Habe garnicht geschrieben, wie ich es selber mache. Kam aber schon so ähnlich. Habe ein Vokabelheft und einen Kuli in der Lenkertasche. Die früheren ausführlichen Sätze sind inzwischen Stichworten und Halbsätzen gewichen, die Fahrdaten dürfen natürlich nicht fehlen. Einen ausführlichen Bericht habe ich letzten Herbst das erste mal verfaßt - anhand der aktuellen Aufzeichnungen, die ich auch noch lesen konnte

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Andreas
Ja! So war es bei mir auch: Ich hatte auch immer ein Vokabelheft mit Kuli oder Bleistift in der Lenkertasche. Die Kerndaten waren immer die Tageskilometersummen, wobei ich zwischen eigentlichen Etappen mit Gepäck und sonstigen Fahrradkilometern ohne Gepäck unterschied. Bei meinen Single-Reisen führte ich in selbigen Vokabelheften auch noch ein Haushaltsbuch, was mir einen Überblick über mein Konsumverhalten auf der Radreise gab.
Für das eigentliche Geschreibsel (Tagesablauf und so) musste man schon eine gewisse Disziplin mobilisieren, und das gelang mir eigentlich noch am besten, wenn ich alleine war oder in einer 2er-Gruppe. Aber selbst dann krankte das Tagebuch an Unvollständigkeit, da sich nach meinem Schrieb nicht selten die viel interessanteren Dinge ergaben: Oft lernte ich in Jugendherbergen abends noch faszinierende Menschen kennen und kam dann nicht mehr dazu, etwas über sie zu schreiben. Für eine halbwegs vollständige Dokumentation blieb eigentlich nur eine zeitraubende, nachträgliche Neuverfassung des Tagebuches. So etwas habe ich bisher auch nur für eine einzige meiner Touren gemacht.
Ansonsten lebten meine Fahrradreisen in meiner Erinnerung immer von einem gelegentlichen "Refresh" bei Diaabenden. Aber je weiter man sich zeitlich vom Ereignis entfernt, desto weniger Zusammenhängendes bleibt erhalten. Ich glaube, ich könnte die Diasammlung meiner Odysseen locker um die Hälfte kürzen, denn die vielen grünen Wiesen und die vielen Wegimpressionen usw finden heute keine Zuordnung mehr in meinem Gedächtnis.
Als ich einmal mit dreien meiner Freunde unterwegs war, kam mir die Idee eines "Reih-um-Tagebuches"; -Dabei schmiss man Abends das Vokabelheft einfach jemanden zu, der dann irgendetwas bemerkenswertes des Tages darin verewigen sollte. Leider fehlte es dann nach kurzer Zeit an Disziplin, dieses Tagebuch immer weiter zu führen, so dass es sehr lückenhaft war. Beständig blieben nur die Tageskilometer.
Da ich immer der Tournavigator war, waren die Reisekarten am Ende immer mit einer Reihe vieler kleiner Pünktchen durchzogen, welche unsere Route markierte. Zuhause übertrug ich dann die Strecken in einen kleinermaßstäbigen Straßenatlas, um eine Zusammenschau meiner Touren zu haben. Allerdings kann es nach einigen Jahren ganz schön unübersichtlich werden, wenn sich dann öfters Linien kreuzen.
Letztes Jahr habe ich dann mal angefangen, die eine oder andere alte Route in Google Earth nachzufahren um sie dann mit Excel zu archivieren. -Aber das ist ein Mordsaufwand. Da geht es eigentlich schneller, eine neue Tour zu produzieren...
Grüße
thomas