Wenn ich schonmal dabei bin, noch ein paar Punkte:
- Gepäck: beschränke Dich mit dem Gepäck, zumal du viel auf unbefestigten Wegen unterwegs sein wirst - die Fußpilger kommen auch mit einem Rucksack aus und sind meist viel länger unterwegs. Mir haben zwei Backroller genügt; Zelt, Kocher etc. brauchst Du nicht wegen der ausreichend vorhandenen preiswerten
- Unterkünfte:
- Pilgerherbergen: Sollte man möglichst oft machen, gehört einfach dazu, kosten meiner Erinnerung zufolge meist ca. 6 Euro, und die "echten" Pilgerherbergen, das heißt die von kirchlichen oder sonstwie gemeinnützigen Organisationen getragenen sind kostenlos, man entrichtet stattdessen eine kleine Spende. Man muß halt damit klarkommen, daß irgendwann zwischen 23 und 24 Uhr Zapfenstreich ist (evtl. früher), d. h. Licht aus, man muß im Bett sein, Gemeinschaftsräume sind zu, und man kommt, wenn man abends noch länger aus war, nicht mehr rein. Was oben schon geschrieben wurde, stimmt: um 6, wenn die offizielle Nachtruhe um ist, springen die Fußpilger wie auf Kommando, als hätten sie seit einer Stunde darauf gewartet, aus den Betten und sind eine Viertelstunde später weg. Dann bleiben, wenn vorhanden, die Radler, die in Ruhe ihr Zeug packen, und um spätestens 8 muß man sowieso raus sein.
- Pensionen: Wenn man auch mal etwas Privatsphäre haben und abends selbstbestimmt länger "Ausgang" haben möchte, was gerade in den größeren Städten wie Logrono, Burgos oder León angenehm ist: es gibt fast überall preiswerte, einfache Pensionen (bei mir immer zwischen 25 und 29 Euro als Einzelreisender), sogar in Santiago bin ich direkt neben dem Platz mit der Kathedrale für 29 Euro untergekommen. Ich habe ca. 2/3 in Pilgerherbergen und ca. 1/3 in Pensionen übenachtet.
- Credencial/Compostela: Du solltest Dir ein "Credencial" besorgen, in dem Du unterwegs die Stempel sammelst, die Dich als nicht motorisiert Reisende ausweisen und das Dir somit Zugang zu den Pilgerherbergen verschafft. Kann man schon in Deutschland besorgen (mal googeln), habe ich mir in der Pilgerherberge in Pamplona ausstellen lassen, auch ohne dort übernachtet zu haben. Mit dem Credencial bekommst Du im Pilgerbüro in Santiago die Compostela, die Urkunde über die bestandene Pilgerreise. Auf dem Formular, das man dort ausfüllt, bei den Gründen für die Reise die Kategorie "religiöse" oder "religiöse und andere" ankreuzen, dann gibt`s die echte Compostela, wenn man nur "andere" ankreuzt, nur eine Urkunde über eine "kulturelle Reise" oder so ähnlich, und in Spanisch, nicht wie die "echte" Compostela in Latein.
- Topografie: Natürlich, "Spain is never plain" - einige Höhenmeter wirst Du überwinden müssen, auch ohne Pyrenäen, sowohl auf dem Original-Camino als auch auf den Alternativrouten. Laut meinem Reiseführer sind es von Pamplona nach Santiago "ohne die vielen kleinen Zwischenanstiege - ungefähr 5000 Hm", konnte ich mangels Höhenmasser nicht überprüfen, kommt aber wohl hin. Navarra und die Rioja sind gebirgig, Kastilien ist überwiegend flach bis hügelig, und Galicien ist wieder ziemlich gebirgig, das empfand ich am anstrengendsten, anstrengender als die beiden höchsten Pässe Rabanal (Cruz de ferro), 1500 m und O Cebreiro, ca. 1300 m. Diese Pässe fand ich relativ gut machbar, die Steigungen sind moderat. Laß Dich aber bitte nicht durch diese Hinweise zur Topografie von Deinem Vorhaben abbringen! Aber man sollte eben wissen, daß mit Steigungen zu rechnen ist (ist ja auch ein Pilgerweg, da darf man sich schonmal ein bißchen quälen

).
- Cabo Finisterre: Das eigentliche Ende des Jakobswegs, aber dazu demnächst noch ein paar Anmerkungen, ich mache erstmal Schluß.
Ich hoffe, Du hast nicht schon das Meiste gewußt...

. Ansonsten stehe ich natürlich für weitere Fragen zur Verfügung.
Gruß
Tom