Ein Netbook bleibt ein Netbook, egal, welches Betriebssystem darauf läuft. Diese Plattformen sind mit billiger Hardware aufgebaut, nicht mit leistungsstarken Prozessoren und Chipsätzen.
Es hat keinen Sinn, in der Hoffnung auf Leistungssprünge, ein anderes Betriebssystem zu installieren. Mehr Arbeitsspeicher hilft hier nicht, es fehlt einfach an CPU-Leistung.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass auf einem Spar-Notebook Lenovo X130e Windows 7-64 Bit vortrefflich und schnell läuft. Ausnahme: Der Boot- und Anmeldevorgang dauert viel länger, als an schneller Hardware. Die üblichen Netbook-Anwendungen laufen einwandfrei, auch Bildbearbeitung, Kartenverwaltung und CAD. Internet und Bürosoftware sowieso. Für Videokonvertierung ist kein Netbook geeignet. Professionelle Bildbearbeitung entfällt ebenso, weil fast alle Netbooks und Notebooks nur Displays mit sehr kleinem Farbraum besitzen.
Treiber: Jedes Notebook benötigt spezielle Treiber, die vom Hersteller mitgeliefert werden. Unter Windows XP waren diese manuell zu installieren, unter Windows 7 werden sie oft automatisch gefunden und installiert. Wer nicht installieren will, sollte sich ein Netbook mit vorinstalliertem Betriebssystem kaufen und eine komplette Datensicherung anfertigen.
Ob für das gewünschte Netbook alle Linux-Treiber verfügbar sind, müsste recherchiert oder getestet werden. Auch bei gleicher Typenbezeichnung kann der Inhalt des Netbooks wechseln, z.B. der WLAN-Chipsatz. Es ist nicht garantiert, dass unter Linux alle Funktionen einwandfrei laufen (Minimum: alle Funktionstasten, Displayauflösung, 3D-Grafik, Touchpad, Bluetooth, WLAN, Akkuüberwachung und Energiesparmodi testen). Treiberinstallation unter Linux ist für einfache Anwender unter Umständen zu kompliziert, insbesondere, wenn diese selbst kompiliert werden müssten und dann nach jedem Kernel-Update neu zu installieren wären.
Eine Leistungssteigerung erreichst Du unter Linux indirekt, weil keine Schutzsoftware läuft. Wer sich auf einem Windows-Netbook einen ressourcenfressenden Virenscanner leistet, und deren 2-4 Virenscanner gleichzeitig aktiviert, wird keine Freude haben. Ich verwende die kostenlose Variante von Microsoft, der eine verhaltensbasierte Erkennung von Schadsoftware fehlt. Dafür kann man mit dem Gerät normal arbeiten. Installation von Sicherheitsupdates wie Java, Flashplayer, Browser und Anwendungsprogrammen ist Pflicht, auch unter Linux.
Hinsichtlich des Bedienkomforts und der Einarbeitungszeit sehe ich keine Vorteile für ein bestimmtes Betriebssystem.
Haupt-Entscheidungskriterium sollten die Anwendungsprogramme sein. Beispiel: Falls GPS- und Kartenverwaltungsprogramme benutzt werden, ist die Auswahl unter Windows sehr viel größer. Windows-Software lässt sich unter Linux nicht oder in wenigen Einzelfällen verwenden (Stichwort "Wine").
Zum gewählten Modell von Asus wird bemängelt, dass kein USB 3.0-Anschluss vorhanden sei. Eine USB 3.0-Schnittstelle wäre mir wichtig, da z.B. die Datensicherung des Komplettsystems auf einer externen Festplatte über USB 2.0 viele Stunden dauern würde.