ja in der Regel ein Moskitonetz, die Fenster in den Zimmern und Hütten Fliegengitter. Nur Löcher sollten da keine drin sein. Und gegen ein paar Biester in der Nacht helfen Ohrstöpsel. Die sind sowieso angebracht, weil die ganze Nacht die Sonne scheint und deine Mitmenschen keinerlei Verständnis dafür haben, dass du nach einer anstrengenden Tagestour nachts vll. schlafen willst. Schließlich haben die Einheimischen das halbe Jahr im Dunkeln zugebracht und genug geschlafen.

Ansonsten gute Fahrt und viel Spaß
Uwe

Meine Erfahrungen aus Wien/Donau/Burgenland/Kanada/etc./als Ex-Bodenseebewohner: In echten Mückengebieten gibt es keine Zeiten, in denen Mücken nicht zustechen. Nur das es zu Dämmerstunden noch schlimmer ist als schlimm. Auch bei Tag muss man in der Sonne und weit weg von Schattengebüsch sein (oder in Innenstädten). Schatten meiden hilft ungemein. In meiner Apsis hatte ich Trauben von Mücken (nachts), die nur auf meinen Freigang warteten. Jede Bekleidung hilft, eng anliegend (Radhosen) und nur eine Schicht ist aber meist zu wenig, um alles abzuhalten. Weitergeschnittene Teile mit Luftpolster zur Haut sind ideal, soweit man sie an den Kanten vor Eindringlingen abdichten kann. Statt dicker Regenjacke hilft oft schon eine dünne Windjacke. Autan hilft natürlich (auch wenn anders behauptet wird), ein Mückenmittel liefert allerdings seltenst kompletten Schutz und die Wirkung ist natürlich je nach Mückenaufkommen und Person verschieden. Macht man gar nichts, wäre es aber noch schlimmer. Von einer gewissen Gelassenheit Einheimischer sollte man sich als Tourist nicht täuschen lassen. Rauch hilft natürlich auch nur begrenzt (Kerzen, Fackeln etc.), ist aber dennoch wirkungsvoll zur Minderung der Probeme. Schnelligkeit ist ein Vorteil. Je schneller man radelt, desto geringer die Mückenprobleme. Gilt natürlich auch dann, wenn man mal nachts aus dem Zelt muss. Nur eine Mücke im Innenzelt und dein Schlaf ist dahin - es darf KEINE übrig bleiben. Generell: FKK-Camping macht in Mückengegenden wenig Spaß.

Ich habe dort letzten Juli bei schönstem Sonnenschein wahrscheinlich mehr als eine halbe Stunde vor dem Supermarkt gegessen und gequatscht ohne mich heute an Mücken oder gar eine Mückenplage zu erinnern. => Es ist also nicht nur der Ort allein, der die Mücken hervorrufen kann.

Also als wir damals mit der Jugendfreizeit in Norwegen waren, haben alle aus Panik Autan benutzt - nur ich nicht. Nach 7 Tagen waren alle zerstochen - nur ich nicht. Dann plötzlich hatte ich einen Mückenstich und mich dann auch eingeschmiert - und war keine 24 Stunden später auch Opfer der Mückenschwärme.

Seit dem nutze ich so einen Mist nicht mehr, versuche mich am Meer aufzuhalten (= weniger Mücken) oder reibe mir abends lieber Asche auf die Arme und Gesicht wenn ich unbedingt noch stundenlang draussen hocken muss, was auch (bei mir) immer gut gegen die Viecher geholfen hat. Imho ist Asche wie Lebertran für Insekten

Zudem hilft (bei mir) wenig schwitzen. Kann man ja jetzt nicht immer verhindern, aber wenn ich schwitze werde ich deutlich öfters gestochen, als wenn ich ohne Schweiss durch Mücken latsche.

Sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen.