Stabi: Wenn man mit Stativ Bilder macht, sollte man den ausschalten, der macht sonst Bilder unscharf, weil er ein Linsenelement verändert.
Diese Regel gilt so eindeutig eben nicht für die vom Fragesteller verwendete Nikon-Technik. Nikon empfielt, bei Stativaufnahmen das VR-System auf "Normal" oder "Active" zu stellen. Nur bei sehr stabilen Stativen, wenn keine Schwingungen auftreten, sollte VR abgeschaltet werden (Einstellung "Off"). Näheres z.B.
hier. Es gilt die Bedienungsanleitung des betreffenden Objektivs
(Beispiel PDF, Seite 38/39). Das bedeutet, dass mit der verwendeten Technik eventuell bei 300 mm ein Stativ verwendbar sein könnte, das sonst vielleicht nur bis 200 mm Brennweite völlig stabil ist. Auch das sollte man ausprobieren.
Nikom empfiehlt NICHT, generell bei Stativaufnahmen das VR-System auf "Normal" oder "Active" zu stellen.
In beiden von dir genannten Quellen wird von Einbeinstativen oder nicht arretiertem Kopf ausgegangen. Also in einem Zustand, in dem man noch leicht "wackelt". Dann hilft der VR. Und auch nur dann, wenn die Belichtungszeit noch in dem Bereich ist, in dem der VR es schafft.
Bei fest angezogener Kopf-Arretierung auf Dreibeinstativ jedoch stets den VR ausschalten (außer das Stativ ist extrem wackelig UND die Zeiten liegen in dem Bereich, wo der VR auch "aus der Hand" noch hilft. Nikon schreibt selbst - Seite 39 - in holprigem Deutsch (der Technische Redakteur war nicht der Beste):
"Wenn die Kamera-Verwacklung jedoch nur sehr gering ist, kann die Bildstabilisierungsfunktion dagegen die Wirkung der Kamera-Verwacklung durch die Bewegung des Systems verstärken." Ich habe selbst diverse unscharfe Bilder mit Belichtungszeiten 1 bis halbe Sekunde mit dem 16-85 auf Dreibeinstativ gemacht, weil ich vergessen hatte, den VR abzustellen.