Moin Tina
Aber gerne:
Erstmal: ganz kleine Gör'n dürfen sowiso nicht ohne Aufsicht in die (Verkehrs)welt gelassen werden

Es gibt doch noch viele Farbschattierungen zwischen schwarz und weiß, ebenso, wie es z.b. viele Fahradbremsen zwischen Vorderrad-Gummiklotz und hydraulischer Scheibe "Magura-Superfein" gibt. (Hier gehts ja sonst viel um Technik grins

Ich finde, daß das Vermittlen von Gefahrensituationen, und die Anleitung und Ermutigung zum selbstständigen Einschätzen von Gefahren und gefährlichen Situationen viel wichtiger ist, als z..b das drillmäßige Warten an eine roten Ampel ohne Kraftverkehr.

Durch das Dringen auf "drillmäßiges" befolgen von Verkehrsregeln wird den Kindern das natürlich Gespür für Gefahrnsituationen und das vertrauen auf die eigenen Wahrnehmungen gezielt aberzogen.
Damit verhindert man, daß Kinder lernen Gefähren realistisch einzuschätzen.
Wenn weit und breit oder jedenfalls erst in riesiger Entfernung ein Outo in sicht ist, ist es in keiner Weise gefährlich, bei Ampelrot eine Straße zu queren.
Ein LKW hingegen ist tendenziell immer lebensgefärlich auch oder sogar gerade! wenn das Gör auf'm Fuß oder Radweg fährt und wenn es grün hat.
Der -nachweislich oft gefährliche- Radweg wird aber als einziger sicherer Verkehrsweg dargestellt.

Die Sache mit den rechts abbiegenden LKW gehört nicht zum Standartprogramm im Verkehrsunterricht.
Dabei muß man weder LKW verteufeln, noch Gör'n so ängstigen, daß sie beim Anblick eines Brummi anfangen zu zitern.
Man kann den Kindern einfach ganz realistisch erklären, wo der Fahrer nix sehen kann, und daß man dem abbiegenden LKW mit zwei kurzen schritten zur Seite ausweichen kann, (daß ist das eigentlich tragische an diesen Unfällen, sie wären fast immer vermeidar) bzw daß man dem LKW mit'm Rad gar nicht so nahe kommen sollte.

Das alles heißt nicht, daß ich es nicht für wichtig erachte, daß die Verkerhsregeln bekannt sind.Im Gegenteil.
Das heißt aber, daß die Gör'n lernen sollten, daß das Befolgen jener Regeln und die eigene Sicherheit zwei ganz verschiede Paar Schuhe sind.
Insofern handele ich auch mit meinem "Vorbild" als rotlichtüberfahrender Radler oder -übergeheder Fußgänger auch keineswegs Verantwortungslos, sondern ich bestätige die sowiso vorhandene -richtige- eigene Einschätzung des Kindes.
Und ich hoffe auch, daß ich da noch manche Eltern in Erklärungsnot bringe.

Gruß vom Haus am Elbe-Radweg
HIlsi