Ich schaffe es immer wieder, dass die Kette über die Zähne rutscht, sowohl bei einigen Ritzeln als auch beim mittleren Kettenblatt.
Vor ein paar Jahren ist mir mal folgendes passiert:
Mir war schon bewusst, dass bei jedem kräftigeren Antritt die Kette über das Kettenblatt rutscht, aber ich hatte den Austausch immer noch hinaus gezögert. Ich musste v.a. sachte anfahren, dann ging's schon noch

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Damals musste ich auf meinem täglichen Weg vom Bahnhof nach Hause in Regensburg die Isarstraße überqueren, wo am Abend immer recht viel Verkehr war. Ironischerweise war es in dem betreffenden Moment aber überhaupt nicht schlimm, von rechts kam gar nichts und das Auto von links war bestimmt noch rund 50 Meter weg. Normalerweise also überhaupt keine Gefahr, dass es auch nur annähernd eng werden könnte. Ich fahre also auf die Straße, und - die Kette rutscht sofort über das Kettenblatt, ich hatte überhaupt keinen Antrieb. Ich bin nur im Schneckentempo auf die Fahrbahn gerollt. Ein Blick nach links zeigte, dass der Autofahrer Gas gab und immer schneller gerade auf mich zufuhr. Für den Gedanken "Ist der verrückt???


" hatte ich nur Sekundenbruchteile Zeit. Als das Auto noch wenige Meter weg war, war klar, dass er mich rammen würde. In dem Moment hat der Autofahrer wohl auch wieder nach vorne auf die Straße geschaut und im letzten Moment versucht, zu bremsen und auszuweichen. Hat er natürlich nicht mehr geschafft und mich voll erwischt. An meinem Rad waren dann außer dem Kettenblatt noch ein paar andere Dinge hinüber, z.B. waren beide Laufräder völlig verbogen. Das Auto hatte in der Motorhaube auch eine Delle (wahrscheinlich von der Lenkstange).
Wie durch ein Wunder haben Rahmen und Gabel das Ganze völlig unbeschadet überstanden (haben mittlerweile schon wieder rund 10000 Tourenkilometer hinter sich). Mir selber ist auch nichts passiert, was der Autofahrer überhaupt nicht fassen konnte...
Was lernen wir daraus: nicht nur gute Bremsen, auch ein guter Antrieb können für die Sicherheit nützlich sein.
(Hat sich zum Beispiel auch gezeigt, als mal in Finnland ein wildgewordener Hund hinter meiner Begleiterin her war.)