Tja, um 1,5 kg Masse mit 300 mm Brennweite und einer lichtschwachen Blende 5,6 in 150 cm Höhe wirksam zu stabilisieren, müsste schon ein Stativ der schweren, großen und meist teuren Sorte her. Käme für mich nur bei Tagestouren auf´s Rad. Irgendwo müsste der Kompromiss gesetzt werden.
Bei der Arbeitshöhe 150 cm bitte beachten: Die Katalog-Werte mit ausgezogener Mittelsäule sind in der Praxis meist ohne Bedeutung. Alle Stative verlieren mit ausgezogener Mittelsäule drastisch an Stabilität, sichtbar insbesondere mit Telebrennweiten und bei Windbelastung in der freien Natur.
Mein altes
Gitzo G 126 hat 1995 378,00 DM gekostet. Falls irgendwo gebraucht zu haben, wäre das heute noch immer ein guter Kauf. Ersatzteile gibt es, falls nötig. Gewicht ohne Kopf knapp 1,4 kg, Packhöhe ohne Kopf 38,5 cm, sehr stabil. Aber: Höhe ohne Kopf und Mittelsäule 94,5 cm, mit 2stufig ausgezogener Mittelsäule 136 cm, dann aber praktisch unbrauchbar für 1,5 kg mit 300 mm. Neu gibt es inzwischen leichtere Stative, sehr teure Stative, höhere Stative - aber ich kenne kein radreisetaugliches Modell, das Deine Wünsche alle erfüllt. Bei der Stabilität würde ich keinen Kompromiss eingehen, dann kann man auch ganz auf das Foto verzichten.
Unabhängig vom gewählten Modell noch ein Praxistipp für alle 3-Bein-Stative bei Outdooreinsätzen mit Starkwind (Norwegen, Irland u.ä.): Man halte für solche Fälle ein Stück Gummischnur bereit (Zeltgestänge-Ersatzschnur). Ein Ende unten an der Mittelsäule befestigt, zum Boden spannen und Fuß darauf stellen. Die gespannte Gummischnur verhindert nicht nur ein Umkippen der Technik, sondern verringert auch durch Wind verursachte Schwingungen. Es gibt auch Stative, bei denen unten an der Mittelsäule in einen Haken eine Gepäcktasche gehängt werden kann (mehr Masse = mehr Ruhe).