Nur komisch, daß unsere tollen lebensrettenden bunten Pappedeckel nicht auch beim Motorradfahren getragen werden dürfen - wo ist der Unterschied, auf welchem Bock ich sitze, wenn ich mit 80 km/h eine Landstraße mit Gefälle runterdüse oder wenn mir bei normaler Geschwindigkeit in meiner Spur eine verchromte Doppelniere auf 2 Tonnen Blech, Kunststoff und Leder mit Tempo 120 begegnet? Die Kradfahrer hätten im Hochsommer bestimmt auch gern mehr Belüftung, weniger Gewicht und ein schickes luftig-leichtes Design am Kopf - aber komischerweise (oder etwa doch vernünftigerweise?) müssen sie weiter diese schweren rundum geschlossenen Dinger tragen. Da drängt sich doch stark die Frage auf, wo die Sicherheit aufhört und stattdessen eine geniale Geschäftsidee beginnt. Geschäfte mit der Angst gehen garantiert immer gut, auch in schlechten Zeiten. Eine schockierende Erfahrung machte eine Bekannte bei der Suche nach einer geeigneten Krabbelgruppe für ihren Nachwuchs: in einer Gruppe wurde ernsthaft gefordert, den Kindern beim Laufenlernen einen Helm aufzusetzen.

P.S.: Wer nie schneller als 25 km/h und nie auf öffentlichen Straßen außerorts unterwegs ist, darf in meiner Frage "Motorrad" durch "Mofa" ersetzen.

P.P.S.: Ich hatte mit der zuletzt genannten Geschwindigkeit mal einen partiellen Kopfaufprall ohne Helm auf ein parkendes Auto. Manche werden mir dafür bestimmt vor Wut schäumend einen bleibenden Schaden attestieren wollen, es gab aber nur einen blauen Fleck unterm Auge. Aus diesem und dem Totalschaden meines Rades lernte ich damals, auch im absoluten Halteverbot nicht nur auf meinen ersten, Tage zuvor als Konfirmationsgeschenk erhaltenen Tacho zu achten.
Was mir allerdings bei einem Sturz mit der erstgenannten Geschwindigkeit blüht, dürfte im Rahmen der Meßgenauigkeit unabhängig vom Tragen eines bunten Pappedeckels sein.

Daniel