Oha, ihr seid ja fix mit den Antworten! Vielen Dank schon mal dafür.
Ich hangel mich der Reihe nach durch ...

Eine Selbsthilfewerkstatt habe ich leider nicht in der Nähe. Fahrradläden ja, Werkstätten ja, aber nichts zum selber machen - das wäre sonst natürlich ideal.
Ein fertig aufgebauter Rahmensatz und fertige Räder (also Nabe, Speichen und Felge) wären natürlich eine Idee. Wenn man sich das auch beim Händler fertig machen lassen kann, würde ich mir natürlich das Werkzeug sparen.
Normales Werkzeug wie Sechskantschlüssel, normale Schraubendreher und Torx habe ich hier, Zange, Seitenschneider und so was sind auch griffbereit - was ich nicht habe, wäre eine Knarre und das ganze Spezialwerkzeug wie Kettennietdrücker.
Teilweise wäre es natürlich sinnvoll, sich das anzuschaffen, ich würde Reperaturen nämlich gerne selbst ausführen. (Bequemlichkeit: Ich bin unabhängig von den Öffnungszeiten und Warteschlangen der Werkstatt.) Montageständer ist ein Muss, FAF ist gegeben. Die große Dame ist selbst Radfahrerin, die kleine ist seit kurzem ohne Hilfe unterwegs - wären also zwei weitere Räder, die ich warten kann. Und wenn es nur Reifen wechseln, Bremsgummis justieren und Schaltung einstellen ist.
Zu den finanziellen Gründen: Ja, Einzelteile
und Werkzeug liegen wohl über einem komplett aufgebautem Rad. Mal ganz zu schweigen vom Zeitaufwand. Aber die Werkzeuge wären immerhin wiederverwendbar (siehe oben) ... womit man sich gleichzeitig Werkstattkosten sparen würde.
Kleinteile übers Internet wird eine Katastrophe sein, vermute ich. Gerade wenn die Bestellung nach einer Woche eintrudelt und man merkt, dass noch etwas anderes fehlt ...

Aber wie bereits geschrieben, Fahrradläden habe ich hier in der Umgebung, teils auch gut zu Fuß erreichbar.
Mein hundertprozentiges Traumrad habe ich fertig noch nicht gesehen. Teile tauschen oder anbauen (Schutzbleche!) würde ich also in jedem Fall, wenn auch nicht sofort. Die Herausforderung für mich ist einfach wohl, ein knackiges Fertigrad zu finden und das mit einem "idealen" Selbstaufbau zu vergleichen.
Zu den Bremsschalthebeln: Ich habe da was von "einmal anecken und die Schaltung ist verstellt", "einmal umkippen und der Hebel ist hin" usw. gelesen, das fand ich ein wenig erschreckend.
Der Komfort gegenüber Lenkerendschalthebeln ist unbestreitbar, klar. Dazu sollte ich hier im Forum wohl noch einmal stöbern. Die drei ganz oben genannten Modelle haben übrigens alle Endschalthebel ...
Ich mache mir nur Sorgen, dass ich mein Fahrrad um die Ecke schiebe, mit dem Schalthebel blöd anecke und -klonk- erst einmal auf die halbe Schaltung verzichten muss, das ist alles.
Die Ersatzteilversorgung ist erst einmal zweitrangig. Klar, man träumt zwar von der Reise quer durch die Pampa und dass der Stahlrahmenbruch in einer Autowerkstatt nahe Timbuktu geschweißt wird, aber in der Realität werde ich mich in naher Zukunft wohl eher mit Platten in der näheren Umgebung beschäftigen und Erfahrung (ha!) sammeln.
Meine Komponenten werden (egal ob Selbstaufbau oder von der Stange) vorerst eh nichts exotisches sein, ich gehe da pragmatisch ran. Beim nächsten Rad kann man ja immer noch kreativ werden.

Etwas sehr preiswertes von der Stange war ursprünglich meine Idealvorstellung.

Ich hatte letztes Jahr gehofft, bei Angebots-Rädern für deutlich unter 200€ wird man ja wohl ein schönes Touringrad für 400€ finden, vielleicht mit Aufpreis für einen Stahlrahmen. Aber da habe ich mich wohl ziemlich geirrt - ich hatte große Mühe, überhaupt erst einmal in die richtige Richtung zu finden, offenbar ist der Markt mit Alu-City-Rädern, Downhill-Bikes und Rennrädern überschwemmt ...
Meine Preiskalkulation ist von daher deutlich nach oben korrigiert worden, sonst wäre ich schon seit letztem Jahr schon unterwegs.

Dafür hatte ich im Gegenzug Zeit zum Recherchieren und Lernen. Hinausgelaufen ist es darauf, dass ich gerne einen guten Rahmen (am liebsten Stahl) und günstige, aber vernünftige Komponenten hätte.
Gebrauchträder kommen prinzipiell auch in Frage, leider habe ich bei meinen unregelmäßigen Suchaktionen in den letzten Monaten nur massig Kinderräder, überteuerte Bahnhofsräder und diverse (teils tolle!) Rennräder in der Umgebung gefunden. In Richtung Reiserad ging da bisher nichts - aber ich werde hier mal ein Auge auf den Marktplatz werfen ...
Zu den 26" gegen 28": Meine Tendenz geht zu 28". Für eine Weltreise oder schwer bepackte Räder definitiv 26", aber ich spare lieber am Packgewicht - und die Weltreise ist noch ein paar Jahre hin. Vielleicht bin ich bis dahin eh auf einem anderen Rad unterwegs. Aber ich habe da momentan kein Ausschlusskriterium, das meinte ich damit.
Ach ja, die Beleuchtung: Ich habe die Preise für Nabendynamos gerade noch einmal studiert, einen günstigen Shimano bekommt man ja schon unter 30€ oder unter 50€ mit Rad. Das ist ja human, damit streiche ich die Batterie-Option direkt wieder. Mir war so, als ob die Dinger eher bei 100€ losgehen ...
Das Gewicht habe ich nicht direkt im Visier. Klar kann man da einiges sparen, die Bandbreite meiner Modelle auf der Liste (zu teure mit eingeschlosen) liegt so zwischen 11 und 15 kg. Ich rechne voll ausgerüstet mit etwa 13-14 kg, was zwar deutlich über einem Rennrad liegt, aber so ein Aldi-Rad wiegt auch mal locker 20 kg. Den Löwenanteil wird da eher das ausmachen, was ich mitschleppe.
So! Ich bin nun ein wenig schlauer, muss mir aber über das "Grundproblem" Selbstbau gegen Stangenrad noch einmal klar werden. Für letzteres spricht die schnelle Verfügbarkeit, für ersteres die Lernerfahrung und die freie Konfigurierbarkeit.
Meine restlichen Überlegungen scheinen ja nicht völlig gegen die Wand zu fahren, mal abgesehen von den Bremsschalthebeln.

Insofern lese ich nun weiter fleißig mit und suche etwas gezielter. Noch einmal danke für die bisherigen Rückmeldungen!