Das eigentliche Problem ist, daß es den Nachtzg nach Brüssel nicht mehr gibt.
Es gibt zwei nicht mehr. Einmal Dresden–Köln (und zurück), die Verbindung starb ohne große Ankündigung im März 2004, nachdem man aus einem gut angenommenen gewöhnlichen Nachtschnellzug ohne große Beschränkungen, aber mit Schlaf-, Liege- und Gepäckwagen einen »DB-Nachtzug« mit Platzkarten- und Zuschlagpflicht machen musste. Sofort sank die Auslastung auf einen Bruchteil und Mitte März (ich war gerade auf Lehrgang in Wuppertal, bin mit dem Zug noch hingefahren und die Heimfuhre im Schlaf war plötzlich unmöglich) verschwand er. Die Verbindung Berlin–Paris mit Kurswagen nach Oostende wurde ebenfalls »qualitativ verbessert«, der Teil nach Oostende verschwand, der nach Paris wurde auf die Transitstrecke über die Stendalumfahrung verlegt, büßte sämtliche Verkehrshalte in Ostzonesien ein, gleichzeitig griffen die Phantasiepreise für die Nachtzüge Richtung Belgien und Frankreich. Besser kann man Nachtzüge nicht unattraktiv machen. Die Fluggesellschaften konnten den Parademarsch blasen.
2010 bin ich mit dem Nachtzug Berlin–Paris nach Spanien gefahren. Es war das erste Jahr, wo ich ohne FIP auskommen musste. Finanziell tat die Reise in dieser Beziehung richtig weh, wobei ich die 125€ für den Liegeplatz Hendaye–Paris Austerlitz für besonders überteuert gehalten habe. Es war auch die einzige Nachtzugfahrt mit Flöhen im Abteil. Die Verantwortlichen mög die Cholera holen!