¡Ola Amigos!
Ich bin jetzt in Antofagasta, am pazifistischen Ozean. Seht hier:
http://www.hotelantofagasta.cl/ Zunaechst bin ich mit dem Bus zurueck nach San Pedro gefahren. Ein wenig Sorge um mein Rad hatte ich schon, denn es wurde einfach so me nothing, You nothing in den Frachtraum des Busses gelegt. Nichts war mit Spangurten, mit denen man es haette irgendwie arretieren koennen. Aber das Rad hat es ueberlebt. Fuer die Bussfahrt habe ich gerade mal 1000 Pesos, also ca. 1,50 Euro bezahlt. In Calama habe ich mir dann ein etwas bessers Hotel gesucht, con Enchufe, damit ich meine Akkus wieder aufladen kann. Da gab es sogar eine Badewanne. Mit einem Bier in der Hand, habe ich es mir gutgehen lassen.(Gruss an Gernot :-) An der Rezeption habe ich kundgetan, das ich einen Campingkocher brauche. Mit dem Hoteleigenen Shuttelbus wurde ich dann zu dem ausserhalb der Stadt liegenden Walmart - einem riesigen Einkaufszentrum amerikanischen Ausmasses - hingekarrt. Einen Spiritus-/Benzinbetr¡eben, wie ich ihn eigentlich gerne gewollt haette, habe ich dort zwar nicht bekommen, aber einen Gasbetreibbaren. 17000 Pesos hat dies Teil gekostet. Habe mir noch 2 Kartuschen a 190 Gramm gekauft. In der Anleitung steht, das Dingen verbraucht 45 Gramm pro Stunde. An die, wo Ahnung haben: Kann das sein? Wisst ihr, wo ich mir hier in Chile die Kartuschen nachkaufen kann?
Den Rueckweg bin ich zu Fuss zurueck nach Calama und musste eine slumartige Vorstadtgegend passieren. Hmmm...
Ansonsten gab es in Calama nicht viel zu sehen. Das Stadtbild ist gepraegt vom hecktischen treiben und den vielen Geschaeften- Kein Wunder, denn mit dem ueber 200 km entfernten Antofagasta gibt es sonst in der "naeheren Umgebung" keine groessere Stadt. Apropos Antofagasta. Mich reizt es, nach all denTagen des Muessigganges, zu verschuchen, die Strecke an einem Tag zu fahren. Das Gelaende muesste guenstig hierfuer sein. Von Calama 2300 Meter ueber Meer geht es ab bis auf 0. Und wenn ich dann noch Glueck mit dem Wind habe... aber ich will den Ereignissen nicht vorgreifen.
Frueh um 7:00 bin ich in Calama aufgebrochen. Der Hotelmensch hat sage und schreibe 15 Minuten gebraucht, bis er die Rechnung erstellt und das Geld eingesackt hat. Das ist eben Suedamerika.
An dem Flughafen vorbei ging es Richtung Antofagasta. Eine Strassenkarte braucht man bei diesem in die Laenge gezogenen Land uebrigens kaum, die Wege sind meisst recht einfach zu finden. Und wie das Rad lief! Die Tankstelle Carmen Alto lag sehr guenstig und bereits um 12:15 habe ich hier nach 116 km eine Mittagspause gemacht. Von den 2300 Hoehenmetern Startkapital, hatte ich gerade mal 900 HM (eine feine Waehrung dies) verprasst. Eine Suppe reingeschoben, die Beine noch was gestreckt und frohen Mutes wieder aufs Rad gestiegen. Ich war fit wie ein Turnschuh, es liess sich fahren, als haette mir jemand eine Sauerstoffmaske umgebunden. Ausserdem war ich ueberzeugt davon, das ich diesmal, trotz der Hitze den Mittag ueber durchfahren konnte. Die Trockenheit vertrage ich immer besser und auf der Isla Pescada, inmitten des Salar de Uyuni, hatte ich mir eine Extrem Desert Cap gekauft! Was das ist? Schaut euch den Film "Lawrence von Arabien" an, da laufen die alle mit diesen Dingern rum...
Die restlichen 99 km nach Antofagasta sollten ein Klacks sein. Aber was war das? Waehrend ich mein Mittagsessen eingenommen habe, kam ein Wind auf! UND WENN ICH WIND SAGE, DANN MEINE ICH WIND! Genau frontal von vorne, das war nicht mehr feierlich. Ich habe mir dann gesagt: Sei froh ueber diesen Wind. Er ist da, um Dich auf die Verhaeltnisse in Patagonien vorzubereiten. Aber es ging kaum voran. Unglaublich wie schnell dieser Wind in dieser Haerte aufgekommen ist. Obwohl es immer noch leicht bergab ging und ich getreten habe wie Tier, kam ich einfach nicht vom Fleck. Entnervt habe ich um 20:00 Uhr, nach weiteren 60 km kurz vor Antofagasta Schicht gemacht. Ich hatte keinen, geschweige denn einen duennen, Floetz mehr, weiterzufahren. Die, wo im Ruhrpott wohnen, wissen, was ich meine.
Dann konnte ich wenigsten mal meinen bolivianischen Schlafsack und den Kocher antesten antesten. Die letzten 20 km schwebte mir schon dauernd die leckere Tomatensuppe vor den Augen. Aber das mit dem kochen wurde nichts :-( Mein Fuerzeug hatte ich in dem schoenem Titantopf verstaut, der in der beruechtigten Radtasche war. Und mir wurde das erst klar, als ich es wieder brauchte. Schmalhans Kuechenmeister war angesagt. Die Nacht habe ich dann 30 Meter abseits der Panamerikana hinter einem Erdwall verbracht. Die Lastwagen, Busse und PKWs machten einen ganz schoenen Laerm, aber das wird sich schon geben. Dem war auch so, aber unter dem Erdwall war eine Wasserpipeline verlegt und als die Autos Ruhe gaben, sprang eine Pumpe an. Ist klar, die Chilen muessen Nachts oft auf den Boiler...
Ich war froh, als die Nacht vorbei war und ich den Rest bis Antofagasta fahren konnte. Noch 9 km vor dem Ziel hatte ich immer noch 600 HM Guthaben und in einer feinen Abfahrt ging es durch die Berge und eine kurvige Strasse hinunter nach Antofagsta. Mir war klar das ich ihn bald sehen musste - den pazifistischen Ozean und die Vorfreude war gross. Da, da endlich ein schimmerndes Blau und schon war ic auch schon mitten in Antofagasta.
Die erste Aktion war, einen Mac Doof anzusteuern und mir dort einen Burger reinzuziehen. Ahh, wie das schmeckt! Um 10:00 Uhr war ich dann im Hotel, und obwohl Check in Time erst mit 14:00 Uhr ausgewiesen war, durfte ich schon in Zimmer. Das ist auch Suedamerika! Mann, Leute, das Hotel ist Klasse hier. Mein Zimmer hat zwei Fenster und einen Bolkon, liegt im fuenften Stock und ich habe einen tollen Ausblick auf den Ozean. Ich muss sagen, nicht unbedingt wegen dem Krampf gegen den Wind wollte ich mich mit diesem Hotel belohnen, sondern eher, weil es auf den naechsten 500 km keine groessere Stadt gibt, wo ich mir mal so etwas feines koennen koente. Die Badewanne war noch groesser und das Bier hat noch besser geschmeckt! (Gernot: Prost Jung)
Ich lag dann noch eine Zeit auf der Matraze, habe diesen Bericht hier geschrieben, aber jetzt wird es Zeit, Antofagasta zu erkunden. Morgen bin ich auch noch hier. Vielleicht melde ich mich dann noch mal.
Gruss, Petzer