Es ist so: Die Vorderradbremse soll für kräftige Bremsungen und Notfälle da sein, verläßlich, Verschleiß ist aber nachrangig.
Hinten reicht auch ne Bremse mit mäßiger Leistung, dafür aber möglichst verschleiß- und wartungsfrei.
Mir paßt (bei derartigen Kräften wie einer vorn notbremsenden Scheibe) gefühlsmäßig die einseitige Krafteinleitung nicht. Und immerhin - der Auslöser der ganzen Sache war ja bei mir eine Scheibenbremsgabel: ich bin auf ein festes Hindernis gefahren und die Elastizitätgrenze der Gabelkrone war größer als die des Unterrohrs, es war also nicht die Gabel verbogen sondern der Rahmen Schrott, siehe ganz oben in diesem Faden. Da sehe ich nun einen kleinen Teufelskreis: gegen die durch einen bissigen Scheibenbremssattel in die Gabel eingeleiteten Biegemomente muß die Gabel steifer sein. Eine steifere Gabel federt weniger. Weniger Federn führt zu weniger Bodenkontakt, mithin weniger Bremswirkung und (gleichzeitig! trotzdem!) größerer Gefahr des Blockierens, was beim Vorderrad erhebliche Sturzgefahr bedeutet, oder aber eine Federgabel (mit ihren zehntausend Problemen) nötig macht.
Die Qualität und der Entwicklungsstand der auf dem Markte befindlichen Scheibenbremsen für Fahrräder scheint so bemessen zu sein, daß Gequietsche und Geschleife zu bekommen und zu beheben mehroderweniger Glückssache sind (oder nicht?). Das wundert mich. An Kfz werden, soweit ich weiß, seit Anfang der siebziger serienmäßig Scheibenbremsen verbaut, und zwar mit besten Erfahrungen (W115 /8!). Es ist doch sehr schade, daß und auch fragwürdig, warum soetwas bei Fahrrädern nicht machbar zu sein scheint? - Felgenbremsen sind ja eigentlich was brimmitiefes, zum Beispiel geht mir die sich bei Nässe bildende Aluminiumoxidpaste nebst Schmirgelgeräuschentwickung durchaus auch gehörig auf den Geist, ist aber vielleicht doch das kleinere Übel.
Preisgestaltung: Trommel- und Rollen- mal ausgeklammert wurde mir die HS-11/33 als billigste Fahrradbremse (pro Megajoule) genannt, Felgenverbrauch eingerechnet. Scheibe ist hip und daher künstlich teuer, scheint mir.
Fazit: vorn kann ich mit ner HS-Schnapszahl meinetwegen leben - bis sich besseres findet. Hinten aber soll sich Onkel Röhloff bitte mal was einfallen lassen. Zum einen ne Trollen- bzw Rommelbremsaufnahme. Und er möge sich, wenn die neue Kette fertig ist, zügig an die Arbeit machen - und endlich einen INTARDER konstruieren!!
Hat jemand nen Tip, welches Blatt ich anschaffen sollte?
Gebhardt Classic für'n Zwanni
oder das „Single“ von Specialités-TA (30€)
oder gleich das vierzig Taler teure Edelstahlblatt von Surly?