Erst sei der preisunterschied von XT zu XTR nicht vernünftig zu rechtfertigen - aber dann wiederum sei an einem teureren rahmen eine preiswürdige nabe "deplatziert".
Wo habe ich geschrieben, dass der Preisunterschied zwischen XT und XTR nicht zu rechtfertigen ist (außer bei der Kurbel, aber auch das hab ich nicht geschrieben) ? Ich fahre selbst am Fully und auf dem beschriebenen ReiseMTB XTR-Shifter (sie sind - wie hier schon mehrere angemerkt haben, noch einen Tick besser - so sollen sie Kugellager statt Gleitlager wie die XT haben)und auch 2 Schaltwerke sind XTR (aber ich habe alle XTR-Teile fast zum XT-Preis bekommen, den häufigen Modellwechsel bei Shimano sei Dank...).
Um über 4000 Euro würde ich mir erwarten, dass keine LX Teile verbaut werden -ein RR oder MTB um diesen Preis mit LX oder 105er Teilen wäre unverkäuflich.
Was das Rollen von 26" MTB-ähnlichen Rädern auf Asphalt angeht - eine kleine Geschichte : 3 Ösis machten sich auf dem Weg nach Rußland um dort den 1200er Brevet ab Volodga zu fahren - alle hatten die Wahl zwischen MTB und RR. Nach den zu erwartenden Straßenverhältnissen (die schlimmsten Erwartungen haben sich bestätigt, siehe Bericht auf meiner HP) haben sich meine zwei Freunde für das mit Slicks ausgerüstete MTB (hochwertige, recht leichte Räder von Cannondale bzw. Scott) entschieden, ich hab aus meinem Fuhrpark den Gios-Stahlrenner, bestückt mit 28er Reifen, genommen. Alle drei haben den Brevet absolviert, aber meine Freunde haben beide erklärt, das RR wäre die bessere Entscheidung gewesen - mehr Griffpositionen, bessere Aerodynamik, leichter, Federung trotz der schlechten Strecke überflüssig, weil zu viel Kraft verlustig geht etc. Natürlich wird bei einem Brevet nicht ohne, aber mit viel leichterem Gepäck als bei einer Radreise gefahren - aber solche Erfahrungen anderer bestätigen meine Entscheidung nur.
Auf Asfalt kann man mit jedem Rad fahren und das "gut rollen" ist subjektiv (auf Asfalt gut rollende Reifen sind für den Geländeeinsatz nur sehr beschränkt tauglich, das Mehrgewicht zu Kraftverlust führt, scheint unbestritten zu sein, sonst wäre Gewicht am Rad wohl kein Thema geworden) - vielleicht treffen sich Flachfahrer und ich mal bei einem Forumstreff und tauschen Räder und hernach unsere Eindrücke vom Fremdrad, in diesem Thread wird sonst unsere Diskussion nie enden.
@lord helmchen : es wird immer Radler geben, denen das, was "man" braucht, aus welchen Gründen auch immer nicht ausreicht - bitte bei der Beurteilung meiner Argumentation berücksichtigen, dass ich a) von Nicht-Liege-Rädern ausgegangen bin und b) immer die Preisrelation zum 3500 Euro-Rad (das war ja vor vielen Seiten der Anfang...) im Auge gehabt habe. Aber generell bin ich der Meinung, ich muss Räder nicht neu erfinden, weil sich schon Berufenere in der Rad-Geschichte ihre Gedanken gemacht haben : Asfalt wird am sinnvollsten mit einem RR-ähnlichen Rad befahren, hartes Gelände mit einem MTB-ähnlichen. Vom Rennsport will ich gar nicht schreiben, aber selbst unter den ca. 5000 Upright-TeilnehmerInnen bei PBP ist kein(e) einzige(r) (trotz schlechtem Asfalt) mit einem 26" Rad gefahren - alle am Irrweg ? (und PBP ist eine Art "Radreise", wenn auch mit Leichtgepäck, manche haben auch 2 Ortliebs mit).
@HvS : Rennlenker fahre ich immer den jeweils breitest erhältlichen, aber das mit der durchgebremsten Felge wundert mich : meine 28" Trekking-Felgen auf dem ReiseRR haben Türkei, Neuseeland, Spanien, Marokko und noch ein paar kürzere Touren (zusammen sicher über 7000 km) bis jetzt völlig klaglos überstanden - und da waren einige Abfahrten und Regenfahrten dabei - muss man auf der Panamerica so viel bremsen ?
Und genau die von dir beschriebenen üblen Pisten zwischen Bolivien und Feuerland wären das ideale Einsatzgebiet des 19 kg - Expeditionsrades. Aber gerade in dieser Gegend hätte ich wieder Bedenken wegen dem DT Swiss-Dämpfer (bin ihn selbst einmal auf einem mir später gestohlenen Fully gefahren, war zufrieden, aber ob die Gleitfläche dem Sand- Staub- und Dreckbeschuss über 1000e km standhält, habe ich meine Zweifel, genauso wie bei den Buchsen der Recon).
@ all: bitte nehmt meine Ausführungen nicht persönlich, will niemanden den Spass an seinem Rad vermiesen, aber aus so einem gepflegten Technik-Disput ziehe ich immer neue Denkanstösse und Infos...
Gruß Gerold