Natürlich müssen die Leute in Entwicklungsländern auch was trinken. Für die ganz große Mehrheit ist abgefülltes und sauberes Flaschenwasser aber unerschwinglich. Diese Leute holen es vom nächsten Brunnen oder öffentlichen Wasserhahn, dabei sind mitunter lange Fußwege zurückzulegen. In ärmeren Dörfern wirst Du daher auch vergeblich Wasser im Laden suchen.
Flaschenwasser ist demnach ein Wohlstandsproblem, aber nicht aus europäischer Perspektive, sondern generell. Vernünftiger wäre es, der lokalen Bevölkerung sicheres Wasser *vor Ort* zur Verfügung zustellen, so wie das in besser entwickelten Gegenden Standard ist. Das passiert jedoch nicht, weil diejenigen, die mehr Einfluss und Geld haben, sich mit Flaschenwasser behelfen. Der ärmeren Bevölkerungsmehrheit erweist man damit einen Bärendienst. Die darf damit vorlieb nehmen, den Wohlstandsüberschuss in Form leerer Flaschen zu nutzen.
Ich weiß, dass in Afrika bisher ein Großteil des Verpackungsmülls, der noch zu irgendwas zu gebrauchen ist, von irgendwem weiterverwendet wird. Aber das wird nicht ewig so gehen, und in Ländern mit etwas höherem Lebensstandard sieht man die Folgen in Form unkontrollierter flächendeckender Vermüllung. Dazu muss ich nicht auch noch beitragen. Aber das entscheidet jeder selbst; ich würde mir lediglich mehr *bewusste* Entscheidungen von denen wünschen, die dazu in der Lage sind. Und Touristen (mit und ohne Rad) sollten dazugehören, sonst blieben sie besser zu Hause.

Grüße

zaher