Ich habe schon sehr viel erstaunliches über Kopenhagen gelesen und gehört (Rad-Schnellwege), hier im Forum aber erstaunlich wenig gefunden. Irgendwann in diesem Jahr möchten wir diese Stadt erfahren, einfach nur wegen der angeblich so tollen Radwege. Noch ist gar nichts fix und je mehr ich lese, desto mehr Fragen stellen sich mir. Vielleicht hat hier ja jemand ein paar Antworten oder Tips für uns?
-Anreise mit dem PKW (bei mehr als einem TAndem brauche ich einen Hänger, dann sind die gut 800 km sicher anstrengend) oder doch lieber mit dem Zug?
-Unterkunft (einfaches Hotel/Pension) am fixen Punkt od. doch lieber 3 Tage in der STadt oder Nahe der Stadt?
-Was muß man in Kopenhagen oder naher Umgebung unbedingt sehen?
Vielen Dank für Eure Tips,
André

Die Fahrradverbindungen funktionieren so leidlich, wie es eben bei der klassischen Trennung nach Antriebsart zu erwarten ist. Epochemachend ist das Konzept jedenfalls nicht. Der Fahrradanteil am Verkehraufkommen ist trotzdem erheblich, interessant sind die Massen von Fahrrädern, die an den Bahnhöfen stehen (wegen des Umbaues besonders eindrucksvoll in Nørreport). Gut möglich, dass die Fahrradnutzung das Fehlen der Straßenbahn ausgleicht. Der nahverkehr funktioniert recht gut, es gibt aber nur das S-Bahn-Netz, erst zwei U-Bahn-Strecken (weitere sind unübersehbar im Bau) und Buslinien. Dazu kommt ein S-Bahn-ähnlicher Regionalverkehr im Fernbahnnetz, der durch die Öresundverbindung auch bis weit nach Schweden reicht. Ob die Fahrt mit dem Stinker lohnt, müsst Ihr selber wissen. Ich würde mir das freiwillig nicht antun. Ob sich Abstellplätze finden lassen, kann ich nicht sagen, ich habe einfach nicht danach geguckt. Pkw sind jedenfalls auch in Kopenhagen keine bestaunte Rarität. Genug sehenswertes hat die Stadt auf jeden Fall. Empfehlungen sind schwierig, jeder hat andere Interessen.
Gefallen hat mit die Jugendherberge in Grøndal, »Danhostel Bellahøj« am oberen Ende des Godthåbsvej, die Anliegerstraße heißt sinnigerweise »Herbergvejen«. Wie es für Paare aussieht, kann ich nicht sagen. In der Nähe gibt es auch einen Zeltplatz. Soll es nobler sein, müssen sich andere äußern.

Hallo Falk,
vielen Dank für Deine Tipps! Tja, das mit der "klassischen Trennung nach Antriebsart" fand ich lange Zeit eine gute Idee und habe den ADFC nicht gut verstanden. Inzwischen hat sich meine Meinung grundsätzlich geändert und ich glaube Dich zu verstehen: Solange man sich auf den "Cykelsuperstis" befindet, radelt es sich gut. Aber man muß ja irgendwann wieder runter und auf die Straße - und der Autofahrer fragt sich dann, warum bleibt der mit seinem Rad nicht auf "seinem" Weg...
Danke für Deine Meldung, ich werde das Thema noch vertiefen,
André

Hallo,
ich war schon ein längeres Wochenende in Kopenhagen mit dem Rad unterwegs und war begeistert. Man kann sowohl schnell auf breiten Straßen (dann jeweils eine Autospurbreite für die Radler) oder schön 'hintenrum' die Stadt kreuz und quer erfahren. Nachzulesen auch in meinem Blog:

http://unterwegsen.wordpress.com/2013/04/28/fahrradparadies-kopenhagen/

Die Anreise würde ich persönlich mit dem Nachtzug vorziehen, der hat auch ein ordentlich großes Fahrradabteil, wo das Tandem gut reinpasst. Und man ist gleich mittendrin.

Übernachtung und sonstige Kosten: sehr teuer. Trotzdem würde ich in der Stadt eine Übernachtungsmoglichkeit suchen, lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall.

Gruß vom Bodensee,
Dagmar

Was die Meisten nicht wissen, in Dänemark ist mit dem Fahrrad indirekt linksabbiegen vorgeschrieben, auch und gerade dort, wo es keine Sonderwege gibt. Ich habe das allerdings im entscheidenden Moment jedesmal vollkommen vergessen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich damit jemanden überrascht hätte.

Hallo, Andre,
ich bin 2009 einfach mit meinem Rad aus südlicher Richtung kommend in die Stadt reingefahren. Irgendwo im Zentrum fragte ich einen Taxifahrer nach einer preiswerten Unterkunft, und empfahl mir eine Schule, deren Sportplatz im Sommer als Campingplatz dient. Etwa 10 Fahrradminuten vom Zentrum Richtung nordwest, leicht bergauf, genauer weiß ich es nicht mehr. (Auch die Glas-Gugel konnte mir nicht helfen). Will sagen: Völlig problemlos. Duschcontainer war vorhanden, das Gelände war eingezäunt, ich habe mein Zelt mit allem Gepäck stehen gelassen und bin unbeschwert ins Zentrum geradelt.

Auch die anderen Hinweise (indirektes linksabbiegen) habe ich erst nach meiner Reise hier in diesem Forum erfahren, ich wusste es nicht und habe mich nicht danach gerichtet.

viele Grüße
Michael

Hallo André,

mein persönliches Highlight in Kopenhagen war mit großem Abstand das hier:



..auch wenn die Olsenbande wohl eher unter gelernten DDR-Bürgern beliebt ist, findet ihr vielleicht etwas daran. Liegt etwas außerhalb, ist aber leicht zu finden.

Hello,
ich war schon 7x als Tourist in Kopenhagen und es war bestimmt nicht das letzte Mal. Ich bin dabei angereist mehrfach mit dem Auto über Fähre Puttgarden (gibts die überhaupt noch?), mit dem Nachtzug ab Nürnberg, mit dem dän. IC ab Hamburg, mit dem Flugzeug ab Nürnberg, mit dem IC ab Nürnberg und dann ab Flensburg mit Fahrrad. Ich habe es jedoch nie geschafft für den Nachtzug ab Nürnberg einen Fahrradplatz zu bekommen. Ich glaube ab/ über Nürnberg gibt es den CNL gar nicht mehr. Ich persönlich würde mir für Kopenhagen-only und Umgebung den Stress nicht mehr antun und ein Rad mitschleppen. Ich leihe mir vor Ort in einem Laden ein Rad.
Geschlafen habe ich mehrfach im Danhostel Amager (auch 2-Bett-Zimmer), auf dem Camingplatz in Bröndbyöster, bei einem Freund privat in Holte und zuletzt im Genearator Hostel mitten in der Stadt für unschlagbare 53 Euro für 3 Nächte in einem 6- oder 8 Bett Zimmer. Es war mit 37 meine erste Hostel-Erfahrung und bestimmt nicht meine letzte. Das Zimmer wurde jeden Tag geputzt, die Dusche/ WC im Zimmer war ebenfalls sehr sauber und wg. Schnarchen haben wohl eher meine Mitschläfer gelitten. Es gab free WiFi und für 7 Euro ein gutes Frühstücksbuffet. Alle Unterkünfte waren per Rad oder Öffis sehr gut erreichbar.
Bei meinen ersten Besuchen habe ich die klassischen Touri-Ziele angeschaut: die Schlösser, Christiania, Börse, Nyhavn, Carlsberg Brauerei, kleine Meerjungfrau, alles was so am Wasser ist, Tivoli noch nie, ich mag keine Vergnügungsparks, Botanischer Garten, Meeresmuseum in Charlottenlund. Das war auch so ziemlich das einzige Museum, weil mich die auch nicht so reizen. Ich schau mir lieber Land, Leute, Leben und Gebäude an.
Bei meinem letzten Besuch war ich ohne Frau da und hab mir mal alles ausserhalb der Touri Hotspots angesehen und bin mit dem Rad auch diverse Viertel abgefahren.
Was ich interessand fand waren: Amager Strand, den Imbiss/ Planespotter-Treff direkt am Flughafen-Amager Landvej, Christiania ist immer interessant, Ismageriet- Kongelundsvej 116 (bestes Eis in der Stadt), Frederiksberg- dort hab ich mir mal angeschaut wie der Macher von CopenhagenCycleChic/ Copenhagenize wohnt, in Christianshavn rumgegurkt, Islands Brygge, überhaupt die neuen Viertel am Wasser und in Örestad, die Königliche Bibliothek, die Hafenbäder ggü. Islandsbrygge, die Elmegade, Nyboder, die Häuserreihen zwischen Fredensbro und Österbrogade am südl. Seeufer, Rund um die Seen radeln, die Schrebergartenkolonie Nokken, auf den Hügel hoch im Amagerfaelled, der Laden von Larry vs Harry Lastenrad- Frederiksborggade 41, einse der Velorbis-Boutiken, die Oper, den ehem. Schlachthof Ködbyen, etc...es gibt echt für jeden Interessentyp was zu entdecken. Ich könnte z.B. einen ganzen Tag damit zubringen zw. Nyhavn und Schauspielhaus am Wasser zu sitzen, ein kühles Bier trinken und dem Touristengewusel zuschauen. Wer es etwas einheimischer möchte ist an der Islands Brygge besser aufgehoben. Oder während der Rush-Hour die Massen an Radfahrern an einer belebten Kreuzung bestaunen. Und natürlich den obligatorischen Hot Dog nicht vergessen- 2 Bissen für 3 Euro. Softeis ist natürlich auch lecker; die Ismageriet ist echt unschlagbar. Wenn man sich bisschen selbst versorgt und nicht auf Touri-Nepp reinfällt und abseits der Pfade bewegt, ist Kopenhagen bezahlbar. Trotzdem ist alles ca. 1/3 teurer als in D-Land.
Ach fast vergessen: wenn man mal etwas Ruhe möchte dann mit dem Rad nach Dragör radeln. Nettes Fischerdörfchen mit Blick auf die Öresundbrücke, nach Schweden und man fährt unter der Start/ Landebahn vom Kph. Flughafen durch.

also die Fähre von Puttgarden nach Rödby gibt es noch so lange, bis die feste Fehmarnbeltquerung fertig ist, das soll so etwa 2021 sein.
Was den Nachtzug von Nürnberg nach Kopenhagen angeht, soweit ich das weiß gibt es den nicht mehr, du könntest da noch von Dresden aus den CNL-Nachtzug nach Kopenhaben nehmen, oder nach Frankfurt fahren, von dort fährt auch noch ein Zugteil.

Solltest Du vielleicht die Datsche von Hamlet suchen, Schloss Kronborg ist bei Helsingør. Zwar nicht mehr im S-Bahn-Bereich, aber Endpunkt der Öresundzüge und soweit ich weiß, im Verkehrsverbund. Mit dem Fahrrad kann man da auch hinfahren (aber das habe ich als langjährig Freifahrverwöhnter noch nicht gemacht).

Hallo zusammen,
ganz herzlichen Dank für die Beiträge hier oder die persönlichen Nachrichten!!! Inzwischen haben wir so viele Informationen, das ist wirklich toll! Allerdings müssen wir Kopenhagen aus verschiedenen Gründen noch etwas nach hinten stellen.
Es ist doch ganz schön weit, für ein verlängertes Wochenende eher zu weit. Eine Anfrage bei der DB blieb unbeantwortet: sowohl am Schalter (ca. 1 Stunde Beratung durch 3 Personen!) als auch im Reisebüro der DB konnte man uns keinen für uns annehmbaren Vorschlag machen. Und das, obwohl wir keine feste Zeit geplant haben, sondern einfach nur wissen wollten, ob wir für ca. 2-4 Tandems reservieren können, wie oft wir umsteigen müssen und wie teuer das ganze ungefähr wird. Die spontanen Vorschläge halfen alle nichts: mind. 3 mal umsteigen, teilweise keine Reservierung möglich. Ohne Reservierung für die Tandems aber kaufe ich keine Fahrkarten mit Zugbindung!
Die Räder extra verschicken wollen wir nicht, sind da einfach zu skeptisch.
Schade, bleibt also wohl doch nur das Auto...
Viele Grüße an alle hier,
auf ein schönes Radfahr-Jahr,
André

Wollt ihr nur im Großraum Kopenhagen rumradeln ? Wenn ja wieso tut ihr euch das mit eigenen Tandems an ? Günstige Leihräder hat fast jedes Hotel, bzw. gibts auch noch gobike . Wenn ihr länger bleibt ist ein Abstecher über den Öresund nach Malmö auch noch empfehlenswert, mit dem Zug in 30 Minuten.

Da ein Blinder nun mal kein normales Rad fahren kann eben auf dem Tandem.