Meine letzte Info ist knapp drei Wochen alt und aus Bangladesch, Chittagong und Cox's Bazar.
Der Übergang auf Landweg, Teknaf ist überaus gefährlich und ich sprach mit einem Soldaten bei Tee und Kuchen der mir anbot, zu helfen. Das Problem ist nur, dass er ab der Übergabe (er würde mich sozusagen an das Militär in Myanmar übergeben - natürlich nur mit VISUM, dazu später mehr) keine Garantie mehr besteht. Es kommt dort unten im Süden oft zu Entführungen und auch so wäre es kein Ort an dem man sich länger aufhält, als man muss.
Meine Anfrage in Dhaka bei der Botschaft wurde abgelehnt. Ich trat als Hippie auf der für den Frieden radelt etc - sie hörten sich das ganze nicht einmal eine Minute an und sagten: Take a plane to Rangoon and than from there to Thailand or whatever... but no way to cross the border by bike from Bangladesh. Bye bye.
Ich nahm das Thema im Januar noch auf die leichte Schulter. Das Gespräch mit dem Soldaten hat mir so ziemlich den Kopf gewaschen - er war keiner der Lügen erzählen muss und zeigte mir Bilder vom Grenzübergang.
Das ist kein Grenzübergang, das ist eine militäre Einrichtung. Freunde die Urlaub auf St. Martin Island gemacht hatten, sprechen von Militär-Schiffen die man von der Insel aus sehen kann. Überhaupt ist dieses Gebiet - Wasser - ziemlich gefüllt mit Militär, also im Süden Bangladesch zur Grenze Myanmar.
Ich habe immer noch den Wunsch, das Land per Rad zu betreten, doch es braucht dazu Sondergenehmigungen die abseits von "ich bin bike4peace und will mal radeln" der Botschaft klar machen, dass man einfach nur eine Grenze übertreten möchte um dann in Myanmar das Land zu sehen.
Mir fällt aber auf, dass Myanmar (bzw. die Botschaft) keinerlei Interesse an Touristen hat, die außerhalb von Rangoon und anderen großen Städten, reisen möchten.
Viele Leute aus Chittagong und Cox's Bazar erzählen grauenhafte Geschichten über die Grenzzustände und mir vergeht immer mehr die Lust da rüber zu radeln... auch von Myanmar hört man nicht immer gutes. (Man radelt immer mit ziviler Begleitung, wird bei Unterkünften mehr los als nur eine Pass_Kopie und die großen Orte sind komplett auf Tourismus ausgelegt - und sehr teuer!)
Hoffe es hilft dir - ich hatte eine große Idee im Januar. Eine Freundin hat sogar den Flug für Thailand gestrichen, nachdem klar war, dass es keinen Weg über Land durch Myanmar gibt - und ich wollte daran festhalten, dass ich niemals wieder in den Flieger steige. (Anmerkung, falscher Stolz ist mehr als dumm und den kann man nicht mehr rückgängig machen - Glück, dass die Freundin Verständnis für einen so temperamentvollen und emotionalen, sowie oftmals festgebissenen Griechen hat) - naja, Fakt: Das war ein großer Zusammenbruch für mich, da ich fest davon überzeugt war, dass ich die Botschaft dazu bewegen kann, einzureisen. Doch nach den Gesprächen im Süden, gegen Ende meiner Zeit, wurde mir klar, dass ich vielleicht auch mit Genehmigung keinerlei Sicherheit hätte, diese Grenze unbeschadet zu überstehen.
Denn einzureisen, bedeutet noch lange nicht in sicheren Händen zu sein. Das Gebiet im Westen kennen nur wenige Leute und ich kenne keinen Radfahrer weltweit der das überhaupt schon auf Rädern bereist ist !
Ich weiß, dass sich das alles sehr dramatisch anhört, doch ohne übertreiben zu wollen, ist diese Situation am einzigen Grenzübergang von Bangladesch zu Myanmar eine extrem ungewisse Sache, über die keiner berichten kann - weil keiner berichten darf und wie gesagt dieser Grenzübergang keine normale Grenze ist, wie wir sie kennen.
Oha, du hast mit deiner Frage einiges in mir hochgeholt... ich sag mal gute Nacht und dir viel Erfolg. Es gibt noch andere Grenzen zu Myanmar - vielleicht kann dir jemand was darüber erzählen.
Bis bald
Alexandros