Zum Start unserer Tour durch die Schweiz sind wir von München nach Zürich mit der Bahn angereist.
Aufgrund einer Großveranstaltung in Zürich mussten wir für die erste Übernachtung kurzfristig auf einen anderen, Campingplatz ausweichen. Um diesen vor Schließung noch zu erreichen, blieb uns nur die Weiterfahrt mit der S-Bahn. Die Gültigkeit unserer Fahrkarten endete jedoch in Zürich Hauptbahnhof, also waren neue Tickets erforderlich.
Da die Info-Stände bereits geschlossen waren, begann am Fahrkartenautomat die Suche nach den richtigen Tickets. Die Personenfahrscheine waren dann schnell gelöst, nur die Fahrscheine zur Fahrradmitnahme wurden vom Automaten nicht angeboten, ich fand keine Eingabemöglichkeit oder hab sie übersehen.
Ein Schweizer Fahrgast, der hinter mir schon ungeduldig wurde, bot mir seine Hilfe an, hatte aber auch keinen Erfolg und meinte daraufhin die Fahrradmitnahme sei wohl gratis. Ich hatte da meine Zweifel und ging ohne Fahrradkarten um Bahnsteig zurück.
Die S-Bahn kam, wir stiegen ein, hatten die Räder noch nicht abgestellt, kam was kommen musste, Fahrscheinkontrolle, drei Kontrollöhre in Begleitung zweier Sicherheitsmänner? Ich zeigte meine Fahrkarten vor und glaubte alles sei ok, aber dann kam die Frage nach dem Velo-Ticket.
Alle Erklärungsversuche hatten wenig Erfolg, auch der Vorschlag, das Velo-Ticket vor Ort zu bezahlen wurde abgelehnt.
Stattdessen sollte jeder von uns 100 Schweizer Franken fürs Schwarzfahren bezahlen.
Jetzt war mir klar warum das Kontrollpersonal Begleitschutz hat.
Wir hätten für die Fahrräder zusätzliche Personen-Tickets lösen müssen, so die kurze Erklärung.
Da wir nicht bar zahlen wollten, wurden unsere Personaldaten aufgenommen und wir bekamen einen Beleg mit dem fetten Aufdruck Reisen ohne gültigen Fahrschein.
Wir hatten nun 10 Tage Zeit, bis wir von einem Inkassounternehmen eine Rechnung erhalten würden, diese Zeit nutzte ich um die Gründe, die uns zu Schwarzfahren machte, der zuständigen Kontrollstelle nochmals zu Erläutern. Nach 14 Tagen erhielt ich dann Antwort von diesem Inkassocenter.
Uns wurde mitgeteilt, dass sie unseren Ausführungen wohl Glauben schenken und da wir als Touristen in der Schweiz unterwegs waren und auch aufgrund einer Kampagne von SBB und Schweiz Tourismus zur Kunden- und Serviceorientierung auf die Forderung verzichten würden.
Glück gehabt.

Viele Gruße aus dem winterlichen München