Am nächsten Morgen geht's erstmal per Fahrrad 4 km nach Zonza zum Brötchen holen. Denn anders wie der Name "Camping Municipal" vermuten lässt. liegt der Camping weit außerhalb von Zonza in einem schönen Wald. Er ist so wenig frequentiert, dass sich der übliche Croissant, Pain au chocolat und Baguette-Frühstücksservie hier nicht lohnt. Das sah in Solenzara noch ganz anders aus, hier war der Campingplatz
U Rosumarinu sehr voll und fest in deutscher Hand.
Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir zu fünft mit dem Auto auf den Bavella-Pass, wo wir in wechselnden Rollen in tollem griffigen Fels klettern oder die kleine Ella (2 Jahre) bespaßen.
Am nächsten Tag geht's per Rad weiter. Über Zonza geht es nach Quenza und dort biegen wir von der D420 ab auf eine kleine Seitenstraße, die uns kontinuierlich ansteigend durch dichten Wald immer höher führt. Nach einigen Kilometern lichtet sich der Wald und die schöne Berglandschaft wird sichtbar
Nach rund 1000 hm auf Asphalt erreichen wir einen Parkplatz, ein großes Gebäude und den Beginn der Hochebene "Plateau de Ciscione". Auf dem Parkplatz sind nur wenige Autos, die mich zu der Aussage verleitet, hier oben in 1500 Meter Höhe sei "kein Schwein". Eine Aussage, die sich kurze Zeit später auf drastische Art als Fehleinschätzung erweisen sollte. Auf der zunächst gut fahrbaren Piste sind die üblichen Verkehrsregeln einzuhalten. Es gilt also rechts vor links:
Kurze Zeit später treffen wir wieder unsere Freunde, die mit dem Auto hochgefahren sind und das Plateau auf dem Rad mit Kinderanhänger erkunden. Wir finden einen idyllischen Picknickplatz auf schöner Wiese inmitten von grasenden Pferden und Kühen. Nur kurze Zeit nachdem wir unser Vesperdecke ausgebreitet und unsere Köstlichkeiten zum Vespern ausgebreitet haben, kommt ein erstes Schwein um die Ecke. Dieses wird kurzerhand verjagt und wir wähnen uns in Sicherheit. Allerdings kommt die Sau mit 20 ihrer Kumpanen im sprichwörtlichen Schweinsgalopp wieder zurück zu unserem Picknick. Da es uns nicht gelingt, den Schweinen verständlich zu machen, dass wir nicht gewillt sind unsere Leckereien mit ihnen zu teilen müssen wir kurzerhand flüchten. Ulla rafft schnell alles zusammen und rennt zum nächsten großen Stein (reichlich vorhanden). Nach einer kurzen Klettereinlage ist sie samt Vesper oben, umrundet von einer Horde hungriger Schweine, die aber glücklicherweise nicht klettern können. Also findet das Picknick statt auf der grünen Wiese auf einem großen Fels statt, unter den strengen Blicken der hungrigen Schweine. Eine Situation, die bei der kleinen Ella einen lang anhaltenden Eindruck hinterlässt. Aber nachdem wir beobachten konnten, wie die Schweine statt an unserem Vesper dann doch mit frischem Pferdemist Vorliebe nehmen mussten, da schmeckte der Lonzu gleich nochmal so gut...
Nach dieser abenteuerlichen Schweineattacke fuhren unsere Freunde wieder zurück zum Parkplatz. Wir machten uns auf den Weg weiter gen Norden durch das flache aber wunderschöne Hochplateau. Umgeben von gelb blühendem Ginster und unzähligen Wackelsteinen ging zwischen Regenschauer und Sonnenlücken durch wilde Landschaft.
Kurz nach dem höchsten Punkt auf über 1600 Metern unweit des GR20 und der Bergeries de Cavallara holpern wir auf steiniger Piste bergab und tauchen schließlich in den Bosco di u Coscione ein. Nach einigen Kilometern erreichen wir die schlaglochübersäte D428, die 10 Kilometer südlich von Zicavo auf die D69 mündet. Wir rollen gemütlich nach Zicavo hinunter und nehmen uns mangels Campingplatz ein Zimmer in der schön gelegenen Gite A Funtana nehmen. Wir genießen einen Pastis auf der Sonnenterasse und lassen uns dort ein korsisches Menü munden.
Fortsetzung folgt...