Handelt es sich um eine Etappe mit einem oder mehreren langen Anstiegen, dann lege ich die Verpflegungspausen jeweils auf den nächsten Gipfel/Pass. Die Abfahrt kann man dann noch zur Verdauung, zum allmählichen Pulsanstieg und zur Rhythmuszurückgewinnung nutzen, bevor es dann wieder zum nächsten Anstieg geht.
Soweit die Theorie, strebe ich auch gerne an. Die Praxis sieht anders aus. Mitgeführte Verpflegung habe ich oft nicht nur den Berg hochgefahren, sondern auch wieder runter - wo dann wieder Verpflegungsmöglichkeiten gewesen wären. Möchte man Einkehren, ist das auf vielen Passhöhen gar nicht möglich. Hat man seinen gefüllten Fressnapf mit dabei, stürmt es, ist es kalt, droht ein Gewitter oder fehlt eine angenehme Sitzgelegenheit.
Man muss also auch lernen, im Tale oder auf der Auffahrt zu essen. Dabei würde ich unbedingt vermieden, sich zu stark sättigen zu wollen. Auch ist die Verdauung auf der Abfahrt nicht immer ideal - etwa bei durchgehender aerodynamischer Haltung - da ist der Magen-Darm-Bereich eingeklemmt. Wichtiger ist eigentlich, rechtzeitig zu essen. Quält man sich mit Hungergefühl noch die letzten 400 Höhenmeter bis zum Gipfel hinauf, kann es oben schon für die Kompensation zu spät sein. Schließlich muss man seine Pausen auch auf die Wiiterung abstimmen, bei entsprechender Kälte ist man aufs Aufwärmen angewiesen - da ist dann Pause dort, wo ein Gasthaus etc. steht.