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#649715 - 08/28/10 08:19 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: metz]
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IngmarE
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Die Speichen unterhalb der Nabe entspannen sich stark bei jeder Radumdrehung, so im Bereich von durchaus 300-400N, bei Schlaglöchern erheblich mehr. Wenn du die Speichen auf Ritzelseite auf eine sehr hohe Spannung von 1300N bringst, sind die Speichen auf Nicht-Ritzelseite nur bei ca. 800-850N. Bei jeder Radumdrehung werden sie aber auf 400-450N entspannt, teils noch tiefer bei Schlaglöchern. Das schädigt diese Speichen extrem. (zusätzliche Spannung während des Fahrens tritt nur im Bereich 50-80N auf, also sie bekommen maximal 1380 oder 930N Zug ab, das ist also nicht das Problem).
Wenn du jetzt beide Seiten symetrischer einspeichen kannst, wegen asymetrischer Felge, und du gibts den Ritzel-Speichen 1300N, kommen die Nicht-Ritzelspeichen auch >1000N, womit sie genügend Raum nach unten haben für Entspannungen. Je näher sich die Speiche an den 0-Punkt entspannt, desto wahrscheinlicher ist ein früher Tod der Speiche.
Die von mir empfohlene V-Profil-Felge macht nun folgendes: sie verteilt die Achslast auf mehr Speichen. Dadurch entspannen sich die Speichen unterhalb der Nabe z.B. nicht mehr um 300-400, sondern nur noch um 200-300N. Das kann schon den Unterschied machen zwischen Speichenbruch nach 50Mm oder Speichenbruch nach 250Mm. Du musst bedenken, ein Laufrad hat 500Lastwechsel/km, das sind 500.000Lastwechsel auf nur 1000km. Bei sovielen Lastwechsel, sollte man die Spannungsänderung so klein wie möglich halten. Deshalb halte ich eine V-Profil-Felge für wesentlich sinnvoller als eine asymetrische Felge.
Eine V-Profilfelge verträgt auch mehr als 1300N ohne dass die Felgenböden ausreissen, und dadurch kommen die Nicht-Ritzel-Speichen dann auch in Richtung 1000N Spannung, wodurch die Gefahr der zu tiefen Entspannung auch beseitigt ist.
EDIT: Hier ein Link zu einem Dokument wo die Theorie der Speichenspannung im belasteten Laufrad erläutert wird, und das auch noch mit Messdaten unterfüttert wird (>6000 Messwerte für jede einzelne Speichenposition während einer Testfahrt aufgezeichnet). Auf englisch und ausführlich. http://www.duke.edu/%7Ehpgavin/papers/HPGavin-Wheel-Paper.pdf
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Edited by IngmarE (08/28/10 08:24 PM) |
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#649719 - 08/28/10 08:34 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: metz]
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Hallo Steffen, Steffen hat es schon gesagt. Nur mit den Gleichlangen Speiche trifft nicht zu. An diesem Rad sind Rigida Grizzly verbaut, hinten eine Asymmetrische. Dies war neben einer Bontrager MTB-Felge die ich letzten bei CNC-Bike mitbestellt habe, die einige asymmetrische Felge die ich mit langen warten auftreiben konnte. Diese Felge gibt (gab?) es aber nur in schwarz. Rein Theoretisch kann man mit Asymmetrische HR Felgen stabilere Laufräder bauen. Witzig ist das Einspeichen, weil hier die Gewohnheit für das Verhältnis der Speichenspannung links und recht nicht passt. Es ist auch kein Problem, nur die Erfahrungswerte müssen neu kalibriert werden Gruß Thomas PS. Früher hatte die asymmetrische Alex rim nicht diese unsägliche Nut als Verschleißindikator. Der ist bei Mini-V-Bremsen nicht gut.
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Edited by thomas-b (08/28/10 08:36 PM) Edit Reason: PS angefügt. |
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#649720 - 08/28/10 08:39 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: thomas-b]
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IngmarE
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Das was die LR aber stabiler macht, ist nicht die gleichmäßige Spannung. Es ist den Speichen herzlich egal, ob sie die gleiche Spannung haben wie die Speiche 3 Löcher weiter. Das was die Stabilität ausmacht, ist die hohe Spannung die die Nicht-Ritzel-Speichen dadurch bekommen können. Wenn ich die symetrischere Einspeichung dazu benutze, jetzt nur noch mit 850/1100 N einzuspeichen, statt vorher 850/1300, sind die Spannungen zwar gleichmäßiger verteilt, aber den Speichen ist kein bißchen geholfen damit.
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#649721 - 08/28/10 08:43 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: ]
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... Eine V-Profilfelge verträgt auch mehr als 1300N ohne dass die Felgenböden ausreissen, und dadurch kommen die Nicht-Ritzel-Speichen dann auch in Richtung 1000N Spannung, wodurch die Gefahr der zu tiefen Entspannung auch beseitigt ist.... Hallo Ingmar, Nun welche Krafteinleitung eine Felge verträgt hängt nicht vom Gesammtprofiel ab, sondern von der Gestaltung des Felgenbodens. So pauschal wie Du es auf V-Profielfelgen verallgemeinerst kann man das wohl nicht sagen. (Deutlich) Mehr als 1300N Speichenspannung hann aber auf die Dauer für die Nabe zu viel werden. 1300N ist bei mir der Maximalwert für hinten Rechts. Gruß Thomas
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#649722 - 08/28/10 08:45 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: thomas-b]
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Steffen hat es schon gesagt. Nur mit den Gleichlangen Speiche trifft nicht zu. ich hab hier ne ritchey ocr-felge an einer novatec-nabe, da sind tatsächlich alle 32 speichen gleich lang. hab die dann auf eine deore-nabe umgespeicht. da ist der unterschied dann auch nur ca 1mm zwischen antriebs und bremsseite. :job
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#649723 - 08/28/10 08:49 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: Job]
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Ja, das kann sein, bei Scheibenbremsnabe braucht man da nicht unbedingt asymmetrische Felgen zu.
Gruß Thomas
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#649724 - 08/28/10 08:51 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: thomas-b]
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IngmarE
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Genau, von der Gestaltung des Felgenbodens. Dann schau dir doch mal V-Profil-Felgen an. Die laufen spitz unten zu, wie der Name schon sagt. Das heisst, die Zugkräfte die ich mit den Speichen aufbringe, werden im Felgenboden auch hauptsächlich als Zugkraft auftauchen. Die Speiche versucht die Felge noch weiter in die Länge zu ziehen. Während bei flacheren Felgenböden die Zugkraft eine Biegespannung im Felgenboden erzeugt. Die Speiche versucht den Boden auszubeulen. Im letzteren Fall treten schon bei 1300N durch die Biegespannungen sehr hohe Belastungen im Material auf. Die Zugkräfte bei der V-Profil-Felge sind dahingehend um Dimensionen harmloser. Bei 1300N ist bei ungeösten V-Profilfelgen noch lange nicht schluss, und so kommen dann auch die Nicht-Ritzelspeichen auf ne ausreichende Spannung. Zusätzlich der Effekt dass die V-Profilfelge durch ihre hohe Steifigkeit in vertikaler Richtung die Spannungsänderung in den Speichen stark verringert.
Einfach geöst ist im Übrigen ein Qualitätsmangel, das schwächt nur den Felgenboden und dient eigentlich nur der besseren maschinellen Einspeichung. Ob doppelt-geöst oder ungeöst besser ist, darüber kann man sich streiten. Ich persönlich bevorzuge ungeöst, schon allein aus ökologischen Erwägungen (besser recyclingfähig).
EDIT: Wenn die Nabe nur 1300N verträgt ist es die falsche Nabe. Aber mir sind bisher immer nur Felgen kaputtgegangen, bzw. hat es die Speichennippel in der Mitte zerbrochen wenn es mich mal wieder geritten hat und ich nicht aufhören wollte mit dem fester spannen. Da hätte ich keine bedenken. Ich denke 1500-1600N müssen die mitmachen (bei dreifach einspeichung, bei zweifach oder noch weniger würde ich schauen welchen Eindruck die Nabe macht).
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Edited by IngmarE (08/28/10 08:54 PM) |
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#649725 - 08/28/10 09:07 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: ]
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IngmarE
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Blöde Editzeit (wurde die nicht wegen mir eingeführt? :D) EDIT2: Mit der hohen Speichenspannung ist es halt so ein Ding, entweder man macht sich die Teile kaputt, oder man bekommt ein Laufrad was für Jahrzehnte nicht nachzentriert werden muss. Ich geh lieber nach der Methode vor "gibs ihnen". Wenn ein Teil dann kaputt geht, war es das falsche Teil für ein dauerhaltbares Laufrad. Dann nimmt man das nächste mal ein haltbareres Teil. Speichen vertragen locker 3500-4000N Zugkraft (1200-1800 N/mm²), die richtigen Felgen können auch bis an die 2000N ab, da können die Nabenhersteller nicht Teile ausliefern die nur bis 1300N stabil sind. Vor allem, solange kein Nabenhersteller maximale Zugspannungen angibt, würde ich das als Gewährleistungsfall zurückschicken, wenn die Flansche bei dreifachkreuzung und 1500-1600N schon ausreissen. Wie gesagt, ich bin mit so einem Hinterrad an der Randonneuse, 21-622-V-Profilfelge, 36-DD-Speichen, solange angezogen bis die Speichennippel rissen, aufm Rennsteig-Wanderweg mit Gepäck und 11kg-KinderanhängerAnhänger über verwurzelte Pfade mit >20km/h Downhill gefahren. Das hatte danach nicht die Spur eines Seitenschlags. So stell ich mir ein ordentliches Laufrad vor.
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#649727 - 08/28/10 09:15 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: ]
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Hallo Ingmar,
die Naben haben nicht beim Einspeiche zerstört worden sondern im betrieb. Es handelte sich um XTR-Naben der ersten Serie. Ich hatte sie Mitte der 90er ziemlich knackig aufgebaut, und gefahren bis die Felgen runter gebremst waren. Beim Zerlegen der Laufräder habe ich dann die Risse an den Speichenlöchern entdeckt.
Gruß Thomas
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Off-topic
#649733 - 08/28/10 09:40 PM
Re: Salsa Delgado Cross - taugt die?
[Re: thomas-b]
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IngmarE
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Das sind aber Ermüdungserscheinungen. Die werden nicht von zu hoher Spannung ausgelöst oder begünstigt, sondern von zu starken Änderungen in der Spannung. Das heisst, eine V-Profil-Felge hätte vllt. deine Nabe gerettet (die war vermutlich einfach etwas schwach ausgelegt). Eine niedrigere Gesamtspannung im Laufrad hätte deine Nabe vllt. sogar früher getötet. Bei einer allgemein niedrigeren Speichenspannung ist das Laufrad auch weniger steif, das heisst die Spannungsänderung bei jeder Radumdrehung wird ebenfalls größer. Und es war halt diese Spannungsänderung, bzw. die hohe Häufigkeit (500mal pro km) die deine Nabe fertig machte.
Wäre die Höhe der Speichenspannung das Problem gewesen, hätte es plastische Veränderungen geben müssen, also Speichenlöcher die sich weiten, bzw. flansche die die auf einem kleineren Stück an den Speichenlöchern ausbrechen. Probleme durch zu hohe Speichenspannung treten zu Beginn des Laufrad-Lebens auf, bzw. schon beim Einspeichen. Probleme durch zu große Spannungsänderungen führen zu Ermüdungsbrüchen, Haarrissen um Speichenlöcher und an Flanschen.
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