In Antwort auf: Axurit
Wenn man eine landschaftlich abwechslungsreiche Strecke sucht muss man daher möglichst nah an die die Pyrenäen ran. Ich habe meine Strecke auf der Basis der Voie Verte du Piémont Pyrénéen geplant. Das ist ein Radwanderweg von Anglet am Atlantik (bei Biarritz) nach Le Barcarès am Mittelmeer, immer am Rand der Pyrenäen entlang. Die Strecke ist noch nicht komplett ausgebaut und ausgeschildert, kann aber schon weitgehend abseits vom großen Verkehr befahren werden. Eine detaillierte Beschreibung und GPX-Tracks findet man hier.

Bin gerade dabei meine Tour im Detail zu planen, eventuell mit einem Abstecher über Toulouse. Dabei bin ich auf den Itinéraire à Grand Gabarit (IGG) gestoßen, eine für den Transport von Airbus-Teilen vorgesehene Route von Langon bei Bordeaux nach Toulouse, die teils aus speziell ausgebauten National- und Departementsstraßen, teils aus speziell für diesen Zweck gebauten Straßen besteht. Auf den ersten 30 km ab Toulouse bis L'Isle-Jourdain sind nahezu durchgehend Radwege vorhanen bzw. darf auf den nicht für den sonstigen Verkehr freigegeben Abschnitten Rad gefahren werden. Das ist sicher kein landschaftliches Leckerli, aber kann insbesondere für Hamburger interessant sein, auch wenn die Transporte nachts stattfinden. In Toulouse gibt es einen Radweg ab der Écluse St.-Pierre, erst an der Garonne entlang und dann zum Airbus-Werk, wo der IGG beginnt.

Ich bin kein Toulouse-Experte, trotzdem ein paar Tipps: an der erwähnten Écluse St.-Pierre befindet sich das Bazacle, ein Wasserkraftwerk aus dem 19.Jahrundert, das immer noch in Betrieb ist, wo man einfach nur über die Brücken und Terrassen über der Garonne bummeln oder die Ausstellung zur Geschichte des Kraftwerks oder die laufende Wechselausstellung besuchen kann. Interessant fand ich auch die auf Fotokunst spezialisierte Galérie du Château d'Eau in einem ehemaligen Wasserturm am westlichen Ufer der Garonne mit einer hervorragend ausgestatteten Fotografiebibliothek. Der schönste Platz in Toulouse ist für mich die Place Saint-Georges, ideal um nach dem Stadtrundgang am späten Nachmittag eine Verschnaufpause einzulegen und der bunten, so gar nicht typisch französischen Mischung aus Studenten, Touristen und Müttern mit kleinen Kindern zuzuschauen.

Grüße
Rainer