Hallo!
An bianca:
Mach dir keinen Stress. Dort, wo mehr Leute leben, also mehr kleine Ringerln mit Namen auf der Karte stehen, wirst du auf keinen Bären treffen, und die Infrastruktur wird komfortabel sein, wenn du damit v.a. Geschäfte und Gasthäuser meinst. Ich nehme an, Mathias (veloträumer) meint v.a. diese Bereiche. Dort, wo zwischen den Orten grössere Abstände sind, wo fast nur mehr dünne Linien Strassen bedeuten, dort leben weniger Menschen, und du musst mit grösseren Abständen zwischen Versorgungspunkten rechnen, nicht jedes Dorf (das hier manchmal nur aus wenigen Höfen besteht) hat ein Geschäft. Mit einem bisschen mehr an Essen in den Packtaschen ist das völlig egal. Selbst habe ich recht gerne für unvorhergesehene Fälle immer noch ein Packerl mit Trockenfutter zum Kochen mit, das ist zwar weder gourmetmässig noch ernährungsmässig toll, reicht aber für einen Abend und wiegt fast nichts. Slowenien lässt sich halt nicht mit Deutschland vergleichen.
Dass ich die Bären erwähnt habe, war nicht, um jemandem Sorgen zu bereiten, sondern einfach, um auf die Möglichkeit einer Bärenbegegnung hinzuweisen. Meine war problematisch, weil ich keine Ahnung von den Bären dort hatte. Das möchte ich euch möglichst ersparen. Solange ihr im Bereich der grossen Waldgebiete nicht gerade wild zeltet, werdet ihr nach menschlichem Ermessen keine Probleme mit Bären bekommen, und treffen werdet ich beim Durchfahren, solange ihr nicht gerade eine ganz einsame Bergstrasse gewählt habt, auch fast sicher keinen.
Nur in einem Punkt muss ich Matthias etwas widersprechen: Die Bären leben in allen grossen Waldgebieten im Land, also v.a. im Sneznik, im Javornik und im Kocevski Rog, sowie in den bewaldeten Bereichen von Julischen und Steiner Alpen, sowie in den Karawanken. Das wären etwa die grössten Bärengebiete.
Ein bisschen Mitdenken, wo Bären leben könnten, schadet nie, in Slowenien wird davon ausgegangen, dass jeder selbst auf sich aufpasst, egal, worum es geht. Auf meinen paar tausend km Radtouren in Slowenien habe ich erst 2 Warntafeln, die auf Bären hinweisen, gefunden, und die eine existiert schon lange nicht mehr.
An nöffö:
Auch die slowenischen Bären weichen normalerweise Menschen aus. Warum diese beiden aggressiv waren, kann ich nur vermuten. Wir haben mit dem Zelten sicher eine Grenze überschritten, indem wir uns auf ihrem Revier häuslich niedergelassen haben, und das zu einer Jahres- und Uhrzeit, in der es dort weder Wanderer noch Forstarbeiter gibt. Diese beiden Bären waren ausgesprochen selbstbewusst und hartnäckig, unser Konflikt hat Stunden gedauert. Direkt attakiert haben sie uns ja nicht, das wäre für Bären noch unüblicher gewesen.
Ich nehme an, die Bären bei dir in Finnland werden weit friedlicher sein. Wo sich die Unterstände (ist das eine Nobelvariante eines Laavus (weiß nicht, wie sich das schreibt)?) befinden, werden die Bären menschliche Anwesenheit gewohnt sein und solange ausweichen. Ich würde nur alle Nahrungsmittel weitab deponieren, um keinen Bären zum Näherkommen zu animieren.
Vielleicht habe ich damals einen ausgesprochen seltenen ernsthafteren Konflikt mit Bären gehabt, und hatte einfach Pech.
lg! georg